Fanfic: Hope (3)
Wand. Verzweifelt sog er die Luft ein. „Du bist eine Lügnerin, Mutter...“
„Trunks?“ Er schreckte hoch und sah in die glasigen Augen von Bulma. Er hatte ganz vergessen, dass sie auch im Raum war. „Was ist?“, fragte er, als wäre nichts gewesen. Aber so gesehen war ja wirklich nichts gewesen, schließlich... war es Vegeta, oder nicht? Behandelte Vegeta ihn nicht schon immer so? Einfach wie den letzten Dreck?
„Ist... ist alles okay...?“ Ihre Stimme hörte sich so schmerzlich an. So zerbrechlich. „Was soll denn schon sein, Bulma? Mir war schon klar, dass mir Vater nicht um den Hals fallen oder vor Freude in die Luft springen würde. Schließlich bin ich doch nur...“ Er brach ab. Sein Körper fing wieder unkontrolliert leicht zu zittern an. „Trunks...“ Das Wort war nicht mehr als ein Flüstern. Mit langsamen Schritten ging sie auf ihn zu, bis sie direkt hinter ihm stand. „Ich... ich verstehe es einfach nicht!“, rief Trunks nun wesentlich lauter und lehnte seinen Kopf gegen die Wand.
„Ich habe ja wirklich nichts anderes erwartet, aber...“ Er wandte sich mit dem Gesicht zu Bulma, seine Lippen zu einem gequälten, traurigen Lächeln verzogen. Seine Wangen leicht rötlich geworden, genau wie seine Augen.
‚Verdammte Scheiße, warum tut es so weh?’
>>...lieb...<<
„... hätte er mich denn nicht zumindest wie seinen Sohn behandeln können und nicht wie eine lästige, wiedergekommene Plage?!“
Sein stickiges Schluchzen war kaum zu vernehmen. Er wandte sich ab und starrte weiter die Wand an. Er kam sich... so hilflos vor, einfach... ungeliebt.
Er zuckte zusammen, als er plötzlich eine Hand an seiner Wange spürte, die ihm sanft diese entlang strich. Es war... eine warme Hand. Er sah in die türkisblauen, glasigen Augen von Bulma, die ihn genau auf diese gezwungene Weise anlächelte. Ihn einfach nur anlächelte und einfach seine Wange streichelte.
„Bu... Bulma?“
Sie hörte mit der Bewegung auf und sah ihm noch fester in die Augen. „Ja...?“
Die Sehnsucht nach Zuneigung wurde größer.
„Kannst... kannst du mich bitte... bitte in den... in den Arm...“ Er brach ab und sah weg.
Aber es reichte aus, um sie verstehen zu lassen. Dankbar vernahm er die Arme, die sich um seinen Nacken schlangen und ihn mit sich zogen. Sein Kopf senkte sich auf die Schulter der jungen Frau, und seine Hände schlichen sich um deren Taille, umschlangen sie fest, als hätte er Angst, sie könnte davonlaufen. Drückte sie näher an seinen Körper, um einfach die Wärme... die Zuneigung zu spüren.
„Danke“, flüsterte er, unglaublich leise, und vergrub sich noch mehr in deren Schulter.
„Danke...“
Sie erwiderte nichts. Denn auch ohne Worte verstanden sie sich.
°°° Ende der Rückblende °°°
Seine braunen Sportschuhe halten durch den Flur der Capsule Coperation (Diesen Satz gibt’s in meinen FF’s wirklich 1000 Mal... ein richtiger Standhart-Satz!). Das leise Tocken hörte sich so... so unwirklich an. Als wollte diese Welt ihn nicht akzeptieren. ‚Tz, das will sie ja wirklich nicht, du Idiot.’ Er seufzte. Wie er es in letzter Zeit schon oft getan hatte. Seine rauen Fingerspitzen strichen die kalte Wand ab, achteten peinlich genau darauf, auch jede Ebene genauestens erforscht zu haben.
Es war Zeit, sich zu verabschieden... diese Zeitebene zu vergessen...
Vergessen. Es hörte sich so einfach an.
‚Genau... warum nicht einfach alles hinter sich lassen...’
Seine Miene wurde verbittert. ‚Das können die Menschen doch so gut... wenn sie schmerzliche Erinnerungen haben, löschen sie sie doch einfach aus ihrem Gedächtnis... es ist doch so einfach, oder nicht?’
>> Trunks, du bist mein bester Freund, bitte vergiss das niemals. <<
Er spürte, wie ein schmerzender Stich durch seine Brust ging, sich ausbreitete wie ein Lauffeuer. Sein Körper verkrampfte sich, torkelte leicht zur Seite, als er vor einer Tür Halt machte. „Son-Gohan...“
Es war nicht mehr als ein Flüstern. Ein leises Flüstern, das durch den Flur halte.
>> Es kann sein, dass ich von diesen Monstren getötet werde. Und deswegen wollte ich es dir vorweg sagen. Tu mir den Gefallen, und rette dich. Rette uns alle. <<
Die Sache damals mit den Cyborgs... er hatte es immer noch nicht verkraftet..
Langsam sank sein gesamter Körper gegen die Tür von Bulma, schleifte hinunter, bis es keinen weiteren Weg mehr nach unten gab.
>> Son-Gohan! Sag das nicht! Wir machen das schon! Du hast mir versprochen, dass du auf mich aufpasst! Du hast es versprochen, Gohan! <<
Seine Augen starrten leer und ausdruckslos auf den Boden, die Hände zu Fäusten verkrampft. Lag es an dieser Welt, das jetzt alles hochkam? Verdammt, war er wirklich so ein Schwächling?
„Scheiße...“ Ein ersticktes Schluchzen durchkämmte den Raum. „Verdammte Scheiße...“
>> Bitte, Gohan! Wir haben noch eine Chance! Es gibt noch Hoffnung, du musst nur daran glauben! <<
>> Hoffnung, Trunks...? Hoffnung gibt es nicht. Nicht in dieser Welt.<<
°°° Rückblende °°°
„Wo gehst du hin?“ Verwundert sah die Blauhaarige auf, als Trunks mit neutraler Miene seine Schuhe zuband und sich seinen Kragen richtete.
Er lächelte und sah zu der Blauhaarigen. „Ich geh zu den Anderen. Ich habe sie lange nicht mehr gesehen.“
Ihre Augen wurden größer. „Zu den Anderen? Zu Goku?“ Er nickte, lächelte noch einmal und ging auf sie zu, bis er direkt vor ihr stand. „Kommst du auch mit?“
Bulmas weiche Haare fielen auf ihre Schultern, streiften das Schlüsselbein und blieben schließlich in dieser Lage. „Zu Goku...?“
Trunks nickte wieder, verstand nicht wirklich, warum ihre Stimme plötzlich brüchig wurde und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Hm... ja...“
Sein Oberkörper neigte sich nach unten, das Gesicht wieder unglaublich ernst und die Augen stechend, als würden sie durch die junge Frau hindurchsehen.
„Ist alles in Ordnung?“
Sie nickte, ihre Mundwinkel erhoben sich. Es war eines dieser Lächeln, die Trunks noch von früher kannte – diese Lächeln, die er so an ihr liebte.
„Natürlich, Trunks.“ Ihre Fingerspitzen tasteten nach seiner Hand, die immer noch auf der Schulter ruhten und platzierten sich auf dieser. Eine einfache Geste. Reine Zuneigung. Der Druck auf seiner Hand wurde stärker.
„Ich bleibe lieber hier. Weißt du... ich war schon so lange nicht mehr bei ihm, und auf die ganzen Einladungen reagiert er nicht... es ist besser, wenn du alleine gehst.“
‚Bulma?’ „Das ist doch Quatsch, du kennst doch Son-Goku. Und mit Chi-Chi verstehst du dich doch auch...“
„Trunks“, sagte sie, nun um einiges fester, und nahm seine Hand von ihrer schmalen Schulter, „geh. Komm aber nicht zu spät wieder heim.“
Und mit diesen Worten stellte sie sich auf Zehenspitzen, drückte Trunks einen Kuss auf die Wange und wandte sich von ihm ab. Er hatte noch nicht einmal die Möglichkeit, etwas zu sagen. Etwas zu erwidern.
Und während ihm Fragen durch den Kopf schossen, was denn los sei, brannte dieser weiche Kuss immer noch auf seiner Wange.
>>Komm aber nicht zu spät wieder heim.<<
Seine Fingerkuppeln tasteten nach seiner eigenen Haut, die über den Wangenknochen gebettet waren, streifte die Stelle, wo vorher noch ihre Lippen waren und erinnerte sich an ihre Worte.
‚Wiederkommen...’ Seine Augenlider flackerten. ‚Keine Sorge, ich verlasse mein Zuhause nicht so schnell.’
Und damit drehte sich Trunks um, öffnete die Tür und erhob sich, der brennenden Sonne entgegen.
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Fortsetzung folgt...
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THANX FOR READING!!!
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