Es ist ein großes Gebäude auf das ich zu gehe,genau genommen sind es mehrere Gebäude.Ein großes Tor führt mich zu dem weiten Hof,dass alles Gebäude mit einander verbindet.Der Himmel ist dunkel,der Wind weht stark.Mein Rock weht auf und ab und ich versuche ihn unten zu halten,was mir mit meinem Gepäck in der einen Hand ziemlich schwer fällt.Ein Junge mit dunkelen lilanen Haaren kommt langsam auf mich zu.Aufgeregt stelle ich mich ordentlich vor dem Tor hin.
"Du musst die Neue sein.",sagt er,nach dem er mich gemustert hatte.Er zieht seinen schwarzweiß karierten Schal etwas näher an sein Kinn,es ist ziemlich kalt.Der Junge hat nicht die Schuluniform an,die ich trage sondern eine andere.Aber das wundert mich nicht.Er wartet darauf,dass ich etwas sage,das sehe ich ihm in seinem Gesicht ab.
"Ja,I-ich bin Ai,Ai Takeshita und ich soll ab heute dieses Internat besuchen.",stelle ich mich aufgeregt vor.
"Schön dich kennen zu kernen ,Ai.Es wäre nur schön,wenn du ab jetzt pünktlich bist.",erwiedert er.
"Tut mir leid...",entschuldige ich mich und schaue zu Boden.
"Schon gut,lass uns erst mal reingehen.Es ist ziemlich kalt hier draußen.",seufzt er und nimmt mir den Koffer aus meiner Hand.
"Ich bin Daichi,Daichi Takimoto,Schülersprecher dieses Internats.",sagt er noch nebenbei und geht voraus.
"Schön dich kennen zu lernen,Takimoto-kun."
Er bleibt plötzlich stehen und schaut genervt zu mir."Nenn mich einfach Daichi.Ich mag es nicht mit meinem Nachnamen angesprochen zu werden."
Dann geht er weiter.
"Tut mir leid,Daichi.Das wusste ich nicht...",entschuldige ich mich erneut.In diesem Moment regt es mich ziemlich auf,dass ich immer so schüchtern sein muss,ich bin überrascht,dass ich überhaupt ein Wort rausgekriegt hab.
"Das konntest du ja nicht wissen,mach dir keinen Kopf."
Ich laufe direkt hienter ihm.Daichi ist ein leichtes diesen Koffer zu tragen,was mich ziemlich überrascht,da ich es ziemlich schwer mit dem Koffer hatte.Kurz bleibe ich stehen und schaue mich um.Der Hof ist wirklich riesig.Vor mir steht das Hauptgebäude auf diesem Grundstück.Es ist die Schule dieses Internates,auf das ich ab jetzt gehen werde.Links ist soweit ich weiß das Wohnheim der Jungen,rechts das der Mädchen.Auf dem Hof gibt es kaum etwas.Nur ein paar Bänke und Mülleimer stehen hier,ein Baum ist auf der rechten Seite neben dem Gebäude eingepflanzt worden,es ist ein mit abertausenden rosa auf leuchtenden Kirschblüten,die überall durch den Hof fliegen.
Daichi steht nun vor dem Eingang des Gebäudes auf der rechten Seite.
"Kommst du?Ich will rein.",ruft er mir zu.
Ich nicke und laufe zu ihm.Wir betreten zusammen das Gebäude."Das ist das Mädchenwohnheim.Wir Jungen sind auf der anderen Seite.Ich führe dich jetzt zu deinem neuen Zimmer.",erzählt er.Doch dann seufzt er kurz und setzt meinen Koffer ab.
"W-was ist denn?",frage ich ihn verwundert.
"Nichts,mir ist gerade nur eingefallen,dass dein Zimmer im obersten Stock ist.",antwortet er genervt.
"D-du musst mich nicht bis zu meinem Zimmer begleiten.Es reicht,wenn du mir sagst,wo ich hin muss.",sage ich ihm nervös.
"Nein,lass ruhig,so weit ist es nun auch nicht..."
Er zieht seinen Schal wieder etwas runter,streicht sich durch das Haar und hebt dann den Koffer wieder hoch.
Er geht voraus und ich folge ihm.Auf dem Weg zu meinem Zimmer schaue ich mich genauer um.Links wie auch rechts kommen wir im zwei-Meter-Abstand an Zimmern vorbei,dessen Haustüren immer anders gestaltet sind.Wir laufen durch einen Flur,es ist alles vollkommen ruhig.
"I-ist es immer so leise hier?",frage ich Daichi.
"Zu dieser Zeit schon.Es gibt gerade Mittagessen in der Mensa.Kaum einer ist noch hier.",erklärt er.
Es ist Sonntagmittag,das macht Sinn.
"Warte mal,heißt das,du verpasst gerade dein Mittagessen?",frage ich ihn entsetzt.
Wir kommen an einer Treppe an,die das Ende des Flures ist.Sie führt nur nach oben.Er bleibt stehen und lächelt mich an."Schon gut,als Schülersprecher bin ich daran gewöhnt."
Er steigt die Treppen rauf und ich folge ihm.Daichi scheint ziemlich nett zu sein,doch mein Gefühl sagt mir,ich solle mich von ihm verhalten.Das finde ich ziemlich komisch,denn meistens liege ich mit meinem Gefühl richtig,doch diesmal kann ich nicht richtig liegen,er ist nett und hilfsbereit,oder bilde ich mir das nur ein...?Ich denke es ist noch etwas zu früh um darüber nachzudenken,also ignoriere ich dieses Gefühl.


"So,hier ist es.",sagt Daichi und bleibt vor einem undekorierten Zimmer stehen.Er drückt mir einen Schlüssel in die Hand und reicht mir meinen Koffer.Aufgeregt öffne ich die Tür.Mein Zimmer ist ziemlich leer.Ich gehe rein und schaue mich um.Links von mir steht eine kleine mit Staub bedeckte Komode,daneben ein Bett.Rechts steht ein Schrank.Ich stehe mitten im Zimmer auf einem kreisförmigen grünen Teppich.Vor mir steht ein Schreibtisch,ebenfalls mit Staub bedeckt und davor noch ein holziger zerbrechlich wirkender Stuhl,wie auch ein robuster Stuhl,ebenfalls aus Holz.
"Das Zimmer wurde lange nicht mehr benutzt,deswegen ist es ziemlich schmutzig hier.Nur haben wir momentan kein anderes Zimmer.",erklärt Daichi und betritt das Zimmer.Ich lege den Koffer auf das unbezogene Bett und setzte mich dann auf das Bett.
"Ach,so schlimm ist es gar nicht.",sage ich eher zu mir selbst,als zu Daichi.
"Willst du mit in die Mensa,es ist bestimmt noch etwas vom Essen übrig geblieben.",sagt er und schaut mich fragend an.
"Nein,Danke ich richte erst mal das Zimmer ein,geh du ruhig und ess etwas.",lehne ich das Angebot ab und stehe auf.
"Okay,aber wenn du etwas brauchst,dann sag Bescheid."
Er kramt einen Zettel aus seiner Hosentasche und drückt ihn mir in die Hand.
"Was ist das?",frage ich leicht irritiert.
"Das ist die Wegbeschreibung zu meinem Zimmer von diesem Standpunkt aus.",antwortet er mir lächelnd."Ich geh dann mal essen."
Ich nicke und sehe wie er das Zimmer verlässt und die Tür hinter sich schließt,nach dem er mir noch einmal zugezwinkert hat.Ich spüre wie ich leicht rot werde und falte den Zettel in meiner Hand auseinander um mich etwas abzulenken.Dort ist ganz genau beschrieben,wie ich zu ihm komme.Im Gegensatz zu mir ist sein Zimmer im Erdgeschoss und nicht im 3.Stock.
Ich lasse mich erschöpft auf das Bett fallen und atme tief durch.
Ab jetzt würde sich meine Welt ändern,das war klar.