The Golden Treasure Of Love

stellte fest, dass es bereits später Nachmittag war, denn Sanji hatte die Tür nicht fest genug geschlossen.
»Was hast du gefangen?«, hakte sie nach und hoffte, dass es ihnen beiden die Mägen füllen würde.
»Einen Butt, aber keinen Gewöhnlichen! Er hat mit mir gesprochen und gesagt, dass er ein verwunschener Prinz sei und ich ihn wieder freigeben soll!«
»Das hast du doch hoffentlich nicht getan? Denn nur, weil du seltsame Stimmen hörst, heißt es nicht, dass der Fisch gesprochen hat.«
»Ich hab ihm die Freiheit geschenkt«, beendete Sanji seine Erzählung und erntete einen bösen Blick seitens Nami.
»Du hast ihm die Freiheit geschenkt und nichts dafür verlangt? Wie dumm kann man sein! Geh noch mal zurück und rufe den Fisch, damit er uns wenigstens eine kleine Hütte als Belohnung für seine Freiheit schenkt. Denn, wenn er ein verwunschener Prinz ist, sollte dies eine Kleinigkeit für ihn sein!«
Irritiert verließ Sanji sein Zuhause und tat, was Nami ihm befahl. Das gefiel ihr so an ihm.

Plötzlich spürte die junge Frau ein Kribbeln auf ihrer Haut und ihr schäbiges Kleid, welches mehr einem Stofffetzen glich, wurde zu einem gelben Bauernkleid mit braunem Korsett. Diese neue Kleidung brachte ihre Kurven gut zur Geltung. Plötzlich fing die kleine schäbige Pissputte fing an zu beben und zu wackeln, sodass Nami ihr Gleichgewicht verlor und hinfiel. Als das Zittern des Bodens nachließ, wagte es Nami, ihre Augen wieder zu öffnen. Verwundert stand sie auf und glaubte, zu träumen. Ihre kleine hässliche Pissputte war zu einer kleinen annehmlichen Hütte geworden! Ehrfürchtig strich sie über den weichen Stoff ihres Kleides und drehte sich vor Freude im Kreis. Es war so wunderschön, ihr Kleid, ihr neues Zuhause, wenn ihr Gemahl das sehen könnte! Sie hatte Recht behalten! Augenblicklich blieb sie stehen. Wenn der Fisch so mächtig war, dass er ihnen eine Hütte zur Verfügung stellte, dann müsste es ihm doch gelingen, ein schönes großes Haus mit Garten zu spendieren! Nami stürmte zur Tür hinaus und lief direkt in die Arme von Sanji, der sie strahlend betrachtete.
»Du bist so wunderschön! Du hast Recht behalten und er hielt sein Wort! Ich wollte nach dir sehen und prüfen, ob er die Wahrheit gesagt hat!«
»Das hat er gewiss, doch bedenke, Sanji, was er uns noch schenken könnte! Ein schönes Haus mit kleinem Garten, sodass wir Obst und Gemüse anpflanzen können und uns nicht mehr nur von Fisch ernähren müssen! Bitte geh, Sanji, und rufe den Fisch erneut! Wenn er die Hütte erschaffen konnte, dann schafft er diese kleine Bitte auch!«
Verstehend nickte Sanji und machte sich gleich auf dem Weg. Der Wind wurde stärker und Nami wurde unwohl. Sie kehrte schleunigst ins Haus zurück und begutachtete die Küche mit dem großen Ofen, den gut verarbeiteten Stühlen und den Schränken, die mit kleinen Verzierungen versehen waren.

Erneut ging ein Kribbeln durch ihrem Körper und das Beben des Hauses war noch gewaltiger. Mit Müh und Not gelang es Nami, sich an einem stabilen Schrank festzuhalten, die Augen zusammengekniffen, aus Angst, die Hütte fiele auseinander. Genauso schnell wie das Wackeln angefangen hatte, hörte es wieder auf. Blinzelnd öffnete Nami die Augen und hoffte, dass es wieder passiert war. Sie wurde nicht enttäuscht. Als Erstes schaute sie an sich herunter auf ihr Kleid. Es war jetzt mit feiner Spitze und sogar vereinzelt mit glänzenden Perlen verziert. Wie Schön sie aussah! Mit glühenden Wangen rannte sie durch die Küche, in der soviel Platz vorhanden war, dass sie dort mühelos hätte tanzen können. Nebenan war gleich ein Bad mit großer Wanne! Daneben ein Schlafzimmer mit Betten, deren weiche Kissen und Laken sich wohlig an Namis Körper anschmiegten, als sie sich hineinfallen ließ. Kurzerhand sprang sie auf und stolzierte ins nächste Zimmer, in dem es einen Tisch, Stühle und einen Kamin gab. In kalten Nächten und im Winter würde sie nie wieder frieren müssen! Eine weitere Tür führte Nami in den Garten, wo ihr der zarte Duft von Orangen entgegen wehte. Der Wind war zwar stärker geworden, doch die Schönheit des grünen Gartens verwehte genauso ihre Sorgen, wie das Grummeln ihres Magen nachließ, als sie sich eine saftige Orange schälte und diese verzehrte. Schon von weiten sah sie ihren Mann und lächelte glücklich. Wie wunderbar es doch war, ein schönes Haus, einen kleinen Garten und einen lieben Mann zu besitzen. Einem Mann, der es geschafft hatte, all das durch die Rettung eines mächtigen Fisches zu besorgen. Nami runzelte die Stirn. Wenn der Fisch auch dieses Wunder mit so einer Leichtfertigkeit erfüllen konnte, wie groß war seine Macht dann wirklich? Könnten sie dann nicht auch in einem Schloss leben? Waren sie nicht in Wirklichkeit Narren, wenn sie sich damit zufrieden geben würden? Das mussten sie ändern!
»Geh sofort zurück!«, spie Nami ihren Mann entgegen, noch bevor er das neue Haus samt Garten betreten konnte.
»Gefällt es dir nicht? Es ist doch schon so groß, was wollen wir denn mehr?«, entgegnete Sanji, verwundert über die Reaktion seiner Frau.
»Wenn er ohne Probleme derart Schönes erschaffen kann, dann fordere ein Schloss als Lohn für seine Freiheit!«
»Nami, was willst du mit einem Schloss? Können wir nicht mit dem leben, was er uns bereits geschenkt hat? Mehr können wir doch nicht erwarten! Es ist doch jetzt schon vollkommen!«
Doch an ihrem ernsten Gesichtsausdruck konnte er ablesen, dass sie nicht zufrieden war. Wie immer. Sie war nie zufrieden. Sie war nicht einmal mit ihrem Gatten zufrieden.
»Nun gut, dann gehe ich, damit du dein Schloss bekommst«, gab er nach.
»Prinzessinnen wohnen nun einmal in prunkvollen Schlössern ich bin doch deine Prinzessin, oder etwa nicht?«, zwinkerte sie ihm zu.
»Ja, du bist sehr wohl meine Prinzessin«, meinte Sanji und ging trotz des Regens zurück zum Strand, an dem er den Fisch gefunden hatte.
Ein kleiner Freudenschrei entwich Namis Lippen. Bald würde sie eine Prinzessin sein!

Ungeduldig wartete Nami auf die nächste Erschütterung. Sie konnte es kaum erwarten, die langen Gänge des Schlosses entlang zu rennen! Mit diesem gewaltigen Erdbeben hatte sie jedoch nicht gerechnet. Der Lärm übertönte sogar den Sturm, der sich in der Zwischenzeit zusammengebraut hatte. Sie erschrak vor ihrem eigenen Schrei, der plötzlich ihrer Kehle entwich. Ihre Haut fühlte sich an, als würde sie von den Knochen gerissen werden und brannte fürchterlich. Ein dunkler Schleier legte sich über ihre Augen und riss sie mit in eine tiefe Finsternis.
»Nami?«
Eine sanfte, sorgenvolle Stimme holte sie aus der Tiefe wieder an die Oberfläche.
»Nami? Bist du wach? Kannst du mich hören?«, schüttelte Sanji seine Frau wach.
Blinzelnd öffnete sie die Augen und erkannte das erleichterte Gesicht Sanjis.
»Ich bin froh, dass du wieder aufgewacht bist. Du wirst es nicht glauben, aber wir leben jetzt in einem richtigen Schloss!«, erzählte er aufgeregt.
Orientierungslos schaute sie sich um. Ja, Sanji hatte die Wahrheit gesagt. Sie lebten in einem Schloss. Überall waren goldene Griffe, kostbare Vasen, wundervolle Geschmeide, welche an den gewaltigen Fenstern herunterhingen, hochwertige Teppiche und Dekorationen mit riesigen Edelsteinen! Dabei war Nami noch gar nicht aus dem Zimmer, doch sie war schon jetzt überwältigt! Staunend blieb ihr Blick an einem wandhohen Spiegel hängen, indem sie sich selbst betrachten konnte. Ihr schönes Bauernkleid hatte sie gegen ein Prinzessinnengewand aus reinster Seide mit Spitze und noch schöneren Perlen eingetauscht. Das weiße Kleid hatte sogar eine weinrote Schleppe! Zudem hatte sie noch ein silbernes Diadem auf ihrem Kopf und ihre Haare fielen in sanften Wellen hinab.
»Bin ich das?«, keuchte Nami und wandte sich ihrem Mann zu.
»Ja, das bist du und du bist die schönste Frau die ich je gesehen habe. Aber das wusste ich schon vorher, dafür brauchst du nicht dieses Kleid un-«, lächelte Sanji, wurde jedoch abrupt von Nami unterbrochen, als sie ihre Fingerspitzen auf seine Lippen legte.
»Der Reichtum allein reicht nicht, Sanji!«, erwiderte sie scharf. »Ich muss schon eine richtige Königin sein, damit ich glücklich sein kann und hast du es mir nicht an unserem Hochzeitstag versprochen?«
»Warum kannst du nicht mit dem Reichtum zufrieden sein, den du jetzt hast? Geld und Schätze allein machen nicht glücklich, Nami!«, wehrte sich nun auch der Blonde.
'Geld beruhigt und vertreibt die Sorgen', dachte Nami, sprach es aber nicht laut aus.
»Stimmt, Reichtum allein macht nicht glücklich. Nun geh erneut zum Ufer und verlange, dass ich Königin werde!«

Hoch erhobenen Hauptes schlenderte Nami die endlosen Gänge entlang. In Reih und Glied standen ihre Zofen und verneigten sich vor ihrer Prinzessin. Wie unbeschreiblich es doch war, so einen Reichtum zu besitzen. Gerade wollte Nami die sicherlich bis an die Decke gefüllte Schatzkammer betreten, als sie sich nicht mehr bewegen konnte. Augenblicklich fühlte sich ihr Körper so schwer an, dass Bewegungen unmöglich waren. Ihr Blick schweifte Richtung Fenster, hinter dem in der Schwärze kaum etwas zu erkennen war. Der Sturm hatte seinen Höhepunkt erreicht.
Der vorher wunderschöne Marmorboden riss auf wie der Schlund eines Ungeheuers und ein eiskalter Wind zerrte an Namis perlenbesetztem Kleid. Der Sog ließ alles was nicht niet- und nagelfest war in der gewaltigen Kluft verschwinden.
Ihr schriller Schrei klang laut und schmerzhaft in den eigenen Ohren. Sie bemerkte nicht einmal die Rückkehr ihres Mannes.
»Du wolltest alles haben und nichts dafür geben, sodass du am Ende nur das bekommen hast, was du verdienst«, sagte Sanji tonlos und erschrocken schaute sie in sein Gesicht.
»Aber, Sanji! Du bist doch alles, was ich noch habe!«, schluchzte sie und wischte sich mit ihrem Armfetzen die Tränen aus dem Gesicht. Ihr alter Stofffetzen von einem Kleid und ihre
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