Das Erbe des weißen Himmels
Der Markt
Theresa Waldeck erhob sich von ihrem mit steifem Leder bezogenen Sitzplatz auf dem hinteren Radkasten des Traktors. Über Trittstufen an der vorderen, rechten Seite der Landmaschine stieg sie nach unten auf den Bürgersteig.
Ihre Mutter, sie saß auf dem Fahrersitz, wandte sich zu ihr um und blickte sie an. Ihre im Sonnenlicht Smaragd-ähnlich leuchtenden und von leicht gealterten Lidern umrandeten Augen, wirkten durch die schlaffe Haut ein wenig müde. Dies war aber falsch. Frau Waldeck beobachtete ihre Tochter sehr aufmerksam und Resi spürte ihren Blick auf ihren Schultern lasten. Das war ihr unangenehm und machte sie nervös.
Passend dazu hatte Frau Waldeck ein lockeres Lächeln aufgelegt, es wirkte an ihr sehr freundlich und einladend warm.
Obwohl es sicher für sie bestimmt war, achtete Resi darauf allerdings nicht. Seitdem sie abgestiegen war, waren ihre Augen starr nach vorne auf den großen, schwarzen Hinterreifen des Traktors gerichtet. Dort verharrte ihr Blick die ersten paar Sekunden. Erst allmählich sank er mit gleichzeitig nach vorne kippendem Kopf.