Fanfic: Das schwarze Schaf in Bardocks Familie - [6]

Kapitel: Das schwarze Schaf in Bardocks Familie - [6]



Black Sheep - The 6th Part





"Dein Bruder weiss sich selbst zu helfen!"

Hastig griff er nach der Hand des Jungen und zog ihn hinter sich her. Dieser warf einen verzweifelten Blick zurück. Sah, wie sich das Bild seines Bruders immer weiter von ihm entfernte. Er riss den Blick wieder nach vorne und rannte weiter...

"Hast du eigentlich Geschwister...?" fragte das Mädchen ihn lächelnd.

"Nein." - "Dann bin ich ab jetzt deine grosse Schwester!"



`Warum nur? Warum habe ich gelogen...?`

Das Bild wurde schwarz.

`Ich habe... meine Familie verleugnet.`



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"Tales? Tales, kannst du mich hören?"

Langsam, sehr langsam schlug er die Augen auf. Verschwommen konnte er das Gesicht des jungen Mädchens erkennen. Er kniff die Augen wieder zusammen. Sein ganzer Körper schmerzte. Er war nicht fähig, sich zu rühren.

"Endlich bist du zu dir gekommen." hörte er nun wieder Citres` Stimme. Er schlug die Augen wieder auf. Diesmal sah er sie klarer.

"Du warst fast acht Tage bewusstlos." fuhr sie leise fort. "Es tut mir leid. Ich konnte dich nicht ausreichend schützen."

Tales` Blick war starr zur Decke gerichtet. "Was ist geschehen?"

"Mehr als die Hälfte unserer Besatzung ist auf diesem Planeten umgekommen. Unser Raumschiff wurde durch eine Schutzvorrichtung vor dem Angriff bewahrt. Fawn hatte die Attacke mehr oder weniger unverletzt überstanden und uns eingesammelt. Wir befinden und schon seit einer Woche wieder im All."

Der Junge schloss die Augen wieder. Er war zu erschöpft, um sie lange offen zu halten. Und das war ja auch eigentlich nicht nötig.

"Soviel also zu euch Freibeutern." flüsterte er fast.

Citres senkte den Kopf. "Dass du dabei so schlimm verletzt wurdest, ist nur meine Schuld."

Tales schlug überrascht die Augen auf, drehte den Kopf zu ihr auf die Seite und sah sie verwundert an. Citres starrte zum Boden. "Diese blaue Kugel, die Fawn uns zugeworfen hatte, hätte dich eigentlich vor dem Licht beschützen müssen. Aber das hat sie nicht. Ich konnte damit nicht umgehen..."

"Das..." Tales stockte. Er atmete tief durch. "Das ist nicht deine Schuld. Ich nehm`s dir nicht übel. Schliesslich lebe ich ja noch."



Dank des heilenden Dampfes der Regenerationskuppel war Tales schon bald wieder völlig genesen. Die Zahl der Mannschaft nahm bald wieder zu, und der junge Saiyajin konnte schon zwei Monate später an einem richtigen Raubzug teilnehmen. Er beteiligte sich zwar nicht wirklich daran, doch das Kämpfen bereitete ihm jetzt endlich doch Freude.

Auf einem weiteren Planeten konnte er gemeinsam mit Citres den Dorfältesten der dortigen Bewohner überlisten und die Schätze des Volkes für sich behaupten.

Tales war bereits ein geübter Kämpfer. Zwar gelang es ihm noch immer nicht, Citres in den Übungskämpfen zu besiegen, doch anderen Wesen war er längst überlegen.



So vergingen drei Jahre. Citres war nun neun, und Tales sechs Jahre alt. Inzwischen hatten sie unzählige Völker ausgeraubt, gegen die verschiedensten Rassen gekämpft und ergänzten sich im Team noch immer perfekt.

Citres hatte ihr Versprechen, sich wie eine ältere Schwester um Tales zu kümmern, bis jetzt gehalten. Doch die Pläne ihres Meisters sollten die Freundschaft der beiden Saiyajin auf eine harte Probe stellen...



"Beweg deinen faulen Hintern endlich in die Höhe, du erbärmlicher Wurm!"



Wieder einmal war das Raumschiff auf einem wüstenähnlichen (ich hab`s mit meinen Wüsten °~°) Planet gelandet. Fawn hatte den beiden Kindern erklärt, dass es nun an der Zeit wäre, wenn jeder von ihnen sein eigenes Trainingsprogamm erhielt. Und das von Tales sah wohl offensichtlich vor, in praller Hitze Fawn`s blitzschnellen Energiekugeln ausweichen zu müssen.

Der Mahoujin fluchte und beschimpfte den Jungen immer wieder. Tales, der bereits seit zehn Stunden auf den Beinen war, und davon acht Stunden mit Training verbracht hatte, störte sich nicht mehr daran. Er war bereits zu erschöpft, um sich davon weiter provozieren zu lassen.

Fawn feuerte weitere Energiebälle auf den Jungen ab, dieser konnte nur noch knapp ausweichen und liess sich dann geschlagen in den heissen Sand fallen.

"Bist du etwa schon am Ende, du Würstchen?!" maulte Fawn wieder. "Ich seh schon, du pfeifst ja schon aus dem letzten Loch!" Er hob die Hand und liess eine neue Kugel entstehen. "Steh auf! Ich werde sie abfeuern, ob du jetzt aufstehst oder nicht!"

Tales keuchte. Mühsam rappelte er sich wieder auf und verkreuzte die Arme vor dem Gesicht.

Fawn liess die Energiekugel auf ihn zusausen.

Doch Tales wich ihr nicht aus, sondern wehrte sie diesmal ab. Etwas, das zwar nicht Sinn der Übung war, Fawn aber gefiel.

Drei weitere Stunden scheuchte er den Saiyajin unter der prallen Sonne. Bis Citres ihren Meister schliesslich darauf hinwies, dass Tales nun genug gequält wurde und sie jetzt gerne mit ihm (also mit Fawn, mit Tales darf sie ja nicht mehr) trainieren würde.

Citres fand, dass Fawn mit Tales` Training übertrieb. Er setzte den Jungen noch einige weitere Tage der prallen Hitze aus. Und Citres hatte ihn einen Tag vor ihrer Abreise sogar während der Nacht hören können. Er war täglich so erschöpft gewesen, dass er sofort nach dem duschen müde in sein Bett gefallen und eingeschlafen war.



In den folgenden Monaten setzte Fawn den jungen Saiyajin allen nur erdenklichen Wetterzuständen aus. Er liess ihn nicht nur in glühender Hitze, sondern auch während stürmischer Regenfälle, starken Winden, und zuletzt auch in kältestem Eisregen trainieren.

Und zu ihrer Verwunderung machte Tales das alles widerstandslos mit.



Doch Citres begann sich zunehmend um ihren "kleinen Bruder" zu sorgen. Er hatte sich innerhalb dieser Monate radikal verändert. Er sprach kaum noch mit ihr (wie auch wenn man den ganzen Tag trainiert?) und verhielt sich ihr gegenüber immer abweisender.

Dem Mädchen wurde bald klar, dass dieses Verhalten nicht nur allein mit dem Trainig zusammenhing, durch das Fawn ihn täglich jagte, sondern mit einer anderen Tücke ihres Meisters. Und hätte sie damals gewusst, wie Recht sie mit dieser Vermutung hatte, hätte sie höchstwahrscheinlich versucht es zu verhindern.



Inmitten des düsteren Raumes stand nun der Junge. Völlig teilnahmslos starrte er in die Dunkelheit. Den Mund leicht geöffnet, die Arme ruhig an den Seiten herunter hängend, und völlig regunglos.

"Du willst von mir wissen, wieso du hier bist?"

Der Junge schwieg und nickte nur leicht.

Ein Arm legte sich von hinten um seine Schultern. Sein Blick wirkte völlig leer.

"Ich habe dich zu mir genommen. Deine Familie, die dich im Stich liess... sie wollten dich nicht bei sich haben."

Das Gesicht des Saiyajin zuckte kurz. Der Arm löste sich von ihm.

"Aber du brauchst sie nicht. Du bist auf deine Familie nicht angewiesen. Sie haben dich zurückgelassen, weil du in ihren Augen nutzlos warst..."

Er beugte sich vor und hauchte dem Jungen ins Ohr: "Sie... hassten dich... Tales."



"Ich habe keine Familie." erwiderte dieser schliesslich.

Ein hinterhältiges Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des anderen ab.





Fortsetzung folgt...



Harte Sache. Mahou-jin hab ich übrigens von dem japanischen Wort Maho = Magie. Diese Wesen besitzen Zauberkräfte, sowie übersinnliche Fähigkeiten, wie hier Psychokinese, bei der er andere gedanklich beeinflusst.

Ich sollte nicht so viel labern...

Bis zum nächsten Teil! ^^
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