Fanfic: Klein, stur und naiv [4]
Asche zu legen. Vegeta kniff die Augen zusammen, als das grelle
Licht ihn blendete und spürte nur noch wie ein fürchterliche Schmerz ihn ergriff.
Vegeta lehnte an der Wand und sah zu seinem Vater empor. Dieser war sichtlich wütend. Sein Vater hielt ein kleines Gerät in seinen Händen, das er ihm ständig
wieder unter die Nase hielt, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Doch Vegeta hörte gar nicht zu. Worte brasselten auf ihn herab und perlten wie Wasser an
seiner glatten Haut ab ohne verarbeitet worden zu sein. Plötzlich trat eine junge Frau zu seinem Vater, der sie mit einem Küsschen begrüßte. Sie hatte schwarze lange
Haare, die ihr bis zu den Kniekehlen reichten. Sie war prachtvoll angezogen und schmiegte sich nun anhänglich an seinen Vater. Verwirrt musste der Prinz mit
ansehen wie sich der König zu der besagten Frau wand um diese freundlich zu umarmen. Dann sah sein Vater wieder zu ihm.
"Darf ich dir meine neue Frau vorstellen? Natyla...", flüsterte der König knapp und versiegelte danach die Lippen der fremden Frau mit den seinen. Geschockte
Blicke seines Sohnes prallten an ihm ab. Vegeta hatte nun wirklich mit allem gerechnet, aber damit? Sich an eine neue Person gewöhnen zu müssen, war etwas
anderes als Ärger für etwas Zerstörtes zu bekommen... Sein Blick sank zum Fußboden. Es würde wohl eine Weile dauern, bis er sich an diesen Gedanken gewöhnt
hatte. Doch sogleich wurde sein Aufmerksamkeit wieder auf seinen Vater gescheucht...nein auf die Person hinter ihm...
Im Schatten des Ganges vermochte der Prinz die Gestalt einer Person ausmachen zu können. Diese grinste böse und der Dolch in deren Hand blitzte, als wäre die
Klinge eben erst geschliffen und poliert worden. Kurz darauf hörte er seinen Vater laut aufschreien und sah, wie der König keuchend zu Boden sank, auf dem sich
kleine Bäche aus Blut bildeten. Die Wände, die dunkle Gestalt und Natyla verschwanden im Nichts, es wurde noch dunkler als es eh schon war, nur an der Stelle,
wo sein Vater lag, herrschte ein kleiner Lichtstrahl. Vegeta löste sich mit weit aufgerissenen Augen von der Wand und wollte zu seinem Vater stürmen, doch der
schien sich immer weiter zu entfernen. Lautes, bösartiges Lachen hällte in der ewigen Dunkelheit, gemischt mit dem schmerzhaften Stöhnen seines Vaters. Er
versuchte immer mehr an Tempo zuzulegen, doch das schien nichts zu nützen...
Mit einem erstickten Schrei schreckte er schweißgebadet hoch, wodurch der warme Lappen von seiner Stirn rutschte und auf den Boden klatschte. Sogleich wurde
dieser aufgehoben, in kaltes Wasser getaucht und auf die Stirn des Prinzen gepresst, der durch die leichte Gewalt wieder ins Bett kippte. Verstört versuchte sich
Vegeta umzusehen. Er schien in seinem Zimmer zu sein...wie das?
Neben seinem Bett saß Safanad auf einem Stuhl und las ein Buch, welches Vegeta nicht kannte. Es war nur ein Traum... Vegeta entspannte sich um kurz darauf
wieder hochzuschrecken.
"Vater!", keuchte er schmerzerfüllt und versucht aufzustehen, wobei er gleich zusammensackte, als ihm die Beine den Dienst versagten. Safanad legte ihr Buch weg,
und half Vegeta auf. Dieser wollte sogleich weiter, doch wurde er von sanften Händen zurückgehalten.
"Wohin möchtest du denn?", fragte deren Besitzer verständnisvoll.
"Vater...", keuchte Vegeta nur. Sie schien zu verstehen. Vorsichtig drückte sie den Prinzen wieder in die Kissen und bettete ihn gemütlich ein. Ein Lappen landete
achtlos auf seiner Stirn, bevor sie sich aus dem Zimmer begab. Doch Vegeta wollte und konnte nicht einfach liegen bleiben. Mit schmerzverzerrtem Gesicht drehte er
sich in Sitzposition. Mit einem heftigen Ruck stand er auf und blieb tatsächlich auf wackeligen Beinen stehen. Doch es dauerte nicht lange und der Erfolg ließ
schlagartig nach. Als wären nie Stützen da gewesen, brachen sie jetzt wie ein defekter Brückenpfeiler zusammen und Vegeta landete schmerzhaft auf seinem
Allerwertesten. `Verdammt!` Der prinz fluchte. So würde das nichts werden. Er würde wohl oder übel auf die Blonde warten müssen, auch wenn ihm der Gedanke
daran, dass sie ihn schwächlich am Boden wiederfinden würde, nicht sonderlich behagte.
Es dauerte nicht lange, da erschien sie auch schon. Mit tatelden Blick half sie ihm rauf um ihn diesmal etwas kräftiger auf das Bett zu befördern.
"So, nun mal Klartext...", begann sie mit sträflichen Ton. "Du magst Prinz sein oder nicht, trotzdem hast du dich an Bettruhe zu halten! Allerdings kannst du gerne
aufstehen..." Sie sah mahnend hinüber, als würde sie ihm gleich den Kopf abschlagen, wenn er das auch nur in Erwägung ziehen würde, bevor sie fortfuhr. "Aber es
liegt in deinem eigenen Interesse, da du so nicht wieder kerngesund wirst..."
Vegeta sah sprachlos zu ihr hoch. Er war schon wieder in allen möglichen Kissen, Decken und Wärmflaschen eingebettet, wobei ein dampfender Lappen sein Haupt
kühlen sollte.
"Am besten ist, du pennst noch ne Runde." Damit nahm sie ihm den Lappen von der Strin um ihn vorerst gegen einen Eisbeutel zu ersetzen. Nachdem sie den
Lappen allerdings in kaltem Wasser gebadet hatte, wurde dieser wieder ausgetauscht.
Vegeta musste grinsen. Wenn sein Vater hier gewesen wäre, er hätte Safanad eine übergebraten, wie diese Worte...sein Vater...was war nun mit ihm?
"Was ... Vater...", stockte er. Seine Stimme rebellierte, die Kehle war trocken und mit Blut verklebt. Genervt hiefte Safanad den Oberkörper des Prinzen etwas auf,
sodass er aus dem gereichten Glas trinken konnte, was ohne ihre Hilfe nicht gelingen wollte.
"Dein Vater ist etwas schlechter dran als du, doch er kommt über die Runden...", flüsterte sie mit einem eigenartigen Unterton. War da etwa Trauer und Hass zu
spüren? War sie etwa eher traurig darüber, dass sein Vater die Sache überleben würde? Unwillkürlich trat ihm sein Alptraum vor die geöffeneten Augen. `Quatsch,
dass muss das Fieber sein!`, zog er sich aus der Affäre. Safanad würde niemals...oder?
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Fortsetzung folgt...