Fanfic: Die Widerauferstehung eines Clans

Kapitel: Ein Team?

Die Sonne scheint ihr ins Gesicht und lässt ihre Haut strahlen. Ihre dunkelblonden Haare hängen ihr den Rücken runter, jedoch fallen ihr einige Strähnen über das Gesicht. Die Lieder, die ihre graugrünen Irden verstecken, sind entspannt geschlossen. Die Lippen des Mädchens sind leicht geöffnet, wo man die leisen Geräusche des Atmens vernehmen kann. Ihren grauen Mantel hat sie auf den Boden gelegt, damit sie die Wärme in jedes ihrer Körperteile aufnehmen kann. Sie liebt den Frühling. Der Duft von Blumen, der ihr in die Nase dringt und das zwitschern der Vogel. Die Dunkelbondhaarige steht auf einer Lichtung und ließ sich von diesem schönen Anblick fesseln. Ihr ist es egal, das sie schon Minuten dort verweilt und ihr Gesicht Richtung Himmel streckt. Man darf doch als Ninja auch mal schöne Momente erleben und sie festhalten, nicht?
Doch, so gern sie auch noch da gewesen wäre, hat sie eine Mission ausgetragen und müsste seit Stunden schon auf den Weg nach Konoha sein, wenn sie sich nicht immer von den kleinsten Dingen im Leben aufhalten lassen würde. Seufzend hebt sie den schweren Mantel hoch und zieht sich ihn über. Eigentlich bräuchte sie ihn nicht anzuziehen, denn es herrscht um sie herum eine große Wärme, doch sie verliert auch schnell Sachen oder lässt sie liegen und bemerkt es erst, wenn es schon zu spät ist. Sie beugt sich kurz in die Knie und springt dann in einem schnellen Tempo von Ast zu Ast. „Tsunade wird mir den Kopf abreißen“, murmelt sie vor sich hin und lässt ihren Kopf hängen, was jedoch keine gute Idee war, denn sofort danach knallt sie mit Hochgeschwindigkeit gegen einen Baum. Erschrocken quietscht sie einmal auf und fällt von den Wipfeln auf den Boden. Der Sturz wirbelt um sie herum Staub auf und erst, als er sich verzogen hat, richtet sie sich stöhnend auf. Den Kopf haltend setzt sie ihren Weg fort und kramt in ihrer Manteltasche nach einer Tablette, die gegen Schmerzen hilft. Nach vergebenen Suchen gibt das Mädchen auf und bleibt auf einen der dicken Äste stehen. „Das gibt es doch nicht“, flucht sie rum und tretet mit den Fuß gegen den festen Stamm. Schmerzlich stöhnt sie ein weiteres Mal auf und setzt hin, natürlich noch Fuß und Kopf haltend. „Wieso muss ich auch nur so ein Tollpatsch sein?“, fragt sie in den Wald hinein, wissend, dass ihr niemand antworten wird. Noch einmal durchwühlt sie ihre Taschen und ist dieses Mal sogar fündig. Schnell holt sie sich ihre Wasserflasche raus und legt sich die Tablette in den Mund. Nachdem sie das Medikament runtergespült hat, macht sie sich weiter auf den Weg. „Hoffentlich wird sie nicht zu wütend sein“, spricht sie ihre Hoffnungen leise aus.

„Wo ist sie?“, brüllt die blonde Hokage durch ihr Büro und schlägt mit der fest geballten Faust auf den Tisch. Der Shinobi vor ihr zuck merklich zusammen und schwingt beschwichtig die Hände: „Nun beruhigen sie sich doch Tsunade. Sie kommt bestimmt gleich“. „Gleich, gleich, gleich! Immer dasselbe! Sie sollte doch schon vor Stunden zurück sein!“, meckert die aufbrausende Frau weiter rum und geht zu ihrem Fenster. Mit ruhigerem Ton fährt sie fort: „Sie kann man wirklich nicht alleine lassen“. „Kann schon sein, aber sie kommt doch immer mehr oder weniger heile zurück“, meint Kakashi mit einem belustigten Unterton. „Das ist es ja. Die meisten Verletzungen die sie hat fügt sie sich selbst durch ihre Ungeschicktheit zu“, erwidert die Senju noch immer etwas sauer „Ich hoffe nur, das sie wieder kommt“. „Wer soll wieder kommen?“, fragt eine Mädchenstimme in den Raum und sofort läuft die Braunäugige rot an. Mit einer pochenden Wutader wendet sie sich dem Mädchen zu, das unschuldig in den Raum guckt, und schreit sie mit aller Macht an: „Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Hatten wir nicht vereinbart, dass du vor Sonnenuntergang hier sein sollst? Und hast du eigentlich mal was von ‚Anklopfen’ gehört?“. „Hey, ist doch alles gut gegangen“, gibt das Mädchen kleinlaut von sich und senkt den Kopf schuldbewusst. „Na ja, zum Glück siehst du noch ganz heile aus“, sagt die Hokage dann gefasster und sieht die Dunkelblondhaarige mit einem Lächeln an, das jedoch gleich darauf verschwindet, als sie bemerkt, wie sich die Graugrünäugige, verlegen mit einem Grinsen, den Kopf kratzt. „Also, mein Kopf und mein Fuß“, weiter kommt sie jedoch nicht, da sie von Tsunades lautes „Yoko Ishiguro!“ hört. „Bestimmt haben das alle aus dem Dorf gehört, so laut wie Tsunade hier immer rumplärrt“, murmelt Kakashi leise vor sich hin und wird sofort mit einem Todesblick seitens der Senju bestraft, die jedes einzelne Wort von ihm gehört hat.

„Du hast dir deinen Fuß verstaucht“, stellt Shizune die Diagnose fest und notiert etwas auf ihrem Klemmbrett. „Wie konntest du damit eigentlich noch laufen?“, fragt die Schwarzhaarige ihre Patientin und schaut sie von unten an. „Du kennst mich ja“, antwortet Yoko mit einem Grinsen darauf. Als sich die Schwarzäugige sich wieder zu den Fuß wendet, nachdem sie die Ishiguro mit einem Nicken bestätigt hat, flüstert sie: „Leider“. „Das hab ich gehört“, ruft das Mädchen gleich darauf in den Raum und macht einen Schmollmund, was die Erwachsenen in dem Zimmer zum schmunzeln bringt. „Ach ja“, fällt der Graugrünäugigen was auf, „Tsunade, warum ist Kakashi hier?“. „Stimmt ja“, die Gefragte erinnert sich an das eigentliche, was sie mit ihr zu besprechen hatte. „Yoko, wir, das heißt Kakashi und ich, haben beschlossen, dich in ein Team zu stecken“, beginnt die Hokage und erhält nun die gesamte Aufmerksamkeit von Yoko, „Und da kommt jetzt auch Kakashi ins Spiel, denn nach langen hin und her haben wir uns entschieden, dich in seinen Team mit einzubinden“. „Aber wieso? Ich bin doch ganz gut alleine. Natürlich bin ich ein totaler Tollpatsch, aber ich noch nie wirklich schwer verletzt worden, außer von mir selbst. Und dann waren das auch nur immer Kratzer oder Beulen“, versucht die Ishiguro die Beiden von dieser Idee abzubringen, doch ist es schon eine beschlossene Sache. „Tut mir Leid, Yoko. Es wurde aber alles schon geregelt. Du wirst ab morgen im Team sieben agieren und Missionen ausführen“, erklärt Tsunade ihr und verschränkt ihre Arme. „Aber ich kann morgen noch nicht. Mein Fuß“, um es deutlich zu machen, zeigt das Mädchen noch mal auf diesen, der in einen Verband eingepackt wurde. „Dann wirst du ihnen eben nur beim Training zusehen und kannst deine neuen Kameraden kennen lernen. Keine Widerrede“, mit diesen Worten verlassen die blonde Senju und Shizune den Raum. „Das ist unfaire“, murmelt die Ishiguro bockig und verschränkt die Arme vor der Brust. „Man könnte meinen, dass du zehn und nicht 15 bist“, sagt der Hatake und will auch aus der Tür verschwinden. „Es ist nur“, fängt die Graugrünäugige an und erhält die Aufmerksamkeit des Grauhaarigen, „Ich war noch nie in einer Gruppe und musste auch nie mit einer Gruppe arbeiten. Ich weiß nicht, wie ich mit ihnen umgehen soll. Vielleicht mögen sie mich ja auch nicht“. „Keine Sorge“, meint der junge Mann und selbst mit seinem Tuch sieht man sein aufmunterndes Lächeln, „Team sieben ist eine wirklich gute Gruppe und ich denke du wirst dich schnell bei ihnen einleben“. Mit einem Grinsen auf dem Lippen schaut sie zu ihren neuen Lehrer: „Danke, Sensei Kakashi“. Er dreht sich um und verschwindet nun ganz aus dem Raum und hinterlässt eine betrübte Yoko. „Ob ich wirklich dazu gehören kann? Es wäre schön, wenn ich endlich mal wieder dazu gehören könnte. Wie früher“, das Mädchen guckt aus dem Fenster. Es ist bereits nachts. Ist die Zeit so schnell vergangen? Leicht humpelnd geht sie zum Fenster und betrachtet den Sternüberzogenen Himmel und bleibt am Mond hängen. „Wie schön er doch ist“, schwärmt sie von dem Licht und legt sich auf das Bett, den Mond immer im Auge haltend. „Vielleicht wird es ja auch toll. Aber nur vielleicht“, nach diesen Worten verliert sie sich in einen tiefen Schlaf.
Suche
Profil
Gast
Style