Secret

Secret

A/N: Nope, ich kanns wohl nicht lassen. Ich ergebe mich
Wie man vlt schon erraten kann, hatte ich wieder einen schönen kleinen Alptraum xDD
Und dann habe ich heute Pretty Little Liars geguckt, und mir gesagt EY! Die Titelmelodie! Irgendwie passt die... verdammt ö.ö Und dann hab ich sie dafür hergenommen, und den Traum ein wenig "weitergeführt" mit meiner kranken Fantasie ^w^
Wer mal Zeit hat und das Intro noch nicht kennt, sollte es sich schon mal anhören es hört sich nämlich schön krank und gefährlich an, wie ich finde


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You swore you'd never tell…
You swore you'd never tell…

Got a secret
Can you keep it?
Swear this one you'll save
Better lock it, in your pocket
Taking this one to the grave
If I show you then I know you
Won't tell what I said
Cause two can keep a secret
If one of them is dead…

Yes two can keep a secret
If one of us is…. Dead.

- The Pierces - Secret

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Es war ein ganz normaler Tag gewesen. Wirklich. Und plötzlich hatte es aufgehört normal zu sein, und sich in einen einzigen Alptraum verwandelt. Ich frage mich wie das passieren konnte.

Nicht dass es nicht schon vorher Anzeichen gegeben hätte. Wenn man es so sah, hatte es bereits begonnen, als ich am Morgen zum ersten Mal in den Spiegel gesehen hatte. Es lag eine Nacht hinter mir, in der ich schlecht geschlafen, mich herumgewälzt, und Alpträume durchlebt hatte, an die ich mich im Endeffekt nicht mal erinnerte. Dementsprechend gerädert sah meine Reflexion im Spiegel aus. Die langen blonden Haare, sahen aus, als hätte ich einen Finger in eine Steckdose gehalten, während man gleichzeitig einen Eimer voll Wasser über mir ausgeleert hatte. An guten Tagen lag eine Art fröhlicher Glanz in meinen dunkelblauen Augen, zumindest erinnerte ich mich daran, dass jemand dies zu mir gesagt hatte, aber dieser Glanz war vollkommen verblichen. Ich war ebenfalls noch nie derartig blass gewesen, auch wenn meine Haut nie besonders gebräunt gewesen war.

Ich hatte nicht weiter darüber nachgedacht. Warum auch? Ich hatte schlecht geträumt. Niemand dachte sich etwas dabei, wenn er sich ausnahmsweise an Alpträume erinnerte. Also hatte ich mich stattdessen für die Schule fertig gemacht und versucht, so viel von den Augenringen und Sorgenfalten wie möglich mit Make-Up zu kaschieren.

Als ich aus dem Haus ging, war es noch nicht wirklich hell. Es war Frühlingsbeginn, und die Sonne schien sich noch nicht an die Tatsache gewöhnt zu haben, dass es jetzt langsam Zeit wurde, früher auf der Bildfläche zu erscheinen. Wie jeden Morgen, seit dem Tod unserer Eltern, war meine Schwester bereits außer Haus, da sie die Einzige von uns Beiden war, die bereits voll arbeitsfähig war. Unsere Eltern waren vor 2 Monaten ermordet worden, und es gab keine Hinweise auf einen Mörder. Merkwürdigerweise auch keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen, was die pure Ironie war, schließlich war es ein Gewaltverbrechen gewesen. Die Polizei ging davon aus, dass sie im Tiefschlaf dahingeschieden waren, mit genügend Schlaftabletten im Blut, um ohnehin nicht mehr dazu in der Lage zu sein, aufzuwachen.

Versteht mich nicht falsch. Ich war nicht herzlos, weil ich so unverfroren über den Tod meiner Eltern nachdachte. Es war einfach Zeit, weiterzuleben, und die Toten tot sein zu lassen…

Die nächsten Anzeichen warteten in meiner Schule auf mich. Erst redete ich mir ein, ich würde die Blicke nicht auf mir spüren, die mich praktisch zu verfolgen und zu durchlöchern schienen, sobald ich auch nur einen Schritt über die Eingangsschwelle gemacht hatte. Warum sollten sie mich beobachten? Das war Unsinn… Wegen meiner Eltern? Nein. Unmöglich. Vor ein paar Tagen war auch wieder alles in Ordnung gewesen. Wenn überhaupt, sollte ich diejenige sein, die sich noch merkwürdig fühlte. Aber genau dies tat ich nicht. Es ging mir so gut, wie es mir gehen konnte. Zumindest zum derzeitigen Stand der Dinge. Darum sammelte ich die Hefte und Ordner, die ich benötigen würde, aus meinem Spind, und begab mich auf den Weg zu meinem Klassenraum.

Es wurde nicht besser. Im Gegenteil. Unser Lehrer, Mr. Martens, war nicht im Raum, deswegen waren es nur Schüleraugen, die mich anstarrten, als ich das Klassenzimmer gerade betreten wollte. Hatten sie gerade noch miteinander geredet und gemurmelt, so waren die Gespräche in diesem Moment ausnahmslos verstummt. In ihren Augen lag… Trauer. In manchen auch milder Schreck. Ich konnte nicht sagen warum.

“Sehen sie mich so an? Warum? Ist etwas passiert, von dem ich nichts weiß?”

Ich trommelte unsicher mit den Fingern auf den Büchern herum, die ich vor meine Brust gepresst hielt und biss mir leicht auf die Lippe, während ich da so stand. Ich wägte ab, ob ich lächeln sollte, aber entschied mich dagegen. Es fühlte sich falsch an. Also entschied ich mich dafür, stur zu meinem Platz zu marschieren.

Ich konnte fühlen, dass die Blicke sich nur langsam von mir abwandten, während ich mich auf meinen Stuhl fallen ließ, und meinen eigenen Blick nach unten heftete. Ich war noch nie eine sehr schüchterne Person gewesen, aber es fühlte sich wirklich unangenehm an. Ich wusste nicht einmal was vor sich ging, und ich hatte die Ahnung, dass es nicht ratsam war, nachzufragen…

Ich hatte gedacht, ich hätte für’s Erste meine Ruhe. Dass es ein vorzeitiges Ende hatte. Ich lag falsch. Denn der wahre Alptraum sollte erst beginnen.

Auch wenn es ihnen schwer zu fallen schien, hatten sich die meisten zwangsweise dem Unterricht zugewandt, der Rest tat zumindest so. Bis es passierte. Mitten in der Stunde stand Ned, ein eher unscheinbarer Junge meiner Klasse abrupt auf. Ich verband kostbare Kindheitserinnerungen mit ihm, aber man lebte sich nun mal auseinander. Jetzt, hatte ich nicht mehr viel mit ihm zu tun. Noch nicht mal ein Gruß auf dem Schulflur hatten wir noch für einander übrig. Er hatte schwarze Haare, die ihm gewellt in die Stirn fielen, und grünbraune Augen. Er trug eine Silbergraue Brille und zog sich im Allgemeinen genau so an, wie man es von einer unscheinbaren Person erwartete.

Mr. Martens sah ihn leicht perplex an und schien nicht recht zu wissen, was so plötzlich in den Jungen gefahren war. “Ned? Was brauchst du?” Angesprochener konnte vermutlich froh sein, nicht grober angefahren zu werden. Martens war einer der weniger strengen, und lockeren Lehrer.

Doch Ned antwortete nicht. Ich hatte ein schlechtes Gefühl. Als wüsste ich, dass gleich irgendwas passieren würde. Etwas unglaubliches, etwas schockierendes und vielleicht etwas unschönes. Der Schwarzhaarige rutschte wortlos aus seiner Bank heraus und ging nach vorn. Seine Schritte hatten etwas lethargisches, dass mich an einen Zombie erinnert, und mich zum Lachen gebracht hätte, wenn dieses Gefühl in meiner Magengrube nicht immer stärker werden würde.

Ich sah mich kurz und unauffällig um. Die Anderen sahen viel eher irritiert, als besorgt oder gar verängstigt aus. Also war ich die Einzige, die sich komisch fühlte? Ich schluckte. Mein Hals war trocken und mir war übel. Warum?

Ned blieb unmittelbar vor dem Lehrerpult stehen. Er drehte sich nicht um, und sah Mr. Martens gerade an. Da er uns seinen Rücken zugewandt hatte, konnte ich seinen Gesichtsausdruck nicht sehen oder deuten. Ich musste ohnehin an mir halten, nicht unruhig in meiner Bank auf und ab zu wippen, oder nach draußen zu stürmen. Was war heute nur los mit mir… oder mit allen Anderen?

Plötzlich brach Ned zusammen. Er fiel vor sich auf die Knie, und konnte von Glück sagen, nicht unglücklich auf der Tischplatte aufgekommen zu sein. Er keuchte, als würde er Atembeschwerden haben. Er hatte keine. Als Kind hatte er nie Asthma gehabt. Das wusste ich. Und dann übergab er sich. Während er dies tat, und dabei gequälte, geräuschvolle Würgelaute von sich gab, sprangen einige der Schüler auf und drängten sich zu ihm nach vorn. Seine wenigen Freunde, und die Hilfsbereiteren. Auch Mr. Martens war zu ihm geheilt, und versuchte nun herauszufinden, was dem Schwarzhaarigen fehlte.

Mir selbst saß ein tiefer Schreck in den Gliedern, aber als immer mehr aufstanden, und mir die Sicht versperrten, rutschte auch ich aus meiner Bank heraus und näherte mich dem Jungen, der sich immer noch anhörte, als würde seine letzte Stunde geschlagen haben.

Als ich ihn dann sah, presste ich mir die Hand so fest vor den Mund wie ich konnte. Ich war glücklich, dass niemand meinen vor Angst rasselnden Atem hören konnte, als ich da stand und spürte, wie meine Augen sich vor Schock weiteten. Ein schriller Schrei kämpfte in meiner Kehle darum, an die Luft zu kommen aber ich drängte ihn mit aller Kraft zurück. Das konnte nicht wahr sein! Es konnte einfach nicht.

Aus Ned’s Kehle schossen schwarze, schleimige und zähe Klümpchen, die mit einem leisen Klatsch auf dem Boden aufkamen. Die Masse die daraus auf der Erde entstand wabberte, fraß sich hindurch, und gewann rasant an Größe. Kleine Bläschen stiegen vereinzelt aus dem Schwarz empor, und platzten jedoch, bevor sie vollständig an die Oberfläche geraten konnten. Es sah ganz danach aus, als würde diese Masse dazu bereit sein, sich durch jedes Hindernis zu ätzen, dass sich ihm in den Weg stellte, Ned’s eigener Körper eingeschlossen.

Der Schwarzhaarige warf sich verzweifelt auf den Rücken, schnappte nach Luft, hustete. Dabei ließ er winzige, schwarze Tropfen frei, die auf Mr. Martens Gesicht trafen, der sich alarmiert über seinen Schüler gebeugt hatte, um ihm helfen zu können. Er schien nicht begreifen zu wollen, dass er das nicht können würde… Als die Tropfen auf der Wange des Lehrers auftrafen sah ich, wie sie dampften, waren sie auch noch so klein, und dort Haut und Fleisch zersetzten. Ich zitterte am ganzen Leib
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