Fanfic: Das Ende eines Kampfes (2)

breit auf und blickte hinauf zum trostspendenden Mond. Er erschien jede Nacht einsam am Himmel, nur umgeben von funkelnden Sternen, die ihm scheinbar so nah waren. Er war also nicht allein.


Und doch war er einsam, denn er unterschied sich von den restlichen Lichtern am großen, samtenen Himmel. Er war einsam, zog einsam seine Bahnen, und jede Nacht tat er dies, immer einsam. Vielleicht nicht unbedingt in jeder Nacht, bei Neumond musste er nicht einsamen Seelen Trost spenden. Das brauchte er doch selbst, war er denn nicht einsam? Doch, er war es.


Sein Leuchten war anders, als das der vielen unzählbaren Sterne. Er war allein. Ihn konnte man zählen, aber... machte ihn nicht gerade das zu etwas besonderem? Er sah von seiner Form her den anderen Lichtern ähnlich; er sah nur größer aus, weil man ihn näher betrachtete. aber, von seiner Form sah er den anderen ähnlich. Doch es gab einen Unterschied... er leuchtete vollkommen anders. Er leuchtete nur, weil die Sonne ihn beschien. Man sah ihn nur, wenn das warme Licht der Sonne auf ihn traf, und ihn - den kleinen und sonst so unscheinbaren Mond- so zum Leuchten brachte. Man sah soviel von ihm, wie viele der gleißenden Strahlen auf ihn trafen, er leuchtete heller, je heller die Sonne auf ihn strahlte.


Akane seufzte.


Der kleine Mond strahlte nur durch die Wärme der Sonne, und doch war er einsam. Die Sonne schien das einzige, was dem Mond Beachtung schenken wollte, sie schenkte ihm Wärme und Licht, dass durch die Dunkelheit hindurchdringen konnte. Sie brachte ihn zum Leuchten.


Und doch durfte soleil lune seine Wärme nur zu einem bestimmten Zeitpunkt schenken, bei Nacht, wenn man ihn nicht sah. War lune dann nicht einsam? Doch, das war sie.


Erschrocken hielt sie kurz die Luft an. Was dachte sie denn da! Gestirne konnten doch weder Zuneigung noch sonstiges empfinden! Aber, im Grunde genommen wusste sie tief in sich, warum sie solche Dinge dachte. Sie bezog es auf sich selbst.


~Ja, ich weiß glaube ich, wer soleil, meine Sonne, ist. Doch Sonne und Mond können sich nur vereinigen, wenn lune sich selbst aufgibt, um zu soleil zu gehören, ganz in ihm und seinen warmen Strahlen aufgeht, seine Wärme in sich aufnimmt. Doch wann wird eine solche totale Sonnenfinsternis stattfinden?...~


Langsam wich sie mit einer geschmeidigen Bewegung vom Fenster zurück. Der Vorhang schwang sanft hin und her, und brachte den Mondlichtsee in ihrem Zimmer dazu, zu fließen und beruhigende Wellen zu schlagen.




Auftakt der Träume Vol.I/Ende








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Auftakt der Träume Vol.II / Mondlichtschwur




Langsam ging er auf die Mauer zu, die das Anwesen der Tendos begrenzte. Mit einem Sprung setzte er mit einem Fuß auf dieser auf und blickte zurück auf Akanes mondbeschienenes Fenster. Er sah, wie sich die Vorhänge sanft bewegten. Er wusste ganz genau, wer dort eben gestanden hatte. Ryoga spürte es.


~Oh meine geliebte Akane... wann wirst du bereit sein?~


Und dann sprang er über die Dächer davon, bis ihn die Dunkelheit umhüllte...




Ranma sank zusammen und lehnte sich schwer atmend an die Mauer, gegen die er sich eben erst noch gestützt hatte, um sich aufrecht halten zu können. Sein Gesicht war schmerzverzogen, seine Augen schmerzgezeichnet. Er griff sich keuchend an seinen rechten Arm und riss den Ärmel ab dem Schulteransatz ab. Das gleiche tat er mit dem linken Gegenstück, damit seine zerrissene Kleidung wenigstens ein bisschen einheitlich aussah. Sein Atem ging ebenso wie seine Bewegungen ausgeführt wurden: Ruckweise und durch den Schmerz immer öfters stockend. An seinen Armen erkannte man einige Verbände, doch der Druckverband am rechten Oberarm färbte sich hässlich rot- so weit, bis der Stoff so weit wie möglich die warme Flüssigkeit aufgesogen hatte. Nun rann es ihm in kleinen Rinnsälen den Arm hinunter; über die Armbeuge, sich immer den Formen anpassend, die sein Arm den kleinen Bächen vorgab.


Ranma zog seine Knie an. Ihm war kalt, sein Körper zerschunden, doch für ihn war das schlimmste an allem.... diese Erschöpfung, diese Müdigkeit... diese ...Schwäche. Man konnte es in seinen Augen nicht anders nennen: Schwäche. Dieses Wort war für ihn so frustrierend, demütigend.


Er hatte gegen ihn verloren. IHN. Er, Ranma Saotome, gegen Ryoga Hibiki. Seine Schwäche, gegen Ryogas Stärke. Egal, was Dr.Tofu nun auch alles sagte- von wegen er hätte zu wenig Salz oder sonst was-...


...er hatte verloren. Das musste er sich eingestehen. Das war die Realität, das war real. Er war schwach. Und das war einfach die Wahrheit.


Doch schwach sein... nein! Er würde stark sein! Er würde trainieren, so hart wie noch nie! Niemand sollte ihn, IHN, Ranma Saotome... jeweils wieder schwach sehen!


Er atmete die kalte, klare Nachtluft ein. Das Blut wärmte ihn auf absurde Weise. Bedächtig und versucht, keine allzu hektischen Bewegungen zu machen, hob er seinen Arm. Die Schmerzen quälten ihn, es fühlte sich an, als ob sein Körper zerrissen würde, aber er versuchte sie zu ignorieren. Er war ein Kämpfer! Er musste hart sein, damit er seine Schwäche in Stärke umwandeln konnte, doch wie sollte ihm so etwas gelingen, wenn er selbst bei solchen kleinen Kindersachen aufgab und sich feige nicht rührte?! Wie würde er dann das harte Training überstehen?!


Seine Hand legte sich um seinen Arm, an die Stelle, an der sich Mousses versteckte Sichelklingen tief ins Fleisch eingegraben hatten. Zuerst berührte er seinen Arm nur ganz zart, und doch tat es höllisch weh. Ranmas Gesichtsausdruck wechselte von gequält zu grimmig, und von einer Sekunde auf die andere schnellte seine Hand, die eben noch zurückgewichen war, wieder zu seinem Arm und packte diesen an der verwundeten Stelle. Er packte fest zu, drückte immer mehr zusammen, sodass dass Blut ihm in Strömen über seinen Handrücken floss und mit widerlichem, unregelmäßigem Tropfen auf den Boden fiel.


Er schrie leise auf, als der Schmerz durch seine Nervenbahnen und Glieder jagte. Das Blut bildete fast schon Lachen, und sein Schrei verklang langsam und ungehört in der scheinbar endlosen Straße.


Ranma keuchte. Sollte er hier sterben? Nein. Das waren doch nur ein paar Schmerzen! Schmerzen mussten besiegt, bekämpft werden! Am besten ging das durch Training. Also musste er wieder zum Tendo-Dojo. Dort würde er trainieren, so lange, bis er nicht mehr stehen konnte!


Er blickte hinauf zum Mond, dem einzigen Etwas, das ihn im Moment sah, in einem Moment, in dem Ranma nicht gesehen werden wollte. In einem Moment der Schwäche.


~Ich schwöre dir! Ich werde trainieren, so wie ich noch nie trainiert habe! Bei meinem Blut, dass das Mondlicht spiegelt und somit, mit meinem Leid, meinen Schwur besiegelt!~


Der Schmerz war quälend und benebelte kurzzeitig seine Sinne, doch er stand nun wieder, wenn auch recht wacklig. Langsam und keuchend wankte er die Straße hinunter, an dem Zaun entlang -auf dem er morgens immer zu Schule hinbalancierte-, am Eingang von Frau Watanabes Grundstück vorbei -an dem sie jeden morgen die Straße wässerte und somit seine 2. Schwäche zu Tage förderte-, an den ständig durch Müllsäcke versperrten Sackgasseneingang vorbei, -hinter denen ein einsamer Streuner lebte-, und an dem Getränkeautomat vorbei, an dem er sich an so manchem Abend schon mal ne Cola geholt hatte, wenn er es bei den Tendos und den restlichen Hausbewohnern nicht mehr ausgehalten hatte.


Und von der Mauer ab konnte man seine Blutspur bis zum Hause der Tendos zurückverfolgen.






Auftakt der Träume Vol.II/ Ende








So, das wars erstmal! Ich weiß, ich hab schon wieder nix dramatisches hingekriegt, aber das kommt alles irgendwann noch. Morgen oder so wird wahrscheinlich der nächste Teil hier irgendwo auftauchen... mal sehen...


PS: Kommentare sind seeehr erwünscht^^! Ich möchte aber darauf hinweisen, dass Morddrohungen als E-mail getarnt am besten ankommen...


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