Vorgeschichten

junge, schwarzhaarige Frau mit den langen Haaren.
Rasend vor Wut und Verzweiflung brauste er auf sie und Heiji zu. Vor den Beiden blieb er stehen: „Es ist ihre Schuld! Sie haben nich richtig auf ihn aufgepasst!“, mit diesen Worten schlug er ihr ins Gesicht.
Sowohl Hattori, Kazuhas Vater und Otaki, als auch Heiji reagierten sofort. Auch einige andere Polizisten rannten dazu. Mit Mühe wurde Herr Sakute zurückgezogen und festgehalten. Langsam, ganz langsam sank er auf die Wiese und begann ganz verzweifelt zu weinen.
Auch das Kindermädchen weinte: „Es is alles meine schuld.“ Heiji versuchte die bitterlich wimmernde Frau zu trösten: „Es tut mir so leid… Es tut mir alles so schrecklich leid.“
Otaki war gegangen, um Verstärkung zu holen.
Nach einer kurzen Weile kam er wieder und Herr Sakute, wie auch das Kindermädchen wurden weggebracht.
Heiji, wie auch die anderen sahen ihm geschockt nach. Keiner verlor ein Wort, bis Heizo die Stille schließlich unterbrach: „Komm Heiji! Es wird Zeit.“
Dann wendete er sich an seine Kollegen: „Es is spät. Wir machen für heute Schluss.“ Zielstrebig ging er Richtung Auto. Heiji lief ihm nach.
Er war so in Gedanken gewesen, dass er seinen Vater erst gar nicht gehört hatte. Als er ihn schließlich erreicht hatte, sah dieser ihn streng an: „Heiji, du wirst dich in nächster Zeit von Tatorten fern halten. Ist das klar?!“
Heiji nickte nur. Beide stiegen ins Auto und fuhren stillschweigend nach Hause. Dabei vermied Heiji es, seinen Vater anzusehen.


Zu Hause wartete Shizuka bereits auf die beiden: „Da seid ihr ja endlich“, begrüßte sie sie erleichtert.
Sie hatte bereits wartend an der Haustüre gestanden, als Vater und Sohn ausstiegen. Während Heiji, müde und erschöpft, seine Jacke aufhang, teilte seine Mutter seinem Vater mit, dass Yumi und Midori morgen, um 10 Uhr, beigesetzt würden. Ohne darauf zu antworten ging Heizo in die Küche, wo seine Frau das Essen auf den Tisch gestellt hatte. Heiji und seine Mutter setzten sich dazu. Während des Essens wurde kein Wort gesprochen. Niemandem schmeckte die Suppe, obwohl sie genau so zubereitet war, wie sonst. Jeder der drei war zutiefst betroffen. Heiji kamen seine Probleme plötzlich total belanglos vor.

Nach dem Essen ging er, seine Eltern unterhielten sich leise, nach oben in sein Zimmer. Er ließ die Tür ins Schloss fallen und warf sich frustriert auf sein Bett.

Am nächsten Morgen weckte seine Mutter in liebevoll. Danach verließ sie das Zimmer. Als Heiji sich fertig gemacht hatte, trottete er langsam, immer noch tief erschüttert, nach unten zu seinen Eltern in die Küche.
Es Klingelte an der Tür. Sein Vater machte auf.
Es waren Kazuha und ihr Vater. Auch sie sah sehr traurig aus. Heiji, der ein schwarzes Hemd trug, begrüßte sie in leisem, betrübten Ton. Die Zwei setzten sich auf die 3. unterste Stufe der Treppe. Beide schwiegen die ganze Zeit über, bis es Zeit war zu gehen.
Heiji und Kazuha standen auf und gingen nebeneinander her zum Auto. Als alle eingestiegen waren, setzte sich das Fahrzeug in Bewegung. Auch während der ganzen Fahrt wurde kein Wort gewechselt. Die bedrückende Stimmung war deutlich spürbar. Heiji fielen verschiedene Ereignisse, wie z.B. Geburtstage von Kollegen seines Vaters ein, wo er, damals noch als Kind, zusammen mit Kazuha zu Feiern mitgenommen wurde. Midori und Yumi waren bei der dreierlei Anlässen ebenfalls oft dabei gewesen. Früher hatte er auch oft mit ihnen gespielt. Shouta hatte er nur einmal als Baby gesehen…


Nach der Beerdigung fuhren sie nach hause.
Auch die Rückfahrt verlief wie die Hinfahrt zuvor still.
Heiji ließ die vergangenen Tage Revue passieren. Er erinnerte sich an die sorgenfreie Zeit ihrer Kindheit. Wie oft hatten sie miteinander gespielt? Heiji wusste es nicht. In letzter Zeit hatte er nicht mehr viel mit ihnen zu _tun gehabt, aber früher war das anderes gewesen. Es fühlte sich komisch an, zu wissen, dass sie tot waren. Nie wieder würde er sie auf Feiern treffen und mit ihnen reden, geschweige denn mit ihnen diskutieren und streiten können.
Ihm fiel der gestrige Tag wieder ein. Er erinnerte sich an die kleine Kinderleiche, wie sie in das Auto getragen wurde und an das Gesicht seines Vaters…
Conans Worte drängten sich wieder in sein Bewusstsein und verdrängten die zuvor da gewesenen Gedanken.
Heiji fühlte sich miserabel. Betrübt lehnte er seinen Kopf am Fenster an.

Kazuha ging es nicht anders. Auch sie hatte diese Haltung eingenommen.
Heiji schielte zu ihr rüber und musterte sie.
Kazuha hatte ihre Tränen längst weggewischt. Doch war ihr deutlich anzusehen, dass sie geweint hatte. In ihrem Blick spiegelte sich Trauer und Entsetzen. Heiji konnte sich nur zu gut vorstellen, wie ihr zu Mute sein musste. Er hätte sie gern getröstet. Jedoch war er nicht in der Lage dazu. Er bräuchte eigentlich selbst jemanden, der in tröstete. Doch konnte Heiji sich niemandem anvertrauen. Er hatte es Kudo schließlich versprochen. Das Schicksal der drei Opfer machte ihm seine eigene Hilflosigkeit und die gefährliche Lage, in der sie sich alle befanden, schmerzlich bewusst.


Der Wagen hielt vor der Haustür.
Alle stiegen aus.
Heiji war der Letzte. Er hatte erst gar nicht bemerkt, dass er schon zu Hause war. Erst auf Aufforderung seiner Mutter folgte er den anderen ins Innere.
Während die Erwachsenen sich ins Wohnzimmer setzten, bewegte Heiji sich langsam auf die Treppe zu. Er überlegte kurz in sein Zimmer zu gehen, aber er hatte das Gefühl keinen Meter mehr weiter gehen zu können. So setzte er sich niedergeschlagen auf die dritte Stufe. Er stützte seine Arme auf die Beine. Den Kopf legte er oben auf und seine Füße ruhten auf der ersten Stufe.

Kazuha, die zuerst auch im Wohnzimmer war, betrat nach kurzer Zeit, als sie merkte das Heiji nicht kam, den Flur. Die Oberschülerin sah ihn auf der Treppe sitzen. Zaghaft näherte sie sich und setzte sich neben ihn.
Er zeigte keinerlei Reaktion darauf, sondern starrte auf irgendeinen in der Ferne liegenden Punkt. Kazuha betrachtete ihn von der Seite. Er machte einen mehr als unglücklichen Eindruck auf sie.
Die Oberschülerin zögerte einen Moment, dann unternahm sie einen beherzten Versuch ihn anzusprechen: „Heiji?“
Er beachtete sie nicht.
Noch einmal sagte sie seinen Namen. Diesmal etwas energischer.
Ein leises, überraschtes: „Ja?“ war die Antwort.
Kazuhas eindringliche Stimme hatte ihn scheinbar aus seiner Trance heraus gerissen. „Heiji. Was has’u?“
Er sah sie an und versuchte möglichst überzeugend zu klingen: „Nichts.“
Jedoch ohne Erfolg. Kazuha glaubte ihm nicht: „Doch irgendwas has’u. Du bist schon die ganze Zeit so komisch.“
Der Detektiv schwieg und sah zu Boden.

„Heiji. Bitte sags mir doch.“, bat Kazuha ihn traurig.
„Tut mir Leid, Kazuha, aber das geht nich.“
„Wieso nicht?“ Sie klang sehr verletzt.
„Weil… weil...“, setzte er an: „Weil ich es nich kann!“
„Und wieso kannst du es nich?“, jetzt klang sie wütend, was Heiji verletzte.
„Es tut mir Leid: Aber das is ausschließlich meine Sache und geht dich nichts an!“, schrie Heiji sie an und verschwand nach oben.
Kazuha, die ebenfalls aufgestanden war, hörte wie die Türe seines Zimmers mit einem lauten Rums ins Schloss fiel: „Dann eben nich! Ich wollte dir nur helfen!“, hatte sie ihm gerade hinterher geschrieen, als ihr Vater, sie fragend ansah.
Wütend verließ Kazuha das Haus.
Herr Tōyama verabschiedete sich und ging ebenfalls.

„Der ist zur Zeit vielleicht gelaunt…“, ärgerte sich Heijis Vater.
Sein Sohn hatte sich zornig auf sein Bett geschmissen und schlug mit aller Kraft auf sein unschuldiges Kissen ein. Heiji war so unbeschreiblich sauer.

Da es ihm am nächsten Tag nicht gut zu gehen schien, hatte seine Mutter beschlossen ihn heute von der Schule zu befreien. Er hatte sich in seinem Zimmer eingeschlossen. Gegen Mittag allerdings trieb sein Hunger ihn doch nach unten.
Seine Mutter gab ihm ohne ein Wort eine Schüssel an, die er matt lächelnd nahm. Damit setzte er sich zu seinem Vater, der Mittagspause hatte, an den Tisch.

Kurz darauf kam auch Shizuka dazu: „Heiji?“
„Ja?“
„Wir respektieren, dass du nich mit uns darüber sprechen möchtest, aber wenn’u das doch möchtest sind wir jederzeit für dich da, ja?“
Der Oberschüler sah seine Mutter dankbar nickend an.
Kurz darauf erhob sein Vater sich. Er wollte sich gerade ans Gehen wenden, als ein: „Kann ich mit komm’n?“, von Heiji ausging. Heizo sah zu seiner Frau, die ihm mit einem ruhigen Nicken Antwort gab.
„Also gut. Dann komm.“ Mit diesen Worten verließ Heijis Vater das Haus. Sein Sohn folgte ihm.
Zusammen fuhren sie zum Präsidium zu Tōyama und Otaki.
Wo ihnen die beiden bereits auf dem Gang entgegen kamen. Sie trugen sämtliche Ordner bezüglich dieses Falles bei sich.
„Der Autopsiebericht des Jungen is auch eingetroffen.“, erklärte der Inspektor.
Gemeinsam setzten sich die vier Ermittler in das Büros des Hauptkommissars und
studierten sämtliche Berichte.

„Heiji“, sprach sein Vater ihn nach einer Weile in ernstem Ton an.
Dieser, sah von seinem Bericht auf.
„Ich möchte jetzt, dass du nach Hause gehst und dort bleibst!“, hörte er die bestimmende Aufforderung seines Vaters.
„Aber...“, wollte der Schülerdetektiv widersprechen, jedoch fuhr sein Vater ihm sofort über den Mund: „Nein! Keine Widerrede! Du gehst jetz auf der Stelle nach Haus und bleibst dort!“
Wütend erhob sich Shinichis Freund, zog seine Jacke über, welche er über seinen Stuhl gelegt hatte und hielt an der Tür inne. Er hörte seinen Vater, der mit Otaki sprach: „Bring’n sie ihn mir nach haus!“

Auf der Heimfahrt versuchte Otaki Heiji zu beruhigen, der zornig seinen Kopf auf seine Hand abstütze. Der Ellenbogen lag auf der Kante am Scheibeneinlass des Beifahrersitzes: „Dein Vater meint es nur gut. Er
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