Camera Obscura
Schülerin dies hin und streckte sich ausgiebig. Tja, was sollte sie nun mit diesem angebrochenen Tag machen? Doch lange musste sie sich darüber keine Gedanken machen, eine Schülerin aus den Obersten Klassen kam zielstrebig auf sie zu, mit einem breiten einnehmenden Lächeln. Unweigerlich fühlte sich Kagami an eine Pop- Ikone erinnert, das Make-up, ihr Auftreten, die langen gelockten hellbraunen Haare. Alles an ihr stimmte.
»Halli hallo.«, begrüßte die Schülerin mit den Traummaßen die Neue. »Du musst Kagami-Chan sein, unsere neue Fotografin.«
Überrascht blieb der Rothaarigen nichts weiter übrig außer zu nicken.
»Das ist prima, du bist zu der nur Best möglichen Zeit gekommen, dich schickt der Schreiberlings-Gott persönlich.«
Ok, nun war es soweit, Kagami war leicht überfordert. Warum waren die alle hier nur so verdammt kontaktfreudig und aufgeschlossen?
»Unsere Fotografin hat dem Club den Rücken gekehrt und ist der Meinung als Schauspielerin eine bessere Figur machen zu können, sie war es leid hinter der Kamera zu stehen. Aber sei es drum, ich hab auch schon die Erste Aufgabe für dich.« und zwinkerte ihr koket zu.
»Öhm, ja, … das ist ja alles schön und gut, aber mit wem hab ich es zu tun?«, fragte Kagami und versuchte höflich zu bleiben.
»Ich Schussel.«, lachte sie heiter. »Ich vergaß mich doch glatt vorzustellen. Ich bin Shirahama Shizuka, Klasse 3-C. Freut mich.«
Na und mich erst. Da hab ich ja schneller was zu tun, als ich dachte., und ein leichtes Lächeln glitt ihr über das Gesicht.
»Komm doch mal bitte mit, ich will dich jemandem vorstellen.«
Und da standen sie sich gegenüber, von Angesicht zu Angesicht. Das breite heitere grinsen Momois traf auf die sich verfinsternde Miene Kagamis.
»Darf ich vorstellen, die Managerin des Basketball-Clubs unserer Schule. Momoi Satsuki- san. Sie hat mich schon vor einiger Zeit darum gebeten einen Artikel über die Mannschaft zu schreiben. Aber bisher bin ich nicht dazu gekommen, weil wie gesagt … unsere alte Fotografin lieber vor der Kamera steht.«
Das war also ihr "grandioser Plan". Großartig!, dachte Kagami genervt.
Momois Grinsen wurde noch breiter, falls dies überhaupt noch möglich war.
»Ok, und um was genau geht es?«, fragte die Rothaarige vorsichtig.
»Nun, der Artikel an sich ist fast fertig, ich brauch nur noch ein paar Bilder. Hauptsächlich von unseren Startern.«
»Ich denke das lässt sich machen.«, entgegnete Kagami.
Da sprühte Momoi förmlich über vor Freude.
»Super! Das wird den Coach freuen. Er hielt es für angebracht mal die Leistung der Jungs zu erwähnen.«, erzählte sie stolz.
Doch plötzlich legte Shirahama einen Arm verschwörerisch um Kagamis Schulter und zog sie etwas von der Rosahaarigen weg.
»Ich hab da noch einen kleinen Sonderauftrag für dich.«, flüsterte sie Kagami zu.
»Der da wäre?«
Doch sie steckte ihr lediglich einen Zettel zu.
»Ich hätte gerne ein Exklusivfoto von dieser Person. Wenn du das schaffst, bist du von dem Tag an mein extra paar Augen.«
Kagami konnte nicht anders außer über so viel Heimlichtuerei zu kichern.
»Ok, ich mach es, aber über das mit den "extra paar Augen" müssen wir noch mal reden.«
»Du bist großartig, ich mag dich schon jetzt.«, sagte Shirahama dann laut und sichtlich gut gelaunt.
Abwarten.
»Es ist nämlich echt schwer ihn gewollt vor die Linse zu bekommen. Man möchte meinen das jemand wie er, geradezu scharf darauf wäre, aber er macht sich echt rar.«
»Das klingt irgendwie nach einer echten Herausforderung.«, sagte die Große.
»Ist es auch, glaub mir.«
»Genug geredet, Kagami-san, ich nehme dich gleich mal mit. Umso schneller du die Bilder hast umso besser.«, meldete sich nun Momoi zu Wort.
»Also dann, jetzt giltst. Ich zähl auf dich Kagami-Chan.«, sagte Shirahama und zwinkerte ihr verschwörerisch zu.
Ok, warum hab ich plötzlich so ein flaues Gefühl in der Magengegend?, fragte die Rothaarige sich und faltete den Zettel auseinander auf dem ein Name stand.
»Hey!«, rief Momoi ungehalten in die Halle hinein, in der gerade das Basketballteam trainierte. »Imayoshi-san, ich hab jemanden der die Fotos macht, ist das nicht toll?«
Daraufhin wandte sich ihr ein Großgewachsener Kerl mit schwarzen Haaren und Brille entgegen. Mit einem aufgesetzten Lächeln ging er auf die beiden zu, doch plötzlich gefror seine Mimik kaum merklich, als er die Person musterte die neben ihr stand.
»Darf ich vorstellen, die neue Fotografin des Journalisten-Clubs, sie wird die langersehnten Bilder machen auf die der Coach wartet.«
Der Tumult weckte Wakamatsu Kōsukes Aufmerksamkeit und als er die Person sah die neben Momoi stand polterte es quasi aus ihm heraus.
»Das darf doch nicht wahr sein!? Ist es Todessehnsucht die dich hier her treibt, Kagami?!«
Völlig perplex sah die Rothaarige wie der Center der Mannschaft mit Großen bedrohlichen Schritten auf sie zukam.
Was will der denn jetzt?, schoss es ihr erschrocken durch den Kopf.
»Bist du noch bei Trost? Ihn mir nichts dir nichts, hier her zu bringen?!«, fuhr der Blonde die Managerin an. »Was hat dich denn dabei geritten?!«
Nun wusste Kagami wo der Hase langrannte. Ihr Bruder schien ja nicht sonderlich beliebt bei den Jungs zu sein. Kein Wunder, wenn er für eine gegnerische Mannschaft spielte.
»Wakamatsu- san, beruhige dich, bitte.«, mischte sich ein eher schüchtern wirkender Junge ein. Er kam der Rothaarigen ziemlich bekannt vor, wenn sie sich nicht täuschte war er in ihrer Klasse.
»Wieso sollte ich mich beruhigen?! Hochkantig rauswerfen sollte ich ihn!«, fuhr er unwirsch fort.
»Mach nicht so einen Aufriss.«, mahnte ihn Imayoshi und seufzte genervt.
Doch bei einer bestimmten Person machte es ganz plötzlich KLICK. Und ihm fiel Schlagartig ein was das „Déjà-vu“ war.
»Macht die Augen auf.«, brummte er und bückte sich nach dem Ball. »Das ist nicht Kagami Taiga.«
Fragend und überrascht sahen die anderen ihr Ass an.
»Und woher weißt du das?«, fauchte Wakamatsu Aomine herausfordernd an.
Doch da zeichnete sich ein gehässiges Grinsen in seinem Gesicht ab.
»Weil sie mir quasi in die Arme gefallen ist und bei uns in der Klasse geht.«
Eine unglaublich unangenehme Stille herrschte plötzlich in der Halle und die Starter der Tōō- High sahen ihr Ass fragend und ungläubig an.
»SIE?!«, entfuhr es plötzlich allen unisono.
Und das war der Moment in dem Kagami am liebsten im Boden versunken wäre.
Shit., war das einzige, dass sie denken konnte, als die Jungs sie ausführlich musterten.
»W-was starrt ihr denn so?«, fragte sie nun leicht peinlich berührt. Wieso war ihr das nur so verdammt unangenehm?
Doch da schritt Wakamatsu auf sie zu und musterte sie gründlicher.
»Also bei genauerer Betrachtung … ja ...ganz eindeutig Frau.« und fixierte dabei ihren Brustbereich.
Genervt warf sie dem Blonden Riesen einen finsteren Blick zu.
Aber sonst geht’s noch?
»Du scheinst ihr schon mal begegnet zu sein, oder Aomine-kun?«, fragte Momoi interessiert.
»Allerdings, ich gebe dir ein Stichwort. Treppe.«, sagte er verspottend.
Moment mal. Das darf doch nicht wahr sein!, schoss es der Rothaarigen entsetzt durch den Kopf.
»Stimmt doch, oder?«, piesackte er nach.
Doch Kagami ließ nur ein verärgerten Laut hören.
»Was genau ist denn da passiert?«, fragte Imayoshi neugierig.
»Nichts.«, fauchte Kagami gereizt und schluckte die aufkommende Röte runter.
Aber wieso war ihm auf Anhieb so klar das ich ein Mädchen bin? Nur weil wir in einer Klasse sind und der Lehrer es erwähnt hatte??, fragte sie sich, doch in ihrem Kopf folgte prompt die Antwort. Ich glaube er hatte mich … am Busen berührt! Ach du Scheiße!!!
Und ohne Vorwarnung umklammerte sie mit ihren Armen ihren Oberkörper.
»So viel Vorbau hast du nun auch wieder nicht …«, kommentierte der Blauhaarige ihre Reaktion trocken. »Und orange steht dir auch nicht.«
Da war es bei ihr ganz aus und ihr Temperament ging mit ihr durch. Was bildete dieser Typ sich eigentlich ein sie derart zu kritisieren?!
»Du elender …!!«, knirschte sie mit den Zähnen.
»Nur raus damit.«, knurrte er zurück.
»Er hat Recht, bei deinem Hauttyp und Haarfarbe macht Orange dich blass.«, sagte Momoi feststellend und erntete einige ungläubige Blicke der anderen. »Na was denn?«, fragte sie Schulterzuckend.
»Sei es drum.«, fuhr sich Kagami wieder runter und wühlte in ihrer Tasche. »Ich will das schleunigst hinter mich bringen.« Und fang am besten mit dem Sonderauftrag an. Da dies wohl das schwierigste wird., mit geübten Griff packte sie ihre Kamera. »Also, mein Senpai, will das ich jemanden bestimmtes ablichte, also wo ist er?!«, fragte die Großgewachsene Schülerin leicht genervt und es war ihr ziemlich egal unter welchen Umständen sie dieses "heimliche Bild" bekam.
»Kommt drauf an wen du suchst?«, fragte Imayoshi hilfsbereit und höflich.
»Euer Ass. Aomine Daiki- kun.« sagte sie tonlos und hielt einen kleinen Zettel hoch auf den der Name und ein paar andere Informationen standen.
Da herrschte auf der Stelle erneut Stille in der Halle und Kagami konnte sich nicht erklären warum. Doch auf die Folgende Antwort wurde es ihr Schlagartig bewusst.
Momoi hob zögerlich die Hand und deutete Wortlos auf den Power Forward der Mannschaft.
Und nur ein Wort zog ihr wie ein Blitz durch den Kopf.
Mist.