Fanfic: Auch Kämpfer brauchen Liebe
Kapitel: Auch Kämpfer brauchen Liebe
Tja, die Idee hierfür ist mir spontan gekommen. Also hab ich sie mal aufgeschrieben. Sagt mal was dazu... Ich glaube die Idee ist gut, aber die Umsetzung....?
Auch Kämpfer brauchen Liebe
(aus Ranma`s Sicht)
Wenn ich so darüber nachdenke, muss ich schon über mich selber lachen. Wie weit ist es mit mir nur gekommen? Ich lieg hier auf ein paar aufgestapelten Matten, in einem Dojo, dass ich heute übernommen habe. Es ist kalt. Ein kleines Teelicht steht unten auf dem Boden, meine einzige Licht- und Wärmequelle. Ich habe keine Decke und meine Rucksack mit dem Schlafsack liegt noch in der Tendo Kampfschule. Morgenfrüh werde ich als Erstes diesen Schlafsack hohlen. Eins weis ich jetzt schon, lange mach ich das nicht mit. Ich bin viel gewöhnt, aber auch bei mir gibt es so etwas wie eine Schmerzensgrenze. Ich rede jetzt noch nicht mal vom körperlichen Schmerz, sondern von dem seelischen Schmerz. Was ich hier durchmache und bis hierher durchgemacht habe,... das glaubt mir keiner.
Vor ungefähr 1 ½ Wochen begann der ganze Spaß. Akane hatte vor einigen Tagen Geburtstag gehabt. Sie ist 18 geworden, genauso alt wie ich. Blöd wie ich bin, hatte ich ihn natürlich vergessen. Na ja, ich habe ihr einen Blumenstrauß geschenkt, nachdem mich Kasumi darauf aufmerksam gemacht hatte. Sie nahm ihn mit einem Lächeln an, aber das war schon alles. Was soll’s. Mehr hatte ich nicht erwartet.
Doch das ist nicht das eigentliche Problem. Das kam erst zwei Tage später, als uns unsere Väter mitteilten, dass wir binnen einer Woche heiraten sollten, damit die beiden Kampfschulen endlich vereint würden. Natürlich hatten wir uns dagegen ausgesprochen, Akane mehr als ich. Aber wie ich jetzt feststelle, hat es rein gar nichts gebracht. Richtig! Heute haben wir geheiratet und ich übertreibe nicht wenn ich sage: „Es war bisher der schlimmste Tag meines Lebens.“
Ich erinnere mich noch genau an das Gespräch mit unseren Vätern. Mein Vater hatte uns die tolle Neuigkeit mitgeteilt. Alle waren wie aus dem Häuschen. Na ja, sagen wir mal, fast alle. Ich und Akane, wir waren wenig davon begeistert und haben versucht uns raus zu reden. „Ich will doch diesen perversen Trottel nicht heiraten.“ hatte sie gesagt. Ich blieb ja mehr oder weniger ruhig und lies meine dummen Kommentare stecken. Wenn ich so im Nach hinein überlege, vielleicht hätte ich doch wieder mit ihr streiten sollen. Das hätte vielleicht was gebracht. Aber an ihrem Geburtstag hatte ich mir vorgenommen, sie nicht mehr zu beleidigen und das wollte ich auch einhalten. Die Diskussion verlief ziemlich heftig, ich hielt mich dann diskret zurück und überlies Akane das Argumentieren. Aber alles im Endeffekt ergebnislos.
An diesem Abend habe ich noch lange wach gelegen. Ich habe mir die verrücktesten Sachen ausgemalt. Aber immer wieder kam ich auf eine ganz bestimmte Frage zurück: „Würde das klappen mit uns Beiden?“ Ich mochte sie ja, aber mochte sie mich auch? Ich rollte mich ein paar Mal hin und her. Ob auch Akane noch wach war? Machte sie sich auch so viele Gedanken wie ich? Ich konnte es wirklich nicht sagen. Irgendwann bin ich dann eingeschlafen. Das viele Denken war auf die Dauer doch recht anstrengend. Ich hoffte nur, dass sich die ganze Sache von alleine klärt.
Am nächsten Tag hätte ich beinah wieder verschlafen, hätte Akane mich nicht mit einem Eimer Wasser aufgeweckt. Ich bin wie immer richtig hochgeschreckt und schaute mich panisch um. Da erblickte ich meine Verlobte, wie sie mich mit einem ernsten Gesicht anschaute. „Du bist selber Schuld. Anders bist du ja nicht wach zu kriegen!“ schrie sie mir ins Gesicht und wartete wahrscheinlich auf einen meiner sonst üblichen Kommentare. Doch diesmal hatte sie sich in den Finger geschnitten. Mehr als ein zustimmendes Nicken bekam sie nicht. Diese Art und Weise, mich aus dem Schlaf zu hohlen ist sowieso schon reine Routine. Also bin ich dann einfach aufgestanden und ins Bad getrottet um mich wieder zurückzuverwandeln, ohne ihr meine Meinung zu sagen.
Beim Frühstück standen die Hochzeitsvorbereitungen im Mittelpunkt. Da wurden viele Sachen ausdiskutiert. „Wo wird die Hochzeit abgehalten?“ „Wie teuer soll alles sein?“ „Wie viele Gäste?“ und so weiter und so fort. Ich hab nur die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und gedacht: ~Diesmal scheint es wirklich ernst zu sein.~
Tja, auf dem Schulweg wollte ich gerne mit Akane über die ganze Sache reden, fragen, was sie denn so darüber denkt. Aber Pustekuchen. Sie ignorierte mich. Und so ein Mädchen sollte meine Frau werden. In Gedanken schüttelte ich meinen Kopf und setzt meinen Weg Richtung Schule fort.
Schon am Eingangstor wurden wir stürmisch begrüßt und beglückwünscht, zu der bevorstehenden Hochzeit. Ich fragte mich, wie unsere Schulkameraden davon erfahren haben. Aber die Antwort stand am Haupteingang und verkaufte Einladungskarten zu Horrorpreisen. Ich musste mich auch wieder mit Kuno herumschlagen. Wie sagte er noch gleich: „Ich, Tatewaki Kuno, werde niemals zulassen, dass du, Ranma Saotome, die holde Akane Tendo heiraten wirst.“ Aber wie üblich, habe ich diesen Kampf gewonnen und machte mich auf ins Schulgebäude.
Meine Hochzeit war Gesprächsthema Nummer Eins in meiner Klasse. In den Pausen wurde ich nach Strich und Faden ausgefragt. Nervtötend war das. Ein paar Klassenkameraden wollten sogar ne Junggesellenparty für mich schmeißen. Aber ich hatte ihnen gleich gesagt, dass ich da sowieso nicht auftauchen würde. Ich und eine Junggesellenparty...haha!
Akane schien es an dem Tag nicht besser zu gehen. Auch sie wurde ausgefragt. „Was ziehst du an, Akane?“ „Freust du dich schon, Akane?“ Lauter so bekloppte Fragen und ich konnte ihr ansehen, dass sie mehr als nur gestresst war.
Der weiter Schultag verlief recht ungewöhnlich. Ein Feueralarm in der 3. Stunde befahl uns schleunigst das Schulgebäude zu verlassen. Wie sich herausstellte, waren im Chemie-Labor giftige Chemikalien ausgelaufen. Die Stoffe verursachten toxische Dämpfe, die mindestens zwei Woche bräuchte um sich wieder zu verflüchtigen. Wir hingegen brauchten nur ein paar Minuten und verließen schnurstracks das Schulgelände.
Mir kam dieser Umstand gerade Recht. So konnte ich noch mal ein paar Tage auf Trainingsreise gehen. Das war notwendig, um einen klaren Kopf zu bekommen. Ich rannte also schon mal vor, um meine Sachen zu packen. Ja, ich will noch mal ein paar Tage unabhängig sein, einfach die Welt hinter mir lassen.
Beim Packen überraschte mich mein Vater. Er schaute mich erstaunt an, als er sah, dass ich meinen Rucksack für die Wanderung bereit machte. „Junge, du willst doch nicht etwa abhauen?“ Völlig entgeistert schaute ich ihn an und fragte: „Wie kommst du darauf?“ Er deutete nur auf meinen Rucksack und ich verstand. Ruckartig hob ich diesen auf meinen Rücken und blickte ihn an: „Ich will verreisen.“ „Aber du wirst in ein paar Tagen heiraten.“ entgegnete er: „Und wo willst du überhaupt hin?“ Ich schüttelte meinen Kopf: „Einfach nur raus, den Kopf frei kriegen. Ich muss mal weg von diesem ganzen Stress.“ und blickte wieder auf den Boden. Mein Vater legte seine Hand auf meine Schulter und schaute mich wieder ernst an: „Aber du wirst zur Hochzeit wieder da sein, oder? Oder?“ Ich nickte zustimmend. Die Stimme von meinem Alten klang in diesem Moment sehr flehend. Irgendwie konnte ich nicht anders, als ja zu sagen. Aber mit einem Nicken gab er sich nicht zufrieden: „Bitte versprich es! Schwöre, dass du wieder da sein wirst, zur Hochzeit.“ „Versprochen!“ sagte ich nur. Es klang etwas gequält. Aber ich hatte es ihm versprochen und weil ich meine Versprechen bisher immer eingehalten habe, war ich auch pünktlich wieder da.
Mein Alter war dann auch zufrieden und lies mich gehen. Unten vor dem Anwesen traf ich noch mal auf Akane. Sie schaute mich fragend an und ihr Blick machte mich nervös. „Ich... ich will noch mal verreisen bevor wir... na ja, du weist schon.“ Sie nickte nur und antwortete schnippisch: „Ja. Bleib am besten gleich ganz weg. Dann muss ich dich nicht heiraten. Und damit eins klar ist...“ Sie schloss die Augen und sprach weiter: „... Ich tue das nur weil ich meinen Vater nicht enttäuschen will. Es ist sein Traum, die Kampfschulen zu vereinen und ich will nicht Schuld daran sein, dass dieser Traum nicht in Erfüllung geht. Nicht das du denkst, ich würde dich lieben.“
In meinem Hals bildete sich ein Kloß. Diese Worte hatten weh getan. Ich mochte sie, liebte sie. Aber sie liebte mich nicht. Die Antwort blieb mir im Halse stecken. Ich schluckte nur und nickte. Dann rannte ich los. Dabei biss ich mir auf die Unterlippe und verkniff mir die Tränen, rannt einfach los. ~Erst mal weg hier.~ dachte ich.
Na ja, das muss so gegen Abend gewesen sein. Ich weis nicht wie weit ich gerannt bin, aber ich fand mich dann irgendwo im Bergland um Nerima wieder. In dieser Gegend habe ich oft trainiert. Hier in der Nähe, hatte mir die alte Hexe das Hiriyuu Shoten Ha beigebracht. Aber diesmal war ich nicht nur hier, um zu trainieren. Ich musste nachdenken.
Nun ja. Viel gibt es von meiner Reise eigentlich nicht zu erzählen. Ich war allein, hab ein wenig trainiert und sehr viel nachgedacht. Teilweise war ich am Überlegen, ob ich wirklich zurück gehen sollte. Eigentlich könnte ich jetzt so einfach mir nichts dir nichts verschwinden, abhauen und in der Weltgeschichte herumgeistern. Aber diesen Gedanken hatte ich schon nach kurzem verworfen. Ich hatte meinem Vater ein Versprechen gegeben. Er verlies sich darauf, dass ich pünktlich wieder da sein werde. Er hatte mir viele Probleme bereitet, aber ich wollte ihn nicht enttäuschen.
Pünktlich am