Vorgeschichten

zur Ausdauer!?- Fanfiction

Heiji Hattoris spontane Liebesbekundung

Der Schülerdetektiv befand sich in seinem Zimmer. Er saß in Jogginghose und einem dünnen Pullover über seinen Schreibtisch gebeugt und stützte seinen Kopf auf die rechte Hand ab. Das einzige Licht im Raum war das der Schreibtischlampe, welches auf seine Mathematikunterlagen gerichtet war.
Was, wenn Shinichi damit Recht hat? Wie sag…
Ein gereiztes Knurren von sich gebend, fuhr sich Kudos ehemaliger Rivale durchs schwarze Haar.
Anschließend wanderte sein Blick resignierend zu seinem Heft zurück: „So wird das nie was, wenn Shinichi mich nur nich angerufn hätte! Das ist doch alles seine Schuld, wenn ich die Klausur morgn in den Sand setz!“
Heiji warf frustriert gähnend einen Blick auf seine Armbanduhr:
„23:56 Uhr. Verdammt!“, müde und verärgert rappelte er sich gemächlich auf, schaltete das Licht der Schreibtischlampe aus, zog sich dann den Pullover aus und trottete zu guter letzt seufzend in sein Bett.

Allerdings konnte der Detektiv des Westens nicht aufhören über diese Sache nachzudenken:
„Mach es", sonst hast du vielleicht irgendwann nicht mehr die Gelegenheit dazu“, wiederholte er murmelnd die Worte seines Freundes.
Dann drehte er sich auf die andere Seite um, so dass er nun auf dem Bauch lag. Seinen Kopf hatte er auf die Arme gestützt. So sehr der Sohn des Hauptkommissars es auch versuchte, er konnte beim besten Willen nicht einschlafen.
„Ich werd wahnsinnig!“
Völlig entnervt schlug er letztendlich die Decke zu Seite, sprang auf, zog sich den Pullover wieder über, öffnete die Tür seines Zimmers und ging zügig hinaus.
Dann lief er die Treppe hinunter, öffnete die Haustür und holte sein Motorrad aus der Garage…

Am nächsten Morgen kam Heijis Mutter die Treppe hinauf in das Zimmer ihres Sohnes. Sie betrat es und rüttelte ihn:
„Heiji, du musst aufsteh’n!“
„Was’n? Mama lass mich noch was schlafen.“, murrte dieser nur leise, sich umdrehend.
„Nein! Los komm schon! Auf mit dir! Du kommst sonst zu spät zur Schule!“, meinte sie energisch, wobei sie ihn noch einmal mit Nachdruck rüttelte. Sofort saß Heiji aufrecht. Schnell war er an seiner Mutter vorbei und die Badezimmertür fiel hinter ihm ins Schloss.
Seine Mutter, die immer noch neben seinem Bett stand, schüttelte nur verständnislos ihren Kopf.

Heiji stürmte hastig in Schuluniform die Treppe hinunter.
„Da bis’u ja endlich, du Idiot!“, rief ihm Kazuha, welche wütend auf ihn zukam, entgegen.
Die letzten Stufen sprang er hinunter und landete kurz vor ihr sicher auf seinen Füßen.
Erst wollte sie nach links ausweichen und er rechts rum an ihr vorbei, doch dann wich sie ihm nach rechts aus und er ging nach links. Mit einer Handbewegung deutete er ihr an, stehen zubleiben und rannte an ihr vorbei zu seiner Mutter, die ihm sein Pausenbrot zu Recht gemacht hatte.
Nur noch ein kurzes „Danke“ rufend, verließ er übereilt das Haus.
Kazuha rief noch schnell ein „Tschüss“ und rannte ihm nach.

„Komm schon! Renn schneller, Kazuha!“.
„He warte! ... Ich kann nich schneller. Außerdem, was motzt’e mich denn jetz an? Ich bin doch wohl nich derjenige, der so lang geschlafen hat, sondern Du!“, konterte das Mädchen mit dem Pferdeschwanz energisch zurück, als sie ihn endlich eingeholt hatte. Hektisch schob er seinen Ärmel hoch, um die Uhrzeit seiner Armbanduhr sehen zu können: „Verdammt!“, frustriert raufte er sich die Haare: „Was soll’s? Egal wie schnell wir jetz noch rennen, es is bereits zehn vor. Das schaff’n wir niemals.“, resignierte der Detektiv darauf bedauernd.
„Na toll, du Schlafmütze!“
„He, ich hab verdammt noch mal nich absichtlich verschlaf’n! Ihr hättet ja auch ruhig mal eher kommen können!“, schrie er sie sich barsch rechtfertigend an.
„Woher sollt’n wir bitte wissen das’te verpennst. Selbst schuld, wenn’u nich früher ins Bett gehst.“, polterte sie zurück: „Wegen dir verpass’n wir jetz schließlich die Klausur!“
„Ach, wenn interessiert’s?!“
„Dich? Mich?“
„Pah! Ich verlier eh nichts dabei!“
Wie?“ Kazuha stutzte: „Was soll das bitteschön heiß’n?“
„Vergiss es!“ Er setzte sich wieder in Bewegung und legte noch einen Zahn zu. Sie beschleunigte ebenfalls ihr Lauftempo. Während des ganzen Weges versuchte sie eine Antwort zu bekommen, aber Heiji sagte nun gar nichts mehr…


Als die beiden Oberschüler das Schulgebäude betreten hatten, stellten sie wie erwartet fest, dass die Klausur bereits begonnen hatte. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als vor der Türe auf deren Ende zu warten.
Während sich Kazuha niedergeschlagen an den Türrahmen lehnte, ließ Heiji sich wütend an der Wand hinunter gleiten.
Betretenes Schweigen.
Nach einer kurzen Weile sah Heiji auf: „Hast’e Lust mit in die Stadt zu komm’n?“
Kazuha sah ihn überrascht an, nickte dann aber.
So erhob sich der Detektiv und verließ mit ihr das Gebäude.

Keiner verlor ein Wort, als die beiden Oberschüler nah beieinander über den Schulhof gingen.
Immer noch schweigend erreichten sie die Stadt.
Heijis Blick war die ganze Zeit über gesenkt.
Kazuha, die es längst bemerkt hatte, sah ihn nach einiger Zeit unverwandt an. Der Blick ihres Detektivs wirkte betrübt und spiegelte einen Hauch von Traurigkeit wieder. Es verwirrte sie etwas. Kurzerhand entschied sie sich, ihn darauf anzusprechen: „Bis'u in Ordnung?“
„Hm?“ der Angesprochene zuckte unmerklich zusammen: „Ja.“ Er versuchte ein entsprechendes Lächeln: „Na, sicher doch!“, aber es schlug ihm fehl.
„Bis’u sicher?“, harkte Rans Freundin noch einmal nach.
„Na ja,… nein. Ich weiß auch nich…“, unschlüssig blieb er abrupt stehen.
So hielt auch sie an und sah ihn fragend an.
Das einzige zudem Shinichis Freund in der Lage war, war ein flüchtig, lang gezogenes: „Ähm…“
Kazuha suchte seinen Blickkontakt, doch er wich dem aus.
Allerdings, dann sah er sie plötzlich mit entschlossenen Augen an, bevor er alsbald den Mut wieder verlor und sich dafür entschied doch lieber weg zu sehen: Ich weiß nich, wie ich’s sagen soll, aber ic.. ich.. ich lie...“

„Heiji, was macht ihr um die Zeit denn hier?“, hörte er plötzlich eine verblüffte Stimme hinter sich, die ihn aus naher Ferne unterbrechen ließ.
Entsetzt fuhr der Sohn des Hauptkommissars zusammen.
„Habt ihr den keine Schule?“
An der Stimmlage erkannte der Detektiv, dass es sich um Inspektor Otaki handelte, der von einem Geschäft heraus näher zu kommen schien.
Notgedrungen biss Heizos Sohn die Zähne zusammen und drehte sich, wie auch Kazuha, kaum hörbar fluchend, ganz, ganz langsam um.
Sofort versuchte er sich an einer Unschuldsmiene. Doch Kazuha kam mit der Wahrheit: „Wir sind zu spät gekommen un müss’n nun warten, bis die Klausur geschrieben is.“
Der Inspektor, kam nun bei ihnen an.
„Hallo“, kam es knapp, jedoch übertrieben höflich von Hattori.
Otaki mustere ihn darauf misstrauisch: „Was hast’e angestellt?“
„Was soll ich angestellt hab’n?“, brauste der Detektiv ungewollt auf.
„Schon gut. Beruhig dich. Ich frag nicht weiter.“, sagte der Inspektor, die Hände entwaffnet empor hebend.
Stillschweigen.
„Ich hab dich schon ne Weile nich mehr im Präsidium geseh’n. Wie kommt's?“, fragend blickte der Inspektor den Nachwuchskriminologen an.
„Ich hatt einiges zu tun. Ich werd die Tage mal vorbei schau’n.“
„Gut, dass wäre mir recht. Ich hab da nämlich einen Fall, an dem ich nicht weiter komme. Wenn’u Lust und Zeit hast, kannst’e mir gerne dabei helfen.“
„Äh, nein danke.“, lehnte Heiji das Angebot mürrisch ab.
Nein? , schoss es darauf den anderen beiden Anwesenden durch den Kopf: Er will nich? ...
Sehr seltsam…
Heiji bemerkte die Verwunderung verspätend und fügte rasch hinzu: „Wir schreib’n nächste Woche noch zwei Klausuren.“
Aber… das stimmt doch gar nich!? ...
Kazuha verstand nicht und sah ihren Klassenkameraden irritiert an.
Otaki dagegen kaufte es ihm mit einem Achselzucken ab und antwortete erleichtert mit einem: „Ach so. Na dann.“
„Wenn ich Zeit hab komme ich bestimmt vorbei. Auf Wiedersehen. Wir müssen jetz gehen!“, verabschiedete Heiji sich und zog Kazuha am Jackenärmel hinter sich her.

„Was soll das?“
„Was soll was?“
„Wieso hast’u ihn gerade belogen?“
Heiji schwieg darauf und beschleunigte stattdessen seine Schritte: „Sei still!“
Jetzt war Kazuha es, die wütend war und bockig stehen bleib.
Er spürte ihren Widerstand und zog energischer, doch sie hielt dem stand.
Zornig ließ er sie stehen.
„Heiji, jetzt warte doch auf mich!“, rief sie ihm hinterher. Während sie versuchte ihn einzuholen.
Gerufener beschleunigte seinen Laufschritt nochmals, wechselte die Straßenseite.

Als Kazuha Heiji endlich erreicht hatte, fragte sie ihn: „Was has’u? Das is doch sonst nich deine Art!“
„Ach nichts!“, wehrte dieser nur dickköpfig ab.
„Doch irgendwas has’u!“
„Nein! Ich hab nichts! Lass. Mich. In. Ruhe!“, meinte er ein weiteres Mal ungestüm.
„Von mir aus! Wer nich will, der hat schon!“, kam es beleidigt von ihrer Seite und jetzt war sie es die davon lief und ihren Klassenkameraden allein zurück ließ..
Scheiße, verdammt!

Nach der Schule gingen beide getrennt nach hause.
Auf das: „Hallo, wie war die Schule?“ seiner Mutter reagierte Heiji nicht, sondern lief stumm in sein Zimmer hinauf.
Verdutzt blieb seine Mutter, die zum Gelender gekommen war, stehen..
Was ist nur mit ihm? .
I n seinem Zimmer angekommen knallte Westjapans Detektiv die Türe hinter sich mit einem lauten Rums zu und warf erst die Jacke, dann sich selbst auf sein Bett.
Seine Mutter stand einige Augenblicke später vor seiner geschlossenen Türe und rief klopfend nach ihm.
„Heiji!“

Der Oberschülerdetektiv gab ihr jedoch keine Antwort.
„Heiji?“
„Ja?“
„Kann ich rein komm’n?“,
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