Brotherheart

Kapitel 1

Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg in meinem Zimmer und erhellten dieses. Das zwitschern der Vögel drang in meine Ohren ein und ich hörte ihnen beim singen zu. Nach langem hin und her wälzen, stand ich endlich auf. Nur mit kurzer Hose und Top schlenderte ich verschlafen zu meiner Tür, die ich dann langsam öffnete. Ich machte den ersten Schritt nach draußen, auf die kalten Fliesen. Sofort drehte ich wieder um, kramte in meinen Schrank nach Socken und zog sie mir über die Füße. Danach ging ich wieder raus und schlenderte die Treppe runter, zur Küche. Auf der Theke fand ich einen kleinen Zettel von meiner größeren Schwester Hide. Sie war mit ihrem Freund in den Urlaub gefahren, weswegen sie schon so früh weg war. Einerseits fand ich es toll, da sie mich richtig nervte und keiner mehr da war, der mir was vorschreiben konnte, anderseits war ich nun mit meinen dummen Bruder alleine zu Hause. Meine Eltern lebten schon seit einiger Zeit nicht mehr, was ich kaum verkraftet hatte. Früher war meine Klinge das einzige, was ich noch hatte. Ich sperrte mich immer im Badezimmer ein und tat es. Die Klinge immer fest in der Hand, ritzte ich meine Arme und Beine voll. Es war für mich der letzte Ausweg aus der Trauer, doch nach dem ich Hilfe bekam, hörte ich auf damit und konnte mit dem Tod meiner Eltern besser umgehen. Doch das ist schon ein paar Jahre her. Jetzt war ich bereits 16 Jahre alt.
Ich ging zum Schrank, wo ich mir eine Schale rausholte und Müsli reinkippte. Anschließend ging ich zum Kühlschrank, wo ich mir Milch rausholte und kippte es über das Müsli.
Mit der Schale setzte ich mich an den Tisch und löffelte es in meinen Mund hinein. Ich hatte nur noch 40 Minuten Zeit, bis dir Schule beginnen würde, weshalb ich das Müsli nur so in meinen Mund hineinstopfte.
Nachdem die Schüssel leer war, stellte ich sie in die Spülmaschine und rannte die Treppen hoch, jede zweite Stufe wurde ausgelassen. Zurück in meinem Zimmer, machte ich meinen Kleiderschrank auf und suchte mir Klamotten für den Tag raus. Anschließend ging ich ins Badezimmer und legte die Klamotten auf die Toilette. Ich riskierte einen kurzen Blick in den Spiegel, was ein großer Fehler war, da ich vor mir selbst erschrak. Unter meinen Augen zierten sich dicke Augenringe. Meine hell blonden Haare, die schon fast weiß waren, waren verknotet und meine lila Augen guckten mich trostlos an. Ich sah aus, als hätte ich Tagelang nicht geschlafen. Schnell nahm ich meine Bürste und kämmte durch meine Hüftlangen, glatten Haare. Erst ohne Erfolg, doch nach einiger Zeit waren sie wieder normal. Nun machte ich mich daran, die Augenringe zu verdecken.
Ich nahm meinen großen Schminkkoffer und kramte in ihm rum. Als ich fand, was ich suchte, schmierte ich es in mein Gesicht und es war kaum noch was zu sehen. Meine Wimpern tuschte ich noch schnell und zog mit einem Kajal einen schwarzen Strich. Ich nahm mir meine grüne Jeanshose von dem Klamottenhaufen und streifte sie mir über die Beine. Anschließend nahm ich ein schwarzes Top, was ich anzog.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch etwa zehn Minuten Zeit hatte. Da meine Schwester nun für drei Wochen weg war, musste ich selber meinen älteren Bruder aufwecken, denn von alleine würde er nie aufstehen.
Er hatte sein Zimmer neben meinem, weswegen ich nicht lange laufen musste. Seine Tür machte ich ruckartig auf und mir kam ein ekelhafter Mief entgegen. Es roch nach einem Schweinestall in dem Zimmer. Mit zugehaltener Nase machte ich mich auf den Weg zum Fenster und zog die Rollladen hoch. Die Sonne schien in das Zimmer und erhellte es, doch das interessierte meinen Bruder nicht. Er drehte sich um und schlief weiter.
„Steh endlich auf du faule Sau.“, schrie ich ihn nun an und riss ihm die Decke weg.
„Verpiss dich Koko.“, schrie er mich an und wollte nach seiner Decke greifen, die ich immer noch in der Hand hielt. Wie ich ihn einfach nicht abkann, obwohl er mein Bruder war. Würden wir uns nicht so ähnlich sein, hätte ich gesagt, dass er vertauscht wurde.
„Schule beginnt in 20 Minuten also mach dich fertig.“, meinte ich nur noch und ging dann wieder aus seinem Zimmer hinaus.
Ich ging nach unten in den Flur, wo ich mir die Schuhe anzog, meine Schultasche nahm und das Haus verließ.
Die Schule war nicht weit von unserm Haus entfernt, weshalb ich schnell ankam. Ich betrat den Schulhof und sah von weiten schon Tayuya. Sie war meine beste Freundin und wir verstanden uns super, schließlich kannten wir uns schon seit dem Kindergarten.
Ich begrüßte sie und wir umarmten uns. Gemeinsam gingen wir in die Klasse und setzten uns neben einander hin. Ich packte meine Schulsachen ordentlich auf den Tisch.
„Hast du schon Sasukes neue Frisur gesehen?“, fragte Tayuya mich nun. Ich schüttelte den Kopf, schließlich hatte ich ihn heute noch nicht gesehen. Sasuke war der Mädchenschwarm unserer Klasse und auch ich fand ihn ganz süß. Er war zwar ein arroganter Arsch und fühlte sich toll, doch trotzdem hatte ich leichte Gefühle für ihn.
Er kam gerade in die Klasse rein und setzte sich hin. Dass gute war, dass er direkt gegenüber von mir saß, weswegen ich immer, ohne von ihm erwischt zu werden, zu ihm schauen konnte. Es gong das zweite Mal und unser Lehrer kam in die Klasse hinein.
„Guten Morgen.“, begrüßte er uns und stellte seine Tasche auf den Tisch.
„Guten Morgen Herr Hatake.“, begrüßten wir ihn im Chor zurück. Er kramte in seiner Tasche und holte einen Stapel Papier raus. Unsere Mathearbeit. Sofort bekam ich ein mulmiges Gefühl und wusste sofort, dass ich keine gute Note hatte, schließlich war ich in Mathe nicht gerade die beste.
Herr Hatake schrieb die Noten an die Tafel. Es gab zwei 5 und ich wusste sofort, dass ich eine davon hatte. Kakashi nahm die Arbeiten von dem Tisch und verteilte sie.
„Koko, dass war mal wieder die schlechteste Arbeit. Du musst mehr lernen.“, meinte er zu mir und übergab sie mir.
Ich blätterte sie durch und dass meiste was man sah, war eine rote Schrift. Tayuya, die neben mir saß bekam ihre auch wieder und wie zu erwaten hatte sie eine 3.
„Wir müssen mal bei der nächsten Arbeit zusammen lernen. Dann bekommst du auch eine bessere Note.“, meinte sie zu mir. Ich nickte ihr zustimmend zu.

Endlich fing die große Pause an und ich stürmte mit Tayuya nach draußen. Dummerweise sah ich meinen dummen Bruder nicht und lief direkt in ihm rein. Natürlich war das nicht genug und ich plumpste noch auf meinen Hintern.
„Pass doch mal auf, wo du hinläufst. Du behinderte.“, fauchte er mich an, so wie es immer war.
„Halt deine Fresse!“, giftete ich zurück. Ich richtete mich wieder auf und rieb mir meinen Hintern, der leicht schmerzte.
„Du bist in mich hineingelaufen. Mach mal deine Augen auf.“, meinte er nun und schnaubte.
„Was kann ich dafür, wenn so ein hässliches Ding wie du hier rum läuft?“, sagte ich leicht angepisst zu ihm. Er stellte sich so nah es ging vor mir und schaute mir tief in die Augen.
„Pass besser auf, was du sagst, sonst wirst du den morgigen Tag nicht mehr erleben.“, flüsterte er mir nun mit einer Stimme, vor der man angst bekam, ins Ohr und verschwand.
„Der sieht so gut aus.“, schwärmte meine Freundin neben mir. Ich verdrehte nur meine Augen und wir gingen nach draußen, wo wir uns dann auf einer Bank setzten. Von weitem sah ich, wie Sakura auf uns zukam. Ich konnte sie gar nicht ab und hasste sie wie die Pest, doch Tayuya verstand sich gut mit ihr, weswegen ich öfters mal mit ihr und den anderen abhing.
„Na Koko. Warst du mal wieder so doof und konntest die Arbeit nicht?“, fing sie auch sofort an mich zu nerven.
„Halt deine Fresse, sonst hast du gleich ein blaues Auge.“, fauchte ich sie an und sie ging ein Schritt zurück.
„Du wirst ja schon so wie dein Bruder.“, meinte sie nun.
„Vergleich mich bloß nicht mit ihm!“ Wie ich es hasste, wenn sie mich alle mit ihm verglichen.
„Aber er ist heiß.“, mischte sich Ino plötzlich ein. Ich wusste nie so recht, was sie so toll an ihm fanden. Er war in einer Gang namens Akatsuki. Auf der Schule hatten sie keinen guten Ruf, obwohl die ganzen Weiber auf sie standen. Sogar bei der Polizei waren sie bekannt und hatten schon ihre eine oder andere Anzeige an der Backe. Meisten waren es Anzeigen wegen Brandstiftung, Körperverletzung oder Diebstahl.
„Er ist scheiße.“, meinte ich nur auf Inos aussage. War es nicht eigentlich normal, dass sich Geschwister hassten oder zumindest sich nicht gut verstanden?
„Hidan ist doch nicht scheiße!“, warf nun auch Sakura ein. Es gong und die Pause war endlich zu Ende. Ich war froh, denn jetzt musste ich nicht weiter über meinen dummen Bruder reden.
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