Fanfic: Die letzten der Cetra

Tür zu Cloud`s Haus auf und trat in sein Zimmer, nur um festzustellen, das er nicht da war.


"Nur so ein Gefühl..." murmelte sie.


Sie dachte noch einige Minuten nach, dann ging sie zurück in ihr Haus, streifte sich ein Paar Handschuhe über, und stürmte in Richtung des Mount Nibel. Nach wie vor eine gefährlich Umgebung. Der Reaktor war zwar endgültig heruntergefahren, die Makoverdichter demontiert und die Experimentalkammern beseitigt worden, trotzdem ragte die leere Fassade mit dem rostigen Logo der Shin-Ra Corporation wie ein warnendes Monument auf, damit niemand vergessen würde, was einmal gewesen war.


"Ja, Ja.. Shin-Ra`s dreckiges Erbe," murmelte sie und beschleunigte ihre Schritte, lief über die alte Hängebrücke, von der sie damals als kleine Kinder gestürzt waren.


Aber das war ihr jetzt nicht mehr wichtig. Sie mußte nach Rocket Town, um herauszufinden was mit Cloud geschehen war, er war ja mit Cid zu einer ihrer alljährlichen Rundreisen aufgebrochen.


"Lebt er noch..oder ist er gestorben und ich habe es gesehen...?" dachte sie und schüttelte diesen Gedanken sofort wieder ab.


Jetzt brauchte sie erstmal Cid und eines seiner Flugzeuge. Vor drei Jahren entdeckte er in der Nähe von Junon einen alten militärischen Flugplatz, der in einen Berg gebaut worden war. Nun stand eines der Flugzeuge, das er dort noch halbwegs intakt vorgefunden hatte in seinem Hangar. Wenn man den Ausführungen Sheras glauben schenken durfte, sollte es sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen können. Aber bis dahin waren noch eine ganze Menge Reparaturen notwendig, meinte sie.


"Muß ein verdammt schnelles Ding sein," dachte sie.


"Wäre kein Wunder, wenn Cid diese Kiste mehr liebt als sie."


Bei diesem Gedanken lachte sie leise.


Schon von weitem erblickte sie die Lichter des kleinen Dorfes Rocket Town, wo Cid schon seit Jahren lebte. Sein Haus sah aus wie immer, allerdings stand nun neben den Resten der Startrampe ein kleiner Flugzeughangar, der sie eher an eine Scheune erinnerte, und tatsächlich nutzten einige Landwirte die Scheune als Lager.


Es brannte noch Licht, offenbar war er mit der Wartung und Durchsicht seiner Flugzeuge beschäftigt. Schließlich erreichte sie den Zaun, und sprang mit einem kurzen Sprung drüber.


"Hi Cid," sagte sie, als sie ihm auf einem der Heuballen liegen sah, wie er an einen Grashalm kaute.


Dieser schreckte aus seinen Träumen auf.


"Mensch, Tifa! Erschreck mich doch nicht so....." fluchte er ungehalten.


"Was willst du überhaupt hier? Falls du Cloud suchst, der ist oder war noch bei der Highwind."


Er seufze leise.


"Oder das was davon noch übrig ist."


Tifa dachte einen kurzen Moment nach, dann bat sie: "Kannst du mich hinfliegen? Mit dem Buggy ist es sehr weit, und er hat den Chocobo ja mitgenommen..."


Cid verdrehte die Augen, stimmte dann aber zu.


"Okay, ich flieg dich hin."


Er sprang in den Tiny Bronco, legte eine Reihe kleiner Hebel im Cockpit und schaltete die Kolbenmotoren ein. Mit lauten Knattern starten die Propeller, und begannen schnell zu rotieren. Dann grinste er und meinte:


"Setz dich schon mal, ich muß mich noch kurz bei Shera abmelden."


Er ging ein paar Schritte Richtung Haus, dann rief er: "Hey! Shera! Ich flieg noch mal weg, hast du verstanden?"


Dann drehte er sich um und ging ohne eine Antwort abzuwarten, wieder zum Flugzeug.


"Sollte ich öfter so machen," grinste er in sich hinein.


"Wir können," meinte er nur zu Tifa, und dröhnend glitt das Flugzeug am Ende des kurzen Rollfeldes in die Luft, bis nur noch die zwei Positionslichter der Tragflächen am Himmel zu sehen waren, die aber auch kurze Zeit später verschwanden. Cid sah kurz auf den Boden zurück, dann wieder zum klaren Nachthimmel und begann diesen zweiten Nachtflug zu genießen. Tifa allerdings war allerdings nicht danach, sie beschäftigte nur ein Gedanke, und das war der Gedanke an ihren Freund.


"Wo bist du, Cloud? Was machst du nur..." dachte sie und schluckte.


Unten trat Shera aus dem Haus und schaute mit bösen Vorahnungen erfüllt dem kleinen Flugzeug nach.


"Paß auf dich auf.." dachte sie und lächelte.




In einer unterirdischen Höhle




Cloud kam in einem mit Wasser gefülltem Becken wieder zu sich, in das er hineingespült worden war. Langsam richtete er sich auf, und schaute sich um: Keine paar Meter entfernt ergoß sich ein riesiger Wasserfall in einen unterirdischen See, auf dessen Grund der Lebenstrom schimmerte. Er lag nur in einem ausgespülten Becken am Rand des Gefälles, das von einem kleineren Wasserfall gespeist wurde.


"Wo bin ich...." murmelte er benommen und sah zum Grund des Sees.


"Achja....der Lebenstrom."


Er griff zu seinem Schwert, um es zu untersuchen: Es war intakt, genau wie der Rest seiner Rüstung. Er stieg patschnaß aus dem Wasser und drückte seine Sachen aus, so gut er konnte. Seltsamerweise war es nicht sehr kalt hier unten, so das seine Sachen schnell trocknen würden.


Dann erhob er sich und warf einen Blick über den Rand der Klippe: Die Höhle mochte etwa zwanzig Meter hoch und mindestens dreimal so lang sein. Er fröstelte, und setzt sich auf den Rand.


"Was ist das nur für ein Ort..." dachte er und suchte nach einem Ausgang. Er kletterte auf eine tiefergelegene Plattform unweit des Beckens in das er gespült worden war. Dort machte er eine erstaunliche Entdeckung. Er griff nach einigen herumliegenden Gegenständen, und förderte nebst eines langen Metallstabes auch ein altes und recht abgetragenes Kleidungsstück zutage, das ihm sehr bekannt vorkam: Es hatte einen zarten rosa Ton und der Metallstab -das war doch der, den Aeris im Tempel gefunden hatte?


Cloud betrachtete seine Fundstücke einige Minuten lang ungläubig:


"Das sind doch ihre Sachen.. aber irgendwie... keine Überreste."


Langsam wog er die Gegenstände in den Händen, und packte sie schließlich zusammen. Während er das tat, fühlte er wieder eine tiefe Trauer in sich hochsteigen: Der Gedanke daran, Aeris für imme verloren zu haben. Alte Wunden, die weder die Zeit, noch irgendetwas heilen würde. Doch gleichzeitig fühlte er hier etwas, was er seit Jahren nicht mehr gespürt hatte: Die Hoffnung, sie doch eines Tages wiederzusehen.


"Und nur vielleicht..." flüsterte er leise.


Nachdenklich schaute er zum Grund des Sees, dann vergewisserte er sich ein letztes Mal, das seine Ausrüstung dort war, wo sie hingehörte und sprang mit einem Kopfsprung in den See. Es war die Gewißheit, die er brauchte. Und er würde sie finden.




Bei der Highwind




"Sieht nicht so aus, als wäre er noch hier," meinte Cid bedächtig, als sie das Wrack der Highwind verließen.


"Ich vermute, er ist entweder noch auf dem Weg nach Hause, oder ihm ist etwas wichtigeres dazwischengekommen."


Tifa schüttelte den Kopf.


"Nein, er war doch mit seinem Chocobo hier, nicht wahr? Der Weg nach Nibelheim wäre die Sache von maximal zwei Stunden. Aber er ist bereits über vier fort. Und auch über sein Telefon kann ich ihn nicht erreichen. Es hat nichtmal Netzanschluss."


Cid dachte einen Moment nach.


"Er schien mir sehr nachdenklich zu sein, als ich ihn verließ. Ich glaube er hat an etwas wichtiges gedacht, er schien mir mit seinen Gedanken in der Vergangenheit."


Tifa wurde ebenfalls nachdenklich, und dabei fiel ihr Blick auf eine kleine Blume, die sich unter dem Wrack emporkämpfte.


"Glaubst du, er ist Aeris suchen gegangen? Wenn dem so ist, dann ist er sicher zur alten Stadt gegangen. Ins Korallental."


Cid schlug sich an den Kopf und gestikulierte wild.


"Dieser verdammte Hohlkopf! Sie ist seit vier Jahren tot!


Die letzten Worte sprach er mit großer Betonung aus.


"Aber nein, er hat sie immer noch nicht vergessen. Verdammt nochmal!"


Er verschränkte die Arme und versank in Gedanken.


"Aber wenn ich es mir genau überlege: Du hast da wahrscheinlich verdammt recht. Nützt ja alles nichts."


Tifa ging zurück zum Bronco und kletterte hinein.


"Laß uns aufbrechen, und ihn suchen. Hoffen wir nur, das er noch keine allzu großen Dummheiten macht. Oder gemacht hat."


Cid nickte und setzte sich ins Cockpit des Flugzeug und startete wieder die Motoren..


"Dann also los."


Er schüttelte den Kopf, während er die Triebwerke hochlaufen ließ und auf Startgeschwindigkeit brachte.


"Liebe...eine Himmelsmacht..." knurrte er mißbilligend, vergessend das er ihr ebenfalls erlegen war.




In einem unterirdischen See




Cloud schwamm derweil mit kurzen Schwimmzügen durch die unterirdische Höhle, wo in der Tiefe der Lebensstrom dahinfloß. Er blickte oft hinab, in das verheißungsvolle Schimmern.


Schließlich tauchte vor ihm das Ende der Höhle auf, und eine hohe Felsmauer versperrte den weiteren Weg.


Er tauchte nun tiefer, bis er den Grund erreichte, wo sich vor ihm eine kleine Höhle auftat, offenbar der Abfluss des Sees. Er glitt mit einem einzigen Schwimmzug hinein, entdeckte aber plötzlich eine Luftblase. Er tauchte auf, und stellte fest, das er in einer kleinen Höhle gelandet war, durch die ein Ausläufer des Lebensstroms verlief.


Er betrachtete neugierig den grünlich schimmernden Strom, und entdeckte plötzlich darin eine treibende Gestalt, die vom Lebenstrom umflossen wurde. Er runzelte nachdenklich die Stirn, und ging langsam
Suche
Profil
Gast
Style