Fanfic: Auch Kämpfer brauchen Liebe

Abend vor dem Tag der Hochzeit war ich wieder da. Im Haus herrschte viel Stress. Kasumi war mit Backen beschäftigt. Nabiki und Soun rechneten Ausgaben und Einnahmen aus und Akane... Tja, was die gemacht hat weis ich nicht. Vielleicht war sie gar nicht da. Mein Vater hat mich zum ersten Mal seit langem wieder in die Arme genommen. Ja, er war froh, dass ich wieder da war. Er hatte wahrscheinlich Angst, dass ich nicht zurück kommen würde, denn er dankte mir für irgendwas, was genau weis ich nicht mehr. Viel hab ich von diesem Abend nicht mehr mitbekommen. Akane hatte ich an diesem Abend auch nicht noch mal gesehen. War mir eigentlich nur Recht. Sie hatte wahrscheinlich ohnehin kein besonders gute Laune und auf mich wäre sie dann sowieso nicht besonders gut zu Sprechen gewesen.


Ich bin dann ziemlich schnell im Bett verschwunden gewesen. Ich war ja ziemlich fertig von der Reise und bin schnell eingeschlafen. Das war gestern Abend und so wie es aussieht meine vorerst letzte Nacht in einem warmen Bett.




Die Nacht war ruckzuck vorbei. Am nächsten Morgen wurde ich zur Abwechslung von Kasumi geweckt. Na, was heißt Morgen? Es war schon nach 11 Uhr. Ich wurde schnell ins Bad geschoben und bekam Anweisung mich gründlich zu waschen. Ich lies mich erst mal in die warme Badewanne gleiten und nahm ein langes entspannendes Bad. Pah, von wegen. Nach nicht Mal 10 Minuten beorderte mich Kasumi aus dem Bad. „Tempo, Ranma! In 2 Stunden wirst du heiraten.“ Ich stieg langsam aus der Wanne und trocknete mich ab. Als ich wieder in meinem Zimmer war, lag dort ein schwarzer Smoking auf meinem Bett. Kasumi stand plötzlich hinter mir und schob mich auf das Bett zu. „Den hab ich ausgesucht. Los, zieh ihn an!“ sagte sie hektisch. Wahrscheinlich war sie um ein vielfaches aufgeregter als ich. Eigentlich sträubte sich alles in mir, das Teil anzuziehen. Aber weil Kasumi ihn ausgesucht hatte überwandt ich mich und zog ihn an. Zugegeben, als ich mich dann selber im Spiegel betrachtete, sah ich doch gar nicht mal schlecht aus. Nebenbei fragte ich, wo eigentlich Akane abgeblieben war. Kasumi erzählte mir, sie sei schon mit den Anderen zur Kirche und wir müssten uns beeilen, wenn wir nicht zu spät kommen wollten.




Etwa 1 Stunde später stand ich dann vor dem Traualtar. In dem Saal saßen eine Menge Leute. Sogar einige Klassenkameraden von mir waren da. Alle unterhielten sich und waren offensichtlich sehr fröhlich. Ich schaute mich um. Der Saal wurde von draußen durch die Sonne erhellt. Das Licht viel durch bunte Glasfenster. Rechts neben dem Altar stand ein Blumenkranz mit einem roten Band und in goldenen Buchstaben stand auf diesem Band: „Alles Gute zur Hochzeit.“


Dann wurde es still hinter mir. Ich dreht mich um und sah meinen Vater, wie er sich gerade auf seinen Platz setzte und dem Pastor ein Zeichen gab. Dann wurde auf einer Orgel dieser Hochzeitssong gespielt. Ich hab ihn schon öfters im Fernsehen gehört. Und da betrat sie den Saal, in Begleitung ihres Vaters. Akane sah unbeschreiblich schön aus. Ihre Haare waren zu kleinen Strähnchen geflochten, die ihr ins Gesicht vielen. Sie trug ein langes weises Brautkleid und einen Schleier im Gesicht. Dieser Anblick war atemberaubend. Auch ich schien ihr zu gefallen. Das dachte ich jedenfalls, so wie sie mich ansah. Langsamen Schrittes wurde sie von ihrem Vater zum Altar geführt. Soun setzte sich dann neben meinen Vater und Akane trat neben mich. Ich schaute noch einen Moment zu ihr. „Du bist echt hübsch.“ flüsterte ich ihr zu. Doch ihrerseits keine Regung. Sie schaute nur nach vorne und würdigte mich keinem einzigen Blick. Ich drehte mich auch zu dem Pastor und er begann seinen Text abzuspulen. Dann wandte er sich an mich. „Ranma Saotome, willst du Akane Tendo zu deiner dir angetrauten Ehefrau nehmen? Willst du sie lieben und ehren, in guten wie auch in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet?“ Ich schluckte. Jetzt hätte ich noch zurück gekonnt. Ich drehte mich kurz zu meinem Vater um. Er nickte mir erwartungsvoll zu. Nach kurzem Überlegen antwortete ich dann laut und deutlich mit „Ja“.


Dann sprach er Akane an und auf die Frage hin nickte sie nur. Entweder konnte sie nicht ja sagen oder sie wollte nicht. In wenigen Sekunden sollte ich es genau wiesen. Der Pastor beendete seine Rede: „Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau.“ Dann blickte er mich an. „Du darfst die Braut jetzt küssen.“ Ich schluckte wieder und drehte mich langsam zu ihr. Akane tat es mir gleich. Ich hob ihr den Schleier von ihrem Gesicht und nährte mich ihr langsam. Dann trafen sich unsere Lippen. Mein erster Kuss,... ich wünschte mir, ihn Akane geben zu können und dieser Wunsch ging in Erfüllung. Doch jetzt wünschte ich, er wäre nie in Erfüllung gegangen. Das tragische an der ganzen Sache war,... sie erwiderte meinen Kuss nicht. Sie versuchte es nicht mal. In diesem Augenblick durchzog mich ein Gefühl von Unbehagen. Es lies sich schwer beschreiben, aber in diesem Moment wäre ich am liebsten tot umgefallen. Jetzt hatte ich auch Gewissheit. Sie wollte nicht ja sagen. Wahrscheinlich wollte sie das nie. Und ich Idiot habe ja gesagt. Ich könnte mich jetzt dafür ohrfeigen.




Die anschließende Feier machte mir auch keine Freude. Mein Vater und der Vater von Akane waren überglücklich. Ich wünschte, ich hätte ihre Freude teilen können. Aber das ging nicht. Meine Freunde feierten ausgelassen, Akane unterhielt sich mit einigen Freundinnen. Ich saß irgendwo alleine in diesem großen Restaurant. Nabiki hatte hier einiges organisiert. Ein Tanzabend war hier vorbereitet worden. In der Mitte des Raumes stand ein üppiges Bankett mit den herrlichsten Köstlichkeiten. Aber nach diesem ganzen Zirkus hatte ich sowieso keinen Hunger. Während die Anderen sich amüsierten, war ich mit meinem Kummer alleine, wie schon so oft. Ab und zu blickte ich in die Menge. Ich hab schon zahlreiche Glückwünsche über mich ergehen lassen müssen und der Abend zog sich ungemein in die Länge.




Irgendwann um 23 Uhr war dann endlich Feierabend. Ich wollte gerade gehen, als mein Alter auf mich zu kam. Er sah schon ziemlich angeheitert aus. „Hey Junge <hick>... hier hast du <hick>... ein schönes Hochzeitsgeschenk von mir und Akane`s <hick>...“ „...Vater“ wollte er wohl noch sagen. Er reichte mir einen Stadtplan auf dem ein bestimmter Ort markiert war und einen Schlüsselbund. Akane wurde von ihrem Vater scheinbar widerwillig in meine Richtung geschoben. Auch der schien schon einiges getrunken zu haben und machte seiner Tochter verständlich, mich zu begleiten. Vor dem Restaurant stand schon ein Taxi für uns bereit.


Höflich wie ich war habe ich meiner Frau auch die Tür aufgehalten, damit sie mit dem langen Kleid halbwegs einsteigen konnte. Dem Taxifahrer zeigte ich die Stelle, an die er uns bringen sollte, auf dem Stadtplan.




Lange Rede, kurzer Sinn. An einem Haus, am anderen Ende von Nerima wurden wir abgesetzt. Jetzt verstand ich, was das sollte. Die Beiden Trantüten hatten uns ein Haus geschenkt. Sogar ein Dojo und ein Garten war dabei. Ich blickte Akane an. Sie nahm mir den Schlüssel aus der Hand und schloss die Tür auf. Na ja, gut. Wir waren beide müde und wollten uns schlafen legen. Die Besichtigungstour sollen wir noch früh genug machen können. Und da stießen wir schon auf das erste Problem. Es gab nur ein eingerichtetes Schlafzimmer mit einem Doppelbett und einer großen Decke. Das war wohl so geplant, von den Beiden. Ich hatte ja eigentlich nichts dagegen, mir mit Akane ein Bett zu teilen. Sie hingegen schon. „Bilde dir ja nicht ein, dass du hier schläfst. Ich hab keine Lust mich von dir begrabschen zu lassen. Das Risiko gehe ich nicht ein. Ich schlafe hier, du schläfst woanders. Kapiert?“ sagte sie mit fester Stimmer als wir vor dem Bett standen.


Ich schluckte nur und nickte. Ja, jetzt hatte ich endlich Gewissheit. Sie hasst mich. Es lässt sich nicht ändern, es ist eben so. Ich hab mir Mühe gegeben, höflich zu sein, hab ihr sogar mein Ja-Wort gegeben, aber alles für nichts und wieder nichts.


Ich senkte meinen Kopf, drehte mich um und ging hinaus. Ob sie wohl die Tränen in meinen Augen bemerkt hatte? Eigentlich waren sie kaum zu übersehen. Ich merkte schon wie sie sich den Weg aus meinen Augen suchten. Aber wenn ich schon weinen muss, dann nicht vor ihr. Den Gefallen wollte ich ihr nicht tun. Ich stand einen Moment draußen und sammelte mich wieder, wischte mir die Tränen weg und wollte jetzt doch erst mal das Haus inspizieren. Irgendwo musste ich ja heute die Nacht verbringen. Zuerst durchsuchte ich die Zimmer. Aber da war kein Einziges so eingerichtet, dass man darin hätte schlafen können. Unten im Wohnzimmer geriet ich kurz ins Staunen. Der Tisch war mit Geschenken vollgepackt. Auch für mich waren ein Paar wenige dabei. Aber schlafen konnte ich hier auch nicht. Es gab ein paar Sitzkissen und diesen niedrigen Tisch. Das war eigentlich schon alles.


Dann wurde ich neugierig. Das Dojo interessierte mich. Ich lief durch den dunklen Garten in die Trainingshalle rüber und knipste das Licht an. Das hätte mich fast von den Socken gehauen. Hier hatten sie es scheinbar an nichts fehlen lassen. Turngeräte, Seile, Sandsäcke und das Wichtigste: Matten. Hier würde ich schlafen können. Doch dann tat es plötzlich einen Schlag und die Glühbirne in der Decke war durchgeflogen. Außerdem war es ziemlich kalt hier. Wahrscheinlich funktionierte die Heizung nicht. Ein echt tolles Geschenk, dieses Haus, wenn man mal von den paar Mängeln absieht. Na ja, ich wollte mir irgendwo eine Decke suchen und mich endlich hinlegen. Mittlerweile bilde ich mir ein, das ganze Haus auf den Kopf gestellt zu haben, aber nirgends war auch nur eine Decke zu finden, mal abgesehen von der Decke auf dem großen Doppelbett im
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