Fanfic: Klein, stur und naiv [2]
der Riesenchlange wandt sich dem Geräusch zu, das das Mädchen fabrizierte. Leider nicht nur die Schlange...
"Hört ihr das?", hallte die tiefe Stimme des Anführers.
"Ja, aber sicher nur einer dieser Schlangen, die hier leben.", beruhigte einer.
"Hmm...trotzdem, sehen wir nach! Dann erledigen wir eben dieses Urviech! Abmarsch!", lautete der Befehl.
Die Schlange wankte mit ihrem Kopf und war sichtlich im Begriff der Anspielung der Fremden zu folgen. Langsam schob sich das Reptil weiter nach vorne,
skeptisch zur nächsten Deckung hin. Die Fremde begann leise zu schnalzen, versucht zu flüstern, besudelte sie das Tier mit Geräuschen. Die Schlange kam ihr immer
näher und krock auf ihren Arm, über die Schulter und blieb dort liegen, wobei sie ein paar Streicheleinheiten genoss.
Das Mädchen lockte Vegeta zu sich, der Ausgang war nicht mehr weit. Der Prinz fühlte sich schon in sicherheit und schritt gemächlich, bis das Mädchen plötzlich
einen Sprint hinlegte. Vorsichtshalber tat er es ihr gleich. Dass sie dabei einen Höllenlärm verursachten schien ihr egal zu sein. Draußen zog sie ihn zur Seite und
sprang rittlinks in einen Busch. Kriechend bewegten sie sich von dem unsicheren Ort weg. Vegeta betrachtete die ganze Zeit über misstrauisch das Reptil auf ihren
Schultern. Wieso hatte sie keinen Respekt vor dem Tier?
Als sie sich einigermaßen in Sicherheit wiegten sprangen sie auf und rannten in die Dichte des Waldes...immer weiter von der Hauptstadt weg.
"Wohin willst du?", fragte er hastig.
"Dorthin wo mich meine Beine hintragen!", lachte sie kurz auf, rannte dann aber ernst weiter.
"Du musst doch irgendwo hinwollen!"
"Naja, schon, aber das hat noch ein wenig Zeit!", röchelte sie. Auf einer Lichtung fiel die Fremde in den gemächlichen Schritt über und lies sich schließlich auf die
Knie sinken.
"Und wohin willst du?", fragte Vegeta erneut.
"Wozu möchtest du das wissen?"
"Interessiert mich halt." Vegeta hatte sich dafür am liebsten grün und blau geschlagen. Seid wann interessierte ihn der Weg eines fast Unbekannten?
"Tz..." Wieder wurde sie abweisend, wie in der Höhle. Auch sie schien ihre Launen zu haben, die ständig zu wechseln schienen. Mal war sie fröhlich und aufgequirlt,
dann wieder stolz und Entfernung suchend. Sie war eine Welt für sich...war das das Faszinierende an ihr?
Er wusste es nicht. Gefallen tat sie ihm jedenfalls und eine Frau würde er eh noch brauchen. Egal ob sie älter war als er...so schlimm würde es schon nicht sein.
Schwieriger würde es werden, seinem Vater das beizubringen... Immerhin hatte sie ihn vor versammelten Publikum bis in die tiefsten Tiefen blamiert!
Sie blickte zum Himmel. Die Dämmerung übernahm vorerst die Herrschaft der Naturgewalten und der Viertelmond wurde immer deutlicher erkennbar. Der Wind
jagte friedlich durch die Äste und Zweige der alten, teilweise morschen Bäume und lies die Blätter rascheln... Sie schloss ihre Augen und lies den Wind mit sich
spielen. Sie genoss einfach die Freiheit, denn die hatte sie. Vegeta war jetzt schon klar, dass sie stets für ihre Freiheit kämpfen würde und einen Drang besaß, der sie
immer wieder dazu aufrufen würde. Konnte man sie überhaupt in ein Schloss sperren? Egal wie groß es war?
Oder würde sie wie eine Pflanze aus mangelnden Platz zu grunde gehen, würde die zarte Blüte welken? Fragen und nochmals Fragen, aber keine Antwort. Nur
Vermutungen aber die Versicherung fehlte. `Probieren geht über studieren!`, machte er sich Hoffnungen.
Er ließ sich in das Gras fallen und schloss ebenfalls die Augen. Doch die riss er gleich wieder auf. Das Zischen des Reptils wurde lauter. Das Getier kroch auf ihn zu!
Vegeta schluckte hart. Wenn es zubiss!
Er versuchte nach hinten wegzukrabbeln, ein kichern entwich dem Mädchen nicht weit von ihm entfernt.
"Er tut dir nichts solange du dich ihm nicht anbietest. Lass dich nicht von ihm umschlingen!", schmunzelte sie hervor.
"Oh..." Vegeta wurde rot. Wie peinlich. Was sie doch alles wusste. Ein männliches Tier war es also. Irgendwie hübsch und friedlich...wie sie...doch war er sich
bewusst, dass das Tier jeden Moment zuschnappen konnte.
Vorsichtshalber kroch er zu ihr. "Sicher das dieses Biest ungefährlich ist?"
"Das hab ich nicht gesagt...", meinte sie unter grinsen. "Er tut dir nur nichts, wenn du dich ruhig verhälst. Er hat keinen Hunger."
"Hoffentlich!" Wieder erstarrte der Prinz. Er verweicheilichte hier! Das ging doch nicht an! Sie schen einen schlechten Einfluss auf ihn zu haben...einen sehr schlechten
Einfluss...
Er sah sie von der Seite her an. Einfach hübsch. Zarte Haut schien sie zu haben, kein Gramm Fett...von Babyspeck keine Rede. Ihre blonden *Zotteln*, geschmeidig
und glänzend, hingen ihr bis zur Mitte des Rückens und verschönerten ihr Anklitz noch mehr. Sie hatte kaum Lippen, doch sah dies gerade toll aus. Hätte sie dickere,
sähe es schon fast bescheuert aus. Bei diesem Gedanken musste er schmunzeln.
"Was ist so lustig?", fragte sie neugierig, obwohl sie hätte gar nicht mitbekommen können, dass er geschmunzelt hatte, starrte sie doch die ganze Zeit mit
geschlossenen Augen in den Himmel!
Verlegen drehte er seinen Kopf nach unten, leicht von ihr weg. "Nichts."
"Dieses Nichts scheint aber amüsant zu sein. Sag, was ist los?"
"Egal, unwichtig, uninteressant..."
"Jaja...ach, auch egal."
Erleichtert sah er wieder zu ihr hoch. "Mir ist nur gerade aufgefallen, wie hübsch du bist..." Er glich nun einer Tomate, versuchte es sie nicht mekren zu lassen und
drehte den Kopf weg.
Sie blickte ihn eindringlich an, wie ein Bücherwurm, der vor einer Mahlzeit stand. "So?", fragte sie leicht erstaunt.
Verlegen nickte er.
"Noch so jung und denkt nur an das eine...", kopfschüttelnd wandt sie sich dem Nachthimmel zu. "Schön nicht?"
Er folgte ihrem Blick. Ja, recht hatte sie. Doch wirschte ihre Aussage in seinem Gehirn. Sie schien Männer nicht ausstehen zu können. Gut zu wissen, aber vielleicht
schaffte er es auch, sie für sich zu gewinnen. Nur er hatte sie verdient. Er war der Prinz und nur er durfte eine so brilliante Frau heiraten!
Ihre Pupillen wanderten zur Seite, betrachteten das Gesicht Vegetas, der das nicht mit bekam. Er war nun auch in den Himmel versunken.
"Der Palast...", sprach sie aufeinmal, stand auf und ging zu einem Baum um sich an ihn zu schmiegen und kurz darauf einzunicken.
Verwirrt dachte der Prinz nach, sie anstarrend. Die zwei Worte hatten keinen Zusammenhang zu dem vorangegangenen Gespräch. Naja, so konnte man es eigentlich
nicht nennen, trotzdem. Warum erwähnte sie sein Geburthaus?
Schlagartig fiel ihm seine Frage bei der Flucht ein. Wo wollte sie hin? Zum Palast... Eigenartig. Warum scherten sie dann in die andere Richtung aus? Das war doch
reiner Humbuck!
Ein Reiz übermannte ihn und gähnend beschloss er, sich auch hinzulegen. Er wählte sich den Baum neben ihr aus und lehnte sich an. Knurrend versuchte er
einzuschlafen, doch wollte es ihm nicht so recht gelingen. Es war halt kein weiches himmliches Bett, sondern eben nur ein Baum! Was konnte man da schon
erwarten? Ein Kissen aus Blättern?
Sein Blick wanderte zu ihr. Shock. Sie sah ihn an und grinste leicht. Schon wieder machte sie sich über ihn lustig. Wütend zwang er sich gekonnt von ihr wegzusehen
und mit einem "Pah", so zu tun, als schliefe er.
Sie musste nun breiter grinsen. Unbemerkt stand sie auf...
Vegeta ergriff nun endlich die Müdigkeit. Langsam glitt er in die Welt der Träume. Das Mädchen hockte sich zu ihm hinunter und hauchte ihm einen leichten Kuss auf
die Stirn. "Schalf gut...mein Prinz..." Danach verschwand sie.
Vegeta schluckte, als sie sich entfernt hatte. Was sollte das? Da war sie einfach so frech und gab dem Prinzen einen Kuss! Er wurde unwillkürlich rot. Ihre
Männerfeindlichkeit schien nur Tarnung zu sein...oder doch nicht? Wusste sie denn, das er der Prinz war? Oder nannte sie ihn nur aus Lieblichkeit so?
Sie war so geheimnisvoll und er wollte unbedingt ihre Geheimnisse lüften. Lächelnd schlief er ein.
Das Mädchen stand auf der Lichtung, lies sich vom Mond bestrahlen und genoss die frische Luft. Der Ernst war ihr ins Gesicht geschrieben.
Gähnend und streckend erhob er sich. Beim Umschauen erblickte er seine *Geliebte* , wie sie gerade einen riesigen Fisch über einem Lagerfeuer bruzelte.
"Na, wach?", fragte sie, wie ein Unschuldsengel.
"Ja, Blindfisch!" Vegeta erschrak. Würde sie jetzt böse werden? Würde sie ihn jetzt verlassen?
Ihr Blick hatte sich sogleich verfinstert, lockerte sich jetzt aber krampfhaft. "Hier, Mahlzeit!", kam es recht schroff über ihre Lippen.
`Mist. Schöner Morgen! Habs mir gleich mit ihr versaut! Argh...`, dachte er und laut sprach er: "Sorry, ist mir so rausgerutscht..." Seine Hand zuckte. Am liebsten
hätte er sich jetzt für seine Feigheit eine gescheuert. Er war ja völlig plemplem wegen ihr! Jetzt begann er sich auch noch zu entschuldigen! Sein Vater würde ihm das
nie verzeihen...
Schweigend saßen sie vorm Feuer und während sich die Fremde lediglich mit einem kleinen Stück zufrieden gab, schlug