Jackenkragen. Schnee! Ein paar Meter entfernt stand Ranma und grinste frech zu mir rüber. Er hob den Arm... und schon hatte ich die nächste Portion Schnee im Gesicht. Lachend bückte ich mich und formte einen Schneeball.

Als wir mit der Schneeballschlacht aufhörten, waren unsere Haare und Kleider nass und wir vollkommen außer Atem. Lachend warf ich mit letzter Kraft einen Schneeball in seine Richtung und ließ mich dann rückwärts in den weichen Schnee fallen. Meine Güte, war ich geschafft... Schwer atmend kam er zu mir gelaufen und ließ sich dicht neben mich fallen. Gemeinsam lagen wir still da und beobachteten einige einzelne Vögel, die am blauen Himmel kreisten. Wie gerne würde ich- "Ich würde so gerne mit ihnen wegfliegen, du nicht auch, Akane?" Er lächelte mich von der Seite her an. Ich hob erstaunt die Augenbrauen. Derselbe Gedanke war eben auch mir durch den Kopf geschossen. "Ja.... frei sein... von allem..." Verträumt sah ich den Vögeln hinterher.
"Wirklich von allem?"
"Wie meinst du das, Ranma?"
"Ob du wirklich von allem befreit sein willst... auch- auch von unserer Verlobung?" War da tatsächlich so was wie Enttäuschung rauszuhören?
"Naja, das- das ist natürlich etwas anderes... ähm.. " Ich lief rot an.
"Ach so..."
"Und du? Wovon möchtest du frei sein?", fragte ich hastig, um aus dieser peinlichen Situation rauszukommen.
"Von all diesen lästigen Verlobten mit ihren wahnsinnigen Verfolgungen, von..."
"Oh, herzlichen Dank."
Er grinste mich an. "Du gehörst nicht dazu."
"Was?" Ich starrte ihn verwirrt an.
"Du... dich würde ich am liebsten mitnehmen, wenn ich wegfliegen könnte..." Ranma lächelte mich an. Hatte er das wirklich gerade gesagt? Dieser Ranma, den ich kannte? Er...ich- ... wir? Bevor ich mich noch weiter in irgendwelchen Mutmaßungen verstricken konnte, beugte er sich über mich und stützte sich mit den Armen zu beiden Seiten ab. Er kam meinem Gesicht immer näher... Wirre Gedanken und Gefühle schossen abwechselnd durch meinen Kopf... es gab zwei Möglichkeiten:
1.Diesem gar nicht mal unangenehmen Kribbeln im Bauch, das ich auf einmal verspürte, nachgeben und ihn einfach küssen egal was kam und
2. Auf meinen Verstand hören (auch wenn mein Kopf sich in diesem Moment nicht so anfühlte als ob ich noch einen hätte) und ihn nicht küssen
Ich entschied mich für das zweite und bevor unsere Lippen sich trafen hatte ich mich schon zur Seite gerollt.
Schnell lief ich zum Seeufer hinab. Ranma starrte mir hinterher. Enttäuscht? Verletzt? Ich wusste es nicht und wollte es auch gar nicht. Unnatürlich hoch lachend winkte ich ihm zu.
"Komm, Ranma! Der See ist zugefroren, lass uns ein bisschen laufen!" Oh Gott, bitte, sag nur nichts über diesen Kuss, flehte ich ihn stumm an... Doch Ranma starrte mich eh nur weiter mit diesem unergründlichen Gesichtsausdruck an.
Warum, warum bloß hatte ich das getan... warum hatte ich ihn abgewiesen... weil ich es nicht wollte, darum! Obwohl... wenn ich ehrlich zu mir war, hatte ich es gewollt... oder doch nicht? Mein Kopf schwirrte von den unterschiedlichsten Empfindungen. Verdammt noch mal, was wollte ich eigentlich? Ich bemerkte nicht, dass ich schon auf den zugefrorenen See hinausgetreten war und immer mehr zur Mitte des Sees kam, wo das Eis zu diesem Zeitpunkt noch gefährlich dünn war. Ranma... er hatte mich küssen wollen. Mich! Hier! Heute! Hinter mir bellte in einiger Entfernung ein Hund. Ranma... wahrscheinlich saß er immer noch starr im Schnee und sah mir hinterher. Das Bellen kam näher, doch ich registrierte es nicht wirklich. Ich sollte mich entschuldigen, ich sollte zurückgehen... Das Bellen war jetzt schon nah- verdächtig nah, doch ich dachte nicht daran. Warum war ich eigentlich geflüchtet? Warum hatte ich ihm nicht einfach eine runtergehauen wie sonst auch? Hinter mir knurrte etwas.

"AKANE! PASS AUF!" Ranmas warnender Schrei hallte in meinen Ohren wieder und ich drehte mich ruckartig um. Ich stolperte über dieses pelzige, braune etwas, das hinter meinen Beinen gestanden hatte.
Aus dem Gleichgewicht gebracht, rutschte ich aus und stürzte hart. Das dünne Eis gab nach und das kalte Wasser des Flusses schlug über mir zusammen, umströmte mich, und für einen winzigen Augenblick wurde ich von Entsetzen gepackt, denn meine Füße konnten keinen Halt finden. Die eisige Kälte lähmte meine Muskeln, meine Lungen waren kurz davor zu platzen. Ein einziger Gedanke blitzte durch meinen Kopf :
Sterben- ich würde hier sterben!... diese Dunkelheit aus trübem Wasser über mir... unter mir... Panik und Angst schnürten mir die Kehle zu und ich hatte das Gefühl zu ersticken... Dann wurde es still.... es war so ruhig... so unendlich friedlich... ich widerstand dem See nicht mehr und ließ mich treiben...
Auf einmal spürte ich Ranmas starke Arme um meinen Körper, spürte, wie ich kraftvoll mit einem Ruck hochgezogen wurde. Luft, wunderbare Luft... Gierig saugte ich sie in meine brennenden Lungen und stützte mich keuchend auf Händen und Knien ab.
Ein Hustenanfall schüttelte meinen ganzen Körper.
"Ich habe dich, Akane! Ich habe dich schon." Seine Stimme, ganz dicht an meinem Ohr, war sanft und beruhigend. Ich spürte, wie mein ganzer Körper im Takt und Tonfall dieser Stimme mitschwang. Wie eine Ertrinkende an einem Floß klammerte ich mich an ihm fest. Unsere nasse Kleidung klebte aneinander und verschmolz uns in scheinbar eindeutiger Intimität.
"Halt mich, Ranma, bitte!", flüsterte ich und presste mich fester an seinen warmen Körper. Mir war kalt, so entsetzlich kalt. Er drückte mich zärtlich an sich und diesem Moment wusste ich, dass er der Richtige war. "Akane...", murmelte er mit seiner liebevollen Stimme, und dann lagen seine Lippen sanft auf meinen, und ich erwiderte den Kuß, und unser beider Leidenschaft wurde von Gefühlen entfacht und geschürt, die so lange zurückgehalten worden waren und sich nun gewaltsam eine Bahn brachen.
Seine Lippen bewegten sich so sanft und behutsam... mein Innerstes wurde von Wärme und aufkeimender Leidenschaft erfüllt. Bereitwillig erwiderte ich seine Umarmung und genoß den süßen, berauschenden Wirbel meiner Sinne.
Ranma... liebte ich ihn etwa?

Fortsetzung folgt!

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- natürlich nur wenn ihr wollt. *g* Ich würde mich wirklich wahnsinnig über Kritik, Lob, Heiratsanträge, Verbesserungsvorschläge und Ähnliches freuen, also schreibt bitte ein paar comments, ja? :-)