Fanfic: Madness – MMFF
Untertitel: there ain't no joy without pain … no rainbow without a little rain
Kapitel: Lonely
5. Februar 2013 - 4:09 Uhr ~ Lionel
Tick tack tick tack. Die Zeiger der Uhr, die über der hölzernen Tür hang, schlugen immer weiter im Takt. Ich beobachtete sie genau. Noch ein paar Sekunden dann ist es zehn nach vier. Ich konnte hören wie sie sich meinem Zimmer nährten. Wie immer pünktlich. Meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben und es bildete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht. Die Tür öffnete sich und die Männer in den weißen Kitteln traten ein. „Solltest du nicht eigentlich schlafen, Nelly?“, fragte mich der Größere der beiden spöttisch, als er bemerkte dass ich aufrecht in meinem Bett saß. „Ich wollte euren Besuch doch nicht verpassen“, entgegnete ich grinsend. „Guten Morgen, Timur und Charlie.“ Charlie nickte mir zu. „Hmpf“, kam es von dem Dunkelhaarigen, der sich nun etwas in seinem kleinen Buch notierte. Was er sich wohl aufschreibt? „Schreibst du wie höflich und freundlich ich bin?“ Ich streckte mich etwas nach vorne um einen Blick in sein Buch erhaschen zu können, doch er drehte sich leicht weg, sodass ich nur den Einband des Buches sehen konnte. Schmollend lehnte ich mich zurück. „Ich schreib auf dass es dir gut geht“, antwortete er genervt. „Aber du hast mich gar nicht gefragt.“ - „Geht es dir gut?“ - „Ja.“ - „Okay, notiert. Dann können wir gehen.“ - „Nein, geht noch nicht. Bleibt noch hier“, bettelte ich und sah die beiden mit großen Augen an. Lasst mich nicht alleine. Bitte! Charlie warf mir einen, für mich, undeffinierbaren Blick zu und meinte dass ich jetzt lieber noch schlafen sollte bevor es Frühstück gab. Timur wandte sich zum Gehen, stoppte jedoch abrupt als er den Türgriff in der Hand hielt. Er rümpfte die Nase und schaute sich suchend im Zimmer um. Zuletzt fiel sein Blick auf mich und er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. „Hier stimmt etwas nicht.“ Ich lächelte ihn nur scheinheilig an. Charlie seufzte. „Komm. Gehen wir weiter. Wir müssen noch vor Schichtende fertig werden“, erinnerte er den Älteren. „Irgendetwas hast du ausgefressen. Und wir finden schon noch heraus was das ist. Klar?“, zischte Timur mir zu ehe er zusammen mit Charlie den Raum verlies und so auch mich. Nun war ich wieder allein. Allein, ganz allein. Ich zog meine Beine an meinen Körper und umschloss sie mit meinen Armen. So lies ich mich zurück ins Bett fallen und lag einfach nur da. Ich konnte nicht schlafen. Das Ticken der Uhr war viel zu laut. Ich versuchte dieses Geräusch auszublenden und konzentrierte mich allein auf einen Gedanken. Wenn ich jetzt nochmal einschlafe, verschlafe ich vielleicht und verpasse so das Frühstück. Erneut bildete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht. Niemand wird mich zum Essen zwingen. Nein, heute esse ich nichts. Mit diesem Gedanken verschwand ich schließlich zufrieden im Land der Träume.