Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (38)

lagen. Allein die Lächerlichkeit, dass er zu diesem Miststück zurück gehen würde, hätte die <i>onna</i> doch durchschauen müssen!

Dessenungeachtet schien Aiko den Humor ihres Gefährten nicht zu teilen, oder sie war einfach zu aufgewühlt, um den implizierten Witz überhaupt als einen solchen wahrzunehmen... Jedenfalls war sie auf dem Boden zusammengesunken, unfähig zu sprechen. Sogar ihre Gesichtszüge schienen eingefroren zu sein... Noch immer war die Maske völliger Verstörung über das sonst so lebendige Profil gelegt. Doch die Fürstin war nicht dem Freeze-Blast einer außerirdischen Zivilisation oder einer tückischen, in Sekundenbruchteilen lähmenden Seuche zum Opfer gefallen- nein, die stummen Tränen, die ihr über die geröteten Wangen kullerten, machten klar, dass sie zumindest biologisch unversehrt war. Ihr psychischer Zustand erfüllte diese Anforderungen ganz und gar nicht... doch das stand außerhalb jeder Frage. Absurderweise war das erste, worüber sie sich wunderte, der Fakt, dass sie überhaupt noch genug Tränen hatte, die sie über diese neuerliche Wendung der Ereignisse vergießen konnte. Insgeheim war da immer noch die Hoffnung gewesen, dass es allem äußerem Anschein zum Trotz nicht so war... Doch nun stand unabänderlich fest, was sie die ganze Zeit schon vermutet hatte.

<i>Ihr Gefährte hatte sie betrogen, hatte sich mit ihrer Doppelgängerin eingelassen. Und dies auch noch eiskalt vor ihr zugegeben...</i>

Wenn ihre Welt nicht schon zuvor zusammengebrochen war, dann tat sie dies jetzt. Vegeta... wie lange trieb er schon dieses doppelte Spiel? Warum war er ihr überhaupt hinterhergekommen? Um ihr den letzten Stoß zu versetzten, die Demütigung perfekt zu machen? Vielleicht, vielleicht würde er sie jetzt umbringen, um das verbliebene Hindernis zwischen ihm und seiner neuen Gefährtin aus dem Weg zu räumen? Fragen über Fragen, und Aiko sah sich nicht gewachsen, auch nur eine einzige davon zu beantworten. Sie würde noch verrückt werden...



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„Alles begann mit einer Razzia gegen-“, Livo überlegte einen Moment, „gegen die Systemfeinde, so hatten sie es genannt...“

„Systemfeinde?“

„Umtriebige Drittklassesaiyajins, Diebe, kampfunwillige Subjekte-“ Der Schwarzhaarige spuckte diese Bezeichnung verächtlich aus. „zu denen scheinbar auch wir gehörten.“

Vinéga schwieg. Razzien hatte es schon viele gegeben, und bisher waren sie immer erfolgreich entkommen...

„Versteh mich nicht falsch, Schwesterherz. Die Aktion war mit dem, was du bisher erlebt hast, nicht zu vergleichen. Plötzlich standen überall Wachen, Patrouillen liefen in unserem Viertel herum, Hausdurchsuchungen wurden in den Wohnungen durchgeführt... Der erste, der verschwand, war Mustar, nicht lange nach deiner Abreise. Vielleicht wurde er getötet, vielleicht verschleppt und in die Kasernen gebracht, möglicherweise hatte er auch einfach keine Lust mehr und ist ausgestiegen... Wir haben es nie erfahren. Aus Yaso, dem einzigen, der Zugang zu ihm hatte, und der ihn als Letzter gesehen hat, haben wir kein Wort herausbekommen... Ist aber auch egal.“ Nachdenklich blickte Vinégas Zwilling seine Schwester an, auf ihre Reaktion gespannt.

„Erzähl weiter.“

„Wie du willst... Innerhalb kurzer Zeit verschwand einer nach dem anderen. Manche haben wir beobachtet, wie sie gefangen wurden, Spin musste ich auf der Flucht zurücklassen, weil er unglücklich gestolpert war und nicht mehr weiter konnte... Aber die meisten sind nachts einfach nicht mehr aufgetaucht. Aus Gründen der Sicherheit sind wir, sofort nachdem wir von der Razzia gehört haben, nur noch einzeln oder zu zweit losgezogen. Keiner sollte feststellen, dass es noch andere gab, die dazugehörten. Du hättest es sicher genauso gemacht...“

Die Saiyajin nickte stumm.

„Nach deinem Verschwinden habe ich das Kommando übernommen. Ich habe den anderen gesagt, dass sie, bevor sie hierher zurückkehrten, einen großen Umweg machen sollten... Und sichergehen, dass ihnen keiner folgte. Einmal wäre es fast schief gegangen, Céleri und Toma wurden direkt unter diesem Fenster erwischt...“ Livo wies auf die kaputten Glasreste, durch die die letzten Strahlen der Sonne drangen. „Ihre Körper lagen noch ewig dort, da wir nicht wagten, sie wegzunehmen. Aber bis in unser Versteck ist nie jemand gekommen.“

„Was wurde denn dann aus den beiden?“ Vinéga fiel es schwer, ihre Abscheu zu unterdrücken... Die quirlige Céleri und Toma, dessen lange Haare immer für Frotzeleien gesorgt hatten, die er sich trotzdem nie hatte kürzen lassen- ihre Freunde, mit geschundenem Körper in der Abflussrinne vor der Fabrik. Die Vorstellung war grauenvoll...

„Irgendwann ist eine andere Patrouille vorbeigekommen, und hat sie per Ki-Blast“, Livo schluckte, „zu Asche verarbeitet. Spin, der damals noch bei uns war, hatte die Wachen etwas von <i>‚dreckigem Gesindel‘</i> murmeln hören. Aber wir waren es ja gewohnt, so bezeichnet zu werden. Am Ende waren nur noch Yaso, Cabba und ich übrig.“

„Kamen denn keine Neuen mehr dazu? Und warum gerade Cabba?“ Die ehemalige Anführerin stellte beide Fragen, obwohl die Antwort darauf schon die ganze Zeit in ihrem Unterbewusstsein schlummerte. Doch solange sie es sich nicht eingestand, bestand noch immer die Hoffnung, dass alle Vermutungen nur Hirngespinste, erzeugt von einem überängstlichen Geist, waren...



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An dieser Stelle schalteten sich die natürlichen Schutzmechanismen ein, über die ein jedes Individuum in mehr oder weniger ausgeprägtem Maße verfügte. Das, was die Gerkino am heutigen Tage erlebt hatte, war einfach zu viel gewesen- selbst für ein so effizientes und schnell verarbeitendes Gehirn wie das der Saiyajins.

Langsam fiel Aiko in die warme, willkommen heißende Schwärze, den Ort der Nichtexistenz alles Denkens, der Erlösung von all den durchstandenen Qualen versprach- <i>Vergessen</i>. Ein entspanntes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie immer tiefer in die Ohnmacht hinabglitt.

Der Verursacher betrachtete den Vorgang mit wachsender Hilflosigkeit. Erst hörte sie auf zu sprechen, dann fing sie an zu heulen, und jetzt schlief sie auch noch ein? Nein, eingeschlafen war sie nicht, nur bewusstlos, korrigierte Vegeta sich in Gedanken. Aber wieso denn? Wegen diesem <i>Witz</i>, den er eben gemacht hatte? Das kam dem rationalen Verstand des Saiyajin no Ouji sehr unwahrscheinlich vor... Aber die berüchtigte innere Stimme meldete sich mit einem penetranten Singsang zurück, dessen Inhalt -grob zusammengefasst- Vegetas Schuld parodierte. Der, der unter den Eskapaden seines Gewissens, oder was auch immer seine insgeheimen Befürchtungen in Worte fasste, zu leiden hatte, brachte es mit einem kurzen Fluch zum Schweigen.

Was konnte ihren Ohnmachtsanfall nur ausgelöst haben? Nachdem die Möglichkeit einer Invasion potentieller unsichtbarer Feinde, eines partikulären Fehlens von Sauerstoff und auch alle sonstigen äußeren Einflüsse ausgeschlossen werden konnten, zog der Prinz die Möglichkeit, die ihm seine innere Stimme auf so nervenzerfetztende Weise mitgeteilt hatte, wieder in Betracht.

Sollte er sie wirklich verletzt haben? Schuldgefühle waren eine schreckliche Angelegenheit, das musste auch Vegeta no Ouji feststellen- zum ersten Mal in seinem Leben. Den schlaffen Körper unbeholfen aufhebend, beschloss der Prinz, den Meditank zunächst außen vor zu belassen, da jegliche Verletzungen auszuschließen waren. Aber wohin mit ihr? In Ermangelung eines besseren Einfalls, entschied er, sie in seine Gemächer zu tragen... Sicher war sie, bis er da angekommen war, schon aufgewacht.

Kopfschüttelnd betrachtete er das lächelnde Frauengesicht, dass beinahe in einem Nest von schwarzen, wilden Haaren verschwand. Diese <i>onna</i>...



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„Die, die alleine auf der Straße lebten, waren als Erste dran... Es konnten keine Neuen mehr dazukommen, weil es keine anderen Straßenkinder mehr gab. Alles war sauber, blitzeblank und rein von Dreck und Gesindel...“ Seine Worte troffen vor Zynismus. „Und du kennst Cabba... Klein, ängstlich und die Jüngste von allen- <i>Sie</i> haben wir immer mitgeschleppt, für sie haben wir sogar das Essen fallenlassen, nur um sie zu retten... Ob wir wollten oder nicht, wir mussten sie beschützen. Eine Weile ging das auch gut, wir schafften es, genug Nahrung für uns drei aufzutreiben, ohne geschnappt zu werden.“ Der Jüngere blickte seine Schwester an, um festzustellen, ob sie irgendeine Frage hatte. Nein, sie saß inmitten dem Haufen von Decken, die Beine fest an ihren Oberkörper gezogen- als müsste sie sich vor einer unsichtbaren, inneren Kälte schützen.

„Eines Tages bekam Yaso einen todsicheren Tipp- woher, verriet er uns nicht. Aber, was viel wichtiger war, an dieser Stelle sollten wir uns gefahrlos Essen holen können... Allerdings brauchten wir Cabba dazu, denn sie war die einzige, die durch den engen Lüftungsschacht des Lagerhauses kriechen konnte. Da nur Yaso wusste, wo sich die Halle befand, beschlossen wir drei, dass er und Cabba losziehen würden, und ich die Stellung halten würde. Nachts, in der Stunde der hohen Sterne, brachen die beiden auf, doch ich schlief weiter, da ich sie erst im Morgengrauen zurück erwartete. Ich wurde von der Sonne geweckt, die schon weit oben am Himmel stand- du weißt ja, wann das erste Licht durch die Fenster fällt.“

Die Saiyajin nickte langsam. Sie ahnte, was jetzt kommen würde, doch wagte nicht, es auszusprechen...

„Die beiden waren noch nicht wieder zurückgekehrt. Ich war zunächst
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