Fanfic: Wille und Herz (3. Kap. oder "Bras Rendezvous")

mit ihren Augen und nicht nur mit ihrem Spürsinn, denn als ob ihr eigener Angriff ausschlaggebend war, so konnte sich jetzt auch die Aura des Angreifers deutlich spüren. Und was sie spürte, veranlasste sie dazu, ihre Reserven erneut zu sammeln. Allerdings griff sie nicht an, das wäre unhöflich und vermutlich auch nicht sehr weise. Sie wusste zwar, dass er sie angegriffen hatte, wollte allerdings lieber noch etwas warten, bevor einfach drauf los schlug und in einer Unachtsamkeit einen schweren Fehler beging - unüberlegtes Handeln brachte einem nur Probleme ein, hatte ihr Vater ihr immer gesagt, weshalb Bra selbst nur selten den ersten Zug wagte.

Statt also irgendein Glied zu rühren nahm sie ihren Gegenüber genauer in Augenschein. Das, was sie zuerst als Regenbogenstern im Rauch erkannt hatte, entpuppte sich als eine Art Edelstein und er leuchtete noch immer intensiv in den Regenbogenfarben, dabei schien das Leuchten aus dem Innern des Steins zu kommen. Der runde Stein selbst, wie eine gläserne Hülle für das Regenbogenlicht, saß in einem armlangen spitz zulaufenden Stab, der in der Mitte von einem Mann gehalten wurde. Zumindest nahm Bra an, dass es sich um einen Mann handelte, sie war sich nicht sicher. Er sah einem Menschen durchaus ähnlich, erinnerte sie sogar ein wenig an den immer finster blickenden Piccolo, obwohl ihr dieser ohne Frage weit sympathischer war, aber diese Menschenähnlichkeit kam nur daher das dieser Fremde die gleichen Proportionen und die gleiche Anzahl an Gliedern hatte. Die Haut hatte eine Farbe, die Bra im entferntesten Sinne als ein dunkles Blaugrün einstufen konnte, die Haare schillerten in den verschiedensten Farben, ähnlich der seltsame Regenbogenstein auf dem dunklen Stab, die Farbe ließ sich einfach nicht festhalten geschweige denn benennen. Gekleidet was der "Mann" in einer Art Anzug, wie sie man auf der Erde in einem ähnlichen Schnitt trug, aber nicht oder nur selten in dieser Farbe, es war eine Art Fliederblau, eingefasst in einer goldähnlichen Farbe. Als Bra sich die Augen ihres Gegners ansah musste sie schlucken: sie waren rot! Richtig rot, sie erinnerten sie aber seltsamerweise an Rosen und weniger an Blut, wie sie eigentlich im Stillen erwartet hatte.

Eine Weile blieb es still zwischen Bra und dem seltsamen Mann. Sie war mit ihrem Beobachtungen fertig und wünschte sich nun, dass der Kerl endlich irgendwas tun würde. Sie wollte nicht zuerst angreifen. Sie blieb anfangs lieber defensiv, denn solch einen seltsamen Kauz hatte sie noch nie in ihrem Leben getroffen, geschweige denn gegen ihn gekämpft. Da war es ratsam erstmal die Techniken des Gegners zu beobachten, aber angesichts der Tatsache, dass der Fremde kein Glied rührte ging Bras Taktik offenbar nicht auf. Und sie gehörte bestimmt nicht zu der Sorte Mensch oder Saiya-jin, dem die Gabe der Geduld in die Wiege gegeben wurde.

"Oh, Scheiß drauf!" knurrte sie schließlich nach geraumer Zeit und sammelte noch mehr Energie in sich. "Der kann mich mal!" Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob ihr Tun vernünftig war oder nicht, griff Bra an. Und da war es ihr egal, ob es höflich oder unhöflich oder sonst was war.

Doch der Mann blieb weiterhin ruhig schwebend in Luft und verzog keine Miene, als der wütende Saiya-jin ihn angriff, doch es war diese Ruhe, die das Mädchen noch mehr in Rage brachte. Bra war nur eine Sekunde von ihm entfernt als sie plötzlich von einer Ramme in der Rücken gestoßen und in die Tiefe geschlagen wurde. Ihre Bekanntschaft mit dem harten Boden konnte Bra nur in soweit abfedern das sie sich drehen und somit auf den Füßen landete, aber dennoch fühlte sie ein deutliches Zittern durch ihre Muskeln fahren.

Gleich nach der Landung spannte sie ihren Körper ein weiteres Mal an, immer darauf gefasst, von einer unsichtbaren Faust getroffen zu werden. Sie entschied sich aber noch im gleichen Moment dagegen und stieß sich mit ihrem Ki vom Boden ab, genau in Richtung ihres Gegners, in dessen Miene sie endlich eine Regung entdecken konnte: Überraschung, und das war genau die Reaktion, die Bra sich erhofft hatte als sie ihre eigene Faust in dem Gesicht ihres Gegner platzieren konnte.

Einen Moment schien sich alles in Zeitlupe zu bewegen und fast stillzustehen. Der "Mann" schien benommen von dem Schlag und gerade kam schon eine Art Genugtuung in Bra hoch, als er plötzlich unerwartet die Augen auf riss und direkt in die von Bra sah. Und obwohl ihr plötzlicher Angriff ihn eigentlich wütend hätte machen müssen, zumindest hatte sie das erwartet, so tat es das nicht, eher wirkte die Miene so, als ob ihm gerade eine Einsicht gekommen wäre. Wie aus dem Nichts flammte ein kleiner aber immer größer werdender Feuerkreis um seine freie Hand auf und mit einem Fingerzeig schoss das Feuer auf sie zu, wo es sich wie eine Spirale um sie wand.

Es war heiß und ihr ganzer Körper schien angesengt zu werden. Gegen Feuer konnte man sein Ki nicht einsetzen und je mehr sie bewegte, desto mehr brannte das Feuer um sie. Zu sehr darauf bedacht möglichst der Hitze zu entgehen, löste sich ihre Konzentration und sie fiel hinab auf den Boden, zurück in den Krater, den sie ungeachtet mit ihrem Ki in den Boden gestampft hatte, als sich zum Angriff davon abgestoßen hatte. Aus welchem Grund auch immer, und das war ihr auch egal, verloschen die Flammen und nachdem sie sich dessen auch versichert hatte, atmete sie zitternd auf - Feuer ... sie hasste Feuer! - Sie hatte ihre Sinne gerade beisammen und sah hinauf in den Himmel, wo immer noch dieser seltsame "Mann" schwebte und noch immer schwieg und sich nach wie vor nicht rührte. Die Spuren ihrer Faust waren noch in seinem Gesicht zu sehen, ein leises Rinnsal bläulichen Blutes hatte sich an seinem Mundwinkel gebildet, aber offenbar schien ihm das nicht viel auszumachen.

Jemand, der in so einem Kampf die Ruhe weg hat, ist sich entweder seiner Sache extrem sicher oder schlichtweg die Ruhe in Person, dachte sich Bra. Aber diesmal ist er an der Reihe! - Und wieder war nur Schweigen zwischen den beiden Kämpfern und Bra hatte jede Faser ihres Körper angespannt. Zwar schmerzte ihre Haut noch von dem Feuer und ihre Kleidung hatte auch ordentlich gelitten, aber dennoch gelang es ihr, sich auf die gegebene Situation zu konzentrieren, was auch ratsam war bei diesem Gegner.

Plötzlich regte er sich, aber nicht zum Angriff sondern zum Landeanflug. Ruhig, wie er wohl einfach von Natur aus zu sein schien, schwebte er auf den Boden und landete nur wenige Meter von Bra entfernt auf dem staubig felsigen Boden, wo sich immer mal ein paar Moosbüschel einen Platz zum Wachsen erkämpften. Langsam hob er seine Hand an seinen Mundwinkel mit dem bläulichen Blutrinnsal, nahm die Hand wieder weg und sah sich das bisschen Blut auf seinen beiden Fingern an. Ein plötzliches Lächeln legte sich auf seine Züge und offenbar schien ihn das wirklich zu amüsieren. Allerdings wirkte sich dieses Lächeln nicht unbedingt beruhigend auf Bra aus, eher lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken. Der hat sie doch nicht alle, dachte sie nervös. Was ist das überhaupt für einer, dass der einfach mit Feuertricks um sich wirft? Das ist doch kein Mensch!

Ungläubigkeit machte sich in ihr breit, als plötzliche Art Windschliere an dem Gesicht des "Mannes" vorüber zog und die kleine Wunde am Mundwinkel wegzufegen schien. Regeneration! schoss es ihr durch den Kopf. Der Typ kann sich selbst regenerieren. Und offenbar hat er auch die Fähigkeit, Wind und Feuer zu kontrollieren. Bin mal gespannt, was der noch so auf Lager hat. - Mühsam und den Schmerz noch immer unterdrückend und ignorierend erhob sie sich. Kampfbereit in einer defensiven Pose stellte sie sich auf. Sie hatte zwar keine Ahnung, ob sich das überhaupt lohnte, aber sie wollte wenigstens den Eindruck erwecken, dass sie sich nicht so leicht geschlagen gab. Ein paar Schläge und Verbrennungen zwangen sie, die Tochter des Prinzen des Saiya-jins, nicht in die Knie! Das würde ihr ihr Vater niemals verzeihen, und sie sich selbst auch nicht!

"Erstaunlich!" Bra blinzelte ungläubig. Ihr Gegner hatte nicht nur gesprochen sondern schien das, was er sagte, auch ehrlich zu meinen, denn in den glatten Gesichtszügen erkannte sie tatsächlich einen Schimmer Überraschtheit und auch ... Anerkennung! "Mit soviel Widerstand hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ihr Menschen habt mehr drauf, als ich angenommen hatte ..."

Bra, obwohl sehr überrascht und auch etwas verunsichert über diese Worte, was sie sehr ärgerte, schluckte hart. "Ich bin kein Mensch!"

Der "Mann" lächelte. "Ich weiß," sagte er zu ihrer Überraschung. "Das hat man mir bereits gesagt. Aber zum Teil bist du es doch!" Als ob er nur da war, um kurz mit ihr zu plaudern, blickte er sich um. Ein Wind blies über die flache felsige Landschaft und wirbelte auch die Haare der beiden sich Gegenüberstehenden auf. Bra war der Wind nur willkommen, er linderte die Schmerzen ein wenig und ließ ihren Kopf wieder etwas klarer werden. Eine andere Frage beschäftige sie derweil: woher wusste er von ihrem Halbblutdasein?





Derweil an einem Ort, der allen Menschen unbekannt war, versammelten sich die Anwesenden um Dende, Marron und Son-Goku. Jeder von ihnen hatte den explosionsartigen Anstieg von Bras Aura gespürt, und das konnte nur bedeuten, dass sie gerade gegen jemanden kämpfte. Und es war wohl so, dass Marron mit ihren Worten eines aufkommenden Etwas` recht hatte. Zwar wusste keiner, woher sie diese Fähigkeit hatte, aber sie hatte sie, auch wenn es etwas unheimlich war - am meisten aber für sie selbst. Doch für diejenigen, die nicht die Fähigkeit haben, überhaupt etwas zu spüren, für die war die Situation am schlimmsten, und allen voran
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