Beziehungen
Wie ich finde...
Beziehungen
Ich kann Zwischenmenschliche Beziehungen nicht ausstehen. Ob es nun Freundschaften, Bekanntschaften, oder Liebschaften sind, eines haben sie, zumindest in meinen Augen, gemeinsam: Sie sind kompliziert und schmerzhaft.
Manch einer mag jetzt empört den Kopf schütteln, doch ich habe meine Gründe für diese Behauptung.
Ich beginne mal mit den normalen Bekanntschaften. Ein Beispiel sind zum Beispiel Stufenkameraden in der Schule. Viele kennen nur die Schüler ihres Jahrgangs, mit welchen sie in die selbe Klasse gegangen sind, weshalb sie einigermaßen verloren zwischen den ganzen Fremden in den Kursen sitzen.
Einige sagen jetzt, ist doch toll, neue Bekannte und Freunde. Das hört sich so einfach an, meiner Erfahrung nach, ist der Versuch in eine der festen Grüppchen zu gelangen, ein Sprung ins Haifischbecken.
Meistens hat man nämlich das Glück, dass alle anderen aus dem Kurs sich bereits kennen und sich vor Unterrichtsbeginn angeregt unterhalten können. Ich zumindest fühle mich ziemlich dämlich, wenn ich alleine rumstehe, mich verfolgt dann immer das Gefühl, man würde mich anstarren oder darüber lästern, dass ich eben in keinem der Kreise bin.
Man kann sagen was man will, aber Kinder, die wir alle - mich eingeschlossen - eben noch sind, sind böse. Sie sind hinterlistig, frech, und ziemlich gemein.
Was tut man also als nicht sehr extrovertierte Persönlichkeit, deren Kreis sich in keiner der eigenen Kursen befindet? Richtig, Badeanzug anziehen, und rein ins Vergnügen.
Behutsam in jeder weiteren Pause, an die sozialste der Gruppen heranpirschen, einzelne Personen der Gruppe im Unterricht ansprechen, zur Partnerarbeit auswählen, oder die Lösungen vorsagen. Kennt man nämlich einen, ist das wie ein Ticket, zumindest eine Begründung, warum man sich plötzlich zu ihnen stellt. Das verhindert überraschte Blicke und peinliche Fragen.
Wenn man das also hinter sich gebracht hat, kann man ebenso vorsichtig versuchen, diese Zweckgemeinschaft zur Bekanntschaft auszubauen.
Ich bin eine Person, die unfreiwillig viel Wert darauf legt, was andere über mich denken und erzählen. Ich will gerne dazugehören, um nicht in ihren aufmerksamkeitsbereich zu fallen, wenn ihr versteht, was ich meine.
Ich erkläre es genauer, wenn man, wie eben erwähnt, alleine rumsteht, kann es passieren, dass man ungewollt zum Gesprächsthema wird. Steht man aber im Kreis und wird übersehen, kann man sowohl den neusten Klatsch aufschnappen, als auch dem Platz als Mittelpunkt entgehen.
Nun, mittlerweile dürfte klar sein, dass sich meine Ausführungen sich nur auf Leute meines Schlages beziehen...
Kommen wir nun zu Freundschaften. Etwas was, meiner Meinung nach, noch schwieriger ist als die Bekanntschaft.
Gehört man nun also zu einem der Kreise, und hat etwas wie Freundschaft zu jemanden entwickelt, oder aber hat Freunde aus der alten Klasse, gibt es neue Probleme.
Hier gibt es zwei Kategorien:
Erstens, wahre Freunde, die einen verstehen und zuhören,
Zweitens, Freunde, die es eigentlich gar nicht verdient haben so genannt zu werden.
Die zweite Kategorie versteht sich von selbst, sie besteht aus Leuten, die einen nur wegen Geld, Kleidung und Status mögen. Oder aber sie wollen Geheimnisse aus dir herauspressen, um sie weiterzutratschen, um selber besser dazustehen.
Hier sind die Probleme offensichtlich, oder?
Beim zweiten ist es etwas anders. Hat man tatsächlich und wahrhaftig das Glück, einen waren Freund zu finden, gibt es trotzdem einige Tücken. So kann es beispielsweise sein, dass man dich vorhergegangene falsche Freunde das Vertrauen verloren hat, und man sich zu Anfang nicht öffnen kann. Doch wahre Freunde haben Geduld.
Kompliziert wird es erst, wenn die Freundschaft in Liebe umschwingt. Ob einseitig oder beidseitig ist zu Anfang vollkommen irrelevant, wie ich finde. Die beidseitige Liebe wird erst glücklich, wenn beide von den Gefühlen des jeweils anderen wissen, sonst ist es ziemlich ärgerlich.
Einseitige Liebe ist eine ganz doofe Sache. Angenommen der beste Freund gesteht einem die Liebe. Was soll man sagen? Tut mir leid, ich liebe dich nicht? Man wird ihn wohl nie wieder als normalen Freund sehen können, man versucht ihn nicht unnötig mehr zu verletzen, was nicht immer gelingt. Wer hat nochmal gesagt, "Aus Freundschaft kann Liebe werden, aber aus Liebe keine Freundschaft?" Keine Ahnung, irgendwo habe ich es aufgeschnappt und gebe zu, er oder sie hat recht, jedenfalls in meiner Erfahrung.
Wenn es dann auch noch zwei gute Freunde, die untereinander sehr dicke sind, wird es wie zu erwarten noch schmerzhafter und komplizierter. Doch genug davon.
Beziehungen verursachen bei falscher Benutzung Schmerz, und Chaos. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt...