Fanfic: Wahre Bedeutungen einer starken Begleitung 01-10
Freund verloren hatte. Ob auf der Bühne, oder in dem Tumult. Etwas Ruhe verteilen, wo sie gebraucht wurde. Etwas Gesellschaft, an jemanden, der einsam war.
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~ Episode 05 : Treffer
Kontakt 1 Conan
Der Hintergrund des Ganzen war, dass das Licht abgeschaltet wurde. Nur deshalb hat niemand bemerkt, was passiert ist. Man konnte rein gar nichts rekonstruieren, nichts nacherzählen oder verstehen. Man hatte nichts gesehen, nichts gehört, sich nicht dafür interessiert. Wer immer das inszeniert hatte, derjenige verstand sein Handwerk. Und für ausgeklügelte Morde war die schwarze Organisation ein Medium. Sie hatte schon so vielen das Leben gekostet und nie war man hinter diese Organisation gekommen. Nie hatte man einen Beweis dafür gefunden, dass es wirklich diese Organisation gewesen ist.
Er kämpfte sich zum Keller durch, wollte dort eine Antwort auf die Frage mit dem Licht und dem Strom finden. Licht ist Strom, aber das war doch das entscheidende daran. Dass das Licht an den Stromkreis angeschlossen war und so mit allem anderen ausfiel.
Er fragte sich zum Hauptstromnetz durch, wo er mit Sicherheit irgendeinen Hinweis auf die Möglichkeit, die Aktion durchführen zu können, finden würde.
„Das Hauptstromnetz? Du bist viel zu klein, kümmere dich lieber darum, dass dich deine Mutter findet.“.
„Ich bin mit einer Freundin hier und außerdem bin ich nicht klein. Ich bin schon sechs Jahre alt.“.
Die Frau, die er angesprochen hatte, pluderte sich auf und fing fast an, zu lachen. Doch sie ließ sich dann überreden und zeigte ihm doch noch den Weg.
Kontakt 2 Ran
Sie hatte ein Kleines Kind gefunden, dessen Mutter auf der Bühne gestanden hatte und mit dem Vater da war, um sie zu sehen. Sie weinte noch immer und der Vater konnte sie nicht aufmuntern. Selbst ihr Plüschtier wollte sie nicht. Sie musste etwa in Conan’s Alter sein.
Ran ging auf die beiden zu und setzte sich direkt neben sie. Der Vater sah zu ihr auf, hielt das Kind aber noch immer im Arm. Seine Augen waren auch nicht trocken. Kein Wunder, selbst Ran hatte geweint, als sie das Bild gesehen hatte. Dabei war von ihr kein Verwandter dabei gewesen. Nur ein Freund, ein Freund den sie im Zug kennengelernt hatte und nichts weiter über ihn wusste, als seinen Namen.
Kikan, wie die Rückkehr. Vielleicht hatte der Junge auch Glück und er würde wirklich zurückkehren. Irgendwann.
Sie hatte die Arme auf die Beine gelegt und sah nachdenklich zu Boden, als das Mädchen vor ihr auftauchte und sie traurig ansah. Das Plüschtier hatte sie wieder im Arm. Ihre Augen waren völlig gerötet vom vielen Weinen und die Wangen rot angelaufen, weil sie immer darüber gewischt hatte, wenn ihr eine Träne entfiel. Man konnte ihren Mund nicht sehen, da sie das Plüschtier, einen großen Frosch, so weit hochgezogen hatte, dass er in ihr Gesicht ragte. Doch sie sprach, sah Ran dabei an und blickte nicht weg.
„Du bist Traurig. Ist dein Freund jetzt auch ganz weit oben?“.
Kontakt 3 Conan
Hah, na also. Hauptstromnetz. So stand es zumindest auf der Tür. Wirklich clever, es auf die Tür zu schreiben, so findet es ja jeder, wenn er lange genug sucht. Kann auch von Nachteil sein. Heute zum Beispiel. Vielleicht wäre es trotzdem passiert, aber dann vielleicht nicht Heute, sondern erst nächste Woche.
Vielleicht ... möglicherweise ... unter Umständen. Immer diese ‚wenn‘ Zusammenhänge. Wenn das Wörtchen ‚wenn‘ nicht wär ...
Auf einmal hörte er ein Geräusch, das auf jeden Fall aus dem Raum hinter der Tür kam. Also öffnete er die Tür nur leise und lugte vorsichtig hinein.
Ein Mann. Größer als Shinichi und doch normal aussehend. Er war ganz in schwarz gekleidet, hatte aber eine normale Jacke an. Den Gedanken, er wäre von der Organisation, konnte Conan vorerst verwerfen. Er schloss leise die Tür wieder. Der Mann machte dort genug Lärm, damit Conan unbemerkt blieb. Doch dann stellte er sich protestantisch vor die Tür, holte Luft und ...
„Name, Alter, Geburtsdatum!“.
Er sagte es so fest und entschlossen, dass der Mann vor Schreck ruckartig herumfuhr. Offenbar hatte er absolut nicht mit Conan’s Anwesenheit gerechnet. Doch er wirkte sofort wieder ruhig, als er ein Kind erblickte. Zumindest sah es für Conan so aus.
Er sortierte sein zottige Frisur und antwortete.
„Baileys, 19, 17. Januar.“.
Kontakt 4 Ran
„Nein ... ich meine ... ich weiß nicht. Das kommt ganz darauf an, welchen Freund du meinst. Ich hatte einen Freund dabei und einer stand auf der Bühne. Conan geht es sicher gut, aber was mit Kikan ist, weiß ich nicht.“.
Das Mädchen setzte sich mit ihrem Frosch neben Ran und sah in die gleiche Richtung, wie sie.
„Ich heiße Emiko und du?“.
Ran sah zu ihr und lächelte sie an. Daraufhin fing das Mädchen auch an, zu lächeln. Sie hatte sie zum Lächeln gebracht. Eben hatte sie noch kläglich geweint und jetzt lächelte sie wieder.
„Ich heiße Ran. Geht’s dir jetzt wieder besser?“.
Sie nickte nur und lächelte aber weiter. Sie erzählte Ran, wie sehr sie ihre Mutter mochte und wie schön sie tanzen konnte. Sie hatte ihr den Frosch geschenkt. Sie liebte Frösche. Manchmal wünschte sie sich, sie wäre auch einer. Springen und Schwimmen. Das machte sie am liebsten.
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~ Episode 06 : Unauffindbar
Kontakt 1 Conan
„Baileys? Was’n das für’n Name?“.
Moment. War Baileys nicht auch ein Alkoholgetränk? Dann gehörte er doch dazu. Schon wieder jemanden getroffen. Das passierte in letzter Zeit öfter. Erst Kyuu-kun und jetzt der hier. Eine Nachfolge für einen ihrer Männer war anscheinend nicht schwer zu finden. Ach, jetzt hatte er völlig vergessen, dass er in Kyôtô war und nicht in Tôkyô. Da war natürlich ein anderer Mitarbeiter. Was sich so Mitarbeiter nennt. Eher ein Mitglied.
„Heh, nicht Lachen, den hab ich mir selbst ausgesucht.“.
Er schwang der Schraubendreher in der Hand, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete. Offenbar hatte Conan nicht genug Eindruck auf ihn gemacht. Er ließ sich nicht beirren, schraubte weiter an dem Schaltkasten rum. Doch nachdem er eine Leitung fertig geschraubt hatte, machte er den Schrank zu, sammelte seine Utensilien auf und verließ fluchtartig den Raum. Durch eine andere Tür, als Conan gekommen war. Natürlich lief Conan sofort hinterher, doch nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, konnte er sie nicht mehr öffnen. Sie war verschlossen worden.
Kontakt 2 Ran
„Conan! Wo bist du?“.
Jetzt suchte sie doch mal lieber nach ihm. Er war jetzt doch schon ziemlich lange weg. Was er nur wieder anstellte. Hoffentlich mischte er sich nicht wieder in diesen Fall ein. Das machte er einfach zu oft. Dieses Detektivleben färbte wohl ab. Immerhin war Shinichi sein großes Vorbild. Das hatte er zumindest erzählt.
Als sie durch die größte Menschenmenge durch war, konnte sie Conan bei ein paar Polizisten entdecken, die sich mit ihm Unterhielten. Ah hah, er hielt nur die Beamten von der Arbeit ab. Typisch, so was machte er auch andauernd.
Als sie näher kam, konnte sie auch verstehen, worum es ging.
„Aber ich habe Ihnen doch gesagt, da war jemand dran, er war ziemlich groß und hatte zottlige, schwarze Haare.“.
„Tut mir leid Kleiner, nachdem wir von deiner Erzählung gehört haben, haben wir uns da unten umgesehen, wir konnten keine Fingerabdrücke finden, die nicht den Technikern gehörten. Er muss Handschuhe getragen haben, oder du hast dich getäuscht.“.
Er war also doch schon wieder schnüffeln. Elender Neunmalklug. Er sollte das lieber denen überlassen, die sich damit auskennen. Oder einfach wieder zurückkommen ...
Kontakt 3 Conan
Ngargh, wieso glaubte ihm bloß niemand? Immer noch weil er ein Kind war? Frechheit, als ob Kinder nichts zu sagen hätten. Er trug keine Handschuhe und getäuscht hatte er sich auch nicht. Er ist da gewesen. Hat sich am Schaltkasten verlustiert und ist dann verrichteter Dinge abgezogen.
Das gehört wohl auch zur Taktik der Organisation. Keine Handschuhe und trotzdem keine Spuren. Hatte er die Spuren weggewischt? Nein, kann nicht sein. Die Abdrücke der Techniker hatte man noch gefunden. Nur die von diesem ‚Baileys‘ nicht. Was, wenn er gar keine Fingerabdrücke mehr hat. Jaa, genau. Wie soll er das denn gemacht haben. Selbst, wenn man alles verbrennt, wächst die Haut mit Abdruck wieder nach. Die einzige logische Erklärung wäre, wenn er gar keine Fingerkuppen mehr hätte, doch das wäre Conan aufgefallen. Die Finger von Baileys waren in Ordnung.
„Da bist du ja. Ich hab dich schon gesucht.“.
Er drehte sich zu ihr um. Sie stand mit freundlichem Gesicht vor ihm. Man sah ihr an, dass sie ihn ablenken wollte, um so seine Einmischung zu verhindern. Diesen Blick kannte er.
Die Polizisten gingen wieder und kümmerten sich um festere Beweise. Dieser Baileys war auch ein fester Beweis, aber das glaubte ihm ja niemand.
Kontakt 4 Ran
Sie fühlte sich irgendwie total unnütz. Sie sah ihm immer dabei zu, wie er ihrem Vater half, den Fall zu lösen und sie jedes mal nichts tun konnte. Aber das wollte sie nicht. Sie wollte ihm helfen, wollte auch etwas für ihn tun und ihm etwas Arbeit abnehmen.
Sie riskierte in dem Moment, wo sie das sagte, viel. Er könnte wieder abblocken und erst recht allein arbeiten oder sich riesig über ihr Angebot freuen und doch wollte sie es riskieren. Konnte dieses mal nicht anders.
„Wie kann ich dir helfen, Conan? Du hilfst meinem Vater immer. Jetzt helfe ich dir.“.
Er sah sie erstaunt an. Hatte wohl nicht mit dieser Frage gerechnet.