Childs of North - Modern Ragnarök
vorsichtig auf seinen Rücken. Er sah über meine Schulter zu mir und lächelte kurz. Auch ich lächelte, dann sah er wieder nach vorne.
„Wolltest du nicht gerade gehen Iwan?“ Ich sah hinter Kjell nicht wirklich etwas, jedoch hörte ich danach das knirschen als Iwan verschwand. Kjell wandte sich mir zu und musterte mich kurz. „Du bist noch ziemlich blass, willst du nicht lieber ins Bett?“ ich schüttelte den Kopf. „Mir geht’s soweit ganz gut... möchtest du etwas trinken?“ Er schüttelte den Kopf, er legte seine Hände an meine Oberarme, drehte mich sanft um und schob mich ruhig weiter hinein. Ich ging langsam ins Wohnzimmer und setzte mich auf das Sofa. Kjell zog sich Mantel und Schuhe aus und setzte sich ruhig neben mich.
Ich verschränkte meine Beine und sah ihn ruhig an. „Was wollte er?“ Er sah ruhig zu mir, die Fröhlichkeit welche ich eben am Telefon gehört hatte war verschwunden. Ich zuckte mit den Schultern. „Wissen wie es mir geht.“ Er nickte ruhig. Für einen Moment überlegte ich ihn wegen diesen Giftgrünen Augen zu fragen. Vielleicht weiß er was? Den Gedanken verwarf ich jedoch recht schnell wieder. Dafür war seine Laune nicht die richtige. Ich nahm die Decke vom Sessel, welcher neben dem Sofa stand. Ich breitete sie aus und legte sie erst ihm und dann mir über die Beine. Er sah sie kurz an, dann sah er zu mir und lächelte.
Ich boxte ihn leicht in den Arm. Ich musste feststellen dass nicht die Jacke seinen Arm so fest wirken lassen hat, sondern sein Arm selbst. „Nun sei nicht so...“ Er zog eine Augenbraue belustigt hoch. „So?“ Ich nickte und lehnte mich zurück. „Du bist grimmig.“ Er lachte kurz. „Grimmig also?“ „Ja, der Kjell am Telefon war mir viel lieber.“ Er lächelte und strich sich ruhig durch die Haare, ehe er seinen Kopf mit diesem Arm auf der Sofa-lehne abstützte.
„Sag mal kleines, diese Melinda... wie nahe standet ihr euch?“ Ich sah ihn verwirrt an und schüttelte leicht meinen Kopf. „Eigentlich gar nicht. Man grüßte sich mal wenn man sich begegnete, aber ansonsten hatte ich nie etwas mit ihr zu tun. Warum fragst du?“ Er seufzte. Connors einer Freund arbeitet bei der Polizei. Nanda hatte vorhin recht, die Leichenteile waren wirklich.. auseinander gerissen. Und bei jedem Teil waren Runen in die Haut geritzt.“ „Die Schrift der alten Wikinger?“ Er nickte. „Richtig. Connor kann diese Runen entziffern. Es gibt welche die er nicht kennt aber die meisten kennt er. Deswegen sollte Connor sie übersetzen.“ „Was hat das ganze mit mir zu tun?“ „Die Runen standen für 'Aenna'“ Ich sah ihn einen Moment an, dann biss ich mir auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf.
„Ich habe damit nichts zu tun. Ich schwöre es dir...“ Er hob leicht die Hände. „Weiß ich doch. Und Connor auch. Er hat es ihnen falsch übersetzt. Er hat ihnen etwas anderes erzählt.“ Mir wurde wieder flau im Magen und ließ mich weiter ins Sofa sinken. „Aber warum stand da mein Name..?“ Er zuckte mit den Schultern. „Kann einiges heißen. Die Polizei geht auch nicht von einem Tier aus, sondern von.. etwas anderem. Tiere ritzen keine Runen in Körperteile. Connor sagt es kann vieles bedeuten dass dein Name dort steht. Entweder sollst du dein nächstes Opfer sein oder es ist eine Nachricht an dich. Oder jemand versucht die Schuld die zuzuschieben.“
Ich blieb einen Moment einfach ruhig sitzen ehe ich meinen Blick langsam wieder zu Kjell wandte welcher mich ruhig ansah, dann lächelte er mich aufmunternd an. „Hey... wir finden heraus wer es war, in Ordnung? Bis dahin passe ich auf dich auf.“ „Warum?“ Sein lächeln verschwand langsam. „Warum willst du auf mich aufpassen? Du kennst mich gar nicht, und es kann doch nicht nur sein weil wir beide das Gefühl haben dass wir einander ewig kennen. Und warum erzählt Iwan mir wie du über ihn, dass ich mich von dir fern halten solle? Dass du Gefährlich wärst?“ Ich spürte dass dieser Tag langsam Zuviel für mich wurde.
Es kam mir alles so unrealistisch vor. Der Tag war grausam und mir ging es schlecht. Verdammt Schlecht. Dann soll dieser Mord mit mir zu tun haben? Ich kannte Melinda gar nicht wirklich und nun steht mein Name auf den Resten ihres Körpers. Mir wurde wieder schlecht und ich spürte dieses Kribbeln im Gesicht, ich würde bald anfangen zu Heulen. Kjell sagte lange Zeit nichts. Ich zitterte und mir liefen Tränen über meine Wangen nach unten. Sofort wischte ich sie wieder weg.
„Weil ich dich mag. Und ja, auch weil ich dieses Gefühl verspüre. Ich will für dich da sein und dir durch das ganze durch helfen. Es tut mir leid ich hätte dir das mit Melinda noch nicht jetzt erzählen sollen. Es tut mir wirklich leid...“ Ich saß einfach da, schniefte hin und wieder und zitterte. Er rutschte schweigend näher, legte die Arme um mich und drückte mich fest an sich. Ich schloss die Augen und lehnte mich gegen ihn, ich schluchzte leise und krallte mich kaum merklich in seine Sweatshirt Jacke welche er übergezogen hatte.
Er begann mit seiner Warmen Hand meinen Rücken rauf und runter zu streicheln und ich fing langsam an mich zu beruhigen. „Du solltest Morgen zuhause bleiben...“ Ich schüttelte schwach und kaum merklich den Kopf. „Ich will nicht hier alleine sein.“ es war nur ein murmeln aber er hatte es verstanden. Zumindest drückte er mich fester an sich. „Wie du möchtest. Aber dann Schlaf wenigstens, ich bleib auch hier. Du brauchst den Schlaf.“ Ich seufzte leicht. Er hatte Recht. Und er war so angenehm warm. Er legte sich langsam zurück und zog mich leicht auf sich. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust während er die Decke zurecht und über uns zog.
„Du hast ein riesig großes Geheimnis... oder?“ Ich hörte das schnauben. Er lächelte. „Du bist Klug, aber wie kommst du jetzt darauf?“ ich drückte mich etwas an ihn. Weiß nicht.. nur so ne Vorahnung...“ „Dann ahne lieber deinen Schlaf.“ Ich schnaubte leicht ehe ungewollt seinen Worten folge leistete.