The Song Of Midnight

noch kälter als vorher“, meinte Don und lehnte sich ebenfalls zu Natsu an die Hauswand. „Ich weiß nicht“ antwortete ich nachdenklich. Mir viel wirklich nicht viel dazu ein. Wir hatten zwar eine Karte die den Weg zu weisen schien, uns jedoch total in die Irre führte. Wir waren praktisch im Nirgendwo, wussten nicht einmal mehr, in welchem Stadtteil wir überhaupt waren. Da es so dunkel war konnten wir uns an rein gar nichts orientieren.
„Moment mal“ überlegte ich kurz. „Das ist es!“
Freudig sah ich die beiden mit großen Augen an. „Die Karte will uns auch gar nicht führen! Sie will, dass wir die Orientierung verlieren!“
Total verdutzt sahen mich Natsu und Don an. „Wie, die Karte will, dass wir die Orientierung verlieren?“ fragte Natsu. „Ich weiß es klingt verrückt, aber auf der Karte stand doch, dass Orte in der Nacht verborgen bleiben, egal wie sehr man sie auch sucht“ fing ich an zu erklären. „Ähh, ja?“ Die Jungs begriffen immer noch nicht ganz worauf ich hinaus wollte. „Da man also den Ort den man sucht, nicht sehen kann, da es Nacht ist, muss man sich auf die Töne und Geräusche konzentrieren, und nicht auf das, was man sehen kann, versteht ihr?“ So langsam dämmerte es den beiden. „The Song Of Midnight.“ murmelte Don, „Na klar, der Song Of Midnight! Wenn wir nur den Tönen folgen, die uns die Nacht vorspielt, finden wir auch den Ort den wir suchen! Deshalb auch der Name!“ Wir grinsten uns gegenseitig an. Es scheint, als hätten wir nun tatsächlich die Lösung des Rätsels gefunden.

„Ähm“ meinte Natsu plötzlich, „auf welche Art von Tönen müssen wir denn genau achten?“ Auf diese Frage war selbst ich nicht vorbereitet. Klar, es müssen besondere Töne sein, doch welche konnte ich mir nicht ausmalen. Da unterbrach Don meine Gedanken: „Hör einfach mal hin, vielleicht fällt dir was auf.“
Und so schlossen wir die Augen und lauschten der Nacht. Es zirpten Grillen. Eine Eule gab ihren Gesang von sich und einen kurzen Moment später läuteten die Glocken des Kirchturms. Ihr Klang hörte sich nun ganz anders an, wenn man sich darauf konzentrierte. Wir ließen die Glocken ausläuten und horchten dann weiter in die Nacht hinein. Wieder erklangen Grillen. Plötzlich hörte ich etwas. Etwas was mir fremd vorkam, ich es aber dennoch von irgendwo her kannte. Es war das Zwitschern zweier Singvögel! Zu dieser Jahreszeit? Und da! Dieses Rauschen. Es war das Rauschen eines Wasserfalls.
„Hört ihr das auch?“ fragte ich Don und Natsu, die mit einem leisen „Ja“ antworteten. Ich nahm sie an den Händen. Langsam folgten wir den Geräuschen, und sie wurden immer lauter und klarer. Uns war nun egal, wo wir am Ende landen würden, denn wir hatten ein wunderbares Gefühl dabei. Wir stapften weiter durch den Schnee, und bald hatten wir das Gefühl, dass die weiße Masse unter unseren Füßen abnahm. Eine ganze Weile liefen wir bereits, immer bedacht, unsere Augen nicht zu öffnen.
Nun hörte es sich so an, als würden wir direkt vor den Vögeln und dem Wasserfall stehen. Wir nahmen eine Art Licht wahr, welches binnen Sekunden an uns vorbei gerauscht war. Immer noch hielt ich die beiden Hände von Don und Natsu fest in meinen.

Plötzlich wurde es wärmer. Der Wind fühlte sich nicht mehr kalt an, es war eher wie eine sanfte Brise, die meine Wangen kitzelte.
Ganz langsam öffnete ich meine Augen, und konnte noch gar nicht richtig fassen, welches Bild sich vor mir gab.

Endlich, dachte ich. Endlich würde unser wirkliches Leben beginnen!

- Kapitel 1 Ende –

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So liebe Leserinnen und Leser, das wars vom ersten, und sehr langen, Kapitel ;D
Ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat, und dass ihr mir ein hübsches
Kommentar da lasst.

Liebe Grüße
sweet_marmalade
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