Unter dem Schein des Silbermondes
Glühwürmchen. Ihr Blick folgte den ruhigen Wasserströmen und traf auf einen Punkt, an dem schien, als würde er sich mit den weiten Firmament vereinen.
„Ist das nicht schön?“, fragte sie den jungen Mann zur ihrer rechten Seite, streckte vorsichtig ihren gleichseitigen Arm in die Höhe und ahmte mit den sich schließenden Finger ihrer Hand den Griff nach einen der vielen, schwebenden Lichter nach.
„Mmhh…“
Kagome drehte ihren Kopf zur Seite, konnte durch das leuchtende Licht direkt in seine Augen sehen. Durch den spärlichen Schein wirkten sie dunkler als ohnehin schon. Melancholie und eine Spur Unsicherheit lagen in seinen Blick, aber sie wusste, dass er niemals bereit sein würde, sie so einfach zuzugeben.
„Inu Yasha“, sagte sie leise. „Bedrückt dich irgendwas?“
„Mich?“, reagierte der Inuhanyo erschrocken und blinzelte einige Male mit den Lidern seiner Augen.
Schnell hatte er seine Hände abwehrend vor seinen Oberkörper gebracht, ein wenig unecht zu lachen begonnen und schüttelte seinen Kopf.
„Nein, was soll schon sein? Mir geht´s gut.“, erwiderte Inu Yasha mit übertrieben aufgebrachter Stimme.
„Du scheinst wieder einmal zu vergessen… Ich bin zur Hälfte ein Dämon, ich habe keine Sorgen.“
Sie erwiderte nichts, denn sie kannte den jungen Mann doch schon zu gut, als dass sie ihm das glauben würde. Insgeheim erreichte ein trauriger Klang ihre Sinne, der Gedanke, dass seinem, wohl von Kämpfen und Abenteuern müdes Herz irgendetwas fehlte. War das wohlmöglich der Grund für sein Verschwinden in den nächtlichen Wald? Der Grund, warum er ihr grad so eigenartig verschwiegen gegenüber trat?
Zu gerne würde sie ihm auf seiner Suche helfen, könnte ihn zu sehr das Glück, was er am meisten herbeisehnte… denn solange sie dabei an seiner Seite bleiben konnte, es für sie wahrscheinlich eine Zukunft gab, würde sie wirklich alles für ihn tun.
Sie wollte ihn fort geleiten, von seinen Pfad der Einsamkeit, den traurigen Erinnerungen und ihren dunklen Schmerz, hinauf zu den warmen Lichtern am gütigen Horizont, ihm zeigen, dass auch für ihn ein Zuhause existierte, dass auch auf ihn jemand warten würde… wenn er es wollte…
Sie fand, es war Zeit für Worte, die schon für viel zu lange unausgesprochen geblieben sind…