Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (34)

Schmerzen, und schließlich-


<i>Schwärze, tiefe, allumfassende Dunkelheit, die jeglichen Versuch zu Denken unmöglich machte, alle Erinnerungen absorbierte, sie zu einem Gegenstand des Nichts machte...</i>


Vegeta betrachtete mit Erschrecken, wie Aiko in sich zusammensackte. Er wollte zu ihr, sie vor dem Aufprall schützen, doch sämtliche Muskeln schien blockiert- der Saiyajin no Ouji war nicht fähig, sich auch nur einen Millimeter von der Stelle zu rühren. Im Zeitlupentempo, das den grausamen Details genug Möglichkeiten ließ, sich auf Lebensdauer in sein Gedächtnis einzubrennen, sah er zu, wie ihr schlaffer Körper einem nassen Beutel gleich auf den Steinboden aufschlug, und dort regungslos liegenblieb. Langsam wich die Starre, die gleichzeitig auch alles Denken blockiert und allein seine Beobachtungsgabe unbehelligt gelassen hatte, von seinen Gliedern. Binnen Sekunden war er bei Aiko, beugte sich über ihre furchtbar zugerichtete Gestalt. Kami, war er das gewesen? Hatte er dieses wunderschöne Gesicht mit Blut besudelt? Die Antwort schmerzte, mehr, als alle Verletzungen, die er in seinem Leben als Krieger je erlitten hatte. Doch es war der einzige Ausweg, Aiko von einem sicheren Tod im Zweikampf zu retten... Wenn er sie nicht jetzt schon-


Nein, daran durfte er gar nicht denken. Sie würde nicht sterben, aber wenn er, Vegeta, noch weiter tatenlos daneben stehen würde, dann war vielleicht alles zu spät. Vorsichtig hob er die Saiyajin in seine Arme, bemüht, ihr nicht noch weitere Qualen zu bereiten. Jedoch gelang dies nicht ganz... ein schwaches Stöhnen entwich ihr, als seine Hand ihre Seite berührte. Behutsam hob der Prinz ab, und flog so schnell es ging, ohne jedoch an irgendwelche Kanten und Ecken anzustoßen, in Richtung Krankenhaustrakt. Blut tropfte aus Aikos Mundwinkel, hinterließ eine glitzernde Spur auf dem schwarzen Boden der Korridore. Im Mediflügel angekommen, übergab er sie dem Arzt, der gerade seine Bereitschaftsschicht schob, begleitet von der nicht gerade freundlichen Anweisung, sie in das neueste Modell des Meditanks zu stecken- ein Typ, der die Heilung selbst schwerster Verletzungen innerhalb weniger Stunden erlaubte. Nachdem der weißbekittelte Doktor Vegeta versichert hatte, dass keinerlei Lebensgefahr bestand, die Saiyajin’sche Medizin durchaus in der Lage war, auch innere Verletzungen zu heilen, und ihn liebenswürdig darauf hingewiesen hatte, dass seine Anwesenheit die Genesung auch nicht schneller vonstatten gehen lassen würde, verließ der Prinz den Flügel.


Er wusste nicht, wohin ihn seine Schritte trugen- noch immer schwebte das Bild seiner blutüberströmten Gefährtin vor seinen Augen. Er blinzelte, doch es wollte nicht verschwinden- zu groß waren die Schuldgefühle, die er damit verband.


Ohne realisiert zu haben, welchen Weg seine Füße eigentlich gegangen waren, stand Vegeta plötzlich vor dem Zentralcomputer, der dem zugangsberechtigten Benutzer den Zugriff auf den Aufenthaltsort jeglicher registrierter Personen dieses Planeten erlaubte. Unvermittelt nahm eine Idee in seinem Kopf Gestalt an, die ihn höchstwahrscheinlich schon sie ganze Zeit im Unterbewusstsein beschäftigt hatte- warum sonst hätten ihn seine Schritte gerade zu diesem obskuren Ort tragen sollen. Der Saiyajin tippte seinen Identifikationscode ein, bestätigte ihn mit Fingerabdruck- und Retinascan, packte das Mikrofon, welches die Sprachsteuerung der gesamten Anlage ermöglichte, und zischte nach einiger Zeit des Grübelns einen Namen hinein.


„Betrügerisches Miststück.“


Eine kalte Frauenstimme antwortete.


<i>„Der Computer konnte ihre Angabe leider nicht erfassen. Bitte versuchen sie es erneut.“</i>


Einen Fluch über die Technik ausstoßend, wurde sich Vegeta bewusst, dass wohl niemand namens ‚Betrügerisches Miststück‘ auf diesem Planeten existierte- obwohl diese Doppelgängerin seiner Ansicht nach schon längst diese Bezeichnung erhalten haben sollte. Zerknirscht probierte er es mit dem Namen, unter dem man dieses Weib höchstwahrscheinlich eingeloggt hatte:


„Cucuma.“


Diesmal lieferte das System prompt eine Antwort.


<i>„Die gewünschte Person befindet sich derzeit in Zimmer 982, elfter Stock, linker Flügel des Königspalastes. Wenn sie Informationen über die Person abrufen wollen, dann wählen sie ‚Informationen‘, wenn sie Kontakt zu ihr aufnehmen wollen, wählen sie bitte-“</i>


„Schnauze!“


Wütend warf Vegeta no Ouji das Mikrofon gegen den Bildschirm, an dessen Panzerverglasung es glücklicherweise abprallte und schließlich traurig an seiner Halterung baumelnd zur Ruhe kam. Auf dem Bildschirm blinkte inzwischen in roten Lettern eine Mitteilung: <i>‚Hardwarefehler! Sprachsteuerung defekt! Nur manuelle Eingabe möglich‘</i>


Doch Vegeta befand sich inzwischen schon zwei Stockwerke oberhalb der streikenden Anlage. Selbst wenn er den selbst ausgelösten Defekt noch bemerkt hätte, wäre er der Meinung gewesen, dass dies eine Sache für die immerzu umherwuselnden Techniker war...


Ja, er würde dieser Betrügerin einmal einen Besuch abstatten.




Vinéga indes ahnte noch nichts von der drohenden Gefahr in Gestalt des sich nähernden Prinzen. Nein, sie lag, nachdem sie das Glas geleert und wieder zurückgestellt hatte, ausgestreckt in ihrem Bett und sonnte sich in dem Ruhm kommender Tage... Das hieß, sie versuchte es. Doch immer wieder schlichen sich die verhassten, demütigenden Erinnerungen der Vergangenheit dazwischen...




<i>Seit sie denken konnte, war sie ein Straßenkind gewesen, dass sich seinen Lebensunterhalt durch Diebstahl und Betrügereien erschlichen hatte. Aber manchmal, bevorzugt in Zeiten absoluter Dunkelheit, in dem Moment zwischen Schlafen und Wachen, in denen sich alle Gedanken mit messerscharfer Klarheit abzeichnen, stellten sich auch noch andere Erinnerungen ein- an eine Zeit davor... Verschwommen tauchten die Umrisse von Körpern vor ihrem inneren Auge auf, sie sah ihr jüngeres Ich neben dem ihres Bruders stehen, auf einem unbekannten Planeten Ki-Blasts abfeuernd... Schreie begleiteten diese Visionen, von denen sie ahnte, dass sie keine Träume, sondern die vergangene Realität darstellten.


</i>-Szenenwechsel-<i>


Eine Unterkunft, gefüllt mit vielen, grimmig dreinblickenden Saiyajins, zwei kleine, verängstigte Kinder dazwischen, die Vinéga als sich und Livo identifizieren konnte. Ein glatzköpfiger, furchteinflößender Mann war hereingetreten, aus ihrer damaligen Perspektive sicher drei Meter hoch- doch er hatte freundlich gelächelt, deshalb hatten sich die beiden Kleinen von ihm in ein Zimmer führen lassen...


</i>Dunkelheit.


Schmerz.


Erniedrigung.


Ekel.


Das Gefühl, beschmutzt zu sein.<i>


Mit diesen Empfindungen endete die wiederkehrende Erinnerung, von der Vinéga spürte, dass sie nicht die einzige war, die sie teilte. Auch Livo hatte dieses Ereignis, das beide veranlasst haben musste, von den Planetensäuberern zu auszubrechen, miterlebt... Jedoch hatte sie sich nie mit ihm darüber unterhalten- zu grausam war die Vergangenheit. Es war besser, sie ruhen zu lassen- neben der Erfahrung, dass man keinen ‚netten Menschen‘ trauen durfte, hatte die Saiyajin auch gelernt, dass das Leid von gestern den klaren Blick für die Gegenwart trübte. Doch dieser war für das Überleben mehr als notwendig- und es galt, ihn zu beweisen.</i>




Ihre sensiblen Sinne nahmen Vibrationen des Bodens war, begleitet von einem rhythmischen Tap-Tap, welches unleugbar von Schritten herrührte. Schritte, die sich ihr näherten? Wer konnte das nur sein? Ruckartig richtete sich Vinéga in ihrem Bett auf, glättete ihren Mantel- keinen Moment zu spät.


Ohne die Möglichkeit des Anklopfens auch nur in Betracht gezogen zu haben, stürmte ein sichtlich gereizter Saiyajinprinz in die Gemächer der Frau, die sich als Cucuma ausgab.




FORTSETZUNG FOLGT




<i>schön... wieder einen teil zuende gebracht... beschwert euch nicht über den cliffhanger, ich wollte eigentlich noch einen schliemmeren einbauen... aber da der teil noch heute gepostet werden sollte, wurde daraus leider nichts... seid froh *g* also, schreibt bitte, ob und wie es euch gefallen hat, entweder per kommi oder mail an AdryMaxima87@aol.com. hmm, ich merke gerade, dass mir mein redestoff ausgegangen ist *oops* lieber schnell verabschieden...


doswidanja und liebe grüße


Eure Adry


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