Das Versprechen auf Glück
das er ebenfalls nur in Unterwäsche war versuchte sie zu ignorieren.
„Oh Anna, sag bloß es ist dir Peinlich? Du hast absolut keinen Grund dich zu schämen. Ich habe schon hässlichere Frauen Körper gesehen.“
Schnaubend ging sie wieder zu ihren Schlafsack und verdeckte sich so gut es ging damit.
Der lang Haarige hob kurz seinen Kopf ein wenig, ebenso wie seinen Blick, als er Anna dann wieder ansah meinte er.
„Da es immer noch regnet werden wir im Zelt bleiben müssen. Wir werden uns wohl die Zeit mit reden vertreiben müssen.“
„Und über was willst du reden?“
„Ein guter Anfang wäre es wenn du mir erzählst warum du her gekommen bist.“
„Sagte ich das nicht bereits?“
Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Also schön, behalte es vorläufig noch für dich. Ich kann warten.“
Nach einer kurzen Stille fragte sie ihm. „Bist du schon die ganze Zeit seit dem Ende des Schamanen Kampfes hier?“
„Nein, ich war vorher wo anders und bin erst seit kurzem hier.“
„Warum bist du dann her gekommen?“
Hao schenkte ihr darauf nur ein lächeln. „Wie geht es meinen kleinen Bruder?“
„Gut. Er Trainiert für den nächsten Schamanen Kampf, lernt für die Schule und versucht aus der Welt einen besseren Ort für alle zu machen.“
„Dann ist er ja reichlich Beschäftigt. Solltest du dann nicht eigentlich auch wie ein Braves Mädchen in der Schule sitzen und lernen?“
„Ich beherrsche den Unterrichtsstoff dieser Schulstufe. Es macht also nichts wenn ich ein paar Tage fehle.“
„Ein paar Tage sagst du? Wie lange hast du vor hier zu bleiben?“
„Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.“ sagte sie ihm die Wahrheit.
„Sehr interessant.“
Durch sein praktisch permanentes lächeln oder grinsen fiel es Anna schwer ihm einzuschätzen. Auch in seinen Augen ließ er nie viele Emotionen sehen. Überhaupt da er sich meist auf Verachtung, Belustigung und langweile beschränkte. Das er jetzt aber über ihre Worte nachdachte war nur allzu offensichtlich. Er versuchte sie ebenso zu Analysieren um ihren Beweggrund herauszufinden warum sie nun hier war. Anna war aber noch nicht bereit dazu es ihm zu sagen, also sollte er ruhig noch etwas darüber grübeln.
Um ihm davon abzulenken fragte sie. „Was ist aus Opacho geworden? Sonst war sie doch auch immer an deiner Seite.“
„Opacho ist dabei ein normales Leben zu führen. So wie ihr auch.“
Verstehend nickte Anna. „Was ist mit dir? Willst du nicht auch ein normales Leben führen?“
Hao ließ ein überaus amüsiertes Geräusch entweichen und wechselte das Thema. „Yoh versucht also die Welt zu einen besseren Ort zu machen?“
Nur widerwillig ließ sie sich auf das neue Thema ein. „So war es doch abgemacht. Yoh und die anderen tun alles was in ihrer Macht steht um die Welt zu verbessern. Während du abwartest wie sich die Menschheit entwickelt bis zum nächsten Schamanen Kampf.“
„Und trotzdem Trainiert er um im nächsten Schamanen Kampf gegen mich bestehen zu können.“ meinte er erheitert. „Klingt für mich nicht so als hättet ihr großes vertrauen in die Menschen.“
Anna schnaubte verächtlich. „Yoh versucht wenigstens sich an eure Vereinbarung zu halten.“
Hao zog die Augenbrauen zusammen. „Willst du damit sagen das ich mich etwa nicht daran halte?“
„Allerdings.“ nickte sie sofort. „Du gibst den Menschen keine Chance. Kannst du gar nicht wenn du dich in irgendeinen Wald versteckst in dem sich kaum eine Seele hinein wagt.“
„Du solltest besser den Mund halten wenn du keine Ahnung hast wovon du eigentlich sprichst.“
„Achja? Dann erkläre mir deine verquere Weltanschauung!“
Haos Ausdruck nahm einen Zug an der Anna ganz und gar nicht gefiel und sie sogar verletzte. Yohs Zwillingsbruder hatte sie bisher noch nie so angesehen, andere schon oft in ihren bei sein. Aber sie selbst hatte er noch nie so verachtend angesehen. Aber diesmal galt sein Blick nur ihr alleine.
Anna schaltete deswegen auch sofort auf stur und ihr blick verfinsterte sich. Dabei merkte sie auch wie die Temperatur im Zelt drastisch anstieg.
Erst zu diesen Zeitpunkt fiel ihr ein das Hao ja das Feuer kontrollierte und beherrschte. Was bedeutete das er sie und ihre Kleidung gestern in null Komma nichts hätte trocknen können. Wo sie mit ihren Gedanken war das sie daran nicht schon früher gedacht hatte verstand sie nicht. Aber der Umstand das er sie nicht darauf hingewiesen hatte, geschweige den ihr angeboten hatte, ließ sie ihre Gesichtsmimik noch weiter verdunkeln.
Die Luft im Zelt wurde immer dünner, ließ es nicht mehr zu das sie tief durchatmen konnte. Weshalb sie schneller zu Atmen beginnen musste um ihre Lunge ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.
Der Mann der dafür verantwortlich war hatte seinen Ausdruck geändert und sah sie jetzt belustigt an. „Ist dir etwa wieder eingefallen das ich das Feuer beherrsche?“ Um es ihr auch noch zu demonstrieren ließ er eine Flamme in seiner Hand erscheinen, dadurch wurde es noch eine Spur heißer.
Anna würde aber einen Teufel tun und deswegen aus den Zelt flüchten. Lieber giftete sie ihm an. „Unterlass das sofort!“
„Ist dir etwa ein wenig zu warm?“ fragte er süffisant. „Also ich finde es hier sehr kuschelig.“
Von Sekunde zu Sekunde wurde es noch wärmer so dass, die Hitze Anna fertig machte. Trotzdem war sie weiterhin zu stolz und stur das Tipi zu verlassen.
Vor Wut schäumend hob sie ihre Hand um ihm eine saftige Ohrfeige zu verpassen.
Die Flamme über Haos Hand verschwand als er ihre abfing. Seine andere wanderte zu ihren Nacken und er zog sie näher zu sich, so das ihrer beider Stirn sich fast berührten.
Obwohl sein Körper wahrscheinlich nur normal Temperatur hatte fühlten sich seine Hände auf ihrer Haut angenehm kühl an.
Die erdrückende Hitze verschwand wieder als er fragte. „Warum bist du hier Anna?“
Anna war bis dahin nicht aufgefallen das die Regen Tropfen für diese Momente gar nicht auf das Zelt eingeprasselt waren, als sie es aber nun wieder taten hörte sie es.
Ein seufzen nicht unterdrückend könnend da es endlich wieder kühler wurde schloss sie die Augen.
Hao wartete noch einige Augenblicke ab, als er dann aber immer noch keine Antwort bekam ließ er sie los. Er schnappte sich seine Sachen um sofort hinein zu schlüpfen. Kurz bevor er das Tipi verließ meinte er noch. „Ich habe etwas zu erledigen. Du kannst hier bleiben oder auch gehen, es liegt in deinem ermessen."