Fanfic: Feenwald (13)(Abenteuer)
war.
Während Ran friedlich in ihrem Himmelbett geschlummert hatte war es Shinichi kaum möglich gewesen auch nur eine Auge zuzumachen. Was in den letzten Stunden geschehen war hatte ihn zu sehr aufgewühlt, als dass er hätte schlafen können. Er war noch lange am Balkon stehen geblieben und hatte über den Scherbenhaufen nachgedacht in den sein Leben sich offenkundig verwandelt hatte. Er hatte auch über die seltsamen Empfindungen nachgedacht, die ihn in letzter Zeit heimgesucht hatten (Anmk. d.A.: Noch vor dem Urlaub im Wald!) Die bruchstückhaften Erinnerungen, die gar nicht seine sein konnten und trotzdem in seinem Bewusstsein umherschwebten wie Spinnweben. Je mehr er darüber nachdachte desto mehr Erklärungen fielen ihm ein, doch eine war haarsträubender als die andere und sein Kopf fing an zu schmerzen. Immer wenn er an so einem Punkt angelangt war entschied er, dass es seine Situation, wenn man mit Verstand an die Sache ranging(der bei ihm ja angeblich auch ‚Hexenwerk ’seine sollte) nicht erlaubte überhaupt nachzudenken. Irgendwann war in einen der Flure getaumelt, hatte aufs Geratewohl eine Tür auf gestoßen und ein leeres Bett gefunden und sich hineinfallen lassen. Der war erschöpft und so fiel in jenen Dämmerzustand zwischen schlafen und wachen, in dem man sich befindet wenn man zu müde ist um wach zu sein, aber zu aufgeregt um zu schlafen. Es war eine unangenehmen Nacht und er war froh als sie zu Ende war und Kundry ihn mit ihrem Eintreten aus dem Nebel riss, der seinen Kopf umgab.
„ Aufstehen du Faulpelz, wir müssen bald los wenn wir noch vor Mitternacht ankommen wollen.“
„Wie hast du mich überhaupt gefunden? Ich bin doch einfach irgendwo reingetapst und hab mich hingelegt.“
„Irgendwo ist gut, du hast in meinem Bett geschlafen! Na ja in einem davon.“
„Du hast mehrere??“
„ Hey, was erwartest du, ich bin eine Prinzessin, die Leute halten das für nötig auch wenn ich selbst nie in mehr als einem Bett schlafen kann.“
Es stellte sich heraus, dass seine Sachen in der Wäsche mit Lumpen verwechselt und weggeworfen worden waren. ‚ Mit Absicht’ brummelte Shinichi vor sich hin. Aber Gott sei Dank sahen die Kleider die das Feenvolk im allgemeinen trug nicht so aufgetakelt aus wie ihr Festtagsstaat. Als Shinichi Kundry vom Baum herunterfolgte staunte er nicht schlecht als sie ihm ihre Reittiere vorstellte.
„ Ich werd’ verrückt ein paar wahrhaftige Einhörner, aber da gibt es nur ein kleines Problem.“ Kundry zog fragend eine Augenbraue hoch.
„ Ich kann nicht reiten.“
„Ach papperlapapp jeder kann reiten. Setz dich einfach drauf und Aurinia macht den Rest, nicht wahr meine Schöne?“ Wie als Antwort kam ein glockenhelles Wiehern von einem der Einhörner. Der fremde Sprecher hinter mir entpuppte als Fion, Kundrys jüngerem Bruder, dessen Kleider ich am Abend zuvor getragen hatte. (Ich wechsle jetzt die Erzählform weil Shinichi das viel besser beschreiben kann als ich und viel lustiger!)
„Ich werde mit euch kommen, schließlich brauchst du einen Fechtpartner.“
„Fechtpartner? Mit was fechten wir denn?“
„Na mit Schwertern natürlich was denn sonst?“
Ja, was denn sonst. Mit einem Seufzer ergab ich mich meinem Schicksal und ließ mir von Fion auf mein Reittier helfen.... und erlebte ein Überraschung. Auf dem Rücken von Aurinia fühlte ich mich pudelwohl und mir kam gar nicht in den Sinn, dass ich vorher noch auf so etwas wie einem Pferd gesessen war.
„Na siehst du , was gibt es da zu meckern, du bist ein Naturtalent. Ich kenne die Geschichte eines Helden, der als der beste Reiter bekannt war den es je in unserem Reich gab. Er war General in der großen Schlacht und meine Urgroßvater weißt du.“
In meinem Gesicht muss wohl deutlich dass Entsetzen geschrieben gewesen sein, denn Fion verstummte augenblicklich. Kundry rollte nur die Augen und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
„Was ist? Hab ich vielleicht irgendetwas verpasst?“
„Oh Fion, du Träumer du bekommst doch nie etwas mit, oder?“ Ihre goldenen Augen richteten sich abrupt auf mich, ohne das unflätige Gebrabbel ihres kleinen Bruders zu beachten.
„ Es wäre besser wenn du in anderer Gestalt reist, sofern dir das nicht zu unangenehm ist so... fällst du einfach zu sehr auf.“
„Wenn es unbedingt sein muss, aber ich weiß nicht wie das funktioniert.“ „Da gibt’s nichts zu funktionieren, tu’s einfach.“ Ich schloss die Augen und versuchte mich zu konzentrieren. Ich fühlte einen kleinen Ruck, aber sonst kam ich mir normal vor. Die zufriedene Miene meines Gegenübers bestätigte mir jedoch die Absurdität dieser Situation jede Grenze des möglichen sprengten.
„Wo reiten wir eigentlich hin?“ fragte ich als wir schon fast aus der Stadt heraus waren.
„ Zu Mackon, dem Hüter der Waffen. Er wird dir alles beibringen was du wissen musst.“
Aha, ich fragte mich was da auf mich zukommen mochte. Aber es war zu spät sich noch Gedanken darüber zu machen ich hatte mich entschieden und dabei blieb es. Wir ritten den ganzen Tag und sprachen dabei nicht viel. Sonderbarerweise hätte ich nie gedacht dass der Wald so groß war. Als es dunkel zu werden begann fragte ich wann wir lagern würden. Gar nicht, kam prompt die Antwort, noch ein paar Wegbiegungen und wir wären da. Doch im selben Moment fiel etwas von den Wipfeln der Bäume auf den Hals von Aurinia herab, die es jedoch sogleich heftig abschüttelte.
„Was war das?“ fragte Fion. „Ich weiß nicht, irgend so ein kleines schwarzes Etwas mit zwei Armen und zwei Beinen und riesigen Fledermausohren.“ „Oh nein, Kundry, Wipfeltrolle!!!“
Genau da fingen die Äste über uns an zu summen und lauter kleine schwarze Biester fielen daraus herab. Es muss ein ganzes Nest gewesen sein Fion schrie: „WEG hier!“ und das ließ sich Aurinia nicht zweimal sagen und preschte los. Blöderweise war eins von den garstigen Biestern direkt auf meinem Kopf gelandet und bevor ich es abschütteln konnte, spürte ich eine scharfe Kralle nur Millimeter an meinem Auge vorbei schrammen, die einen tiefen Kratzer bis zu meinem Mundwinkel hinterließ. Glücklicherweise haben Wipfeltrolle die Eigenschaft nur ein paar eng zusammenstehende Bäume zu bewohnen, aber wenn man unter diesen hindurch ist dann lassen sie einen in Ruhe, weil man keine Bedrohung mehr für sie darstellt. Nachdem wir die letzten Meter im Schweinsgalopp genommen hatten tauchte vor uns eine Lichtung mit einer schäbig aussehenden Hütte auf. Auf Fions Ruf kam ein stämmiger majestätischer Fean (maskuline Form von ‚Fee’) auf er begrüßt aus mit ausgestreckten Armen.
„Da seid ihr ja endlich!“ Als er unseren etwas zerzausten Zustand bemerkt hatte fügte er hinzu: “Ah und die Wipfeltrolle haben euch auch schon begrüßt, wie ich sehe. Kommt herein ich versorge eure Wunden.“
Fion hatte einen tiefen aber nicht besonders dramatischen Schnitt im Oberschenkel, Kundry hatte einen dekorativen Kratzer am Oberarm davon getragen. Nachdem diese Dinge versorgt waren ging Mackon zu mir hinüber. „Na Junge, da hast du aber noch mal Glück gehabt, das hätte buchstäblich ins Auge gehen können. Da wird eine hübsche Narbe bleiben!“ Ich stöhnte auf, das erste große Abenteuer und ich musste natürlich gleich ein Souvenir einsacken, die Welt ist so ungerecht! Aber zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch noch nicht, was Mackon mit mir vor hatte, Schule von wegen, die Oberstufen war ein Witz gegen das was mich erwartete.
So zu meinem Bedauern muss ich hier aufhören, aber sonst wird’s wirklich zu lang. Sorry, dass ihr so lange auf diesen Teil habt warten müssen, aber erstens hatte ich keine Zeit und zweites ist es mir ziemlich schwer gefallen diesen Teil zu schreiben. Aber die Szenen mit Ran gefallen mir sehr gut. Ich bin schon ganz gespannt auf den Zeitpunkt an dem sie sich wiedertreffen, mal sehen was dann passiert. Ich hoffe euch gefällt die Story.
Cat