Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (26)
Moment lang warten, um sie abkühlen zu lassen... Guten Appetit. Aiko biss herzhaft hinein, kaute, verbrannte sich die Zunge und stellte schließlich fest, dass es sich um eine Süßkartoffel handeln musste. Jedenfalls schmeckte sie gut...
Schnell waren auch noch die anderen Knollen geröstet worden, und beide Saiyajins saßen friedlich kauend, in der einen Hand ein Stück Fleisch und in der anderen das Gemüse, mit dem Gesicht zum Feuer. Nur gut, dass es hier so viel essbare Vegetation gab... wenigstens würden sie nicht verhungern.
Nach dem reichhaltigen Frühstück bestand Vegeta darauf, das Training weiterzuführen, Aiko hingegen hätte sich lieber noch faul gegen einen Baum gelehnt... Doch schließlich überzeugte der Prinz sie, dass Trainingsdisziplin notwendig war, um aus ihr eine passable Kämpferin zu machen.
Heute standen Zielübungen mit dem Onara-Gishi auf dem Programm. Bei den geringen Entfernungen klappte das noch ganz gut, doch sobald das Ziel sich um mehr als hundert Meter entfernte, traf Aiko alles, nur nicht den anvisierten Bestimmungsort... Vegeta, der alles mit der strengen Miene eines Lehrers überwacht hatte, meinte, dass es ihr an der nötigen Konzentration mangelte. Allerdings stellten die Hitze und das durch Vegetas Blick ausgelöste Gefühl, ständig etwas falsch zu machen, nicht gerade die idealen Rahmenbedingungen für große Aufmerksamkeit dar... Als sie ihn darauf hinwies, meinte er nur wegwerfend, dass ein echter Gegner auch nicht erst Entspannungsmusik auflegen würde, nur damit sie ihr Ziel traf. Das leuchtete ein... Und verbissen machte die Saiyajin weiter, bis es nach einigen Stunden die ersten sichtbaren Fortschritte gab.
Aiko wollte sich gerade entspannt zurücklehnen, doch schon ging es mit der nächsten Stufe weiter. Das Treffen von sich bewegenden Zielen... Die Saiyajin stöhnte entnervt auf, nun kam noch hinzu, dass sie die Flugbahn berechnen musste, in Gedanken der Ort zu ermitteln war, an dem Ki-Blast und der von Vegeta zum Ziel auserkorene Stein zusammentreffen würden... Theoretisch hörte sich das alles sehr einfach an, nur an der Umsetzung haperte es- und zwar gewaltig. Nach einer Stunde Training, bei dem sie höchstens fünf Prozent der geworfenen Geröllstücken erwischt hatte, feuerte sie entnervt ein Onara-Gishi ab – auf Vegeta, der sich allerdings durch einen kleinen Sprung zur Seite ‚rettete‘. Aiko machte ihrer Frustration Luft...
„Warum kann ich nicht ein einziges Mal treffen?“
„Du bist einfach noch zu langsam... Wir sollten das Reaktionstraining noch einmal wiederholen!“
So verging auch der Rest des Tages, ‚aufgelockert‘ mit Liegestützen, dem Schleppen von tonnenschweren Gesteinsbrocken, die sie natürlich selbst ersteinmal vom restlichen Felsen lösen musste, und ähnlichen Kraftübungen...
Am Abend war die Saiyajin zu schwach, um den Rückweg bis zur Lichtung zu fliegen. Gnädigerweise übernahm Vegeta diese Aufgabe, und trug sie zurück... Er war es auch, der diesmal das Essen aus den schon bekannten Zutaten vorbereitete, denn Aiko war mit letzter und in voller Montur in den Bach gesprungen, um sich den Dreck der Wüste abzuspülen.
Die nächsten Tage vergingen in ähnlicher Manier. Essen, Trainieren, Essen, Trainieren, nochmal Essen und dann Schlafen. Zu Aikos bedauern blieb für die einzige Abwechslung, die Nähe zu Vegeta, kaum noch Zeit... Sicher, sie waren den ganzen Tag zusammen, doch sobald das Training begonnen hatte, schien er sie mit anderen Augen zu betrachten, und blockte jegliche Art körperlicher Annäherung rundheraus ab. Nicht, dass Aiko es nicht versucht hätte... Er ließ es einfach nicht zu. Hinter den Grund war sie noch nicht gekommen, doch die Saiyajin nahm an, dass es ein spezielles Training für ihn darstellte- er übte sich in Verzicht.
Interessanter wurde es erst wieder, als es zu den ersten Sparringseinheiten mit Vegeta kam. Die Techniken einzeln und streng voneinander getrennt einzusetzen, war das eine... aber alle auf einmal – das war eine echte Herausforderung.
Ächzend blockte sie einen Tritt des Prinzen, der nur mit einem Bruchteil seiner Kraft kämpfte, mit vor der Brust gekreuzten Armen ab, um gleich danach zu einem Gegenschlag anzusetzen. Sie täuschte einen Schlag mit der rechten Hand an, um dann aber mit dem linken Bein zu einem Kick auszuholen... Dieser erwischte Vegeta nicht ganz, aber streifte doch immerhin seine Seite, was reichte. Bisher hatte er jeden ihrer Schläge geblockt, doch nun hatte sie einen halben Treffer gelandet... Er hatte nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde. Man merkte, dass blaues Blut durch ihre Adern strömte.
Vegetas kurze Unaufmerksamkeit ausnutzend, schickte Aiko noch ein Onara-Gishi hinterher... Er versuchte noch, auszuweichen, doch da er mit den minimierten Kräften nicht die nötige Schnelligkeit erreichte, erfasste ihn der Ki-Ball an der Schulter... Und sorgte an dieser Stelle für einen zerfetzen Kampfanzug und verkohlte Haut. Mit einer Hand gebot er seiner ehemaligen Sklavin Einhalt. Sich den leicht schmerzenden Arm haltend, meinte er:
„Es reicht für heute. Komm, gehen wir etwas essen.“
Aikos Gesicht spiegelte einen leichten Ausdruck der Enttäuschung wieder. Jetzt war sie gerade so in Form gewesen...
„Warum können wir denn nicht weitermachen? Es hat gerade solchen Spaß gemacht...“, maulte sie.
„Morgen ist auch noch ein Tag... Du hast inzwischen große Fortschritte gemacht.“
Das Lob stimmte sie zwar für den Moment glücklich, doch der Saiyajin entging nicht die melancholische Miene des Prinzen, als er in den Himmel starrte, nicht. Sie konnte seine Gedanken anhand seines Gesichts gut nachvollziehen... Nun saßen sie schon über zwei Wochen auf Delta 21 fest. Vegeta hatte einmal erwähnt, dass das schnellste Raumschiff der Saiyajinflotte etwa 14 Tage Flugzeit bis zu diesem Planeten benötigen würde... Aikos Zeitgefühl war zwar etwas durcheinandergekommen, da es keine klaren Grenzen wie Tag und Nacht gab, aber anhand der Mahlzeiten den ungefähren Überblick behalten. Vegeta schien es noch deutlicher zu spüren... Mit jedem zusätzlichen Tag, den sie hier verbrachten schwand die Hoffnung, hier je wieder wegzukommen.
„Los jetzt, ich habe Hunger!“
Ihre eigene Skepsis mit einem betont forschen Ausdruck überspielend, zerrte sie an dem Arm des Prinzen. Für ihn musste es noch schlimmer sein, als für sie, schließlich lebte seine ganze Familie auf Vegeta-sei, sein Stolz und seine Ehre waren dort verwurzelt... Ihre Familie lebte scheinbar auch dort, korrigierte sich Aiko in Gedanken. Aber was war schon eine Familie, die seit 16 Jahren nicht mehr gesehen hatte...
Sie vermied es, den Prinzen auf seine Stimmungslage anzusprechen oder auch nur anzuschauen, denn sie wusste, er würde sich in seinem Stolz verletzt fühlen, sollte sie Zeichen von Schwäche an ihm erkennen. Dieser ewige Sturkopf... Was war daran so schlimm, Heimweh zu zeigen? Er versuchte seine Gefühle zu unterdrücken, trotzdem den Saiyajinprinzen herauszukehren... Doch immer öfter bemerkte Aiko, wie er in ein für ihn völlig atypisches Brüten versank, wie auch jetzt.
Schließlich löste Vegeta sich aus seiner Starre und flog davon. Aiko eilte ihm hinterher, und holte unterwegs noch ein paar Knollen aus dem Boden. Das kartoffelähnliche Gemüse war inzwischen zum Grundnahrungsmittel geworden... Es wuchs beinahe überall, und sein Sättigungswert war enorm, was sich für die beiden Saiyajins nicht als unpraktisch erwies. Insgeheim hatte Aiko die Pflanze <i>‚Azuka‘</i> getauft, was in der alten Sprache ihrer Heimat ungefähr ‚Frucht des Lebens‘ bedeutete.
Trübsinnig hatte Vegeta bereits das Feuer entzündet und saß nun mit einer aufgespießten Knolle davor. Langsam wurde es Aiko zu viel... sie musste endlich mit ihm darüber reden, es half auch nichts, wenn sie die drängende Angelegenheit immer weiter fortschoben. Zwischen zwei Bissen sprach Aiko die schreckliche Gewissheit in ihrer naiven Art aus:
„Wir kommen hier nicht mehr weg, stimmts?“
Vegeta zeigte gar keine Reaktion, erst nach einer weile glaubte die Saiyajin, ein Schulterzucken erkennen zu können. Es musste ihm unglaublich schwerfallen, sich damit abzufinden... Schweigend widmete sie sich wieder ihrem Essen... Plötzlich bemerkte sie eine Veränderung in Vegetas Haltung. Er schien seine Sinne geschärft zu haben, die Luft um ihn herum knisterte förmlich vor Energie...
„Was spürst du?“ fragte sie neugierig, froh darüber, dass der Prinz aus seiner Lethargie herausgerissen wurde.
„Mehrere starke Energien kommen auf den Planeten zu!“ Die Gehetztheit in seiner Stimme ließ nichts Gutes vermuten.
„Sind sie böse?“
Vegeta schüttelte den Kopf, und meinte eindringlich:
„Es sind Saiyajins...“
FORTSETZUNG FOLGT
<i>*evilgrin* da hab ich ja wieder mal ne tolle stelle zum aufhören gefunden... ich hoffe, der teil hat euch gefallen, und nicht vergessen, lasst doch bitte einen kommi da...
Liebe Grüße
Eure Adry (die mal wieder das Lernen für ne Arbeit seingelassen hat, nur um den Teil zu beenden... ich glaube, diese story schadet meinen schulischen leistungen, aber auch egal *g*)</i>