Fanfic: Zeit der Veränderung - Teil 7
seinem kräftigen Körper, die schwarzen Haare hingen schwer nach unten.
Sidney: „Mir ist jetzt nicht ganz klar, was das beweisen soll.“
Ranma: „Ich hab dir doch von Jusenkyo erzählt?“
Sidney: „Ja.“
Ranma: „Ich war auch dort. Ich bin auch in eine Quelle gefallen.“
Sidney: „Komm auf den Punkt, Junge.“
Ranma: „Junge…Ja, dank dir bin ich wieder zu hundert Prozent ein Junge.“
Maria: „Ein junger Mann, würde ich vielmehr sagen.“
Sidney: „Und wieso?“
Maria: „Na sieh ihn dir doch mal an. Also ich würde schon sa…“
Sidney: „Nein, ich meinte: warum verdankst du es mir?“
Ranma: „Du hast mir ein Gegenmittel gegeben. Flaulus, oder wie es hieß.“
Sidney: „Flatulus. Aber das ist kein Beweis.“
Ranma: „Ich kann dir…“
Sidney: „…das Fläschchen zeigen, ich weiß. Nur leider verstehst du nicht was ich meine.“
So langsam verstand Ranma wirklich nicht was Sidney jetzt eigentlich von ihm wollte.
Ranma: „Wenn mir der Herr dann sagen könnte, was er meint!“
Langsam ging Sidney auf Ranma zu und stellte sich direkt vor ihm auf. Ranma musste gezwungenermaßen seinen Kopf in den Nacken legen um ihm ins Gesicht zu schauen.
Sidney: „Ich glaube dir nicht mehr. Ich werde das besser alleine regeln. Ich brauche dich nicht.“
Ohne ein weiteres Wort wandte er sich von Ranma ab und ging.
Ranma: „Was soll das denn werden? Wir möchten beide wissen was passiert ist. Wir sitzen doch beide in einem Boot.“
Ruckartig drehte sich Sidney wieder zu Ranma um und schaute ihn mit durchdringendem Blick an.
Sidney: „Das tun wir nicht! Anders als ich, hast du es NIE gewusst!“
Ranma: „Na fein, dann geh’ doch! Hau ab! Aber komm ja nicht angekrochen, wenn du meine Hilfe brauchst.“
Sidney: „So schnell siehst du mich nicht wieder, mach dir da keine Sorgen.“
Erneut drehte sich der graue Hüne um, um zu verschwinden.
Sidney: „Kind.“
Mit einem Satz war er über die Grundstücksmauer verschwunden. Seine Schwester wollte ihm folgen, aber ihr wurde fast sofort klar, dass sie nicht mit ihm Schritt halten könnte. Enttäuscht ließ sie ihre Arme nach unten hängen.
Maria: _Was für eine Familie…_
Ranma hingegen war stocksauer, wirklich stocksauer.
Ranma: „Kind…er nennt mich ein Kind?! SO EIN VOLLIDIOT! Soll er doch sehen wie er zurechtkommt!“
Vor sich hin grummelnd ging er in Richtung Haus, wandte sich aber plötzlich Maria zu.
Ranma: „Wer, zum Teufel, bist du eigentlich?!“
Maria: „Ich habe das dumme Gefühl, dass das eine Weile dauern wird.“
***
Ranma: „Du bist WER?!“
Es fehlte nicht mehr viel und Ranmas Augen hätten ihre angestammten Plätze verlassen und wären zu Boden gefallen. Totenstille herrschte im Wohnzimmer der Tendos, denn alle erwarteten eine Bestätigung.
Maria: „Ich bin Maria Hikaru. Markus Schwester.“
Nabiki: „Ein kleines Familientreffen, oder was?“
Trübsinnig senkte Maria ihren Kopf und blickte zu Boden.
Maria: „Nicht ganz.“
Plötzlich und unerwartet fasste sie sich wieder und richtete ihren Blick wieder auf Nabiki.
Maria: „Aber das ist nicht so wichtig.“
Stöhnend vergrub Ranma sein Gesicht in seinen Händen.
Ranma: „Sind denn nur alle in dieser Familie so verdammt…Wie heißt das Wort?“
Nabiki: „Introvertiert?“
Ranma: „Genau.“
***
Es war bereits dunkel und nur wenige Menschen unterwegs, das heißt eigentlich gar niemand. Leise Schritte hallten durch die Straßen und im Schein einer Straßenlaterne tauchte plötzlich ein sehr großer grauhaariger Mann auf. Er war nur kurz zu sehen, bevor er den Lichtkegel der einzigen funktionierenden Laterne in dieser Gasse wieder verließ.
Plötzlich hielt er an, schaute sich nach allen Seiten um, schüttelte kurz den Kopf und ging dann weiter. Bereits wenige Meter später hielt er erneut an und untersuchte wieder sein Umfeld. Aber diesmal ließ er sich nicht täuschen.
Sidney: „Komm raus!“
„Schön dass du mich bemerkst.“
Der ergraute Hüne fühlte eine starke Verwirrung. Kam die Stimme jetzt von Rechts oder Links, von Oben oder Unten, von Vorne oder Hinten? Sie schien überall zu sein. Ihr Klang war nicht der eines Menschen. Es war, als würden die raschelnden Blätter der Bäume im Wind ihm zuflüstern.
Sidney: „Wer bist du?“
„Das wirst du noch erfahren.“
Zum Trotz verschränkte Sidney seine Arme vor der Brust.
Sidney: „Und was, wenn ich es jetzt wissen will?“
„Nun gut. Du kannst mich den ‚schwarzen Mann’ nennen.“
Sidney: „Davon hat doch dieses Kind gesprochen.“
„Ja, er kennt mich.“
Sidney: „Er hat dich besiegt.“
„Er hat nicht mich besiegt und das weißt du.“
Sidney: „Ja, weiß ich, du Kindermärchen.“
„Ein Kindermärchen? Oh nein, es ist viel mehr als das. Weißt du woher die Legende des schwarzen Mannes kommt?“
Sidney: „Da muss ich leider passen. Ich befasse mich nicht mit Kindermärchen.“
„Mit deinem Sarkasmus wirst du mich nicht los. Ich werde es dir irgendwann erklären.“
Sidney: „Zu freundlich. Also, was willst du von mir.“
„Nun, für den Moment, lass es uns ein Geschäft nennen.“
Sidney: „Warum gefällt mir das nicht?“
„Keine Sorge, ich bin ehrlich zu dir. Du erfüllst ein paar Aufträge für mich und ich…
Gebe dir ein paar deiner Erinnerungen zurück.“
Bei den letzten Wörtern wurde Sidney hellhörig.
„Nicht alle, immer nur ein paar. Ich brauch dich ja für mehrere Dienste.“
Sidney: „Und wie willst du das bewerkstelligen?“
„Ich werde es dir zeigen.“
Zuerst spürte Sidney nichts, aber er hörte ein Pfeifen. Zuerst dumpf und leise, dann immer lauter und schriller. Das Pfeifen erreicht ein Niveau, dass sich Sidney die Ohren zuhalten musste, aber es half nichts, denn das Pfeifen kam nicht von Außen. Sein Kopf fühlte sich an als wurde ihn jemand im Schraubstock bearbeiten. Kurze Stöße starkem Druckes unterbrochen von Momenten der Entspannung. Sidney verlor jedes Gefühl für Zeit. War er jetzt schon Sekunden oder Minuten in diesem Zustand. Es hätten genauso gut auch 100 Jahre sein können. Doch plötzlich hörte es auf, von einem Moment zum anderen.
Sidney: „Du…du…Ich…Ich kann mich wieder erinnern. Ich bin Markus Hikaru. Ich kann mich…an meinen Namen erinnern.“
In seiner Freude zeigte Sidney sogar mal ein kurzes Lächeln. Das Unmögliche schien jetzt möglich zu sein, seine Erinnerung nur einen Steinwurf weit entfernt.
„Siehst du jetzt, dass ich es ernst meine?“
Das Wispern riss ihn wieder aus seinem Glücksmoment heraus in die Realität und er wurde wieder so kalt wie man nur sein konnte. Aber es hatte sich etwas verändert.
Sidney: „Also…Was soll ich tun?“
***
Wütend trat Bermonn gegen eine arme Dose die auf der Straße lag und pfefferte sie damit gegen die etwa 10 Meter entfernt stehende Mülltonne, dass es nur so schepperte.
Bermonn: _Wache halten…Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte. _
Aus Langeweile oder vielleicht auch weil er fror nahm er seinen Stab und übte ein wenig damit imaginäre Gegner zu bekämpfen.
_Christoph Maihaus. Immer noch genauso fett wie früher._
Erschrocken drehte sich der angesprochene zu dem Schatten um, aus dem die Stimme kam.
Bermonn: _Wer bist du? Los zeig’ dich. _
Die im Dunkeln stehende Person ging zwei Schritte nach vorne, nur soweit, dass man sein Gesicht ansatzweise erkennen konnte. Aber auch in der Dunkelheit schienen die grünen Augen zu leuchten.
Bermonn: _Markus… _
Markus: _Bist du hier der Portier? Dann melde mich mal bei Mikhail an. _
Die kräftige Gestalt, die Bermonn darstellte, spannte sich und festigte den Griff mit dem er seine Waffe festhielt.
Bermonn: _Erstmal musst du an mir vorbei! _
Markus: _Glaubst du wirklich, du könntest mich aufhalten. Außerdem bin ich nicht zum kämpfen hier. _
„Was willst du dann von mir?“
Die alte Stimme kam von oben, vom Dach der Hütte. Brutus landete direkt zwischen den anderen Beiden. Von diesem Auftritt zeigte sich Markus aber keineswegs beeindruckt.
Markus: „Mikhail Rasnov. Der so ziemlich einzige Russe, dem ich nicht vertraue.“
Brutus: _ Bermonn, verschwinde! _
Bermonn: _Aber… _
Brutus: _VERSCHWINDE, hab’ ich gesagt! _
Der rundlich erscheinende junge Mann unterließ jeglichen weiteren Widerspruch und verschwand in der Hütte.
Brutus: „Jetzt können wir reden. Nun, wie ich sehe, scheint dein Gedächtnis Fortschritte zu machen.“
Markus: „Was ich aber nicht dir zu verdanken habe. Und ich nehme an, dass das deine Pläne etwas durcheinander bringt, nicht