Fanfic: Wille und Herz, 3. Kapitel (5. Teil und Rest)
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„Was du nicht sagst!“ konnte Trunks eine andere Stimme hören, offenbar schloss Dendes Anruf auch andere mit ein, deren Stimmen er wiederum auch hören konnte. In diesem Fall war die aufgebrachte Stimme die von ChiChi. Trunks konnte sich vorstellen, das sie über das Verrücktspielen der elektronischen Geräte sehr aufgebracht war, allerdings überraschte es ihn, dass man sogar auf der anderen Seite der Welt davon betroffen war. „Verschieb das Treffen bitte auf einen anderen Tag, erst mal muss das Haus renoviert werden!“
„Nein!“ Trunks stutzte. Dendes Stimme war ungewohnt streng und unnachgiebig. Offenbar war dieses Verrücktspielen der Geräte doch nicht nur ein dummer Zufall oder Unfall. „Es ist dringend! Kommt alle sofort zu mir hoch, jeder von euch!“
„So was blödes aber auch,“ murmelte eine Stimme dazwischen, die Trunks eindeutig als die seines Vaters identifiziert. Offenbar war sein Vater bei etwas wichtigem unterbrochen worden. Dann brach die Verbindung ab und einen Moment war er still in der Küche der Capsule Corp.
„Weißt du, was Dende plötzlich hat?“ fragte Bra dann und Trunks erschrak beinahe. In der plötzlichen Stille nach Dendes Worten in ihren Herzen, war das Schweigen schon fast greifbar geworden.
Aber auf die Frage seiner Schwester konnte Trunks nicht antworten und er zuckte mit den breiten Schultern. „Keine Ahnung,“ sagte er. „Aber so wie er sich angehört hat, muss es dringend sein. Ich hab ihn noch nie so ernst reden hören ...“ Mit diesen Worten erhob er sich und nahm noch einen Bissen von einem kalten Braten. „Wir sollten unsere Eltern holen und mit ihnen rüber zum Palast fliegen. Dende wird uns alles weitere bestimmt erklären.“
Die Geschwister flitzten noch schnell in ihre Zimmer in einem der oberen Stockwerke des großen Gebäudes, wo sie sich andere Kleider anzogen, und waren gerade an der Haustür angekommen, als hinter ihnen Bulma und Vegeta ebenfalls kamen. Bulmas Haar war zerzaust und sie kämmte es mit ihren Fingern, damit es wieder richtig saß, auch ihre Kleidung schien etwas durcheinander zu sein, bei ihrem Mann sah es nicht anders aus, nur dass seine Haare unverändert waren. Vegeta wirkte griesgrämig, offenbar hatte er soeben etwas sehr interessantes unterbrechen müssen und auch Bulma wirkte irgendwie enttäuscht aber immer noch war da ein gewissen verträumter Glanz in ihren Augen, der über den Bänden hinaus eine ganze Menge zu erzählen wusste.
„Bra,“ sagte sie dann zu ihrer Tochter. „Ich möchte, dass du rüber fliegst und zuerst deine Großeltern nach Hause bringst. Sie sind auf das Land gefahren und liegen jetzt wahrscheinlich irgendwo fest. Gut möglich, dass das Auto durch diesen Stromschock oder was auch immer es war, lahm gelegt wurde. Sobald du sie hier abgesetzt hast, kommst du sofort nach!“ Bra nickte ebenso ernst, wie ihre Mutter gesprochen hatte und bevor ein weiteres Wort fallen konnte, hob Vegeta seine Frau auch schon hoch und flog mit ihr davon, Trunks hinterher. Sie hätten das Flugzeug nehmen können, aber es war sehr wahrscheinlich, dass auch das defekt war. Und abgesehen davon: auf dieser Art und Weise ging es wesentlich schneller.
Bra sah ihnen etwas enttäuscht nach, verharrte aber nicht lange dort wo sie blieb. Sie wandte sich um und ging mit schnellen Sätzen zurück in die Küche, wo sie schnell noch ihre verblieben Portion hinunter schlang, und die ihres Bruders. Wäre doch schade um das schöne Essen, dachte sie dabei bei sich. Und Oma und Opa ging es bestimmt auch prima also brauchte sie auch nicht zu hetzen.
Es dauerte nicht besonders lange, bis sie ihre kleine Zwischenmahlzeit beendet hatte. Klein für sie, aber vom Umfang her ein fünf Gänge Menü für eine zehnköpfige Essgesellschaft bestehend aus gewöhnlichen Menschen. Aber Bra war kein Mensch, wollte auch nicht als solcher bezeichnet werden. In vieler Hinsicht glich sie ihrem Vater, sogar was ihr Stil sich zu bewegen betraf. Ihre äußerliche Ähnlichkeit mit ihrer Mutter war ihr da eher hinderlich.
Draußen begann sich das kopflose Chaos langsam zu beruhigen, zwar liefen die Menschen teilweise noch immer panisch herum, aber es gab offenbar doch noch hier und da ein paar Menschen, die eine chaotische Situation nicht nur meistern konnten sondern die auch ihre eigene erzwungene Ruhe auf andere übertragen konnten. In der Ferne konnte Bra sich stauende Energien spüren, offenbar Menschen, die alle zusammen gerufen wurden, damit sich so einigermaßen etwas ähnliches wie Ruhe ausbreiten konnte. Nun, Bra wünschte ihnen Glück, aber sie musste jetzt in diesem Tumult ihre chaotischen Großeltern finden. Und ohne sich noch weiter aufzuhalten flog sie davon. Bulma hatte ihr nicht gesagt, wo ihre Eltern waren, aber Bra war nicht dumm. Sie wusste wo ihre Großeltern meist ihr wöchentliches Picknick veranstalteten, um dem Rummel der Großstadt und der Arbeit im Labor zu entgehen, denn obwohl Dr. Briefs in und um seinem großen Haus künstliche Gärten angelegt hatte und unzählige Tiere dort bewirtete, hatte er doch den Drang die Natur auch auf natürliche Weise auszuleben. Aus diesem Grund gab es nur einen Ort, der schöner war als der heimische Garten, und dieser Ort fand sich in östlicher Richtung. Das war aber auch alles, was Bra in dieser Hinsicht wusste, aber es war genug. Mit ihrer Fähigkeit, Auren spüren zu können, konnte sie ihre Großeltern auch so ausfindig machen.
„Ich hasse es, per Luftpost zu reisen!“ murmelte ChiChi. Sie wurde von Son-Goku getragen und hatte ihre Arme um seinen Hals gelegt, hinter ihnen flogen ein laut gähnender Son-Goten, ein etwas weniger schlaftrunkener Son-Gohan und eine besorgte Videl, die eine immer noch schlafende Pan im Arm hielt. Son-Goku hatte seit Dendes „Anruf“ nicht mehr gesprochen, er hatte nur noch „Gehen wir“ gesagt, in einem Tonfall, der sogar seine Frau zum Schweigen brachte. ChiChi hatte sich zwar noch beschwert, dass es besser wäre, erst einmal die Unordnung im Haus zu beseitigen, bevor sie zu einem Treffen bei Gott gingen, aber sowohl Dendes ernste Ansprache als auch Son-Gokus Stimme, die jeden Widerspruch im Keim zu ersticken schien, überredeten sie dazu, die Unordnung, die wie aus dem Nicht über sie hereingebrochen war, für das Erste auf sich beruhen zu lassen. Sie hatte auch nicht protestiert, als Son-Goku sie hoch hob und in Richtung Gottes Palast davon flog, was sie eigentlich immer tat, wenn sie auf diese Weise mitfliegen musste. Sie bevorzugte noch immer ein Skycar oder ein Flugzeug.
Son-Goku nahm für Gewöhnlich immer Rücksicht auf die Eigenheiten seiner Frau, doch diesmal war er zu sehr in Sorge um sie als das er jetzt auf ihre Launen geachtet hätte. Immer wieder sah er vor seinem inneren Auge, wie seine Freunde und seine Familie in der Vision seines Vaters zerrissen wurden. Er hatte das dunkle Gefühl, dass es nun soweit war: die sieben Boten, die die Reform des Universum herbeileiten wollten, waren auf der Erde angekommen. Aber er hatte noch immer keine Ahnung, was er dagegen haben könnte. Er hatte schon einige Weltraumreisen hinter sich und er wusste, dass dort draußen viele dumme und habgierige Kreaturen taten und ließen, was ihnen in den Kram passte und keine Rücksicht auf andere nahmen. War es möglich, dass aus den Trümmern des Universums ein neues und auch besseres entstehen konnte? – Er wusste es nicht und konnte sich auch nicht vorstellen, dass die Boten selbst es wussten.
Aber dennoch, die Idee der Reform, die Unzufriedenheit mit dem was in der Gegenwart lag, schien schon existiert zu haben, als das Universum noch in seinen Babyschuhen steckte! Son-Goku wusste nicht, in welchen Lebensschuhen das Universum heute steckte, aber er hatte das Gefühl, dass es schon sehr weit fortgeschritten war. Aber wer sagte nun, dass das Universum wirklich besser werden würde? Gab es eine Garantie dafür, dass der Neuanfang ein Erfolg werden würde? Was, wenn nicht? Würde es dann wieder Boten geben, die alles vernichten würden? Welchen Sinn hatte eine Erneuerung, wenn diese fehlschlagen konnte?
Für Gewöhnlich war Son-Goku gerne bereit, Risiken einzugehen und auch die Boten waren bestimmt ebenfalls dazu in der Lage. Einen Neuanfang zu starten war bestimmt eine gute Idee und auch Son-Goku war davon überzeugt, dass es eine gute Idee war. Aber dennoch wollte er nicht, dass die Welt zerstört wurde, doch ebenso wenig wusste er, weshalb, und er glaubte nicht, dass die Boten ihn allzu lange darüber überlegen lassen würden ...
Während der Saiya-jin weiterhin seinen Gedanken nachhing und die murmelnde Stimme seiner schwarzhaarigen Frau hörte, die er auf den Armen trug, tauchte vor ihnen bereits der in den Himmel ragende Quitten Turm auf, dessen Ende hoch oben irgendwo in den Wolken verschwand. Am Fuße des Turms lag ein kleines verträumtes Indianerdorf. Als Son-Goku das erste Mal in dieser Gegend war, was er selbst noch ein kleiner Junge und dort wohnten nur zwei Menschen, Vater und Sohn, mit denen er sich angefreundet hatte. Und diese beiden hatten anscheinend andere ihres Volkes gerufen um weiterhin den Quittenturm zu bewachen, den hier, hoch oben inmitten der Wolken, lebte der Kriegsgott.
Dass dieser Kriegsgott ein weißer Kater mit einem Stock war, wussten sie nicht. Auch nicht, dass er in seiner Behausung auf der Spitze des Quittenturms Bohnen anpflanzte, die innerhalb weniger Augenblicke jede erdenkliche Verletzung kurierten. Son-Goku und seine Freunde hatten sehr oft von diesen Bohnen Gebrauch gemacht, wenn es darum ging, gegen starke Gegner zu kämpfen. Und immer hatten die Bohnen ihren Dienst getan und Son-Goku hatte das Gefühl, dass sie die magischen Bohnen bald wieder gebrauchen würden ...
Am Turm angekommen änderten sie ihre Flugrichtung und stiegen senkrecht empor, hinein in die weißen Wolken. Unter ihnen sahen