Fanfic: Orangenblüten und Meeresrauschen

rechten Zeigefinger auf ihr Haar, in der viele wunderschöne zartgelbe Blüten verflochten waren. Mit einem Lächeln holte sich einen kleinen Fläschchen aus dem Beutel und tröpfelte ein wenig davon auf den Samen. Kurz darauf konnten die beiden Piraten beobachten, wie der Samen keimte. Kleine zarte Ranken wuchsen, wurden immer länger und die Frau hob ihre Hand so, dass die Ranken in Namis Haare überwanderten und sich in ihre Frisur einflochten. Staunend betrachtete Sanji das Spiel, wie die Ranken sich in Namis Frisur verbanden. Ihm gefiel dieses Arrangement schon, als Nami sie auf Gran Tesoro getragen hatte. Vereinzelt konnte er kleine weiße Knospen erkennen, die jedoch nicht erblühten. Dennoch fand er, war es ein tolles Geschenk für so eine großartige Frau. Definitiv wollten sie zeigen, dass sie ihnen freundlich gesinnt waren. Der Krieger sah gerade zu einem anderen Mann, der beide Hände zu einem Kreis geformt hatte und diese langsam zusammendrückte, sodass es nur noch ein Kreisring zu erkennen war. Sanji irritierte diese Geste und als der Anführer nach der Sonne sah und nickte, besah sich der Koch ebenfalls den Stand. Okay, sie hatten noch Nachmittag, aber in ein paar Stunden würde die Sonne untergehen und wer weiß, was wirklich hier auf der Insel lebte, nicht umsonst trugen die Krieger Lanzen.
Mit einem Wink wies der Krieger an, dass es weiterging. Eine Geste, die unmissverständlich war und die beiden Piraten folgten ihnen. Vielleicht konnte der Stamm ihnen helfen.

Immer noch staunend warteten die Piraten vor der Behausung, die hoffentlich zum Stammesältesten führte. Der Krieger hatte sie mit einer Geste gebeten zu warten und auch gleich einen Jungen verscheucht, der mit großen leuchtenden Augen zu Nami gesehen, dabei eine Kette mit einem weißen Stein in die Höhe gehalten hatte. Sanji konnte den Anblick der sich ihnen bot, immer noch nicht fassen: Der gesamte Berg, den sie gesehen hatten, ist vom Wasser ausgespült worden, sodass der Stamm in diesem leben konnte. Der Wasserfall verdeckte zusätzlich noch den einzigen Eingang! Es war unglaublich! Dadurch, dass das Wasser auch von oben in die Mitte in einen See floss, war es angenehm kühl und schützte vor der hiesigen Hitze draußen. Sanji ließ seinen Blick wieder schweifen. Er besah sich eine Mutter mit ihren Kindern, die gerade Fasern flochten. Die Kinder, zwei Mädchen, hatten noch keine Blüten im Haar, das war ihm schon aufgefallen, nur die Frauen trugen Blüten - keine Knospen, so wie Nami - im Haar. Bei den Männern hatte er beobachten können, dass sie sich alle Ketten mit unterschiedlichen Steinen um den Hals gelegt hatten. Kein Wunder, denn schließlich schienen alle Steine zu schimmern und somit wäre die Tarnung, die Nami und Sanji erlebt hatten, nicht mehr so aufrecht zu erhalten gewesen. Kurz stutzte Sanji. Beim jungen Burschen hatte der Stein nicht so ein Schimmern gehabt. Ob eine besondere Bedeutung dahinter steckte?
»Ob ich den Haarschmuck behalten darf?«, fragte Nami unsicher.
»Sicher. Sie haben es dir geschenkt. Das war definitiv ein gutes Zeichen«, antwortete Sanji ihr.
»Es macht mich ein wenig nervös.«
»Ich möchte auch wissen, was dies für eine Tinktur war. Schließlich keimte ein Samen so schnell, dass du jetzt eine Knospe im Haar hast«, überlegte Sanji laut. »Das könnten wir für deine Orangenbäume gut gebrauchen. Vielleicht könnten wir sie dann mehrmals ernten.«
Nami winkte kurz in seine Richtung und der Blonde drehte sich in besagte Richtung um, nur um die junge Frau wieder zutreffen. Sie lächelte kurz, hob ebenfalls die Hand zum Gruß. Dabei konnte Nami erkennen, dass sie eine Kette mit einem leuchtenden grünen Stein in der Hand hielt.
»Bestimmt für deinen Mann!«, meinte Nami.
Die junge Frau hob beide Augenbrauen fragend in die Höhe. Nami zeigte auf die Kette in ihrer Hand und deutete dann auf die steinerne Behausung, in die der Krieger gegangen war.
Die Frau lächelte und nickte kurz. Nami hatte recht gehabt.
Der Krieger trat wieder hinaus und wies mit seinem Arm an, dass die beiden eintreten konnten. Sanji ging vor Nami hinein, selbst wenn alle bis hierhin freundlich waren, konnte es sich dennoch um eine Falle handeln, man wusste ja nie.
Nami bekam noch aus den Augenwinkeln mit, wie die junge Frau den Krieger die Kette um den Hals legte und dieser sie in einen innigen Kuss zog.

»Mir wurde von euch berichtet«, wurden die beiden Piraten von einer ruhigen, tiefen Stimme begrüßt. »Ich bin Mahda, die Stammesälteste. Setzt euch doch!«
Beide Piraten stockten. Hatte ausgerechnet die Stammesälteste mit ihnen gesprochen?
»Sie können reden?«, rutsche es Nami heraus und sie hielt sich erschrocken die Hand vor dem Mund, da sie es doch unhöflich fand.
»Ja. Wir haben hier eine lange Tradition. Die Stammesältesten suchen sich ihre Schülerin oder ihren Schüler aus und bringen ihm alles bei. Wenn die Zeit gekommen ist, ziehen wir uns zurück in die Behausung, die mit dem heiligen Wasser angefüllt ist und warten auf den Tod. Erst dann kann die Übergabe der Frucht erfolgen, die es uns ermöglicht, alle Sprachen der Welt zu verstehen«, erklärte sie.
»Also haben sie von einer Teufelsfrucht gegessen!«, sprach Sanji seinen Gedanken aus.
»So ist es. Die Frucht hat uns schon bei anderen Fremden gute Dienste geleistet. Obwohl die Kraft unserer Krieger und Frauen auch einen deutlichen Einfluss hat. Schließlich wissen sie, wie sie umzugehen haben, wenn sie wissen, was passiert!«
»Ich hatte mich schon über einige Sachen gewundert!«, meinte Nami.
»Haki«, erwiderte Sanji. »Das Volk hat ihr Haki soweit verstärkt, dass es unsere Gedanken lesen kann wie es Enel tat. Zudem können sie sehr gut die Mimik und Gestik lesen. Daher brauchen sie nicht zu sprechen. Es ist ja nur von Vorteil, selbst bei der Jagd.«
Ein erneutes Nicken folgte.
»Wir haben schon von diesem Namen gehört und auch, dass es verschiedene Arten davon gibt«, erklärte sie und strich sich eine Strähne ihres grauen Haares zurück. »Wir bekamen vor langer Zeit Besuch von einem Mann, der eine so starke Kraft hatte, dass die gefährlichsten Tiere bewusstlos umfielen. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Es war eine gewaltige Macht! Ihr könnt froh sein, dass unsere Krieger euch noch vor Sonnenuntergang gefunden haben. Denn so nährreich diese Insel auch sein mag«, sie machte eine kurze Pause. »genauso tödlich ist sie auch!«
»Aber es waren nirgends wilde Tiere zu sehen!«, warf Nami ein.
»Weil diese auch schlafen und andere unvorsichtige Tiere sich in den Genüssen dieser Insel verlieren und den Untergang der Sonne nicht mehr wahrnehmen. Dann kommen die Jäger hervor, und sie sind schnell! Doch sie sind genauso von der Jagd gefesselt, wie ihre Opfer von dem süßen Duft. Daher sind sie auch leichte Beute für unsere erfahrenden Jäger, wenn die Sonne wieder aufgeht.«
Nami erschauderte. Sie hatten wirklich Glück gehabt!
»Darum gibt es bei euch auch Felle und ich habe abgehangenes Fleisch sehen können. Das erklärt so einiges«, meinte Sanji.
»Die Insel klingt ähnlich der, auf der Lysop zwei Jahre trainiert hat. Nur gab es bis jetzt keine Fleischfressenden Pflanzen.«
»Die gibt es auch, auf der Schattenseite des Berges.«
»Das täte Ruffy gefallen«, lachte Sanji kurz auf. »Er liebt Fleisch, er würde sich hier gerne austoben und essen kann er auch sehr viel!«
»Aber bestimmt nicht solche Mengen, wie unser letzter Besucher!«, warf Mahda ein. »Er hatte einen gewaltigen Hunger, er hat einige Tiere ganz allein gegessen. Ein kleiner Held war er schon für unser Dorf, da gerade unser Anführer von einem wilden Tiger zerrissen wurde. Aus Dank schenkten wir ihm einen Stein, sowie die Krieger ihn trugen. Er war rot, rot wie der Mut, den er besessen hatte«, schwelgte sie in Erinnerungen. »Wir gaben ihm auch einen Samen einer sehr schönen Blume mit. Ich glaube, bei euch heißt sie Hibiskus.«
»Mir fällt gerade keine Person ein, auf die das zutreffen könnte«, überlegte Nami laut.
»Dürfte ich die Frage stellen, was diese Blüten und der Stein für eine Bedeutung haben? Vorhin kam ein junger Bursche und strahlte Nami an, als wäre sie seine Erlösung«, knurrte Sanji, der seine Eifersucht nicht ganz verbergen konnte.
»Ich weiß wen du meinst. Sein Name ist Kain. Er ist der Einzige, der bis jetzt noch keine zukünftige Frau bekommen hat. Alle unseren jungen Frauen sind vergeben. Mädchen erhalten ihre Knospen, wenn sie ihre erste Blutung bekommen. Sobald sie wahrhaft lieben, erblühen sie. Die Jungen erwerben ihren Stein, wenn sie den ersten Samen vergossen haben«, erklärte die weise Frau und hielt eine Kette mit einem blauen Stein in die Höhe. »Ich soll dir von unserem Anführer einen Stein überreichen, der deiner würdig ist.«
Kurz blinzelte Sanji. Damit hatte er nicht gerechnet, dass er auch ein Geschenk bekommen sollte. Schließlich waren sie ja eigentlich Fremde.
»Vielen Dank, ich fühle mich geehrt!«
»Oh, das macht nichts. Nimmt eher unsere Hilfestellung an«, meinte sie wissend. »Der Stein hat genau dieselbe Farbe wie deine Augen.«
Namis Augen wurden groß, als sie diesen Stein erkannte. Es war ein unsagbar schöner Tansanit! Wusste sie überhaupt, wie selten und kostbar so ein Edelstein war? Aber sie hatte Recht: Er passte wunderbar zu Sanjis Augen.
»Wenn dein Herz wahre Liebe erkennt, wird er von sich aus zu strahlen beginnen, dann ist er nicht mehr so matt, wie jetzt«, erklärte die Älteste, obwohl es den Eindruck hatte, dass sie auf etwas wartete.
»Darum hatte Kain mich so angesehen!«, fiel es Nami ein. »Er glaubte, in mir seine Frau finden zu können!«
»Das ist wahr. Ich schlage vor, ihr ruht euch aus. Wir können morgen versuchen Ausschau nach euren Freunden zu halten. Ich bin mir sicher, dass ihr schnell gefunden werdet.«
»Aber...«
»Keine Widerrede. Ihr seid nicht die Ersten, und bestimmt auch nicht die letzten Besucher auf
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