Fanfic: Der Sonne entgegen (Ende!)
Lebens, dass war mir schon seit sehr langer Zeit klar, jedoch...hasste ich ihn. Ich hasste ihn dafür, dass er mich leiden ließ.
Ich wusste, dass ich loslassen, ihn aufgeben sollte. Jeder vernünftige Mensch hätte das getan. Es war nicht Treue, sondern Dummheit, wenn man weiterhin an einer Person hing, die einen betrog. Aber tat er das? Wieder schielte ich zu ihm hinüber und sah zu, wie Ranma das große Stück Kuchen unter einem feinen Lächeln seiner weiblichen Hälfte verschlang.
Nein er betrog mich nicht. Es war nicht heimlich, er hatte es mir gesagt. Und doch...Konnte ich ihm das verzeihen? Immer wieder malte ich mir aus, wie es wäre, wenn er plötzlich wieder zu mir zurückkommen wollte. Sollte ich ihn abblitzen lassen, oder verzeihen? Ich wusste es nicht. Aber basierte wahre Liebe nicht darauf, dass man dem anderen verzeihen kann, auch wenn er einen noch so großen Fehler machte?
Sicher. Aber da war etwas sehr entscheidendes, das dem entgegen stand. Mein Stolz. Ja mein verfluchter Stolz verhinderte es, zu ihm zu gehen und ihm meine Meinung zu husten. Grimmig starrte ich auf meinen Teller, dann wieder zurück zu Ranma. Ob er das Päckchen schon geöffnet hatte? Ich platzte vor Ungeduld und immer wieder fragte ich mich, wieso ich ihm etwas geschenkt hatte.
Langsam stand ich auf, schnappte meine Schultasche und lief hinaus. Seitdem Ranma mit Ranko zusammen war, lief ich nur noch allein zur Schule. Das gute daran war, ich kam nie zu spät. Aber heute war es eh egal. Ich verfolgte einen Plan, den ich schon lange hätte in die Tat umsetzen müssen. Meine Schultasche war nicht mit Büchern, sondern den wichtigsten Sachen und Reisepässen gefüllt.
„Akane! Warte mal!“, hörte ich hinter mir jemanden rufen. Hastige Schritte eilten auf mich zu und ich...ging weiter.
„Akane verdammt! Bleib sofort stehen! Ich will mit dir sprechen, hast du gehört!? Es geht um Ran...“, die Person hinter mir konnte nicht aussprechen, denn ich blieb abrupt stehen, sodass sie in mich hineinrannte.
„Was willst du von mir?“, fragte ich tonlos, ohne mich umzudrehen.
„Ich wollte eigentlich nur...dass du die Finger von meinem Verlobten lässt und ihn nicht noch mehr verwirrst!“, zischte es giftig hinter mir und ich hörte Geräusche, die vom abklopfen der Sachen entstehen konnten. Ich zuckte mit den Schultern, drehte mich um und sah das rothaarige Mädchen hinter mir kalt an.
„Was mache ich denn?“ ,fragte ich zuckersüß, was Hass in den Augen meines Gegenübers entflammen ließ.
„Zum Beispiel dieses Geschenk!! Lass so was bleiben!“, hörte ich es fauchen.
Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern.
„Er hat Geburtstag!“
„Na und!? Halt dich fern von ihm!?“
Langsam kam ich ins Grübeln. Warum bestand sie darauf, wenn sie sich doch der Liebe Ranmas so sicher sein konnte? Warum? Empfand Ranma immer noch etwas für mich, und Ranko verbot es ihm? War es das? Ein grimmiges Lächeln huschte über meine Lippen, Ranko sah es mit Erschrecken.
„Wieso sollte ich?“, fragte ich boshaft und nahezu herausfordernd. In Rankos Augen funkelte der Zorn nur so.
„Lass uns kämpfen!“, herrschte sie nur knapp und zog mich auch schon gleich mit sich.
„Was soll das!? Lass. Mich. LOS!!!!!“, wütend zerrte ich mich von ihr los und sie drehte sich um, bereit mich anzugreifen. Angst kroch in mir hoch, als ich ihren Hass auf mich sah. Sie war so schon viel stärker als ich und konnte selbst Schampoo besiegen, also hatte ich keine Chance! Vor allem nicht, wenn sie wütend war, oder? Energisch schalt ich mich selbst. Nein ich hatte keine Chance und ich würde verlieren, nur was, das wusste ich nicht. „Nur“ meine Liebe oder auch mein Leben? Denn in ihren Augen stand etwas, das nichts gutes verhieß!
~*~
Langsam ging ich die Treppe nach oben. Ich wusste, ich würde viel zu spät kommen, aber das nahm ich in Kauf. Ranko war schon vorgegangen ich hatte gesagt, sie solle nicht auf mich warten. Ich glaubte, dass sie etwas geahnt hatte. Dieses Funkeln in ihren Augen war bestimmt keine Freude.
Als ich das kleine Päckchen in den Händen hielt, überkam mich eine große Unruhe, so als ob ich wusste, dass es etwas enthielt, dass tödlich sein konnte! Langsam wickelte ich das hübsche Papier ab. Es hatte Blumen als Muster. Schön anzusehen.
Als ich mit dem Auswickeln fertig war, hielt ich ein kleines Kästchen in der Hand und musste heftig schlucken. Was wohl darin war?
Keuchend starrte ich auf den hübschen, silbernen Ring und drehte ihn fassungslos hin und her. Solange, bis ich die Gravur auf der Innenseite entdeckte. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, was dort stand.
„In schmerzlicher Liebe, Akane“, flüsterte ich vor mich hin und starrte weiterhin fassungslos auf das kleine silberne Geschenk. Mein herz schmerzte bei den Worten, die ich immer wieder wiederholte. „In schmerzlicher Liebe...“
Mein Blick fiel auf das Kästchen und ich nahm einen kleinen, sauberen Zettel heraus, auf dem nur 2 Wörter standen.
Eine stumme Träne lief mir über die Wange während ich weiterhin den Ring in meiner Hand drehte und leer auf den kleinen Zettel in meiner Hand starrte. Und immer wieder schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. „Das darf sie nicht! Sie darf nicht gehen! Ich...ich liebe sie! Ich liebe Akane!“
Ein kleiner Zettel segelte zu Boden. 2 kleine, eigentlich unbedeutenden Worte standen darauf, dennoch veränderten sie alles. „Leb wohl“
~*~
Immer noch standen wir uns hasserfüllt gegenüber und starrten in die Augen des Gegners.
Ein kurzer Kampfschrei und Ranko stürmte auf mich zu. Unfähig, mich zu bewegen, kniff ich die Augen zusammen, in der Hoffnung, dass der nun folgende Schmerz nicht ganz so hart werden würde. Ich machte mich auf einen großen Schmerz bereit und war schon dabei mich von allem zu verabschieden, was mir lieb war, denn Ranko würde mich besiegen, mich töten, dass hatte dieser Schrei mir gesagt. Doch es sollte anders kommen.
Ein erstickter Schrei ließ mich die Augen blinzelnd öffnen. Der Anblick, der sich mir nun bot, ließ sie mich verwundert noch weiter aufreißen. Ranko lag keuchend am Boden und wimmerte wehleidig vor sich hin.
„Ranma...Warum...?“, keuchte sie immer wieder. Ich verstand nicht, was das mit Ranma zu tun hatte. Immer wieder wiederholte sie diese Worte.
„Ranma...Warum- liebst- du nicht- mich...?“ Das waren ihre letzten Worte bevor sie die Augen schloss. Entsetzt starrte ich auf den zierlichen Körper, der sich langsam in Luft auflöste, immer noch nicht fähig irgendetwas zu begreifen.
Der Himmel verdunkelte sich langsam und ein frischer Wind zog auf. Es kam mir vor, als stünde ich schon eine Ewigkeit so da, immer nur auf einen Fleck starrend. Was war passiert?
„Akane!?“ Ich hörte hastige Schritte näher kommen, doch je näher sie kamen, desto langsamer wurden sie. Schließlich verstummten sie ganz. Langsam hob ich den Kopf und sah in Ranmas Gesicht. Er sah besorgt und doch erleichtert aus.
„Gott sei dank!“, brach es schließlich aus ihm hervor.
„Ich dachte schon...“ Seine Worte verstummten, denn die Wolken über unseren Köpfen zogen sich immer weiter zu und kleine Regentropfen rieselten auf die Erde nieder, bis es nur so herunterplatzte. Verwirrt starrte ich auf Ranma. Ihr Körper war geschrumpft und das Haar war rot geworden. Entgeistert starrte sie mir entgegen, unfähig etwas zu sagen.
In diesem Moment verstand ich. Ich verstand Rankos Worte, bevor sie verschwand, ich verstand was geschehen war. Langsam, wie in Zeitlupe drehte ich mich um und ging. Ich wusste, dass er mich liebte und doch ging ich. Denn es ist schwer zu verzeihen.
„Akane? Wo...willst du hin?“
Ich blieb stehen, jedoch drehte ich mich nicht zu ihr um. Zu Ranma.
„Ich gehe fort.“
„Nein! Bitte bleib!“, flehte er. Doch ich schüttelte den Kopf.
„Nein Ranma. Lass mich gehen, bitte.“
Er ließ die Hand, die er ausgestreckt hatte sinken und ich spürte regelrecht seinen traurigen Blick.
„Bitte Akane! Ich...ich liebe dich...“
„Ich liebe dich auch, doch es ist schwer zu verzeihen, Ranma.“
„Ich verstehe...“
Der Regen wurde weniger und am Horizont konnte man die goldenen Strahlen der Sonne sehe. Ein Regenbogen zierte zusätzlich den Himmel. Ich atmete tief durch und machte mich auf den Weg.
„Ich liebe dich, warte bitte auf mich. Ich komme bestimmt wieder. Nur es ist so schwer, so schwer zu verzeihen.“, flüsterte ich, bevor ich mich endgültig auf den Weg machte. Ich wusste nicht recht, wohin, deshalb lief ich „Der Sonne entgegen“.
~*~ Ende ~*~
So! Schluss aus Ende!! ^^ Und nein! Es gibt keine Fortsetzung! *G* Ich weiß ich bin fies, aber ich finde es gut so! Ich bin voll und ganz mit dem Ende zufrieden! ^^ Aber wer unbedingt ne Fortsetzung will, kann ja selbst eine schreiben, es steht euch völlig frei. Ihr könnt diese FF fortsetzen und euren Gedanken Ausdruck verleihen. ^^
Bye! Heghmmdlfiue!! Euer littlechen! ^^