Childs of North - Modern Ragnarök

zu mir hoch und ich wagte mit dem Zeigefinger sanft über seine weichen Federn zu streicheln. Sie waren wirklich verdammt Weich. So sehr sie auch glänzten, so geschmeidig waren sie auch.

Er schmiegte mich an meinen Finger und schloss die Augen. „Na kleiner Kerl..“ ich sprach nur leise aus Angst ich würde sie sonst verscheuchen. Der andere hüpfte etwas näher und ich begann auch ihn vorsichtig zu streicheln. Man kann kaum beschreiben was für ein aufregendes und schönes Gefühl es war. Ich weiß nicht wie die beiden es schafften aber sie konnten mir ein Gefühl voll ruhe und Frieden übergeben. Es war schön und sie ließen sich meine Sorgen für diesen Moment vergessen. „Habt ihr vielleicht Hunger?“ Sie sahen beide zu mir hoch und legten den Kopf schief, der eine krächzte leicht und mir entwich ein kurzes leises lachen. „Schon gut, hab schon verstanden.

Ich stand langsam auf um die beiden nicht zu verschrecken. Erst jetzt bemerkte ich dass mir doch noch etwas flau war. Ich schwankte kurz, fand den halt jedoch schnell zurück und blieb einen Moment ruhig stehen. Dann machte ich mich langsam auf. Während ich runter zur Küche ging überlegte ich was Raben wohl fressen würden? Wahrscheinlich Fleisch, so wie ich bereits einige der Artgenossen meiner beiden Gäste, auf den Straßen die überfahrenen Tiere hab verputzen sehen. Unten vor dem Kühlschrank musste ich jedoch zu meinem bedauern feststellen dass ich nicht unbedingt ein rohes Stück Fleisch parat hatte. Ich entdeckte jedoch beim genaueren Hinsehen noch ein Paket mit Würstchen welche ich mir heute Abend eigentlich machen wollte. Bei dem Gedanken sie jetzt jedoch zu essen wurde mir sofort anders. Also war es nun das Mahl meiner Gäste.

Als ich mich umdrehte saßen die beiden bereits auf dem Essenstisch und begutachteten das Paket in meiner Hand. Ich hielt einen Moment vorsichtshalber inne und setzte mich kurz darauf dann langsam zu den beiden an den Tisch. Ich riss das Paket auf und nahm eine der Würste heraus. Die beiden stürzten sich nicht wie erwartet darauf sondern warteten geduldig ab. Ich griff nach dem Brotmesser welches ich heute morgen hatte liegen lassen und schnitt die Wurst in kleine Stücke, dann reichte ich beiden jeweils die Hälfte und legte sie als Haufen vor sie.

Ich beobachtete sie ruhig beim essen. Ich überlegte einen Moment. Eine spontane Entscheidung konnte solche kleinen aber dennoch schönen und aufregenden Momente hervor bringen. Trotz meiner Angst hatte ich das Fenster geöffnet und nun saß ich da mit zwei Raben die sich genüsslich mein Abendessen gönnten.

Ich stand schweigend auf. Die beiden guckten nicht einmal. Den Weg, zu meinem Zimmer hin, war genauso schwer wie der Weg nach unten. Ich ließ mich mit dem Hintern auf mein Bett fallen und griff nach meinem Handy. Ich hatte einen verpassten Anruf von.. Kjell? Ich atmete tief durch und wählte seine Nummer ehe den Grünen Hörer drückte und mir das Handy ans Ohr hielt.

Es dauerte nicht lange bis er sich mit ruhiger Stimme meldete. „Na Dornröschen? Geht's dir besser?“ Ich musste etwas lächeln. „Ja, war glaube ich nur so ne Art kleiner Schwächeanfall.“ „Mit Fieber.“ „Ja, mit Fieber. Aber es geht mir besser. Ich bin nur noch etwas matschig.“ „Willst du morgen lieber Zuhause bleiben?“ Ich stand langsam auf und ging wieder zurück nach unten. „Ach Unsinn. Vielleicht hab ich heute auch einfach zu wenig getrunken oder so.“ „Tja meine Liebe, dann wirst du morgen massig trinken.“ Als ich in der Küche ankam war das Paket der Wurst völlig zerfetzt und die Wurst war weg. Ich zog meine Augenbrauen nach oben und betrachtete die beiden Schwarzen Wesen wie sich entspannt putzten.

„Du klingst wie Nanda.“ Er lachte kurz. „Das nehme ich als Kompliment, vielen Dank.“ Ich setzte mich zurück an den Tisch und lächelte. „Du kennst sie doch gar nicht.“ „Ich nicht, aber du. Und dir scheint sie ziemlich viel zu bedeuten. Also bedeute ich dir auch etwas.“ Er betonte den letzten Satz extrem weshalb ich lachen musste. „So weit ich dich kenne, bist du mir Sympathisch. Mehr kann ich noch nicht sagen.“ „Aber das ist ein guter Anfang oder?“ Ich lächelte wieder. „Ein sehr guter Anfang. Sag mal...“ „Ja?“ Ich hielt inne. Mein Mut war plötzlich wieder verschwunden. Bis vor einigen Minuten wollte ich ihn fragen ob er mir Gesellschaft leistet. Nun kam ich mir einfach nur noch blöd vor.

Plötzlich fingen die beiden an zu krächzen, pickten sich immer wieder gegenseitig an. „Sind das.. Raben?“ „Eh... Ja? Ich hab Besuch... von denen.“ „Wie bitte?“ „Ja.. Die saßen plötzlich an meinem Fenster und dann hab ich sie rein gelassen und jetzt essen sie meine Wurst.“ Plötzlich herrschte Stille. Als er dann plötzlich anfing zu lachen schmollte ich schmunzelnd. „Hallo? Lach nicht! Das ist mein Ernst!“ Das lachen nahm zu, es dauerte einige Zeit bis er langsam aufhörte, er schniefte kurz und lachte dann wieder etwas. „Wenn du Gesellschaft brauchst sag es doch bitte einfach, ich wäre auch rüber gekommen. Nein du holst dir lieber fremde.. Raben ins Haus.“ Wieder musste er lachen, inzwischen steckte es mich jedoch an und ich musste selbst lachen. „Ja Entschuldigung, die waren gerade da!“ er lachte noch leicht, dann seufzte er entspannt. „Himmel, Himmel. Da lässt sie plötzlich fremde ins Haus. Ich muss wohl mehr auf dich aufpassen.“

Ich musste etwas schmunzeln. „Kann sein.“ Ich beobachtete die Raben kurz wie sie vom Tisch hopsten und zur Tür flogen vor welche sie sich dann setzten. Ich stand langsam auf, schwankte wieder kurz. Nachdem ich mich jedoch kurz am Tisch festgehalten hatte ging ich zur Tür um diese zu Öffnen. Die beiden tippelten ruhig nach draußen ehe sie in die Lüfte stiegen und in der Dunkelheit verschwanden. Ich sah kurz an die Stelle wo ich die beiden zuletzt erkennen konnte ehe ich die Tür ruhig schloss.

Es herrschte einen Moment stille zwischen uns ehe ich etwas leiser redete. „Die beiden sind Weg.. Kommst du rüber und leistest mir Gesellschaft?“ Ich hörte das mir inzwischen bekannte schnauben. „Ich komm gleich rüber.“ Ich musste etwas lächeln. „Danke. Bis gleich..“ „Bis gleich.“ Er legte auf und ich setzte mich langsam wieder an den Küchentisch. Ich zog meine Beine an und schlang meine Arme um diese während ich meinen Kopf auf einen meiner Knie ablegte.

Die Minuten schienen endlos und ich musste zugeben schon wieder schrecklich müde zu werden. Mein Körper zumindest. Meine Gedanken selbst waren Hellwach. Als mein Handy vibrierte nahm ich dieses schweigend und las die Nachricht. „Und? Telefoniert ihr noch???“ Ich musste schmunzeln. „Jap, er kommt gleich vorbei ;) :P“ Es dauerte keine Minute bis ich meine Antwort bekam weshalb ich etwas grinsen musste.

„Waaaaaas? Du Schlingel! :D“

„Quatsch! Er leistet mir nur Gesellschaft damit ich hier nicht alleine hocke.“

„Na gut, das lass ich durchgehen. Aber wehe ich hör morgen dass er irgendetwas gemacht hat was du nicht wolltest.“

„Wieso Morgen? Ich dachte ich soll dir danach schreiben?“

„Ja nö lass mal. Ihr braucht bestimmt etwas länger, so lange schaff ich es wohl nicht wach zu bleiben.“

„Entweder du kannst gar nicht schlafen oder du wachst gegen 3 Uhr auf. Erzähl mir nichts.“

„Das war ein indirektes „Konzerntrier dich nur auf deinen Hengst!“

Ich starrte mein Handy einen Moment an.
„Meinen Hengst?“

„Ja, war vorhin in dem Film den ich geguckt hab. Den musst du auch gucken!“

„Wenn es darum geht seinen Liebhaber Hengst zu nennen passe ich, danke :P“

„Seinen Liebhaber also? <3“

Ich verdrehte die Augen und legte das Handy beiseite als es an der Tür klopfte, ich stand langsam auf und ging mit ruhigen Schritten zur Tür. Der Schwindel war zwar soweit verflogen, riskieren wollte ich dennoch nichts. Als ich die Tür öffnete blieb ich versteinert stehen. „Hey Aenna..“ „Iwan..? Was tust du hier?“ Er lächelte leicht. „Ich wollte nur sehen ob es dir besser geht. Du bist ja vorhin umgekippt.“ Ich nickte leicht und lehnte mich gegen die Tür welche ich noch hielt. „Es geht mir gut, Danke der Nachfrage.“ Er nickte etwas, dann setzte er ein deutlich charmanteres lächeln auf, senkte seine Augenlider leicht. Seine Augen funkelten etwas. Wieder verspürte ich Übelkeit und es begann wieder alles etwas zu drehen. Aber ich blieb standhaft. „Du solltest dich nicht mit jemandem wie Kjell abgeben. Er ist gefährlich.“ Ich verkrampfte mich. „Ich meine, schon seltsam dass er so überfreundlich ist, oder? Ich nehme an ihr kanntet euch vorher nicht?“

Ich atmete tief durch, sah leicht an ihm vorbei in der Hoffnung Kjell würde vielleicht jetzt passend auftauchen. Wobei ich sagen musste das Iwan nicht unrecht hatte wenn man es logisch betrachtete. „Komisch, Kjell sagte das gleiche über dich. Außerdem...“ Für einen Moment schoss mir ein Gedanke in den Sinn. „bin ich Ohnmächtig weil ich dir in die Augen gesehen habe. Ich habe dieses giftige Grün noch immer im Kopf...“ Es war wie bei Connor. Diese Grünen Augen in die ich sah, ehe es mir plötzlich so Schlecht ging.

Iwan sagte nichts. Er sah mich nur an. Er schüttelte den Kopf und als er den Mund öffnete, um mir zu antworten, unterbrach ich ihn. „Was ist mit deinen Augen?“ Ich musste kurz an Kjells Worte denken dass ich nicht immer Augen richtig deuten könne. Das einzige was seine Augen mir sagten war dass ich recht hatte. Als das Funkeln seiner Augen nachließen hörte mein Körper auch auf zu rebellieren. Es hing wirklich mit seinen Augen zusammen. Bevor er oder ich irgendwas sagen konnten, drängte Kjell sich an ihm vorbei und stellte sich vor mich und baute sich vor ihm auf.

Kjell schien plötzlich viel breiter zu sein, aber ich fühlte mich wieder wohler. Ich legte meine Hand kurz
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