Fanfic: Return to Innocence- Kapitel 3 (1)

hatte.


Ich setze mich, kuschelte mich in eine Ecke und wartete ungeduldig auf den Arzt. Vegeta sah so unnatürlich blass aus. Wenn ich ihm doch nur helfen könnte! Meine eigene Hilflosigkeit trieb mich fast zum Wahnsinn und ich sprang kurz darauf wieder auf, um unruhig im Zimmer umherzutigern. Für einige wenige Minuten gelang es mir mich neben das Bett zu knien und seine Hand zu halten.


Dann ergriff mich wieder diese seltsame Nervosität und ich begann erneut neben dem Bett auf und ab zu laufen. Früher war das beste Mittel gegen diese innere Unruhe ein gutes, hartes Training gewesen, doch das ging jetzt nicht. Ich würde mir eher einen zweiten Kopf wachsen lassen, als meinen Prinzen alleine zu lassen.


Vielleicht lag es daran, dass er so viel kleiner war als ich. Oder dass er trotz seines muskulösen Körpers immer noch auf eine merkwürdige Art zerbrechlich erschien. Oder vielleicht auch diese unglaubliche Traurigkeit in seiner Aura, die sich manchmal auch in seinen Augen wiederspiegelte, wenn er sich für einen kurzen Moment nicht in der Gewalt hatte. Vielleicht weckte er meinen Beschützerinstinkt aber auch, weil er manchmal einfach nur verloren wirkte. Was es auch war, ich konnte mich ihm einfach nicht entziehen.


Mit einem frustrierten Knurren ging ich in die Küche, machte den Kühlschrank auf, weil ich meine Nervosität ins Essen ersticken wollte, doch ich schmiss die Tür gleich darauf wieder zu, weil mir nichts so recht appetitlich erschien. Nachdem ich die Küche schon halb wieder verlassen hatte, überlegte ich es mir doch anders und holte mir vier Sandwiches und ein Dutzend kalter Bouletten raus, die ich stehenden Fußes verschlang. Oh Mann, was war bloß los mit mir? So war ich doch sonst nicht.


Na ja, mir war ohnehin schon aufgefallen, dass nichts so ist wie sonst, wenn es mit Vegeta zu tun hatte. Ich atmete einmal tief ein und sah dann nach Trunks, der leise quengelte. Ich hob ihn aus dem Bett, auch wenn mir einige gesagt hatte, dass es pädagogisch nicht sinnvoll ist, das Kind immer gleich auf den Arm zu nehmen, aber das war mir egal. „Was ist denn los, mein Kleiner?“


Er sah mich eine Weile ruhig an und sagte dann: „Ve’ta!“


Ich war platt. Trunks hatte soeben sein erstes Wort gesprochen! „W-Was??“


„Ve’ta“, sagte er noch einmal.


Ich versuchte irgendwie Sinn in diese paar Buchstaben zu bringen und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Vegeta?“


„Ve’ta!“, wiederholte der Kleine nur und ich begriff was er wollte. Ich brachte ihn ins Schlafzimmer und setzte mich mit ihm in den Sessel, so dass er Vegeta sehen konnte. Doch das schien ihm immer noch nicht zu reichen, denn er begann sich nachdrücklich gegen mich zu wehren und streckte seine kleinen Ärmchen nach meinem Prinzen aus.


Seufzend stand ich au und setzte ihn vorsichtig neben Vegeta auf das Bett. „Aber weck ihn nicht auf Trunks. Er braucht jetzt Schlaf.“ Der Kleine sah mich an und schien zu verstehen. Er streckte zögerlich seine Hand nach Vegetas blassem Gesicht aus und streichelte unbeholfen darüber. Dann sah er mich hilfesuchend an, nach dem Motto: Warum wacht er nicht auf??


„Ich weiß es nicht, Trunks“, beantwortete ich seine unausgesprochene Frage und warf meinem Prinzen einen weiteren besorgten Blick zu. Was war das nur für eine mysteriöse Krankheit, gegen die Magische Bohnen nichts ausrichten konnten? Trunks saß hilflos neben Vegeta und berührte ihn ab und zu im Gesicht oder an der Schulter, konnte einfach nicht verstehen, warum mein Prinz ihn ignorierte.


Das Klopfen an der Tür riss mich aus meinen sorgenvollen Betrachtungen und ich eilte hin, um zu öffnen. Tatsächlich hatten es meine eifrigen kleinen Helfer geschafft, in vergleichsweise kurzer Zeit einen Arzt aufzutreiben. Erleichtert begrüßte ich ihn und führte ihn dann an Krankenbett.


Doch als sich der Doktor dem Bett nährte, empfing ihn ein drohendes Knurren. Trunks hatte sich auf allen vieren am Bettrand aufgebaut und schien bereit seinen Vegeta mit allen Mitteln vor allem und jedem zu verteidigen. Etwas irritiert sah mich der Arzt an, wollte dann aber doch mit der Untersuchung und entging nur um wenige Millimeter durch ein schnelles Zurückreißen der Hand, Trunks zuschnappenden Kiefern.


Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Trunks kein Mensch, sondern ein kleiner Saiyajin war. Hatte Vegeta schon so sehr auf ihn abgefärbt? Bei dem Gedanken musste ich leicht schmunzeln und ich entschied mich, dem Arzt endlich zu Hilfe zu kommen. Nach einem kleinen Kampf, verhielt sich Trunks ruhig auf meinem Arm, beobachtete aber immer noch misstrauisch, was der fremde Mann mit Vegeta anstellte.


Nach einer halben Ewigkeit schien er schließlich zu einem Urteil gelangt zu sein, während ich schon unruhig von einem Bein auf das andere trat. „Tja, also gegen das Fieber könnte ich ihm entweder Zäpfchen oder Tabletten verschreiben. Was wäre ihm denn lieber?“


„Tabletten!“, antwortete ich schnell und mit absoluter Sicherheit. Zäpfchen... mir lief es schon kalt den Rücken runter, wenn ich nur an sie dachte.....




* Goku saß mit dem fiebernden Gohan auf der Couch und wartete darauf, dass Chichi aus der Apotheke zurückkam. Der Einjährige hatte sich am Morgen plötzlich komisch verhalten und Chichi hatte mit ihrem allwissenden Mutterblick sofort die Situation erfasst und ein Fieberthermometer hatte ihre Theorie bestätigt.


Resolut befahl sie ihrem Mann gefälligst das Morgentraining ausfallen zu lassen und sich um seinen Sohn zu kümmern, während sie Medikamente besorgte. Damit war sie auch schon zur Tür hinausgerauscht.


Und Goku hatte sich nun der undankbaren Aufgabe zu stellen, die kleine Teppichratte zu beschäftigen, damit das Geschrei nicht seinen empfindlichen Ohren weh tat. Und irgendwie waren die beiden dann nach anstrengenden zwei Stunden auf der Couch gelandet. Gohan lehnte mit fiebrig glänzenden Augen erschöpft und leise wimmernd gegen seinen Vater, der ihm beruhigend den Rücken streichelte und ihm Lieder vorsummte. Wo Chichi nur blieb?!


Er konnte fühlen, dass es seinem Sohn schlecht ging und es machte ihn nervös. Er wusste nicht genau, woran es lag, dass er eine unnatürlich tiefe Bindung zu seinem Sohn hatte, aber im Moment wollte er auch keinen Gedanken daran verschwenden. Vielleicht lag es einfach daran, dass er schon so jung Vater geworden war. Siebzehn war nicht unbedingt gewöhnlich, aber Chichi war drei Jahre älter als er und nachdem sie ihn irgendwie dazu bekommen hatte, dass er sie heiratete, hatte sich auch relativ schnell der Kinderwunsch bei ihr eingestellt. Und warum sollte er ihr das als ihr Mann verweigern?


/Papa, mir ist so kalt!/


Ohne zu registrieren, dass sein kleiner Sohn gar nicht wirklich zu ihm gesprochen hatte, stand er auf und holte eine dicke Wolldecke aus dem Schrank im Schlafzimmer. Dann wickelte er den kleinen Gohan darin ein, der seinen Kopf auf den Schoß seines Vaters legte und dann weiter vor sich hindämmerte.


Kurz darauf wurde dann endlich die Tür aufgerissen, Chichi stürmte ins Zimmer und verharrte mitten im Schritt, als ihren Mann mitsamt Sohnemann auf der Couch sah. „Was zum Teufel soll das, Goku?“, fauchte sie. „Er gehört ins Bett!“


„Ich dachte, dass etwas körperlich Nähe auch nicht schlecht für ihn ist“, verteidigte sich Goku und zog den kleinen Körper von Gohan instinktiv etwas näher zu sich, als ob er ihn vor seiner Mutter schützen wollte.


„Du hast doch wirklich keine Ahnung von Kindern“, seufzte Chichi, griff sich kurz an den Kopf und entriss Gohan dann seinem Vater, um ihn ins Bett zu bringen. Augenblicklich war der Kleine wach und schrie erschrocken auf, als er so plötzlich den Körperkontakt zu Goku verlor.


Seufzend erhob sich Goku und folgte Chichi ins Kinderzimmer. Vielleicht sollte er sich langsam daran gewöhnen, dass sich sein angetrautes Eheweib in eine Glucke verwandelte, sobald es um Gohan ging.


„Gibst du mir mal bitte die Zäpfchen rüber, Schatz?“, wurde er in sehr viel freundlicherem Ton begrüßt, als er das Zimmer seines Sohnes betrat. Er wunderte sich kurz über die Art und Weise wie Gohan vor seiner Mutter ausgestreckt lag (auf dem Bauch, ohne Windel, ihre Hand in seinem Nacken, damit er ruhig lag) und antwortete: „Aber klar!“


Er drehte sich um und wäre er eine dieser Mangafiguren gewesen, die Bulma so toll fand, hätte sich jetzt sicherlich auf seinem Hinterkopf ein riesiger Schweißtropfen gebildet. „Äh..... Chichi.....“, begann er vorsichtig, während er den Berg Medikamente inspizierte. „Ich glaube nicht, dass er das alles braucht.....“ /Willst du ihn eigenhändig töten oder was??/


„Ach, was weißt du schon! Gib mir einfach die Zäpfchen rüber!“


Zögernd nährte sich Goku dem Medikamenten-Berg und suchte mit den Augen nach einer Schachtel, die das Gewünschte enthielt. Vorsichtig zog er sie dann hervor, um nicht den ganzen Turm zum Einsturz zu bringen. Aufmerksam beobachtete er was Chichi mit dem Päckchen tat und fragte sich, wie der Kleine das doch vergleichsweise große Zäpfchen schlucken sollte.


Seine Augen wurden groß und fielen ihm beinahe aus dem Kopf, als er sah wie seine Frau ihrem gemeinsamen Sohn das Teil ohne Umschweife anal verabreichte. „Was.... Was machst du???!“


Sie verdrehte nur kurz die Augen. „Goku, das macht man so. Zäpfchen kann man nun mal nicht schlucken, aber sie helfen wirklich gut gegen Fieber.“


Wie konnte man seinem Kind nur so etwas Entwürdigendes antun? Manchmal verstand Goku die Menschen nicht. Während er sich langsam von dem Schock erholte, dass sein Sohn von seiner eigenen Mutter einer solch erniedrigenden Prozedur unterzogen worden war, bemitleidete er den armen Kleinen aus tiefstem Herzen.
Suche
Profil
Gast
Style