Fanfic: Tales` Vermächtnis - Teil 6

sofort dahinter ge-kommen!“, versuchte sie sich zu rechtfertigen.

Tiàla konnte im Gesicht ihres Vaters sehen, dass er ihr kein Wort glaubte. So war es. Er sagte: „Schafft sie mir aus den Augen. Sperrt sie weg.“ Die beiden, die hinter Tiàla gestanden hatten, packten sie jeder an einem Arm und zogen sie auf die Füße.

Jetzt wagte Sartock einen Einwand: „Meinst du nicht, dass sie noch eine Chance verdient hat?“, aber Tales‘ strenger Blick brachte ihn zum Schweigen. Tiàla wurde abgeführt. Sie trat um sich, biss, kratzte und schrie: „Vater! Ich hab dir meine Treue mit Blut geschworen! Vater! Gilt das nichts mehr? Bei Feuer, Luft, Wasser, Erde und Blut, so wie es Brauch ist! Vater! VATER!“ Ihre Stimme überschlug sich.

Er wollte es nicht anders. Tiàla kämpfte sich frei. Die beiden, die sie hielten, waren dazu eigentlich nicht wirk-lich in der Lage. Es schien ein Kinderspiel zu sein, jeden gegen eine Wand zu schleudern. Sie rannte durch die Gänge in Richtung Ausgang. Sie war draußen, wollte abheben und spürte, dass sie jemand am Sprunggelenk packte und festhielt.

Tiàla drehte sich um. Unter ihr stand Sartock. Er sah sie bittend an. „Mach es nicht noch schlimmer. Bitte.“ Sie sahen sich eine Weile an. (Bestimmt ein schönes Bild: Sie schwebt so oben, wie ein Drachen und er lässt sie steigen.... *g*) Schließlich landete Tiàla.

„Du glaubst mir doch? Bitte, sag mir, dass du mir glaubst.“, fragte sie mit flehendem Blick. Sartock wich ihren Blicken aus. „Komm wieder mit rein.“, sagte er statt dessen und fasste ihr Handgelenk, um sie mit sich zu zie-hen. Tiàla packte mit ihrer freien Hand seinen Arm und stemmte sich gegen sein Ziehen.

„Sartock, du glaubst mir, nicht? Sartock?“, versuchte sie es erneut. Sartock ließ sie los und wandte sich um. „Ich würde so gern, aber wie.“, sagte er. Tiàlas Mut sank. Wenn selbst Sartock an ihrer Loyalität zweifelte, was sollte sie tun.

„Ich bin mit Trunks verabredet.“, sagte sie leise. Sartock wandte sich ab. „Du bist mir entwischt. Noch eine Chance.“, sagte er und ging hinein. Tiàla sah ihm nach, bis sich die Tür schloss und eine Lage Sand darüber zusammenfloss. Langsam hob sie ab. Sie verspätete sich ohnehin.

Eine halbe Stunde zu spät klingelte sie bei Briefs. Trunks öffnete. „Ganz schön spät!“, stellte er fest und ließ sie herein. „Tut mir Leid. Trouble mit der Family.“, entschuldigte sie sich. Trunks bemerkte ihre etwas niederge-schlagene Laune und fragte: „Alles in Ordnung?“ Tiàla winkte ab. „Ja ja. Was ist heute dran?“

Trunks zückte das Heftchen. „Immer noch das alte Problem. Wir müssen sehen, dass wir wenigstens ein, zwei von den Figuren einigermaßen ansehnlich hinkriegen.“

Tiàla nahm ihm das Heft weg. „Der Trainingsraum frei?“, wollte sie wissen, während sie die Anleitung studierte. Trunks schüttelte den Kopf. „Nein. Ich dachte, dass wir vielleicht im Garten üben. Da sind wir allein und eine hohe Hecke schützt uns vor neugierigen Blicken.“ Er feixte.

„Okay. Ich hab auch ein bisschen zu meiner alten Dehnbarkeit zurück gefunden. Zumindest krieg‘ ich den Spa-gat in alle Richtungen wieder hin und ich kann mich auch wieder ausreichend weit nach hinten verbiegen. Du glaubst gar nicht wie sehr man in einem Jahr einrosten kann!“, erzählte Tiàla, während sie quer durch das Haus auf den hinteren Garten zusteuerten.

„Was hast du mal gemacht, dass du sowas überhaupt kannst?“, wollte Trunks wissen. Er schaffte das Gartenmö-bel beiseite. Tiàla winkte ab. „So dies und das. Ich bin eben aktiv.“ Sie grinste und begann ihre Beine zu dehnen. Trunks hatte sich das Heft geschnappt, welches nun bald einem Knäuel Altpapier glich und zeigte ihr eine Seite. „Das machen wir.“

Tiàla sah skeptisch zu ihm auf. „Du lässt mich fallen.“, legte sie schon mal im Voraus fest. „Danke für dein Vertrauen.“, erwiderte er beleidigt. Tiàla sprang auf und streichelte ihm die Wange. „Ooohh, das war nicht so gemeint. Nicht böse sein.“, sagte sie in einem Ton, in dem man normalerweise mit Kleinkindern spricht. Trunks ging darauf ein und meinte trotzig: „Böse Tiàla.“

„Okay, Schluss damit, lass uns lieber anfangen!“, stoppt sie das Ganze, bevor das Niveau noch weiter absacken konnte. Trunks nickte und warf die CD ein. (Ach ja, zu Musik sag ich am Ende mal noch was!) Schon bevor er einschalten konnte, funkte ihm Tiàla wieder dazwischen: „Wie geht das Ganze den eigentlich los?“ Trunks ver-drehte die Augen. „Wenn wir so weiter machen, gar nicht.“, antwortete er.

„Nein, ich meins ernst. Wir leiten den Tanz doch ein und dazu gibt es doch sicher auch ein Schema, oder.“, hakte sie weiter nach. Trunks schaltete das Radio inzwischen auf 30 Minuten Vorlauf und schnappte sich seine Partne-rin, um sie in die Grundhaltung zu ziehen. „Ich würde sagen, wir machen uns erst mal Gedanken über das Grundproblem Schritte und dann feilen wir an Perfektion, okay?“

„Nur nicht so zynisch.“, meinte Tiàla eingeschnappt. Das Vorspiel trällerte los, die Zwei warteten. Mit dem Auftakt begannen sie mit den acht Grundschritten, die immer wieder aneinandergereiht wurden. Dann folgten die flotteren Schritte, die Miss Timble erfunden hatte und die alle zusammen machen würden. Diese Schritte hatten nicht mehr viel mit Tango zu tun, aber Miss Timble hatte da eben so ihre eigenen Vorstellungen und In-terpretationsweisen.

Das Prinzip klappte schon gut, nicht gerade tänzerisch perfekt und etwas steif, aber zumindest von der Technik her einigermaßen gelungen. Du Musik schwang um, leiser, ruhiger, aber noch immer im Tango – Takt.

„Jetzt kommt eigentlich unser Part.“, meinte Tiàla, als sie angehalten hatten. Trunks hielt die CD an. „Jap, aber das üben wir wohl noch ein bissel. Zumindest passt der Anfang.“

Aus dem Haus hörten sie die Klingel. Wahrscheinlich wieder irgendwelcher Besuch. Sie starteten einen ersten Versuch zur ersten Figur. Zumindest blieben sie diesmal stehen, aber es sah eher nach sterbendem Schwan, als nach anmutigem Tanz aus.

„So wird das nichts.“, stellte Tiàla fest. Trunks stimmte zu. „Vielleicht probieren wir erst mal was anderes?“, Tiàla nickte und blätterte. Plötzlich tauchte Bulma in der Tür auf. „Macht Schluss Kinder, ich brauch‘ den Gar-ten. Wir haben Besuch von Chichi und Co.!“, damit verschwand sie wieder.

„Na toll, ich seh‘ uns immer näher auf eine Katastrophe zusteuern.“, meinte Trunks und begann das Gartenmöbel wieder an seinen Platz zu räumen. Tiàla sah ihm gedankenverloren dabei zu. Noch eine Chance., geisterte es durch ihren Kopf. Erst als sie Bulmas Stimme hörte, wachte sie aus ihren Tagträumen auf. Trunks‘ Mutter führte ihre Gäste in den Garten.

Chichi, Son Goku und Son Goten nahmen Platz. „Wo ist denn das Geburtstagskind?“, wollte Chichi wissen. Tiàla stieß Trunks an. „Wer hat Geburtstag?“ – „Bra.“, war die kurze Antwort. Son Goku rief den beiden zu: „Hey, wollt ihr euch nicht mit her setzen?“

Sie folgten der Aufforderung. Tiàla ließ sich am Rand der Gruppe im Gras nieder. In diesem Moment kam Bra aus dem Haus und alle gratulierten ihr erst einmal, dann bekam sie ihr Geschenk, dass sie begeistert auspackte. Kurz darauf tauchten auch Son Gohan, Videl und Pan auf. Der Rest der Z-ties ließ auch nicht lange auf sich warten. ( Hilfe, ich starte in 2 Kapiteln 3 Massenaufläufe in Bulmas Garten! Die hocken halt alle gerne aufein-ander *tütü* Das ist autorentechnisch ungeschickt, aber wenn‘s halt für die Story wichtig ist..... also seht mal drüber weg! *g*)

Tiàla hörte dem Ganzen nur halb zu. In ihrem Kopf war wieder der Teufel los. Tausend Gedanken, Stimmen, teilweise bekannt und auch nicht, fremd und vertraut. Alles war so wirr. Dazwischen die verletzenden Worte ihres Vaters. Missratenes Kind. Yrias Rache. Wer war Yria? Ach ja, meine Mutter. Mutter? Verraten. Nein! Nie! Sie schüttelte den Kopf, zwang ihre Aufmerksamkeit ins Hier und Jetzt.

Letzte Chance. Loyal. Feuer. Wasser. Erde. Luft. Blut. Sie presste ihren Handballen gegen ihre Stirn. Die Narbe unterhalb ihres Daumens pochte. Dann spürte sie eine Hand. „Alles okay?“ es war Trunks‘ Stimme. Wie eine Schlafwandlerin sah sie zu ihm auf, erwachte, sagte etwas, sie wusste nicht mehr was, aber es schien ihn zu beruhigen. Er wandte sich ab.

Tiàla!, sie hörte jemanden ihren Namen rufen. Was? Ich bin hier. Wer ruft mich?, erwiderte sie in ihrem Kopf. Ihr Körper war aufgestanden und wandelte unter den verständnislosen Blicken der Geburtstagsgesellschaft durch den Garten. Trunks war aufgestanden um sie einzufangen....

Tiàla! Komm. Tiàla! , eine sanfte Stimme, so zärtlich, eine Frau, Wer bist du? Warum rufst du mich? Tiàla ging durch den Nebel ihrer wirren Gedanken, es wurde immer dunkler um sie herum, bis sie sich in einer tiefen Schwärze verlor.

Schwärze war das letzte was die Leute im Garten der Briefs jetzt sahen. Trunks war von einer plötzlich hervor-brechenden Energie fast bis zu seinem Platz, sprich quer durch den Garten, zurück geschleudert worden. Wie leblos schwebte Tiàlas Körper in der Luft. Ein gleißendes Licht ging von ihrem Körper aus, nein, schien aus ihrem Körper heraus zu strahlen.

Die gewaltige Aura ließ die Bäume ihre Äste bis zum Boden biegen. Die Haare aller Anwesenden - soweit vor-handen *g* - flatterten im Wind den die Energie auslöste. Tiàlas Haare hatten sich aus den unzähligen kleinen Zöpfen befreit, die Farbe geändert und wogten wie weiße Wellen um sie herum.

Das Ganze dauerte kaum eine Minute, dann brach die Aura zusammen, verlosch bis auf einen kleinen Funken. Tiàla fiel zu Boden und blieb im Meer ihrer, nun wieder schwarze, aber noch immer losen, Haare liegen.
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