Beyond good and evil
New places, new faces
Ich brauchte eine unfassbare Stunde, um zur Schule zu kommen. Am liebsten hätte ich mir Itachi´s Auto "geborgt", aber dann hätte er wahrscheinlich einen Schreikrampf bekommen. Das wollte ich ihm dann nun doch nicht antun, zumal ich mir nichts mehr zu Schulden kommen lassen durfte. Allerdings war die Entfernung nur das kleine Problem. Der Weg an sich war das Größere. Erstens: Ich kannte den Weg noch gar nicht und Zweitens, hatte ich ungefähr soviel Orientierungssinn wie ein Lemming an der Klippe.
So musste ich wohl oder übel nachfragen. Leider traf ich als erstes auf zwei ziemlich komische...Gestalten, die sich Ino und Karin nannten.
Aufgetakelt bis zum geht nicht mehr. Was sie mit ihrem Style erreichen wollten lag auf der Hand. Nervtötend waren sie auch. Sie waren nur am kichern und fragten mir Löcher in den Bauch.
„Hast du ´ne Freundin?“
„Gibst du mir deine Handynummer?“
„Gefällt dir mein Kleid?“
„Wollen wir uns heute treffen?“
Nachdem ich jede Frage mit einem genervten Nein beantwortet hatte, machten sie sich endlich nützlich und zeigten mir den Weg.
Nun ja, zugegeben ich war mir gleich sicher, dass sie auf mich standen. Das war bei ungefähr 80% der Mädchen der Fall. In meiner alten Schule hatte ich sogar meinen eigenen Fanclub, was mich nicht sonderlich gestört hatte. Mir hat es sogar sehr gut gefallen. Besonders da ich es mir gut zu Nutze machen konnte. Ich denke mal ihr wisst was ich meine, schließlich bin ich auch nur ein Mann.
Als wir dann endlich ankamen und ich ein nervliches Wrack war, musste ich zu meinem Bedauern feststellen, dass die Gänge leergefegt waren. Wir waren zu spät. Ich bin eindeutig nicht der Typ der gern zu spät kommt oder zu lange auf jemanden warten muss. Ich hasste es. Ino und Karin störte es da schon weniger, denn sie waren zu sehr in ihren Weiberkram vertieft. Haare machen, Klamotten richten und das ganze Zeug. Ich hoffte inständig, dass sie mir in der nächsten Zeit nicht allzu sehr am Arsch klebten, dass konnte ich gar nicht gebrauchen. Allerdings war die Hoffnung nicht sehr groß. Diese Art von Mädchen waren wie Zecken. Einmal fest gebissen, waren sie nicht mehr leicht loszubekommen. Aber irgendwie würde ich das schon überstehen.
Der erste Weg in dieser Schule führte mich direkt zur Rektorin. Schon als ich den Raum betrat und ich sie das erste Mal sah, wusste ich sofort das mit der nicht gut Kirschen essen war.
„Was willst du?“, fragte sie und wand ihren gelangweilten Blick nicht vom Monitor das Laptops ab.
„Wollen ist schon etwas übertrieben...“, murmelte ich, was sie allerdings hörte. Sie blickte auf und durchlöcherte mich mit ihrem Blick, der nichts gutes ahnen ließ. „So motivierte Schüler wie dich sehe ich hier wirklich sehr gern. Ich denke mal das du Sasuke Uchiha bist“. Ich bejahte und bekam gleich Stundenplan und ein Plan des Gebäudes in die Hand gedrückt. „Deine Klasse ist die 112 und jetzt ab mit dir, sonst verpasst du die Biostunde“, sie winkte mich mit der Hand förmlich nach draußen. Wer weiß womit sie sich an ihrem Pc beschäftigte. Ihre Sekretärin lächelte nur mitleidig und schloss hinter mir die Tür.
Zwei aufgetakelte Fangirls und eine mies gelaunte Direktorin. Die Schule war mir jetzt schon unsympathisch, aber man kann ja nicht alles haben. Ich schaute auf den Gebäudeplan und sah nur ein Labyrinth aus Gängen. Das mit meinem herausragenden Orientierungssinn hatte ich ja schon erwähnt. Irgendwie hatte ich es dann doch geschafft die Klasse zu finden und platzte ohne zu klopfen rein. Sofort verstummte die Klasse, die ich vor der Tür lärmen gehört hatte. Eine Sekunde später ging das Getuschel los. Ino und Karin waren auch da. Leider. Sie quietschten vergnügt und begrüßten mich lauthals, was ich aber stur ignorierte. Um genau zu sein ignorierte ich alle. „Ah du musst der Neue sein“, ein ziemlich eigenartiger Typ stand vom Pult auf. Er hatte lange, schmierige Haare und ein ebenso schmieriges Lächeln auf den Lippen. Er erinnerte mich auf den ersten Blick an eine Schlange. Zögernd ging ich zu ihm und gab ihm die Zettel, die mir im Sekretariat in die Hand gedrückt wurden. Er starrte mich an als wäre ich Gott persönlich. Er stellte sich mir dann als Orochimaru vor.
„Ruhe,“ sagte er halblaut und seine Stimme ging in dem lauten Getuschel der Klasse unter. Durchsetzten konnte der sich ja gut dachte ich mir und lächelte kurz. Sie wurden sogar noch lauter, als würden sie ihn geradezu herausfordern. Langsam schien Orochimaru das zu viel zu werden. An seiner Schläfe pulsierte schon eine Wutader und er fletschte die Zähne wie ein Pittbull.
„RUHE!!!“, alle verstummten schlagartig wieder. Orochimaru schnaubte leise. „Kleine Quälgeister“, murmelte er dann und schob mich zur Tafel.
„Das hier ist Sasuke Uchiha, er wird ab heute bei uns am Unterricht teilnehmen. „Tut mir einen Gefallen und nervt ihn nicht so wie mich“, er sprach nun mit kontrollierter aber schon fast drohender Stimme.
Sofort schrieb ich ein Memo an mich selbst: Baue bei ihm keinen Mist.
„Such dir einen freien Platz, damit ich fortfahren kann.“
Ich blickte mich in der Klasse um. Alle starrten mich an. Eigentlich mochte ich Aufmerksamkeit. Aber diese war mir schon fast etwas peinlich. Mir standen zwei Plätze zur Verfügung. Der Erste war neben einem blonden Jungen, der heimlich etwas aß, dass verdächtig nach Nudelsuppe aussah. Natürlich ganz unauffällig. Der andere war neben Ino.
Dreimal dürft ihr raten welchen ich mir aussuchte.
„Pass bloß auf die Schlange auf. Mit dem ist nicht zu spaßen“, der Junge grinste frech und widmete sich wieder seinem Essen. „Ist das nicht etwas auffällig wenn du im Unterricht Nudelsuppe futterst?“, fragte ich leise, tat aber so als würde ich aufpassen.
„Er hat Schüler die er mag und welche nicht, bei mir ist ihm das herzlich egal.“
„Ach ja ich bin Naruto.“
Ich nickte bloß und raffte mich innerlich dann doch noch dazu auf zuzuhören. Bio war nie mein Lieblingsfach. Es war ertragbar. Aber bei Orochimaru war es ziemlich öde. Kein Wunder das der Typ schräg vor mir einschlief. Plötzlich klopfte es und die mies gelaunte Direktorin kam rein. Mir fiel jetzt erst ein das ich ihren Namen nicht kannte. Ohne uns eines Blickes zu würdigen stapfte sie zu Orochimaru und gab ihm irgendetwas. Dann redeten sie leise miteinander, so leise. dass man nichts hören konnte. Naruto beobachtete sie und begann ihre Lippenbewegungen zu synchronisieren.
„Hey Schlange, ihr Unterricht war schon mal spannender!“
„Immer noch besser als sich am Pc Schmuddelfilmchen herunterzuladen und das auch noch illegal!“
„Das sollten sie vielleicht auch mal probieren, davon werden sie bestimmt lockerer und sie würden die armen Kinder nicht mit ihrem lahmen Unterrichtsstoff zu Tode langweilen!“
Alle im Umkreis von 2 Metern fanden es urkomisch. Ich zugegeben auch.
Endlich klingelte es dann zur Pause. Nichtmal ein Minute nach dem Klingeln war die Klasse leer und auch ich brauchte frische Luft. Und eine Zigarette auf den Schreck. Ich weiß, etwas widersprüchlich, aber was soll´s. Zum Glück war Itachi nicht da, denn wenn er wüsste das ich gern mal eine qualmte würde er total ausflippen. Er ist ein ziemlicher Spiesser, wenn es um die Gesundheit geht.
Ganz in Gedanken versunken merkte ich nicht, dass Naruto mir gefolgt war.
„Na, bist du lieber der einsame Wolf oder willst du dich nicht doch zu uns setzten?“, er lächelte und deutete auf einen Tisch der direkt unter einem riesigen Baum stand. Am Tisch hockten schon einige bekannte Gesichter aus meiner Klasse.
Ich überlegte kurz ob das wirklich so eine gute Idee war. Einsamer Wolf passte nämlich ziemlich gut, denn ich war nie der Typ der sich irgendwo anpasste. Allerdings wollte ich der Schule dann doch noch eine zweite Chance geben.
„Warum nicht...“, murmelte ich, drückte meine Zigarette aus und ging mit Naruto zum Tisch. Sogar die Schlafmütze von vorhin saß dabei und wirklich wach sah sie jetzt auch nicht aus. Ich saß noch garnicht richtig und schon stellte mir Naruto alle vor.
Die Schlafmütze hieß Shikamaru und soll trotz seiner fehlenden Motivation ziemlich intelligent sein. Daneben saß ein etwas fülliger Typ. Choji hieß er und war am essen. Dann war da noch Hinata, eine kleine schwarzhaarige, die ziemlich schüchtern rüberkam und sich als Narutos Freundin entpuppte. Neben ihr saß ein rothaariger Junge mit stechend grünen Augen, der anscheinend noch weniger sprach als ich. Er war irgendwie seltsam. Noch seltsamer hingegen war Lee, der einem Lehrer, den ich vorhin auf dem Gang fast umgerannt hätte zum verwechseln ähnlich sah. Er schien noch hyperaktiver als Naruto zu sein und ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob ich deswegen weinen oder lachen wollte. Trotz ihren Macken waren sie aber doch alle ganz okay. Außerdem hat ja jeder die ein oder andere komische Angewohnheit.
Wir plauderten über alles mögliche. Nagut sie plauderten. Ich nickte nur und sagte ab und zu mal ein Wörtchen.
„Schade das Sakura nicht da ist“, warf Hinata irgendwann ein. Sakura kannte ich definitiv noch nicht.
„Warum ist sie eigentlich nicht da heute, schwänzt sie ?“, fragte Naruto.
„Sie will Sai nicht über den Weg laufen, du weißt ja warum“. Hinata.
Naruto erzählte, dass sie diesen Sai wohl mit einer Anderen erwischt hat und das er sowieso ein Arsch sei.
„Wenn ich ehrlich bin war ich nie so begeistert von dem“, schmatzte Chijo und alle stimmten zu.
„Ja er ist ziemlich arrogant, total von sich überzeugt,“ Shikamaru verdrehte seine müden Augen, „naja wie fast alle Leute die Kohle bis zum abwinken haben und Frauen reihenweise flachlegen.“
Irgendwoher kannte ich diese Charakterzüge. Vielleicht sogar von mir, obwohl ich mich jetzt nicht als arrogant bezeichnen würde.
Jedenfalls hatten sie mir diesen Sai ziemlich schmackhaft gemacht und