alte Pissputte waren geblieben sowie ihr Sanji.[/i]
Erschrocken und schweißgebadet wachte Nami auf. Ihre Kehle war trocken und sie zitterte am ganzen Leib. Was war das nur für ein bescheuerter Albtraum gewesen?
»Sanji, du musst ganz viel Fleisch kaufen!«, rief Ruffy seinem Smutje noch hinterher, bevor dieser mit Franky und Zorro aus der Sicht seines Kapitän verschwand.
Ruffy war ungeduldig, er wollte unbedingt die Insel erkunden!
»Ob wir einige von diesen Statuen finden?«, fragte Chopper und schaute zu Lysop hoch, während dieser sich mit seiner Brille umsah.
»Ich bin mir sicher, dass ich schon eine gefunden habe! Seht nur den goldenen Pferdekopf oberhalb des Tores!«, rief der Schütze begeistert aus.
»Du hast Recht!«, stimmte Nami zu, als sie mit den restlichen Mitgliedern vor dem Tor stand.
»Ihr seid nicht von hier«, ertönte es neben den Piraten und sie sahen in das runzlige Gesicht einer alten Frau.
»Wah! Eine Hexe!«, schrie Lysop panisch und Chopper versteckte sich hinter seinem Bein.
»Ich bin keine Hexe! Ich bin die Dorfälteste und bin hier um Besuchern wie euch zu erklären, warum es hier ab und an goldene Statuen gibt.«
»Was meint ihr mit ab und an? Werden neue Figuren aufgestellt?«, hinterfragte Robin.
»Nein, nein. Diese Skulpturen erscheinen nur, wenn neue Leute kommen. Dieser Pferdekopf soll einen guten Freund einer Reisenden darstellen. Sie hatte ihn kurz vorher verloren und sie war der Meinung, dass dieser mit ihr sprechen würde.«
»Wie cool!«, strahlte Ruffy. »Gibt es noch mehr?«
»Es gibt vor dem großen Turm eine goldene Spindel. angeblich soll sich ein blutjunges Mädchen daran gestochen haben und für eine sehr lange Zeit geschlafen haben«, erklärte die vermeintliche Hexe. »Einige Kinder sollen heute Morgen am Strand eine neue entdeckt haben. Vielleicht habt ihr die Geschichte mit hierher gebracht? Seht sie euch an und wenn ihr etwas damit anfangen könnt, möchte ich die Geschichte nur allzu gerne hören!«
»Gehen wir da hin, Leute!«, rief Ruffy euphorisch.
»Du glaubst doch nicht allen Ernstes das Gelaber dieser alten Runzelhexe, oder?« Fragend kratze sich Lysop am Kopf. »Ich glaube die hat uns angelogen. In Wirklichkeit stellen die doch die ganzen Statuen auf!«
»Dann lasst uns das doch überprüfen!«, schlug Robin vor.
»Gute Idee, wenn keiner von uns etwas damit anfangen kann, dann wissen wir es! Schließlich brauchen wir nur unsere Vorräte aufstocken, denn der Log Port braucht nicht sehr lange bis er sich wieder ausgerichtet hat«, stimmte Nami zu.
»Ein Fisch?«, rief die kleine Gruppe nahezu synchron auf.
»Warum haben die einen Fisch aus Gold in den Strand gesetzt? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn! So ein kleiner Fisch kann mit uns nicht in Verbindung gebracht werden, so ein dämlicher Karpfen auch!«, schimpfte Lysop entrüstet.
Er war sich doch so sicher gewesen, dass es ein Riesenseeungeheuer war und er eine Geschichte hätte erzählen können.
»Das ist, glaube ich, kein Karpfen sondern ein Butt oder auch Flunder genannt«, meinte Robin, nachdem sie sich die Skulptur näher betrachtet hatte.
»Ein Fisch«, stammelte Nami.
Der Schweiß stand ihr auf der Stirn, als sie an ihren Traum zurückdachte. War es nicht ein Fisch oder gar ein Butt gewesen, der ihr erst den Reichtum und dann das Elend brachten? Müsste Sanji den Fisch nicht erkennen können? Aber nein, sie hatte nur diesen blöden Traum gehabt. Sanji könnte höchstens Robin zustimmen um welche Fischart es sich handelt.
»Nami? Geht es dir gut? Du siehst so blass aus«, wedelte Ruffy mit der Hand vor Namis Gesicht herum.
»Ja, mir geht es gut. Ich habe gerade nur nachgedacht. Lasst uns erst alle Sachen besorgen, dann können wir uns nach weiteren Figuren umsehen.«
»Warum bist du zu diesem Fisch zurückgekehrt?«, fragte Robin ihre Freundin, die nachdenklich den goldenen Fisch anstarrte.
»Weißt du, Robin, ich hatte letzte Nacht einen seltsamen Traum«, begann Nami zögernd. »Ich habe geträumt, dass ich mit Sanji in einem kleinen Pissputt gewohnt habe und wir sehr arm waren. Dann hatte Sanji einen Fisch gefangen und ihm die Freiheit gegeben, nachdem er erfahren hatte, dass der Fisch ein verwunschener Prinz ist. Ich habe ihn immer wieder fortgeschickt damit er uns ein besseres Zuhause erbetteln kann. Doch am Ende...«, schluchzte Nami. »Am Ende waren wir wieder am Anfang und er hat mich verspottet!«
»Inwiefern hat er dich verspottet?«
»Er meinte, dass ich das bekommen habe, was ich verdiene!«
Robin runzelte die Stirn und meinte: »Sanji war doch am Ende immer noch da, oder? Findest du nicht, dass dahinter eine tiefere Bedeutung steckt?«
»Was für ein Sinn soll dahinter stecken?«
»Vielleicht, dass Sanji derjenige ist, den du verdient hast. Dein Herz scheint sich ja schon entschieden zu haben.«
»Was soll dann der Unfug mit den goldenen Figuren? Verflucht, dass ich die nicht mitnehmen kann«, schimpfte Nami.
Sie hatte bereits versucht den Fisch hoch zu heben. Er ließ sich jedoch keinen Millimeter bewegen, obwohl er gar nicht so schwer aussah.
»Dabei dachte ich, dass du daraus gelernt hast«, seufzte Robin und schüttelte den Kopf. »Diese Figuren scheinen Liebenden den Weg zu weisen, ich hoffe, du weißt, was das zu bedeuten hat.«
»Es wird doch eh nichts!«
»Wenn du dir so sicher bist, warum gehst du Sanji dann immer noch aus dem Weg? Hör auf damit und rede endlich mit ihm!«
Langsam kräuselte sich der Rauch vor ihm in der Luft, als Sanji den nächsten Zug der Zigarette langsam durch seine Lippen entweichen ließ. Geknickt ließ er den Kopf hängen. Er wusste einfach nicht mehr, wie er damit umgehen sollte. Nami ließ ihm keine Chance Er hatte es weder geschafft mit ihr alleine zu sein, noch sie in Ruhe ansprechen zu können. Es war zum Haare raufen. Sanji hatte die Nase voll vom Warten. Er liebte Nami, doch wie sollte er es ihr sagen, wenn sie ihn nie nah genug an sich heran ließ? Sanji hatte gehofft, dass er es endlich klären könnte, doch entweder ignorierte sie ihn oder sie stritten. Ein normales Gespräch war nicht möglich.
»Ich bin kein großer Mann, aber ich weiß was Liebe ist.«
Forrest Gump
»Warum bin ich mir da nicht so sicher?«
Erschrocken wandte sich Sanji der zitternden Stimme zu, während er seine Zigarette fallen ließ.
»Nami?«
Unsicher strich sich Nami mit der Hand über ihren Arm, wusste nicht so recht, wohin sie schauen sollte. Dem Smutje ging es genauso. Welch Ironie! Da sehnte sich Sanji nach einer Möglichkeit mit ihr zu reden und jetzt stand sie vor ihm und er brachte kein Wort heraus. Wie ungerecht es doch war.
»Nami, ich denke wir sollten reden«, fing Sanji stammelnd an.
»So fangen meist die letzten Gespräche einer Beziehung an«, lächelte sie traurig.
»Da wir keine Beziehung führen, wird es auch nicht das letzte Gespräch sein«, konterte er.
Wieder herrschte eine beunruhigende Stille.
Schließlich hielt es Sanji nicht mehr aus und lief schnellen Schrittes zu Nami, die erschrocken nach hinten zurück wich Als sie die Reling im Rücken spürte, gab es für sie kein Entkommen mehr.
Nami rann eine Träne das Gesicht hinab, als Sanji sanft eine Hand auf ihre Wange legte.
»Nami, ich habe dich immer geliebt, ich liebe dich auch jetzt und ich weiß, dass ich dich immer lieben werde. Warum also willst du nicht in meiner Nähe sein? Was habe ich nur getan, dass ich den Schmerz in deinen Augen sehen kann?«
»Wie kann ich in deinem Leben die Einzige sein, wenn du ständig Augen für andere Frauen hast?«, wimmerte sie, obwohl ihr eher nach Schreien war.
Der Kloß in ihrem Hals schnürte ihr die Luft ab und ihr ganzes Temperament, welches sie so oft an Tag legte, schien wie weggespült.
»Du bist aber eifersüchtig!«, schmunzelte Sanji und entfernte die Träne, die sich sich aus Namis Auge schlich, sanft.
»Ich bin nicht eifersüchtig!«, wehrte sie seine Hand ab.
»Stimmt. Das ginge nur, wenn wir beide ein Paar wären. Du hast mich bis jetzt immer abgewiesen also sehe ich keinen Grund mich von anderen Frauen fern zu halten«, erwiderte er, sichtlich verstimmt. »Ich habe wirklich sehr lange gewartet, Nami. Meine Geduld ist am Ende und seit dieser einen Nacht dachte ich, dass du es wirklich begriffen hättest. Ich bin bereit, dir alles zu geben, was ich habe! Aber du hast dich in den frühen Morgenstunden weggeschlichen und mich seither gemieden. Hast du eine Ahnung, wie sich das anfühlt? Warum sollte ich mein Herz noch behalten, nachdem du es gebrochen hast? Da kann ich es doch gleich jeder anderen zuwerfen, weil du seiner nicht würdig bist!«
»Das ist nicht wahr!«, keifte Nami. »Wie soll sich eine Frau bei einem Casanova wie dir sicher sein? Denkst du allen Ernstes, dass sich auch nur Eine das gefallen ließe?«
»Du kannst dir sicher sein, wenn ein Mann dir das Leben rettet und dich vor der Heirat mit einem Zombie bewahrt! Du kannst dir sehr sicher sein, wenn ein Mann eine Frau vor alles andere stellt und nicht nachgibt. Du kannst dir vor allem dann sicher sein, wenn sein Herz auch dann noch für dich schlägt, nachdem du es mit den Füßen getreten hast!«
Sanjis strahlende Blau seiner Augen sprühten vor Leidenschaft und Nami senkte den Kopf.
Hatte sie sich so sehr in ihm getäuscht? Hätte sie nicht eher Klartext reden müssen? War es denn nicht schon zu spät?
»Ich weiß einfach nicht weiter. Ich-«
Augenblicklich verstummte Nami, als Sanji seine Lippen auf ihre legte.
Stumm liefen ihre Tränen als sie seinen Kuss erwiderte. Hatte sich Nami doch so sehr danach gesehnt, endlich von Sanji geliebt zu werden.
»Der Kuss ist ein liebenswerter Trick der Natur, ein Gespräch zu unterbrechen, wenn Worte überflüssig werden.«
Ingrid Bergmann
»Wenn du der Meinung bist«, erwiderte Sanji schmunzelnd, nachdem er sich von ihr gelöst hatte und sie diese Worte wisperte.
»Na endlich! Das wurde auch langsam