Fanfic: Ein Abenteuer beginnt (13)

Diesmal musste nun Agile einige starke Hiebe in den Bauch kassieren. Er stürzte nach hinten und blieb auf dem Boden liegen. Skeptisch blickte Ranma seinen Gegner an. Er bezweifelte, dass das schon ausgereicht hatte um Agile auszuschalten. Plötzlich fing dieser an, lauthals zu Lachen und stand wieder auf. „Du enttäuschst mich! Du kämpfst nicht mit vollem Einsatz.“ Ranma stutzte. Agile hatte ja recht. Würde er mit voller Kraft loslegen, dann ginge hier wieder einiges zu Bruch. Aber Ranma merkte auch, dass er so nicht gewinnen könne. „Ich weis schon, wieso du nicht richtig kämpfen kannst.“ rief Agile ihm zu und schaute rüber zu Akane. Ruckartig hob er seine Hand und auf Akane schoss plötzlich ein Blitz zu. „NEIN!“ schrie Ranma erschrocken und wollte dazwischen gehen. Aber einen Blitz konnte er nicht überhohlen.




Zum Glück war Akane bei Bahamut. Der schlug lässig einen Flügel vor sie und fing die Attacke ab. Agile wandte sich wieder an Ranma. „Du bist verliebt und das macht dich schwach. Du bist nicht in der Lage, deinem Zorn freien lauf zu lassen. Deswegen wurde Kimirah auch getötet.“ Ranma senkte seinen Kopf ein wenig: „Was weist du schon? Kimirah war eine starke Kämpferin.“


Agile merkte, dass er Ranma moralisch deformieren konnte. Diese Schwäche wollte er ausnutzen und gegen ihn verwenden: „Oh, ich weis mehr als du denkst. Kimirah war in dich verliebt und wurde deswegen schwach. Mit solchen Kämpfern konnte Shing-Sun nichts anfangen und wollte sie hinrichten lassen. Aber sie entkam. Daraufhin unterbreitete ich den Vorschlag, einen zuverlässigen Killer zu entsenden um dieses Problem zu lösen.“ Er schüttelte seinen Kopf: „Kyle war wohl doch nicht so stark. Hab ich mich gründlich in ihm geirrt.“ Er blickte wieder zu Ranma und merkte das er gerade abgelenkt war.




Ranma schaute betrübt auf den Boden. Die ganzen Erinnerungen von Kimirah waren ganz plötzlich wieder da. Ihm schossen Bilder durch den Kopf, damals wie er sie kennen gelernt hatte. Sie wollte gleich mit ihm schlafen. Ranma schlich ein verschämtes Lächeln ins Gesicht. Dann das Bild, wie er sie wieder gefunden hatte. Hilflos lag sie an einem Baum gelehnt. Hätte Ranma nicht eingegriffen wäre sie schon damals von Kyle getötet worden. Und dann ihr letzter Kampf und die Szene, wie sie in seinen Armen gestorben ist. All das kam auf einmal wieder in ihm hoch. Er konnte sie nicht beschützen, hatte keine Möglichkeit ihr zu helfen. Und diese Ohnmacht konnte er nicht ertragen. Es war grausam. Er hatte sie damals vor Kyle retten können. Und wozu? Nur damit sie später mit ihm gegen Anima kämpfen konnte. Er kam sich egoistisch vor, wollte nicht glauben, dass er sie nur deswegen gerettet hatte.




Agile grinste fies. Jetzt konnte er zum letzten Schlag ausholen. Er lud einiges an elektrischer Energie in seine Faust und ging auf Ranma los. Gerade holte er zum Schlag aus, als Ranma seinen Kopf hob und sich seine Aura plötzlich explosionsartig verstärkte. Agile wurde durch die Druckwelle nach hinten geschleudert und schlug auf dem Boden. Als er sich wieder aufgerappelt hatte, staunte er nur Bauklötzer. Ranma stand einige Meter von ihm entfernt, mit voll ausgefahrener Aura und glühend roten Augen. „Verstehe!“ sagte Ranma in noch ruhigem und doch zornigem Ton. „Dann bist du also indirekt dafür verantwortlich, dass sie diese Qualen durchleben musste.“ Agile wich erschrocken zurück. Dieser Blick von Ranma war gelinde ausgedrückt unheimlich. Ohne es zu wollen, hatte er nämlich das ganze Gegenteil von dem erreicht, was er erreichen wollte.




Ranma war sauer, so sauer, dass er alles um sich herum vergaß. In seinem Kopf war nur noch das Bild von Kimirah, wie sie langsam in seinen Armen gestorben war. Das machte ihn rasend und seine ganze Wut konnte er nun an einer Person auslassen, die damit etwas zu tun hatte. Er vergaß seine Moral, hörte auf die animalische Stimme in sich und ging mit vollem Krafteinsatz auf seinen Gegner los.




Durch Ranma`s Aura wurde im Kampf viel Staub aufgewirbelt. Mitunter viel es Akane schwer, dem Kampf zu folgen. Aber es war das erste Mal, dass sie Ranma in einem solchen Zustand erlebte. ~Ist das wirklich mein Ranma. Das glaub ich nicht. Ich sehe nicht meinen Ranma, sondern ehr eine brutale und blutrünstige Bestie.~ „Was ist nur mit ihm?“ fragte Akane erhielt aber keine Antwort. Bahamut brummte nur bedrückt. Er wusste schon, was mit Ranma los war.


Plötzlich eine Explosion. Bahamut nahm Akane schnell von der Schulter und stellte sie auf den Boden. Schützend schlug er seine Flügel über ihr zusammen, bevor eine heiße Druckwelle über sie hinwegzog. Die Druckwelle fegte die Absperrungen hinweg und setzte ganze Teile des Parks in brand.




Dann beruhigte sich die ganze Situation. Vorsichtig hob Bahamut seine Flügel und schaute auf Akane. Sie schien unversehrt. ~Bist du in Ordnung?~ fragte er. Akane nickte nur zögerlich und schaute sich um.


Qualm und Dampf behinderten die Sicht. Die ganze Erde war kochend heiß und die Luft konnte man kaum atmen. Bahamut schlug einmal kräftig mit den Flügeln. Der Qualm verzog sich und langsam wurde die Sicht besser. Da entdeckte Akane Ranma zwischen den Qualmwolken. Er stand dort, immer noch mit voll ausgefahrener Aura. Seine Augen glühten rot und an seinen Händen klebte Blut. Ihr Blick schweifte etwas nach links. Erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund. Dort lag Agile, oder besser gesagt, das was von ihm übrig war. Sdin Körper war fürchterlich entstellt. Ein Arm war abgerissen und sein Brustkorb hatte viele Stichwunden davongetragen. Vermutlich hatte Ranma viele Schläge mit der Handklauen-Haltung ausgeteilt. Wenn man Agile so sah, wusste man, dass er nicht mehr lebte.


Ranma hatte aber offensichtlich noch nicht genug. Wieder flammte seine Aura auf und er ging auf seinen toten Gegner zu. Akane reagierte blitzartig und sprang direkt vor ihn. „Ranma, nicht! Er hat genug!“ flehte sie ihn an. Doch er schien sie gar nicht zu hören. Mit seinen glühenden Augen blickte er sie an und holte zum Schlag aus. Für einen Moment spielte Akane mit dem Gedanken wegzulaufen. Sie hatte Angst vor Ranma. Doch dann war da noch ihre Liebe zu ihm und die riet ihr, jetzt nicht zu fliehen.


Zögerlich legte sie ihre Hand auf seine Brust. „Ra... Ranma! Ich bin’s doch. Komm doch wieder zur Vernunft.“ jammerte sie. Jetzt drang sie langsam zu Ranma durch. Er zwinkerte kurz mit den Augen und das Glühen darin verschwand. „A... Akane?! Was... was hab ich getan? Was...“ fragte Ranma leise. Verwirrt und ängstlich schaute er sie an: „Hab ich dir irgendwas getan. Akane?“ Das Mädchen blickte auf und entdeckte endlich wieder den alten Glanz in seinen Augen. Glücklich viel sie ihm um den Hals: „Oh, Ranma. Ich hatte solche Angst.“ Ranma begann zu Schluchzen und lies seinen Kopf auf ihre Schulter sinken. „Gott! <schnief> Was hab ich nur getan? Wieso... bin ich so ausgerastet? Ich hatte mich gar nicht mehr unter Kontrolle.“ „Ist ja gut, Ranma! Jetzt ist es vorbei.“ sagte Akane und streichelte ihm beruhigend über den Rücken.




Bahamut trat etwas zögerlich an die Beiden heran. ~Es tut mir leid. Das ist meine Schuld.~ Ranma blickte auf: ~Wieso denn deine?~ Der Drache senkte seinen Kopf: ~Es ist eine Eigenschaft von mir, auf die ich nicht besonders stolz bin.~ Er blickte wieder auf: ~Zuweilen verliere ich die Kontrolle über mich, wenn ich besonders wütend werde. Ohne es zu wollen, hab ich diese Eigenschaft auf dich übertragen.~ Das war also die Erklärung für Ranma`s Verhalten. Ranma war etwas enttäuscht, merkte aber auch, dass der Drache sehr bedrückt darüber war: ~Ist okay. Aber das hättest du mir schon längst sagen sollen.~ Bahamut nickte: ~Tut mir Leid.~ Dann verschwand er wieder.




„Ranma? Alles okay?“ Der Angesprochene blickte zu dem Mädchen in seinen Armen: „Ja, Akane. Offenbar war es eine Nebenwirkung, von der Bindung zu meinem großen Freund hier.“ Akane lächelte.




Ranma atmete tief durch und drückte Akane etwas von sich. „Es wird Zeit. Ich muss gehen.“ Akane schluckte und lehnte ihren Kopf an seine Brust: „Aber du kommst wieder, ja?“ „Ich versuche es.“ Kimirah`s Anhänger, der um Ranma`s Hals hing, begann zu leuchten und über den Dreien öffnete sich ein dunkles Portal. Ein stärker werdender Sog bildete sich aus und kleiner leicht Objekte stiegen schon nach oben.


Ranma zog mit dem Fuß die Beine von Akane weg und führte sie auf den Boden, legte sie vorsichtig auf die noch warme Erde. „Ranma, was machst du?“ fragte Akane. Als sie über sich das Portal sah erinnerte sie sich schlagartig. Etwas ähnliches hatte sie einmal geträumt und da klang es wie ein Abschied für immer. Ranma beugte sich über sie und schaute ihr in die Augen: „Bitte vergesse nicht! Egal was passiert, ich liebe dich. Das wird sich nie ändern.“ Akane kamen die Tränen: „Ranma...!“ Vorsichtig streichelte sie über seine Wange. Ranma nahm ihre Hand und küsste diese. „Aber... wenn ich nicht zurückkomme...“ Akane wollte ihn unterbrechen, doch Ranma legte einen Finger auf ihre Lippen und sie blieb still. „... dann lebe dein Leben und trauere nicht mich. Such dir einen netten Jungen und heirate ihn.“ Damit drückte er ihr einen letzten leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen, den Akane ohne zu zögern erwidert.


Der Sog verstärkte sich weiter. Ranma löste sich von Akane und schaute ihr in die Augen, strich ihr mit der Hand die Tränen aus dem Gesicht. Dann lies er los und wurde nach oben gesogen. „Wiedersehen!“ rief er ihr noch zu, aktivierte seine Aura und flog in das Portal, das sich kurz darauf wieder verschloss.




Akane lag noch eine Weile dort um diesen Moment zu verarbeiten. ~Du kommst zurück,
Suche
Profil
Gast
Style