Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (37-Der Richtige)

gewandt: „Einverstanden, ich weiß zwar nicht, ob ihr schon einmal etwas von dem Vorfall gehört habt, aber es geht um das mysteriöse Verschwinden von Cucuma, der Tochter der zweitmächtigsten Familie von Vegeta-sei, die seit über elf Jahren niemand mehr gesehen hat...“

Eine bedeutungsschwangere Pause folgte, in der Yaso sich versicherte, das die uneingeschränkte Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet war. Sogar Spin hatte sein Augenmerk von seinen Fingernägeln weggelenkt...

Zufrieden fuhr der Neuankömmling fort, und so erfuhren die Outcasts die Legende von der kleinen Gerkino, um deren Nichtpräsenz sich in all den Jahren die abenteuerlichsten Erklärungen rankten. Von diesen hatte Yaso keine einzige ausgelassen, nein, sogar noch ein, zwei Fakten dazu erfunden... Davon lebten gute Geschichten bekanntlich. Dass durch eine derartige Praxis die Wahrheit, falls sie in seiner Version überhaupt noch aufgetaucht war, dies nur verstümmelt getan haben konnte, störte den jungen Saiyajin nicht weiter- und er war der Meinung, dass auch die anderen dies nicht beanstanden würden.

Ein Blick in die Runde überzeugte ihn davon, dass seine Erzählung großen Anklang gefunden haben musste. Aus allen Richtungen blickten ihn leuchtende Augen an, die ihn förmlich dazu aufforderten, weiterzumachen... Aber ein Kopfschütteln seinerseits brachte zum Ausdruck, dass ihm schlussendlich doch die Ideen ausgegangen waren.

Mit einem unsicheren Blick wandte sich Yaso an die Anführerin. Vinéga, oder auch Viga, wie sie es bevorzugte, saß mit unterschlagenen Beinen auf dem Boden, den Kopf an der Schulter ihres Bruders angelehnt. Jedoch teilte sie nicht den Ausdruck, den die anderen Mitglieder der Gruppe auf ihren Zügen trugen- nein, sie starrte gedankenverloren auf einen imaginären Punkt in weiter Ferne. Auch Livo schien das aufgefallen zu sein, denn er stupste seinen Zwilling leicht mit dem Zeigefinger an und meinte in einem Tonfall, den man bevorzugt gegenüber Kleinkindern verwendet:

„Hey Viga! Nicht einschlafen...!“

„Huh? Wer hat hier was von Einschlafen gesagt?“ Eine sichtlich ertappte Vinéga fuhr sich als Geste der Verstörung durch die Haare... als die Anführerin bemerkte, dass die widerborstigen Strähnen, die für alle Saiyajins so typisch sind, immer noch im Dutt steckten, löste sie diesen in der Fortführung ihrer Bewegung.

„Du hast mal wieder geträumt.“, konstatierte Livo sachlich.

„Und du musstest mich natürlich wecken!“ Auf diese Äußerung folgte ein freundschaftlicher Puff in die Rippen ihrer Bruders, in dessen Folge der Getroffene sich in der Ecke und unter einem großen Berg von Gerümpel, dass von einem schlecht gesicherten Schrank heruntergestürzt war, wiederfand.

„Ouch... Du hast deine Kraft nicht unter Kontrolle, Machoweib!“

„Wer sagt denn, dass das Ergebnis nicht beabsichtigt war?“ Ein überlegenes Grinsen zierte das Gesicht der Anführerin. Da ihr Bruder darauf keine Entgegnung mehr zu haben schien, schnappte sie sich zwei der lose herumliegenden und vor Dreck starrenden Decken, warf eine Livo an den Kopf und hüllte sich, während sie sich neben ihm niederließ, in die andere.

Wie auf ein unsichtbares Zeichen hin folgte auch der Rest der Gruppe ihrem Beispiel, und suchte sich eine Schlafgelegenheit, wobei sich die Mehrheit um die beiden Neuankömmlinge scharte, in der Hoffnung, noch andere Neuigkeiten hören zu bekommen. Livo und Vinéga blieben allein in ihrer Ecke zurück.

Nachdem der Jüngere ein paar alte Schrauben, Blechplatten und Platine achtlos zur Seite gefegt hatte, meinte er leise zu seiner Schwester:

„Was ist los? Du bist doch nicht ohne Grund hier, wie ich dich kenne...“

Die Angesprochene stieß einen innerlichen Fluch auf ihre leichte Durchschaubarkeit aus. Doch da sie es ja doch nicht schaffte, ihrem Zwilling etwas vorzumachen, konnte sie auch ohne Umschweife beginnen.

„Was hältst du von der Geschichte?“

„Ziemlich phantastisch, wenn du mich fragst... Aber der Gedanke, dass Cucuma noch unter uns weilt, sie vielleicht ihr Gedächtnis verloren hat, die ganzen Spekulationen, die mit dem Märchen verbunden sind, den mögen sie...“ Ein Blick auf die im Licht des Wärmestrahlers rotglühenden Gesichter, die in Decken gehüllt um Yaso und Mustar knieten, machte unmissverständlich klar, wen er mit ‚sie‘ meinte.

„Du denkst also, dass alles frei erfunden ist?“

„Das habe ich nicht gesagt, aber ist das denn wichtig?“

„Ja, das ist es...“ Noch bevor Livo die Chance hatte, überhaupt ein fragendes Gesicht zu zeigen, war Vinéga dabei, ihm ihre vorhin gefasste Überzeugung niederzulegen: Dass Cucuma sicher längst tot war, dass dies keiner wusste, und dass man deshalb ihren Platz einnehmen konnte...

Der Saiyajin, dessen schwarzes Stirnband in der Dunkelheit untrennbar mit seinem Haaransatz verschmolz, konnte über die mit Enthusiasmus gepaarte Naivität seiner Schwester nur den Kopf schütteln.

„Zum ersten: Was, wenn alles eine Lüge ist, und zweitens, wie stellst du dir das vor?“

Schnell hatte die Anführerin die Grundzüge ihres Plans erläutert, dessen Basis es war, dass die betreffende Person aus der DNA-Datenbank von Vegeta-sei gelöscht wurde.

„Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Geschichte stimmt, ich habe selber schon davon gehört!“

Livo blickte zwar immer noch skeptisch, zeigte nun aber zumindest Interesse.

„Dir ist klar, dass das ‘ne Menge Recherchen notwendig macht?“

„Wir kriegen das schon hin...“</i>



Auf diese Weise war der Plan entstanden, in dessen Folge Vinéga nun wieder auf dem Weg zu ihrem Bruder war. Der Tag, an dem sie sich die Kapsel besorgt hatte und aufgebrochen war, schien Jahrzehnte in der Vergangenheit zu liegen... Zu viel war seit diesem Zeitpunkt passiert. Verloren in den Erinnerungen gewesener Tage stand die Saiyajin nun vor der Fabrik, in der sie ihren jüngeren Bruder vermutete. Das Gebäude sah noch genauso heruntergekommen aus wie an dem Tag, als sie es zum letzten Mal erblickt hatte. Ein paar zerschlagene Scheiben waren hinzugekommen, auch der Anteil von Putz an der Wand war geschrumpft, aber im großen und ganzen war ihr Versteck das selbe geblieben. <i>Als wäre sie keinen Tag fort gewesen...</i>

Mit diesem seltsam verschwommenem Gedanken im Unterbewusstsein erklomm Vinéga die Stufen, durchquerte die verlassene Produktionshalle, um dann vor der kleinen Tür zu stehen, die zum Geräteraum führte. In den Zeiten, als der Kasten erbaut wurde, konnte es noch keine automatischen Türen gegeben haben... Nur eine altmodische Klinke öffnete den Zugang zu ihrem ehemaligen Unterschlupf. Kein Laut des Quietschens war zu hören... Ein Zeichen, dass die Tür so oft benutzt wurde, dass sich jemand die Mühe gemacht hatte, sie zu ölen. Langsam schwang das morsche Stück Holz in der Angel, um den Blick in die Kammer freizugeben.

Eine nur allzu bekannte Stimme begrüßte den Neuankömmling, der es gewagt hatte, in die verborgenen Hallen der Outcasts einzudringen.

<i>„Du hast dich aber ziemlich verändert, Schwesterherz...!“</i>



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<i>Scherben?</i> Ein Bild, dessen Ursprung er sich nicht bewusst war, drängte sich vor Vegetas Auge auf. Konnte es denn sein, dass er Aiko aufgrund dieses Missverständnisses <i>verletzt</i> hatte? Erwartete sie nun, dass er zu ihr kam, und sich entschuldigte oder die Angelegenheit aufklärte? Schon allein der Gedanke daran war absurd... Er, der Prinz aller Saiyajins sollte sich entschuldigen! Ihm war schleierhaft, wie er sich in dieser Situation, auf die ihn nie jemand vorbereitet hatte, verhalten sollte.

Die innere Stimme, die ihm an diesem Tag schon einige mehr oder weniger gute Dienste geleistet hatte, meldete sich mit dem Ratschlag zurück, dass er sich auf die Suche nach seiner Gefährtin begeben sollte, um die Rolle, die er in dieser Farce spielte, ins rechte Licht zu rücken; und, wie Vegetas praktischer Verstand meinte, das Training, mit dem sie schon im Rückstand lagen, fortzusetzen. Falls er, auch wenn es seiner Überzeugung nach sehr unwahrscheinlich war, das Miststück vor dem Kampf nicht mehr erwischen würde, war es ratsam, dass Aiko über die Fähigkeiten verfügte, sich ihrer zu erwehren... Zumindest bis zu dem Zeitpunkt hin, da er in den Schlagabtausch eingreifen, seine offene Rechnung begleichen und das Weib endlich ihrem verdienten Schicksal zuführen würde.

Instinktiv versuchte der Saiyajin no Ouji, das Ki seiner Gefährtin zu orten... Ins Bewusstsein drang dieser Prozess erst, als er das Fehlen desselben bemerkte. Sie hatte ihre Aura unterdrückt- aber warum? Wollte sie ihn nicht sehen? Das schien die einzig mögliche Erklärung zu sein.

Aus einem ihm unbekannten Grund versetzte das Vegeta einen Stich ins Herz. Sollte einer diese <i>onna</i> verstehen... Sie konnte doch nicht wirklich glauben, dass dieser Kuss von ihm ausgegangen war!

Kopfschüttelnd machte er sich auf die Suche, die aus simplem Anlass schnell wieder zum stehen kam: Der Prinz wusste nicht, wo er anfangen sollte. Wohin konnte sie sich zurückgezogen haben? Eventuell ihr Zimmer?

Innerhalb weniger Sekunden war diese Möglichkeit überprüft und er genauso weit, wie er es zuvor gewesen war. Ähnlich ergebnislos verlief auch die Überprüfung der Küche, des Krankenflügels und seinen eigenen Gemächern.

Im Angesicht des mangelnden Erfolgs setzte sich eine Erkenntnis in Vegetas Bewusstsein durch: Wenn er auf diese Weise weiter suchte, würde er sie in einem Monat noch nicht gefunden haben... Nein, er musste sich eine neue Strategie zurechtlegen. An welchen Plätzen hatte sich seine Gefährtin vor ihrer Reise nach
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