Fanfic: Return to Innocence- Kapitel 3(2)
Schlaf zu wiegen.
/Ach so? Aber warum erzählst du mir das so freimütig? Du bist doch sonst eher verschlossen./
/Weil ich es jetzt auf den Fieberwahn schieben kann. Denk doch mal nach! Aber jetzt schlaf erst einmal Kakarott. Du hast es bitter nötig./
Ein Lächeln lag auf meinem Gesicht, als ich meinem Körper endlich nachgab. Vielleicht würde ich aufhören, von Stimmen in meinem Kopf zu fantasieren, wenn ich endlich mal wieder ausgeschlafen war.....
Langsam schlug ich die Augen auf, auch wenn ich irgendwie nicht aufwachen wollte. Etwas verschlafen kuschelte ich mich gähnend enger an das wärmende Ding vor mir. Mir ging es eindeutig besser, auch wenn ich mich noch etwas matt fühlte.
Meine Augen fielen wieder zu, als ich versuchte mich an die letzten Ereignisse zu erinnern. Ich hatte wie besessen trainiert, auch wenn mein Körper schon seit Tagen irgendwie nicht mehr normal funktionierte. Ich spürte, dass ich irgendetwas ausbrütete, aber ich hoffte, mein Immunsystem würde den Eindringling schon beseitigen. Plötzlich durchzog mitten in der Bewegung ein stechender Schmerz meine Brust und ich konnte nicht mehr atmen. Dann musste ich wohl irgendwie vom Himmel gefallen sein und irgendetwas griff mich an. Zwar gelang es mir, dieses Viech abzuwehren, aber ich trug Verletzungen davon und dieser verdammte Schmerz wollte einfach nicht nachlassen.
Ich war vorwärts gestolpert ohne genau zu wissen, wohin mich meine Beine trugen- alles was ich wollte war weg von hier, irgendwohin, wo ich in Sicherheit vor Feinden war, denn wie dieser kleine Kampf eben gezeigt hatte, war ich ziemlich schutzlos zur Zeit. Und ich wollte diesen Schmerz los werden. Da Letzte, was ich dann noch wusste, bevor es dunkel wurde, war dass ich vor einer Tür stand, die mir irgendwie bekannt vorkam, die ich aber nicht einordnen konnte.
Dann folgte eine lange Zeit der Dunkelheit voller Schmerzen und mit wirren Träumen, in denen ich telepathisch mit Kakarott kommunizierte, der neben meinem Bett kniete. Ich musste wohl krank sein oder so [2]. Und jetzt lag ich hier. In einem weichen Bett und.... erschrocken riss ich die Augen auf und meine Befürchtungen bestätigten sich. Ich lag in Kakarotts Armen. Argh, das konnte doch wohl nicht wahr sein!
Doch anstatt mich sofort loszureißen- wie es am vernünftigsten gewesen wäre- blieb ich still liegen und betrachtete ihn eine Weile. Wie konnte man so friedlich aussehen und dennoch soviel Kraft ausstrahlen? Ich schaffte es, dem Drang ihm sanft über die Wange zu streicheln zu widerstehen und löste mich schließlich vorsichtig aus seiner Umarmung um mich aufzusetzen. In den ersten paar Sekunden drehte sich alles um mich, doch dann gewöhnte sich mein Kreislauf an die aufrechte Position.
Plötzlich fiel mir auch wieder ein, woher mir die Tür bekannt vorgekommen war, die ich gesehen hatte, kurz bevor ich zusammengebrochen war. Es war Kakarotts Haustür gewesen! Himmel, warum war ich denn hierher gekommen?? Ich wollte ihn doch eigentlich nie wieder sehen. Und so erschöpft wie er aussah, hatte er eine ganze Weile keinen Schlaf bekommen. Er hatte sich doch nicht etwa um mich gekümmert, als ich krank war? Wie viel von dem, das ich bereits in die Kategorie ‚Traum’ eingeordnet hatte, war wohl doch wahr? Ich hatte ihm doch hoffentlich nicht ernsthaft gesagt, dass ich mich nach seinem Schutz gesehnt hatte???
Was sowieso Quatsch war. Ich war der Prinz der Saiyajin und brauchte von niemandem Schutz. Am allerwenigsten von einem Unterklassenkrieger! Apropos Möhrchen. Eben dieser begann sich gerade zu bewegen. Sein Arm, der immer noch locker über meinem Unterleib lag, schlang sich um meine Hüfte und drückte mich gegen ihn. Was sollte das denn werden??!!
Und als ob mich die Aktion von eben nicht schon genug geschockt hätte, begann er zufrieden seine Wange gegen meine Seite zu reiben und murmelte leise: „Vegeta...“ Ich benötigte einige Augenblicke um mich zu fassen. Das tat er jetzt nicht wirklich, oder? War Kakarott wirklich so lebensmüde, mich noch einmal unerlaubt zu berühren? Seine Augen waren noch geschlossen, die Wangen leicht gerötet und er lächelte. Als ich ihn so sah, hätte ich den wankenden Wall, hinter dem ich alle meine Gefühle verbarg und zurückhielt, beinahe einstürzen lassen und hätte um ein Haar seine Zärtlichkeiten erwidert, doch gerade noch rechtzeitig schaltete sich die kleine Stimme in meinem Kopf ein und erinnerte mich, wer hier neben mir lag und wer ICH war.
„Was soll das Kakarott? Bist du wahnsinnig oder was??“, fauchte ich. Sein Kopf fuhr mit einem Ruck in die Höhe und er starrte mich aus großen Augen an. „Ja, guten Morgen. Du träumst nicht mehr. Und jetzt geh runter von mir!“ Ungeduldig stupste ich seine Schulter an, um meinen Worten Nachdruck zu verleihen.
Er wurde rot und richtete sich umständlich in eine sitzende Position auf. „Guten Morgen, Vegeta. Wie fühlst du dich?“
„Als hätte ich ewig nicht mehr trainiert. Wie lange habe ich geschlafen?“ Ich konnte ihn regelrecht denken hören /Typisch Vegeta/, als er lächelte und antwortete: „Zehn Tage.“ Er warf einen Blick auf seinen Wecker mit Datumsanzeige und fügte dann verblüfft hinzu: „Plus die zwei Tage, die ich verschlafen habe. Hätte nicht gedacht, dass ich so k.o war....“
Ein lautes Magenknurren durchbrach die Stille und er lachte. „Wie es aussieht hast du Hunger!“
Ich senkte den Blick und spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Verräterischer Körper! „Ist doch kein Wunder, oder?“, murrte ich und er erwiderte nur freundlich: „Nein, wahrlich nicht!“
Dann sprang er aus dem Bett und schickte sich an, das Zimmer zu verlassen. „Ich könnte eine ganze Herde Kühe verdrücken!“, hörte ich ihn noch sagen, bevor er verschwand. /Typisch Kakarott!/ Ich zweifelte keinen Moment daran, dass er Ähnliches auch vorhatte und wollte ihm folgen, damit ich auch noch etwas abbekam, doch kaum hatte ich die Beine aus dem Bett geschwungen und mich aufgerichtet, da knickten sie auch schon unter mir weg und ich landete mit einem dumpfen Geräusch unsanft auf dem Boden. Verdammt, was war denn jetzt los?
Wie ein geölter Blitz stand Kakarott im Raum. Warum musste er mich eigentlich immer in meinen schwächsten Momenten sehen? „Was tust du denn da Vegeta? Warum bleibst du nicht im Bett?? Ich hätte dir dein Essen schon gebracht!“
„Ach, bei dir weiß man nie!“, murmelte ich und stand dann mit seiner Hilfe- gegen die ich mich natürlich heftig zur Wehr setzte- auf und rutschte zurück ins Bett. Fürsorglich deckte er mich zu und mir platzte der Kragen: „Verdammt Kakarott! Ich bin kein Baby! Du musst mich nicht rund um die Uhr bemuttern!“, fuhr ich ihn an und er blinzelte verletzt zu mir hoch. Dieser verdammte Hundebaby-Blick!
Er lehnte sich vor, platzierte seine Arme und beiden Seiten meines Kopfes und sah mich ernst an. Unbewusst drückte ich mich weiter in das Kissen, weil ich mich gefangen fühlte. Was wollte er denn jetzt??
„Vegeta, bitte! Ich hatte nicht die Absicht, dich wie ein Baby zu behandeln. Es ist nur.... du solltest dich etwas ausruhen. Wenigstens noch ein oder zwei Tage. Du bist dem Tod gerade eben von der Schippe gesprungen- da kannst doch nicht schon gleich wieder aufspringen und trainieren gehen!“
Ich lächelte ihn spöttisch an. „Warum denn nicht? Weißt du eigentlich, dass du zu schauerlichen Übertreibungen neigst? Ich bin schon tot, da kann ich nicht noch einmal sterben! Und deshalb werden ich jetzt auch aufstehen.“
Ich richtete mich auf, wurde aber sofort von einer Hand auf meinem Brustkorb zurückgedrückt. „Du irrst dich Vegeta. Du kannst sehr wohl noch einmal sterben und dann würdest du dich in Nichts auflösen. Verstehst du? Du würdest einfach aufhören zu existieren.“ Er richtete sich wieder auf und drehte sich halb von mir weg, so dass ich nur sein Profil sehen konnte. Anscheinend fiel es ihm nicht leicht die richtigen Worte zu finden. Und das von Kakarott, der alle tot quatschen konnte?? Dann musste es sich wirklich um etwas Ernstes handeln.
„Du bist mir zu wichtig, als dass ich dich verlieren möchte.“ Der Einschlag einer Granate hätte wahrscheinlich nicht effektiver sein können. Wie gelähmt lag ich im Bett und versuchte Sinn in seine Worte zu kriegen ohne auf verbotenes Territorium zu kommen, das mit „L“ anfing, mit „e“ endete und in der Mitte ein „i“, ein weiteres „e“ und ein „b“ hatte. Ich wagte nicht, dieses Wort zu denken, denn wenn man Dingen einen Namen gab, wurden sie realer. Ich hatte früh gelernt, dass dieses Wort, bei dem viele an eine tiefe Verbundenheit zwischen zwei Individuen einer Art dachten, rein fiktiv und nur ein schöner Traum war.
Als er unterwürfig neben dem Bett niederkniete und mich erneut bat, liegen zu bleiben und mich von ihm versorgen zu lassen, schloss ich die Augen. Nein, irgendetwas war hier furchtbar falsch. Diese Ergebenheit passte nicht zu ihm, es wirkte falsch und machte mich krank.
„Steh auf Kakarott“, krächzte ich und öffnete die Augen wieder doch er verharrte in dieser Stellung und blicke mich abwartend an. „Schon gut, schon gut. Mach, was du willst! Ich bleibe heute noch liegen, aber morgen hält mich hier nichts mehr, klar?“
Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und er nickte. „Danke, Vegeta! Du... ich.... ich meine.... ach vergiss einfach, was ich meine und ruh dich aus. Ich mache uns inzwischen etwas zu essen!“, rief er völlig aus dem Häuschen und lief auch gleich los, um sein Versprechen in die Tat umzusetzen. An der Tür zögerte er noch einmal, drehe sich zu mir um und sagte dann noch einmal, dieses Mal ernster: „Danke, Vegeta!“
Ich rollte mich in der Decke ein und gab nur ein „Hmpf!“ von mir während er