Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (40)

angegriffen?“

„Nicht alle Völker des Universums sind so wie die Saiyajins...“, meinte die Ältere, etwas zerstreut. „Die Nachod-jins waren sehr gastfreundlich, wenn auch noch in ihrer Technologie uns ein weites Stück hinterher. Sie verfügen zwar über eine Orbit-Kontrolle, aber über keinen Scan nach Hinweisen biologischen Lebens... Meine Kapsel wurde vermutlich für einen Meteoriten gehalten. Ich landete mitten in einem großen Ballungsgebiet -anders als auf Vegeta-sei, die Häuser waren bis auf wenige Ausnahmen nur einstöckig- und hatte riesigen Hunger.“ Sie grinste entschuldigend. „Ein paar Leute, denen ich nach meiner Landung begegnet bin, gaben mir etwas zu essen...“

„Freiwillig??? Haben die noch nie was von Saiyajins gehört?“ Der Schwarzhaarige riss die Augen in seiner Ungläubigkeit weit auf.

„Als ich sie nach Vegeta-sei und unserem Volk fragte, schüttelten sie nur den Kopf. Meinen Schwanz hatte ich vorsichtshalber versteckt... Und was das Essen betrifft: Sie sagten, sie hätten genug...“

„Muss ja ein wahres Paradies sein.“, meinte Livo, versonnen lächelnd.

„Täusch dich nicht... der Fraß war grauenhaft. Ich hing eine ganze Woche über der Toilette, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Danach machte ich mich auf die Suche nach jemandem, der mir die Kapsel reparieren könnte- allerdings, ohne mir große Hoffnungen zu machen, so rückständig, wie der Planet war. Jedoch fand ich einen Mann, der sich dazu in der Lage erklärte- allerdings nur gegen Bezahlung.“

„Wieviel wollte er denn haben?“

„Hunderttaudend Nachod-Uzilantos.“

„Uzi-was? Haben die noch nie was von Standardwährung gehört?“

„Ich war ähnlich überrascht... Der Kerl hat mich ganz verstört angeschaut, als ich ihm nacheinander die geklauten Kreditkarten vorgelegt habe. Er sagte, er wolle Uzilantos- und keinen Plastikmüll.“ Erklärend fügte sie hinzu, „Sie treiben keinen interplanetarischen Handel, und soviel ich weiß haben sie auch nur selten Besuch von anderen Völkern. Nur gelegentlich ein paar Fremde auf Durchreise, so wie ich.“

„Und was hast du dann gemacht?“

„Gekämpft...“

„Auf die <i>Planet Cleaner</i>-Weise? Damit hättest du dir doch ins eigene Fleisch geschnitten.“

„Ich sagte, ich habe gekämpft- wer denkt denn da gleich ans eliminieren? Obwohl die Nachod-jins allesamt Schwächlinge sind, waren sie ganz verrückt nach einer Sportart namens Capoeira <i>(A/P: die gibt es wirklich... Aber meine Regeln sind frei erfunden)</i>.“ Bevor ihr Bruder nachhaken konnte, fuhr Vinéga fort. „Eine Kampfsportart, bei der man sich auf den Händen fortbewegt. Wer als erster mit den Füßen den Boden berührt, hat verloren... Als ich dies erfuhr, sollte in einer Woche das nächste Capoeira-Turnier stattfinden- mit einer Siegerprämie von einer Million Uzilantos. Ich lernte die Regeln, meldete mich an-“

„-hast einen nach dem anderen aus dem Ring geworfen-“

„Auf den Boden. Egal, jedenfalls habe ich das Preisgeld gewonnen-“

„-dir die Kapsel reparieren lassen-“

Seine Schwester schnaubte indigniert. „Schön wärs gewesen... Nachdem sich der Kerl die Elektronik genauer angesehen hatte, meinte er, dass er die zugrundeliegende Technologie nicht verstehen würde. Ich wies ihn freundlich darauf hin, dass ich ein Transportmittel brauchte, um zum nächsten Planeten zu kommen- und nachdem er einmal die Erfahrung gemacht hat, wie es ist, in die Höhe geworfen, fallengelassen und nur den Hauch einer Sekunde vorm Aufprall wieder gefangen zu werden, erklärte er sich liebenswürdigerweise dazu bereit, mir ein anderes Gefährt zur Verfügung zu stellen- kostenlos.“ Sie grinste in einer Weise, die selbst den Oberteufel höchstpersönlich vor Neid hätte erblassen lassen.

„Na bitte... Was war das für ein Ding?“

„Ding? Das ist noch schmeichelhaft für die Schrottmühle, die er mir angedreht hat... Er sagte, es wäre auf dem neusten Stand der Technik- aber es hatte noch nicht einmal Nuklearantrieb!“

„Keinen Nuklearantrieb? Womit ist es denn dann geflogen?“ Seinen fragmentarischen Kenntnissen der Astronautik nach waren Nuklear- und seit neuestem auch Solarantrieb die einzigen Möglichkeiten, ein Raumschiff in Bewegung zu setzen...

„Schon mal was von Feststoffantrieb durch chemische Reaktionen gehört?“

„Nö.“

„Ich auch nicht... Aber die Kiste flog. Allerdings hatte ich die starke Vorahnung, dass sie nicht mehr als ein paar Millionen Kilometer durchhalten würde- ganz zu schweigen von der fehlenden Stasis-Technologie. Ich ließ mir die Koordinaten von dem nächsten bewohnten Planeten geben und bin flog los- mit der Sagittarius, wie dieses Wunderwerk der Ingenieurwissenschaften getauft war.“ Sie überlegte einen Moment, bemerkend, dass sie etwas <i>sehr</i> wichtiges vergessen hatte. „Zuvor habe ich mich natürlich noch mit ausreichend Verpflegung eingedeckt... Der Flug sollte drei Monate dauern.“

Livo erinnerte sich an die Abscheulichkeiten, die seine Schwester über das Essen auf Nachod-sei verlauten hatte lassen. „Hört sich nach der Menge Spaß an...“

„Ich war inzwischen abgehärtet- obwohl die drei Monate wohl eine der härtesten Erfahrungen waren, die ich je in meinem Leben gemacht habe.“ Lakonisch begann sie aufzuzählen: „Leben auf wenigen Quadratmetern, keine Möglichkeit zum Trainieren – nichts, rein <i>gar nichts</i>, um mich abzulenken. Ich wäre beinah gestorben vor Langeweile...“ Vinéga schüttelte sich, um die grauenvollen Erinnerungen zu vertreiben. Nicht selten war sie daran gewesen, einfach aufzugeben und einen Ki-Ball in die Außenhülle zu feuern – doch dann erinnerte sich die Saiyajin daran, dass sie eine Mission hatte, eine Mission, zu deren Bewerkstelligung nur sie allein in der Lage war. Einzig der Gedanke an das miserable Leben, das sie bald hinter sich gelassen hätte, verlieh ihr die Kraft, die Reise fortzusetzen... Nach sirupgleichen, schier endlosen Monaten am Rande des nervlichen Kollapses, hatte sie endlich den alles entscheidenden Lichtblick, einen Schimmer von Smaradgrün am äußersten Rand des Cockpits entdeckt...

„Schließlich trat ich in das Gravitationsfeld von Quanaxu-sei ein. Die Begrüßung unterschied sich minimal von der der Nachod-jins... Kaum hatte ich den Landeanflug programmiert, schwebten auch schon fünf Sicherheitsgleiter neben mir, deren Hinweis, dass ich abgeschossen werden würde, sollte ich die geringsten Anzeichen von unautorisierten Waffen an Bord haben, meine Laune schon zurück auf den Nullpunkt sinken ließ. Zu meinem Glück besaßen die Nachod-jins bis auf Capoeira nicht die geringsten Verteidigungsmöglichkeiten- und schon gar nicht Idee und Mittel, ihre Schiffe mit etwas anderem als einem unbrauchbaren Feststofftriebwerk und viel zu wenig Platz auszurüsten...“ Der Gram, den seine Schwester in ihren Tonfall mischte, veranlasste Livo dazu, belustigt in sich hinein zu lächeln.

„Die Gleiter haben mein Schiff in einer Art Traktorstrahl zum nächstliegenden Raumhafen geschleppt. Dort begegnete ich den Quanaxu-jins – kleinen Reptiloiden, die mir gerade einmal bis zum Bauchnabel“- Vinéga zeigte die Höhe an ihrem eigenen Körper- „reichten. Auf die Frage nach Vegeta-sei überließen sie mir ein dreidimensionales Hologramm des ihnen bekannten Teil des Universums... Vegeta-sei war als kleiner Punkt am Rande desselben eingezeichnet. Doch als ich nachhakte, stellte sich heraus, dass sie nie etwas von unserer Heimat, geschweige denn den Saiyajins gehört hatten- die Karte war durch Verwendung des Wissens anderer Völker entstanden. Anhand des Planes konnte ich jedoch feststellen, dass ich inzwischen eine Strecke, für die ein normales Raumschiff unserer Bauart eineinhalb Jahre benötigen würde, zurückgelegt hatte...

In der Hauptstadt Xuna angekommen, begab ich mich auf die Suche nach jemandem, der meine verbliebenen Uzilantos wechseln würde- wurde jedoch nicht fündig...“

„War vorherzusehen... Wer will schon eine Währung mit so einem Namen haben?“ Kopfschüttelnd versuchte ihr Bruder, die ungewohnten Laute zu einem Wort zusammenzusetzen, gab allerdings wegen des ausbleibenden Erfolges schnell auf... Und drängte Vinéga indes, weiterzusprechen.

„Quanaxu-sei war eine oft frequentierte Zwischenstation für interplanetare Reisende aller Art, und zu deren Erheiterung wurde in wöchentlichem Abstand auch hier ein Kampfturnier veranstaltet-“

Livo horchte interessiert auf. „Dies wurde allein durch die Fremden bestritten, da das Volk Quanaxu-jins fast ausschließlich aus Wissenschaftlern und Händlern bestand. Ihr Zivilisationsstandard lag sogar noch über dem unsrigen- und als ich mich nach plastischer Chirurgie erkundigte, erfuhr ich, das die renommierteste Fachklinik des erforschten Universums just in der Hauptstadt liegen würde.“

„Hört sich an, als hättest du das Ziel deiner Träume erreicht...“, folgerte der Saiyajin, der gespannt der Erzählungen seiner Schwester lauschte.

„Fast...“ Das Turnier, an dem sie zwecks Beschaffung des nötigen Kleingeldes teilnehmen musste, war mit den Capoeira-Spielchen der Nachod-jins nicht zu vergleichen. Da es sich einer riesigen Beliebtheit sowohl bei den Zuschauern als auch bei den Kämpfern erfreute, wurden die sechzehn Endrundenteilnehmer durch einen von den Reptiloiden entwickelten Apparat ermittelt, der zur Bestimmung der Kampfkraft diente... „Bei dem nächsten Wettkampf schrieb ich mich in die Teilnehmerliste ein, und schaffte es in den Kreis der Finalisten. Mit meinen Kontrahenten hatte ich zunächst keine Probleme, bis ich in der Endrunde auf ein Wesen traf, das nicht männlich und nicht weiblich zu sein schien. Es hatte all seine
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