Fanfic: Das dritte Schwert 9 - Endgame 4

Kapitel: Das dritte Schwert 9 - Endgame 4

Benedikt Julian Behnke

Das dritte Schwert

Kapitel 4

---- Der seltsame Kerl ----



Gerade als die drei Gefährten aus dem Wüstensand zur Hütte gelangt waren, umschloss sie plötzlich eine Wand aus blauem Feuer.

- Die drei hechteten sich die Böschung hinab und rollten schreiend ins Gras. Keine Zehn Meter hinter ihnen jagte eine Schar von blutrünstigen Schattenwesen und versuchten sie zu erwischen. Alle schwitzten sie heftig und Gisildur kam aus dem Gasthaus auf sie zugerannt, warf jedem von ihnen einen Heiltrank, eine durchsichtige Flasche mit roter Flüssigkeit, welche mit einem Korken verschlossen war, zu. Es verfehlte nicht die Wirkung und Isribus Wunden und die der anderen schlossen sich schnell. Kampfbereit zogen die Krieger ihre Schwerter und warteten auf den womöglich heranbrausenden Feind, doch gerade als dieser zum Sprung über den Hain auf sie ansetzte, schoss eine Wand aus blauem Feuer aus dem Boden und hüllte die Hütte ein. -

Warior erreichte keuchend das Ende des Sumpfest und gönnte sich eine Minute Pause.

- Hechelnd stützte er sich an einen vermoderten Baumstamm, der mit Moos und Algen behangen war und hielt sich den Bauch. Er hatte gehöriges Seitenstechen und in seinem Kopf dröhnte es. Das Einzige was ihm im Kopf herum geisterte war, dass er so schnell es ging zu seinen Freunden gelangen musste. Er nahm einen kräftigen Zug aus der Flasche an seinem Gürtel und befeuchtete seine Trockene Kehle. Hier hatte der Regen etwas nachgelassen und weiter vorne erkannte er sich der Himmel unter den Sternen ganz aufgetan hatte. Plötzlich schoss von dort wie ein Blitz eine Feuerseule aus blauen Flammen empor und tauchte den Wald in bläuliches, sich auf den Blättern spiegelndes Licht. -

Sam Halkman kletterte zu der oben Türmenden Bauernburg hinauf und hatte sich ein Seil um die Schulter gelegt, an dessen Ende die Nahrungsvorräte waren, die er bringen sollte.

- Das Seil war sehr lang und schon begannen die Trolle, Orks, Gnome und Schattenwesen an den Vorräten zu naschen. Oben würde er das Seil um einen Pfeiler binden und die Ladung dank seiner Leute hochziehen können. Das hektische und grausame Geschrei der Wesen, welche die Festung bewachen und belagern sollten, drang selbst von so weit unten noch schallend an seine Ohren. Er war zwar alt, aber dennoch fitt genug um mit einem Arm auf den berg zu klettern. Sogar hatte er sich an den verletzten Arm eine Prothese, einen Haken, angesteckt um ihn zwischen den Felsen hängen zu können. Mit verwitterten Zügen starrte er nach oben und suchte mit helfenden Augen nach seinen Leuten. Schon waren da oben Fackeln angezündet worden und diese erhellten das rege treiben, welches der Pirat nun erkennen konnte. Stein für Stein zog er sich höher und kam so immer weiter seinem Ziel näher. -

Savamir hatte einige Minuten mit der alten Dame geplaudert und hatte dann schließlich festgestellt, das diese keine Hexe war, sondern nur eine Frau, die es verstand mit der schwarzen Magie umzugehen.

- Das Gespräch war lang, intensiv und zeugte von Wohlgefallen der Beiden zueinander. Nach dem sie fertig geredet hatten, begab sich die alte Frau zu einem kleinen Pult in der Mitte des Raumes, auf welchem ein in schwarzes Leder gebundenes Buch lag, und tastete an dem Holz herum. Sie schlug das Buch vorsichtig auf, denn die Seiten waren scharf und hatten einen goldenen Rand. Seltsame Zeichen von verblasster Tinte geschrieben gafften sie an und sie las in dem Buch, als könne sie dies schon seit mehreren Jahren. Endlich schlug sie eine Site ziemlich in der Mitte auf und winkte mit verschwörerischer Miene Savamir zu sich. Dieser stand von dem hochlehnigen Stuhl auf und kam auf sie zu. Die Seite im Buch zeigte eine vergilbte Pergamentkarte mit feinen Linien, welche die Formen für Berge und Seen deuteten. Auch der Hadesfelsen war auf ihr eingezeichnet, dass konnte Savamir erkennen. Der Felsen hatte die markante Form eines Totenschädel mit scharfen, lange Zähnen und dahinter das feine Gerippe des aufragenden Do Morro Gebirges. Die alte Frau begann leise die Geschichte der Völker zu erzählen und meinte am Schluss nur, dass Muragecht sich in jedem Teil des Landes verstecken könnte und man wohl erst alle anderen Gebiete aufsuchen sollte, denn ein Angriff auf den Hadesfelsen sei einfach zu gefährlich. –

Wieder griffen die Schattenwesen die Zwei mächtigen Burgen der Menschen im Süden der Wüste an und diesmal schien die Lage aussichtslos für die Herren der Schlösser zu sein.



Die Orks, die noch im Sprung waren, zerfielen in den bläulich flackernden Flammen zu Staub und der Rest der abartigen Wesen versammelte sich mit lautlosen Schritten um die Säule, knurrten und bellten aber trotzdem so laut, dass man es sogar über das Tosen der Flammen vernehmen konnte.

„Wer...?“ stotterte Badenius und wie von einem Schlag auf den Anderen war die Kühnheit aus seinem Blick gewichen und der Angstschweiß machte sich wieder bemerkbar. Vorsichtig zog er die silberweiß im Mondlicht schimmernde Klinge aus der Scheide und trat einen Schritt auf die Hütte durch das weiche Moos zu. Immer noch waren deutliche Spuren in der nassen Erde von den Karren am Mittag zu sehen und endlich fiel es Isribus ein:

„Wo sind Savamir und Warior?“

„Keine Ahnung,“ erläuterte Gisildur und bemerkte erst jetzt ihren Fehler, „als ich aufgewacht bin waren sie nicht mehr da und als ich euch gesehen habe, verwundet und zerzaust, bin ich ins Haus gesprungen und habe Heiltränke besorgt! Auch da habe ich die anderen nicht gesehen!“ Erschrocken drehten sich alle um, denn ein Gnom hatte sich gerade in die Flammen gestürzt und war mit einem Zischen verglüht.

„Die Viecher nerven echt!“ rief Badenius etwas hauchend und umklammerte ängstlich den Griff des Schwertes mit beiden Händen.

„Pass auf!“ schrie Gisildur und drückte Isribus’ Kopf herunter, denn ein Pfeil mit geschwärzter Klinge war durch die Feuersbrunst gedrungen und zerfiel erst wenige Zentimeter nach seinem Haupt zu glimmendem Staub.

„Mit Geschwindigkeit können sie für wenige Sekunden hindurch brechen!“ ertönte eine tiefe Stimme hinter der Hütte und ein Mann mit einem schwarzen Kapuzenumhang trat aus dem fast überall aber dort finstersten Schatten. Noch war sein Gesicht im mit Dunkelheit, die sich unter den tiefen Einfurchungen auftat, bedeckt und als er den Kopf hob, erstarrten die Brüder und Freunde wie zu Stein. „Ich bin Senragor, der Hüter des ehemals heiligen Schwertes!“

„Wenn du ein Feind bist, werden wir bis zu unserem letzten Atemzug kämpfen!“ sagte Isribus, die Luft scharf durch die Nase ausstoßend, zog seine Waffe und ging fast wütend in Kampfstellung.

„Aber, aber, wer wird denn gleich so wütend sein...!“ beschwichtigte in der Dunkle und bei dieser Bemerkung erstarrte Gisildur ein zweites Mahl:

„Leg den Morgenstern bei Seite, Freund, dies ist der einzige Nachkomme Sendinior’ s!“

„Woher willst du das wissen schnaubte!“ schnaubte Isribus, immer noch die Waffe fest in der Hand haltend.

„Genau, woher willst du das wissen?“ stachelte Senragor und spielte buchstäblich mit dem Feuer, „Ich könnte genau so gut ein gemeiner Diener Muragecht’ s sein, wie zum Beispiel der Gestaltwechsler, oder der Tot!“ Er machte eine Pause, „Ich liebe vorsichtige Leute. Ach übrigens, den Feuerschild kann ich nicht ewig lodern lassen, also vertraut mir lieber!“ Mit diesen Worten bückte er sich hinunter, griff in den Staub und nahm eine Hand voll davon auf. Noch während er sich aufrichtete, schleuderte er den feinen Sand gegen das Feuer, welches sofort im Nichts verschwand. Zuerst sahen die Gnome und die Anderen nur verdutzt drein, doch dann schwenkten sie ihre Waffen über dem Kopf und stürmten auf die Gefährten zu. Im gleichen Moment als sie die Wand erreicht hatten, flammte dieser wieder rasch empor und die tobenden Feinde verpufften wider in der Luft. Die Freunde atmeten noch immer schwer und begriffen so einiges nicht.

„Was sollen wir tun?“ fragte Isribus ausspuckend und versuchte seine noch weilende Wut zu unterdrücken. Senragor hob den Blick und die Gefährten schraken zurück bei dem Anblick der toten Augen.

„Ihr sollt mir helfen auf meine Weise das Schwert wieder zu erlangen und es statt eurem König mir zu überlassen!“ Der Druide, so nannte man die Zauberer eines geheimen Zirkels, war ein großer Mann mit bleichen, verfurchten Gesichtszügen und einem Bart, welcher seinen Mund umspielte. Er hatte dunkle, mittelange Haare und giftgrüne, verdunkelte Augen, welche alles aus tiefen Augenhöhlen erkundeten.

„Niemals!“ brüllte Savamir. Die zuerst erlustigte Mine des Magiers verschlechterte sich, er hob die große Hand, zuckte mit den Fingern und nach einem drückenden Geräusch zerfiel die Wand in winzige, kleine Funken, welche glimmend zur Erde regneten.

„Das ist nur ein Trick!“ versicherte Isribus den Andren, war aber selbst nicht so recht davon überzeugt und wirkte daher leicht verunsichert. Die verwirrten Schattenwesen hielten erst ihre Hand in die Luft, an die Stellen, an welchen das blaue Feuer noch vor wenigen Sekunden gezüngelt hatte und fuchtelten tastend und mit erschütterndem Blick durch die Luft. Als ihre Leiber nicht zu Asche wurde, rannten sie wieder schreiend auf ihre Gegner zu, schwenkten die brüchigen Schwerter und ließen die strähnigen Haare flattern. Den ersten angriff dominierten die schwarzen Wesen, doch die erbittert kämpfenden Gefährten rissen ihre Klingen durch deren Leiber und zerteilten so die erste Angriffswelle, doch der ewige Nachschub an Gegnern drückte ihnen die Luft ab und sie kämpften nun Rücken an Rücken gegen die wankenden Trolle, Gnome und wandelnden Leichen. Plötzlich schaltete sich Senragor ein und
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