Vorgeschichten
möcht nur nich, dass dir etwas passiert. Du weißt doch wie er is.“, versuchte er es. Mehr als einen böser Blick gab der Detektiv nicht zurück.
Als der Inspektor ihn zu hause abgesetzt hatte, sprach er noch kurz mit seiner Mutter. Heiji zog sich derweil unsanft Jacke und Schuhe aus und verschwand nach oben.
Gegen Abend klingelte plötzlich das Telefon. Heiji war aufgesprungen, um abzunehmen. Doch seine Mutter war schneller gewesen.
„Hallo, Herr Tōyama.“, begrüßte sie Kazuhas Vater. Heiji wollte schon wieder nach oben gehen, als er auf einmal auf halber Strecke durch die Worte: „Nein. Tut mir leid. Kazuha is nich hier...“ kehrt machte.
So schnell er konnte riss er seiner Mutter den Hörer aus der Hand und schrie Kazuhas Vater am anderen Ende der Leitung an: „Sie wissen nich, wo Kazuha is?“
„Nein. Deshalb ruf ich an. Ich wollt sie unter Polizeischutz stellen lassen. Doch gerade bekam ich einen Anruf, dass sie nich auffindbar sei.“, erklärte der Kommissar sehr in Sorge.
„Ich geh sie suchen!“
Tōyama wollte etwas erwidern, doch der junge Detektiv hatte bereits aufgelegt.
In aller Eile schnürte er seine Schuhe und rannte aus dem Haus. Seine Mutter lief zur Tür und rief ihm ein besorgtes: „Heiji!“ nach.
„Mach dir keine Sorgen um mich.“, schrie er, sich noch einmal in ihre Richtung drehend, zu und rannte weiter.
So schnell er konnte, stürmte er zu Kazuha nach Hause. Es war keiner da. Verzweifelt versuchte er sie auf seinem Handy zu erreichen, aber er bekam nur ihren Anrufbeantworter zu fassen. Hastig sprach er drauf: „Kazuha? Wenn’u das hörst, dann meld dich sofort bei mir! Verstanden?!“
Anschießend hetzte der Detektiv zu allen möglichen Orten, die ihm einfielen, wo sie sein könnte, klingelte bei ihren Freundinnen.
Die ganze Zeit über versuchte er immer wieder sie zu erreichen. Doch es war immer das Gleiche. Sie nahm nicht ab.
Kazuha? Wo bist’u denn nur? Shinichis Freund war verzweifelt.
So verzweifelt, wie noch nie in seinem Leben.
Wo um alles in der Welt, kann sie denn nur sein? , schoss es ihm immer wieder durch den Kopf.
Desto mehr Zeit verging, in der er sie suchte, verschlimmerte sich auch die schreckliche, kaum auszuhaltende Angst um sie.
Keuchend musste Heiji inne halten. Völlig aus der Puste ließ er sich auf einen Bürgersteig fallen.
Wo kann sie nur sein? Oh bitte, lass es ihr gut geh’n.
Der Detektiv Westjapans zwang sich zur Ruhe und versuchte nachzudenken.
Ran! , fiel es ihm auf einmal ein.
So schnell seine Finger tippen konnten wählte er die Tasten. Die kurze Zeit des Tutens bis endlich abgenommen wurde, schien für ihn unendlich langsam zu verstreichen
Verdammt noch mal! Jetz nehm doch endlich ab! Bittte!
Da endlich… nach unendlichem Warten meldete Conan sich… endlich: „Guten Abend. Detektei Mori?“
Nun war für Heiji kein Halten mehr: „Is Kazuha bei euch?“, sprudelte es förmlich aus ihm heraus.
Hattori betete innerlich für ein Wunder.
„Heiji?“
„Ja! Bitte sag mir dass Kazuha bei euch is.“, schrie der Detektiv aus Osaka dem aus Tokio ins Ohr.
„Nein. Ist sie nicht. Wieso?“, verstand Conan die ganze Aufregung nicht.
„Is Ran da?“, wollte Hattori flehend wissen.
„Nein. Sie ist bei einer Freundin.“
„Weißt du bei welcher?“
„Nein.“
„Wieso weiß’u das nich?“, Hattori war außer sich.
„Entschuldige, aber Ran ist ein freier Mensch. Was geht es mich an mit wem sie sich verabredet?“, antwortete Conan darauf trocken.
„Dann gib mir eben ihre Nummer!“
„Warte einen Moment.“ Conan gab ihm ihre Nummer durch.
„Danke!“
„Aber was hast du eigentlich?“
Mit einem hastigen: „Das erklär ich dir später!“ legte Heiji auf.
Zu seinem großen Entsetzen nahm auch Ran nicht ab. Er schlug die Arme über seinem Kopf zusammen. Er war am Ende. Er wusste nicht mehr, was er machen sollte. Ihm war einfach nur noch zum Heulen zu mute.
Plötzlich schreckte der Detektiv auf. Sein Handy klingelte. Eilig nahm er ab. Schon wurde Heiji von seinem wütenden Vater zusammen geschrieen: „Wo um alles in der Welt stecks’u? Mach, dass’u auf der Stelle hierher kommst. Sonst kannste was erleben!“
„Ja. Verdammt!“
Kaum hatten seine Eltern die Haustüre aufschließen gehört, kamen sie zu ihm geeilt.
Während seine Mutter ihn nur mit einem: „Oh Heiji!“ um den Hals fiel.
Sah sein Vater ihn finster an: „Was denkst du dir nur dabei?!“
Das Telefon klingelte. Dies sorgte dafür, dass er inne hielt von ihm abließ und das Gespräch entgegen nahm.
Derweil löste Heiji sich von seiner Mutter. Angespannt verharrte er an der Stelle, beobachte seinen beim telefonieren zum Jackenständer gehenden Vater.
„Ich muss gehen!“, meinte der Hauptkommissar auflegend. Er hatte aufgelegt, steckte sein Handy in sein Jackett.
„Ich will mit!“, dickköpfig sah Heiji seinem Vater direkt in die Augen.
„Von mir aus.“, antwortete der nur kurz angebunden, wandte sich von ihm und seiner Frau ab und ging zur Tür hinaus.
Äußerst überrascht lief Heiji ihm nach, wobei seine Mutter sorgenvollen Gesichtes an der Türe verharrte, zusah wie ihr Mann und ihr Sohn davon fuhren.
„Wohin fahren wir?“, wollte Heizos Sohn wissen.
„Zu Tōyama!“, erwiderte dieser nur bedrohlich ruhig, ohne weitere Erklärungen.
Tōyama schloss gerade seine Haustüre, als die Hattoris vorfuhren. Kazuhas Vater lief zum parkenden Wagen, öffnete die Türe hinter seinem Kollegen und wollte einsteigen. Doch durch ein fröhliches: „Hallo.“ von der Straße herkommend hielt er jedoch inne. Sofort sah er in die Richtung aus der die weibliche Stimme gekommen war.
Auch Heiji hatte sich augenblicklich umgewandt, hastig stieg er aus dem Wagen aus. So schnell ihn seine Füße trugen stürmte er ihr entgegen.
Kazuha verstand gar nicht, was los war, als sie durch Heijis wüste Umarmung beinahe das Gleichgewicht verlor. Angenervt versuchte sich von ihm zu lösen. Doch er drückte sie so fest an sich, dass sie keine Chance hatte dem zu entkommen.
„Kannst’e mal aufhören mich zu erwürg’n?!“, quiekte sie empörend auf.
Statt ihr zu antworten, küsste Heiji sie immer wieder vor überwältigender Freude. Dazwischen hörte Kazuha ihn jubeln: „Da biss’u ja! Ich bin so froh, dass’u wieder da bist! Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht. Bitte… das darfst’u mir nie wieder antun!“
Irritiert sah sie in sein vor Glückseligkeit strahlendes Gesicht.
Heiji?
„Ich liebe dich.“ Und schon wieder wurde die Oberschülerin förmlich mit Küssen übersät. Energisch schaffte Kazuha es ihn nun ein kleines Stückchen von sich weg zu drücken: „Was hast’u da gesagt?“
Ohne darüber nach zudenken wiederholte Heiji es: „Ich liebe dich! Ich hab mir schreckliche Sorgen um dich gemacht! Ich hab dich überall gesucht und ich konnte dich nicht finden! Ich hatte schon Angst du wärst auch tot!“
„Was? Wie kommst’u den darauf?“
Ihr Vater nahm sie nun liebevoll in seine Arme. Ohne Widerstreben ließ Kazuha es über sich ergehen: „Wo warst’u denn nur?“
Jetzt stellte auch Heizo sich neben seinen Sohn.
Die Oberschülerin befreite sich aus der Umarmung: „Hast’u meinen Zettel nich geseh’n?“
„Welcher Zettel?“, kam es wie aus einem Mund von ihrem Vater und Heiji.
Kazuha verdrehte die Augen: „Den, den ich an den Kühlschrank geklebt hab.“
„An den Kühlschrank?“
„Ja. An den Kühlschrank, Heiji.“
„Das heißt dann ja, ich hab mir ganz umsonst solche Sorgen um dich gemacht?!“, begriff Heiji allmählich.
Beide Väter tauschten einen Blick miteinander und entfernten sich unbemerkt von ihren Sprösslingen.
Kazuha nickte. Schien einen Moment unentschlossen. Doch dann fing sie zögerlich an:
„Gerade…“, doch sie kam nicht weiter. Heiji beugte sich schnell über das Mädchen, dass er liebte und hinderte es durch einen Kuss am Weitersprechen.
Etwas überrumpelt, aber glücklich erwiderte sie den Kuss.
Plötzlich schraken beide auf und fuhren auseinander.
Ihre Väter standen lauthals lachend an der Haustüre.
„Das wurde aber auch Zeit“, freute sich Kazuhas Vater der einen Geldschein vom Vater Heijis annahm.
„Kommt rein. Wir haben zu feiern!“, kommandierte Heijis Vater sein Kind und das Kind seines Freundes herein.
„Deine Mutter wird sich freu’n!“, schlug der Hauptkommissar seinen Sohn in unterschweligem, anerkennenden Ton beim Eintreten auf die Schulter.
Dann wandte er sich mit Tōyama ans Gehen: „Ach übrigens: Der Mörder ist verhaftet. Das heißt ihr könnt euch frei bewegen.“
Heiji und Kazuha lächelten sich verliebt an und versanken in einem innigen Kuss.
Zu ihrem Bedauern klingelte Heijis Handy. Widerwillig löste er sich von seiner Liebsten: „Lauf nich weg.“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Mach ich nich.“
Kazuhas Freund nahm ab und entfernte sich ein Stückchen von ihr. Jedoch ließ er sie nicht aus den Augen.
„Hattori?“
„Hallo Heiji. Ran ist wieder zu hause.“
„Kazuha auch.“
Conan vernahm ein erleichtertes Seufzten: „Das freut mich.“
„Mich auch.“, Hattori grinste: „ Weißt’e was? Du darfst mir gratulieren. Ich hab’s ihr gesagt.“
„Nein! Echt?“, Conan war mehr als verblüfft.
„Ja!“, bestätigte sein Kollege ganz stolz.
„Wow...“
„Ach übrigens: Du solltest besser auf deine Freundin aufpassen. Schäm dich, nich zu wissen, wo sie is!“, gespielt tadelnd und mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, legte Heiji auf: „Nehm’s mir nich übel, aber es wartet jemand auf mich." …
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*Anmerkung(en):
Den Kollegen von Heijis Vater entsprang meiner reinen Fantasie.
Die Beerdigungsrituale ließ ich außen vor, um nicht vielleicht etwas falsches zu erzählen.