ℌ deep dreamy ocean ℌ

Kurz Geschichte

deep dreamy ocean

Ein lauer Sommerwind blies an meinen blassen Wangen vorbei, sofort stieß ich meinen Blick empor. Niemand. Die Wärme die von diesem Windstoß ausging ließ mich denken vor mir würde eine andere Person stehen. ‚Was zur Hölle ist nur los mit mir?‘ Dies fragte ich mich des Öfteren. Meine, trotz des warmen Wetters, kalten Hände ließ ich in meine beiden Hosentaschen sinken und Schritt für Schritt ging ich voran. Ich wusste nicht wohin ich mich treiben ließ. Schon lange wusste ich nicht mehr wo ich bin. Habe die Orientierung um mein eigenes Leben verloren. Wie eine verlorene Seele streife ich umher, doch nie wurde ich bemerkt. ‚Jeder Traum.‘ Ein Flügelschlag, Regentropfen, Worte – Sekunde zu Sekunde passieren Dinge in unserem Leben. Diese Dinge beeinflussen unser Leben und auch das anderer Lebewesen. Ein Marienkäfer bahnte sich den Weg von meiner Nase zu meinem knochigen Finger, diesen hatte ich zuvor an meine Nase geführt. Er schien sich nicht daran zu stören. Trotz dessen saß er auf meinem Finger wie erstarrt. Hatte er sich tot gestellt? Mit ein paar Schritten war ich auch schon an einem Grünstreifen angekommen. Als ich in der Hocke war, hob ich meine Hand in Richtung des Grases, der Käfer, so schlau wie er war, krabbelte sofort in das Grüne Gestrüpp. Sofort war ich wieder aufgerappelt und stand fest auf zwei Beinen, doch nichts hielt mich an diesem Ort. So lief ich weiter – weiter ins nirgendwo. Hinter mir ertönten die Geräusche eines Motors. Ein kurzer Blick nach hinten und wieder nach vorn. Nun hatte der Käfer keinen Nutzen mehr darin sich tot zu stellen, nein – Nun war er tot. Hier in dieser Stadt, egal an welche Stelle ich meinen Blick wendete. Es war nur Beton zu sehen, bis auf die kleinen Grünstreifen, doch selbst auf diesen sah das Gras nicht gesund aus. Erkrankt ließ jeder grüne Halm sein Köpflein hängen. Mord, Unfall, Erkrankung, Alter, Selbstmord – So viele Menschen verlassen die Erde täglich, doch dies ist immer nur für einen kleinen Teil relevant. Meist für Freunde, Familie oder bekannte. Auch ich habe schon einmal jemanden verloren. Dieses Gefühl. Ich werde es nie vergessen. Meine Träume retteten mich – Anfangs. Ich versankt in meinen Träumen wie in einem tiefen Ozean, doch selbst der stärkste Taucher wäre ab einem bestimmten Punkt zu schwach wieder aufzutauchen. So verlor‘ ich mich, hier in meiner Welt. Ich hatte nicht bemerkt wie sich alles um mich herum änderte, ein kurzer Wimpernschlag, ein tiefer Atemzug. All‘ das hatte gereicht. Aber für was hatte es gereicht? Auch wenn ich die Gefahr in meiner Nähe spürte war meine unstillbare Neugier zu groß. Niemand weiß wie tief der Ozean der Träume wirklich reicht, was er bewirkt und was passieren wird wenn ein Mensch die Grenze überschreitet.
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