Ich habe mein ganzes Leben auf dich gewartet
lachende Menschen. Wir waren in einem Zimmer einer Bar, aber das war unwichtig. Alles war vergessen nur noch das eine war wichtig. Sie und ich zusammen im hier und jetzt. Mit ihr in meinen Armen, lies ich mich in das Bett fallen. Wir liebten uns. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Einer zuckersüße Ewigkeit die nie enden sollte. Ich nahm alles in mir auf. Ihre Stimme die sich so veränderte während wir uns liebten. Ihren Geruch. Ihren atemberaubenden Körper. Ihr Gesicht welches sich unter mir sekündlich veränderte vor lauter Ekstase. Nichts sollte mir entgehen.
„Ich liebe dich. Egal was auch kommen wird. Ich werde dich immer lieben.“ Wieder das Flüstern ihre Stimme, als sie auf meiner Brust lag und sich der wohligen Erschöpfung hingab. Ich spürte wie ihr Atem sich langsam beruhigte und sie langsam davon driftete. Auch meine Augen wurden schwerer ohne aber ihre Worte zu vergessen.
Ein lautes Krachen und ich schlug meine Augen auf. Der Raum, das Bett, sie in meinen Armen, alles war weg, aber dafür stand ich im Galeriebad. Noch immer nackt. Ich drehte mich zur Tür und da stand sie. Sie hatte die Tür zu geknallt und schloss sie gerade ab, bevor sie einfach ihre Sachen auszog und auf mich zu ging. Sie war perfekt.
„Ich habe mein ganzes Leben auf dich gewartet.“ sprach sie leise zu mir und umrundete mich wie ein lauerndes Tier. Es kam mir alles so bekannt vor. Wie ein Deja vu. Ich wusste was als nächstes passieren würde. „Aber manchmal ist es vielleicht besser noch über das Leben hinaus zu warten...“
Ihre Stimme sie war seltsam. Traurig, ahnend und ängstlich. „Vielleicht, aber nicht bei uns.“ Ich bin überzeugt von dem was ich sage. Ich glaube es und glaube auch eine Träne in ihren Augen gesehen zu haben. Ihre Augen? Ich erkannte nichts darin. Ich konnte nichts in ihnen lesen. Zum ersten mal nach Ewigkeiten war sie für mich völlig verschlossen.
„Ich liebe dich.“ hauchte sie und gab sich mir hin. Ich wusste das es das letzte mal war, denn mir war inzwischen klar das ich unsere letzten Stunden noch einmal erlebte. Die letzten Stunden im Galeriebad, in denen sie sich verabschiedet hatte und ich es nicht mit bekommen hatte. Ich liebte sie einfach ohne zu bemerken was in ihr vorging. Ich hätte es merken müssen und sie aufhalten müssen, aber es war zu spät. Alles war zu spät.
I'm miles from where you are,
I lay down on the cold ground
And I, I pray that something picks me up
and sets me down in your warm arms
Ich öffnete meine Augen. Ich hatte geträumt. Geträumt von der Vergangenheit und einer möglichen Zukunft, die aber niemals eintreten wird. Noch immer lag ich auf den Boden der Gasse. Es war kalt. Die Kälte kroch mir bis in die Knochen, aber ich ignorierte es. Ich konnte nur an sie denken. An unsere letzten Stunden. Sie hatte sich verabschiedet. Sie wusste schon in diesem Moment das sie gehen würde. Sie wusste das sie mich verlassen würde. Ich hätte es merken müssen. Ihre Augen hatten sie doch verraten, aber ich war blind. Ich sollte einfach hier liegen bleiben. Vielleicht würde ein Wunder geschehen und jemand würde mich finden und zu ihr bringen. Zurück in ihre Arme. Zurück zu ihren Lachen. Zurück zu ihrer Liebe.
Vielleicht würde ein Wunder geschehen.
I'm miles from where you are,
I lay down on the cold ground
And I, I pray that something picks me up
and sets me down in your warm arms
Ich hörte die ersten Vögel zwitschern. Die Nacht ging zu ende, aber die Kälte war noch immer da. Sie würde nie wieder weggehen. Ich schloss meine Augen. Sofort erschien sie vor mir. Ihre leuchtenden Augen sahen mich wissend und verliebt an, so wie ich es für immer wollte. Aber es war vorbei. Sie würde nicht wieder kommen. Sie ist gegangen. Gegangen um ein neues Leben zu beginnen ohne mich und ich musste lernen damit zu leben. Ich musste lernen ohne mein Leben zu leben. Ich öffnete wieder meine Augen und blickte zum Nachthimmel, der langsam heller wurde. Ich sollte einfach hier liegen bleiben. Vielleicht würde ein Wunder geschehen und jemand würde mich finden und zu ihr bringen. Zurück in ihre Arme. Zurück zu ihren Lachen. Zurück zu ihrer Liebe.
Zurück zu meinem Leben.
Vielleicht würde ein Wunder geschehen.