Fanfic: Black Sheep - [15] - Lurid Memory
Kapitel: Black Sheep - [15] - Lurid Memory
Ich kriege keine Antwort?
Euer Schweigen fasse ich dann als "Ja" auf. Haltet mich nicht für unhöflich. Ich habe euch gefragt und warte keine Antwort ab... naja, das ist schon blöd. Verzeiht mir.
Ich denke, ich bin mit meinen FF`s etwas zu kritisch. Wenn ich heute nicht noch weiterschreiben kann, werd ich verrückt. Morgen hab ich vielleicht schon wieder `nen Blackout -.-"
Also, die neuen Namen lauten nun:
- Katori = Buffý
- Torashi = Seiyá
- Zenryu = Misty
- Kani = Gary
(Ich weiss, die Namen sind auch doof, aber so bin ich es gewohnt. Ansonsten kommt mir die Story zu verdreht vor... und da die Geschichte ja eigentlich in Amerika spielt, konnte ich den Vieren doch schlecht diese japanischen Namen überlassen.)
Gut, dann machen wir mal weiter...
Black Sheep _ Blira semi Orastri
Während des Essens unterhielten sich die Freunde und erzählten einander, was in den letzten Jahren alles vorgefallen war. Neben Son-Gokus rascher Familiengründung waren die Saiyajin Hauptthema.
Vegeta stocherte dabei lustlos in seinem Essen herum. Als die anderen ein weiteres Mal in schallendes Gelächter ausbrachen, stand er auf und verliess schweigend ihre fröhliche Runde. Nur Buffý war aufgefallen, dass mit Vegeta etwas nicht stimmte. Sie hatte ihn während des Essens ihn Ruhe gelassen. Irgendwann, so dachte sie, wurde es auch für ihn zu viel.
Gegen Abend zog ein Gewitter auf. Vegeta hatte sich schon vor Stunden in sein Zimmer zurückgezogen.
In diesem recht grossen Haus schloss an jedes Zimmer eine Terasse an, so auch an seines. Er hatte die dunklen Vorhänge so weit wie möglich zurückgezogen und beide Glastüren geöffnet. Ein kühler, feuchter Wind wehte in das Zimmer, was aber bei diesen Temperaturen sehr angenehm war.
Vegeta hatte sich direkt in eine der offenen Türen gesetzt.
Schon seit Stunden hing er seinen Gedanken nach. Endlich hatte er sich wieder daran erinnern können, was damals geschehen war. Er hatte einen Fehler begangen, völlig unbeabsichtigt. Ein Fehler, den er nicht mehr hatte rückgängig machen können - und den Radditz ihm niemals wirklich hatte verzeihen können.
Er hatte ihm seinen jüngeren Bruder anvertraut. Doch Vegeta war nicht in der Lage gewesen, ihn zu beschützen. Durch seinen Übermut hatte Freezer den Jungen töten können.
Die vom Wind getragegen, winzig kleinen, Wassertröpfchen befeuchteten sein Gesicht und seine Arme.
Er hatte damals nicht um Vergebung gebeten. Und er hatte sich niemals anmerken lassen, dass ihm die Sache leid tat. Das konnte er einfach nicht. Dazu hatte er sich zu sehr verändert. Wie fiel ihm diese Leute als Kind bedeutet haben mochten, inzwischen konnte er niemandem mehr offen zeigen, was in ihm vorging. Und so war es auch in Ordnung. Niemand sollte wissen, wie sehr er einige seiner Taten nun bereute.
Einer Donnergrollen erfüllte die Luft. Die Scheiben vibrierten regelrecht. Grelle Blitze zuckten über den Himmel. Vegeta störte sich daran heute nicht, obwohl er dieses grässliche Geräusch verabscheute. Wieder eine seiner Eigenheiten, die er sich selbst nicht mehr erklären konnte.
Langsam liess er den Kopf nach vorne sinken, dann schloss er die Augen. In dem Zimmer war alles ruhig. Nur noch die Geräusche des Unwetters waren zu hören.
Plötzlich hatte Vegeta das Gefühl, dass sich ihm etwas sehr schnell nähern würde. Vor seinem inneren Auge erschien eine seltsame Fratze, die sich schreiend verzerrte.
"Orastri! Blira semi Orastri!"
Entsetzt riss die die Augen auf und fuhr in die Höhe. Dabei riss er beide Arme schnell zur Seite, in seiner Geistesabwesenheit den Linken direkt in das Glas der Terassentür.
Er schrie kurz auf. Nicht vor Schmerz, sondern vor Schreck. Das Glas fiel klirrend zu Boden.
Keuchend stand er Saiyajin vor den Scherben. Er zitterte. Doch als ihm dies bewusst wurde, versuchte er rasch, sich wieder zu beruhigen. Der ballte die Fäuste und atmete tief durch.
Plötzlich spürte er ein Stechen in seiner linken Hand. Er hob vor sich die Handfläche hoch, dann etwas schräg, sodass das Licht, welches von draussen hereinfiel, die Stelle erhellte. Jetzt konnte er es genau erkennen. Ein Glassplitter von nicht gerade geringer Grösse hatte sich in seine Hand gebohrt.
"So eine Scheisse..." zischte er wütend.
Vegeta liess die Hand sinken. Dann wandte er sich kurz in dem Zimmer um. Er seufzte, dann ging er zur Tür hinaus auf den Flur und steuerte das Badezimmer an.
Er bemerkte nicht, dass dort Licht brannte und sich demzufolge jemand darin aufhalten musste, und so riss er einfach die Tür auf und stapfte geradewegs zu einem der Waschbecken hinüber. Dort schnappte er sich ein Handtuch, als er plötzlich eine Stimme hinter sich hörte...
"Hey, Vegeta! We geht`s dir, Mann?"
Langsam wandte sich der Saiyajin-Prinz zu dem breit grinsenden Etwas um, welches ihm dort aus der Badewanne zuwinkte. Er liess das Handtuch auf die hellen Fliesen herabfallen und starrte fassunglos hinüber.
"Was ist denn?" fragte Son-Goku in seinem gewohnt naiven Ton.
Vegetas Kopf war vor Zorn bereits hochrot angelaufen. "Kannst du mir mal verraten, was du da machst?!" herrschte er den anderen an.
Son-Goku plätscherte mit einer Hand im Wasser herum. "Ich bade. Was denkst du denn, was ich in der Badewanne mache?"
Vegeta funkelte ihn zornig an. Was fiel diesem Typen eigentlich ein?! Ausgerechnet in diesem Moment musste er in der Badewanne rumlümmeln! Und dann besaß er auch noch die Frechheit, ihn dermassen blöd von hinten anzuquatschen. Vegeta malte sich gerade aus, wie wohltuend doch das Gefühl wäre, Son-Goku in der Wanne zu ertränken, als dieser weitersprach:
"Ausserdem solltest du dir angewöhnen, anzuklopfen. Was hättest du gemacht, wenn jetzt eines der Mädchen statt mir in der Badewann gesessen hätte?"
"Der Anblick wäre zumindest mal schöner." knurrte Vegeta. Dann suchte er nach dem Handtuch, schob seinen Fuss darunter und kickte es zu sich nach oben. Er fing es mit der rechten Hand und liess den linken Arm weiter schlaff an der Seite herunterhängen. Aus der Wunde in seiner Handfläche tropfte nun etwas Blut auf die warmen Fliesen, was auch von Son-Goku nicht unbemerkt blieb.
"Was hast du denn geschafft?"
Vegeta wandte er sich um, setzte sich auf den grossen Wäschekorb neben dem Waschbecken und betrachtete die Wunde noch einmal richtig im Licht. Der Glassplitter steckte tiefer als es zunächst den Anschein gehabt hatte.
Son-Goku hielt es für klüger ab jetzt den Mund zu halten. Also schwieg er und beobachtete Vegeta, wie er zögerlich an der Glasscherbe herumfummelte. Nach einigem Hin- und Hergezuppel schaffte er es schliesslich, sie aus seiner Hand zu entfernen, ohne sich weiter zu verletzen.
Unterdessen hatte sich Son-Goku aus der Wanne erhoben, sich ein Handtuch im die Hüften gebunden und in einem kleinen Wandschränkchen herumgewühlt.
Vegeta hatte nichts davon mitbekommen.
"Vegeta."
Der Saiyajin sah auf. Reflexartig hob er die rechte Hand und fing das Bündel auf, das Son-Goku ihm von dort drüben zugeworfen hatte. Ein Tuch, Desinfektionsmittel, sowie einen Verband.
Er schaute wieder zu Son-Goku.
Dieser grinste. "Das wirst du brauchen."
Black Sheep _ In der Zukunft liegt die Wahrheit
Misty betrat Vegetas leeres Zimmer.
Es war ziemlich frisch darin, fand sie, und ging zu den beiden Terassentüren hinüber, um sie zu schliessen. Dabei stiess sie nun auf die zerstörte Glastür und die Scherben, welche weit verstreut im Zimmer lagen.
"Was hat er denn jetzt schon wieder gemacht?" fragte sie sich und schloss dann die Tür, welche heil geblieben war. Dann zog sie beide Vorhänge davor.
Vegeta verliess das Badezimmer und traf Misty auf dem Flur, als sie gerade seine Zimmertür hinter sich zuzog.
"Vegeta! Das bist du ja." rief sie, als sie ihn entdeckte. Vegeta sah auf.
"Was hast du mit der Terassentür angestellt?" fragte sie ruhig, dann entdeckte sie den Verband um seine linke Hand. "Hast du dich am Glas verletzt."
"Es ist nicht schlimm." erwiderte Vegeta leise. Er hatte wieder einen etwas traumischen Unterton in seiner Stimme, so wie es Misty schon mehrmals aufgefallen war. Gegen Abend schienen sich Vegetas Launen in leichte Depressionen umzuwandeln. Wenn er dunkel wurde verhielt er sich ganz anders als tagsüber.
So standen sie eine Weile schweigend da, bis Misty endlich wieder die Worte fand. "Ich werd dann mal die Scherben wegräumen..."
Vegeta sagte dazu nichts. Misty wandte sich um und ging die Stufen hinunter in die Küche, um Handfeger und Schaufel zu holen.
Vegeta blieb schweigend zurück. Er fühlte sich merkwürdig. Wieso waren alle so verdammt freundlich zu ihm, obwohl er ständig schlecht gelaunt war? Zuerst Buffý, die ihn während des Essens nicht einmal zu ärgern versuchte, dann Kakarott und nun wieder Misty. Wobei letztere sich ihm gegenüber ohnehin merkwürdig freundlich verhielt, obwohl er noch vor einigen Wochen versucht hatte, sie umzubringen.
Als Misty die Stufen wieder hinaufging blieb sie mitten auf der Treppe stehen. Sie hielt den Handfeger und die grüne Plastikschaufel neben sich in der Hand. Ihr Blick war gesenkt, sie hatte mitten im nächsten Schritt plötzlich gestoppt.
Ja, auch sie erinnerte sich an Dinge, die bereits längere Zeit zurücklagen. Ein Ereignis, dessen Erinnerung ihr jedes Mal erneut die Kehle zusammenschnürte.
Sechs Monate. Sechs Monate