Fanfic: Niemand kann allein sein!
Kapitel: Niemand kann allein sein!
Erst mal ein fröhliches Hallo an alle.
Nachdem ich so viele liebe und aufbauende Kommentare erhalten habe, wollte ich mich bei allen bedanken und habe eine neue Fanfic geschrieben.
Ich hoffe sie gefällt euch und ihr schreibt mir auch weiterhin so viele und nette Kommentare und Anregungen.
Nun will ich euch aber auch nicht länger auf die Folter spannen und wünsche euch viel Spaß beim lesen!
eure Yukari21 :-)
Niemand kann allein sein!
Es war noch früh am Morgen. Das Licht suchte sich gerade seinen Weg durch die heruntergelassenen Rolladen und füllten den Raum mit Farbe. Noch schwach, aber immerhin genug, daß man die Umrisse der einzelnen Gegenstände, die darin standen erkennen konnte. Die Stadt erwachte zu neuem Leben.
Ich bekam von der ganzen Sache nichts mit. Für mich brachte das Licht, das in mein Zimmer fiel nicht die gewohnte Wärme. Im Gegenteil, es ließ mich meinen neuen Schicksalsschlag nur genauer erkennen. Ich verkroch mich unter meine Decke, in der Hoffnung darin Schutz zu finden, doch das war ein vergeblicher Versuch. Als ich meine Augen schloß spielte sich in meinen Gedanken immer wieder der gestrige Tag ab.
+ Es war ein schöner Herbsttag gewesen. Unsere Schule trat in einem Fußballturnier gegen die anderen Schulen unseres Bezirkes an. Ich war richtig gut und hab auch einige Tore geschossen. Ran saß auf der Trebühne und feuerte mich an. Mein Gott war ich verliebt. Sei ich wieder groß war, haben wir sehr viel Zeit miteinander verbracht und sind uns dadurch auch näher gekommen, aber ein Paar waren wir noch nicht. Dann kam dieses Spiel. Ich war gerade auf dem Weg einen erneuten Treffer zu landen, als mir ein Abwehrspieler der gegnerischen Mannschaft in die Quere kam und mich durch eine Blutgretsche zu Fall brachte. Er hatte mich so stark getroffen, daß mein Bein zu bluten anfing und ich auch nicht aufstehen konnte, ich hatte mir ein Band gerissen. Durch den harten Aufprall hab ich mir dann zu allem Überfluß auch noch eine Platzwunde am Kopf zugezogen. Sofort hat man mich dann zu einem Arzt gebracht. Ran wollte mit, doch ich sagte ihr, daß sie sich keine Sorgen machen sollte, es wäre schon nicht so schlimm. Mein Gott war ich naiv. Dieser Arztbesuch hat dann mein Leben verändert. +
Ich schlug die Decke bei Seite um auf die Uhr zu sehen. Es war gerade mal halb acht. Achtlos warf ich die Decke wieder über mich und drehte mich um. Eigentlich hatte ich vor noch etwas zu schlafen, aber ich wußte genau, daß daraus nichts werden würde, nicht nach dem, was nach dem Arztbesuch noch geschehen war.
* Ran war natürlich am Abend noch vorbei gekommen um nach mir zu sehen. Im Normalfall hätte ich mich darüber gefreut, aber seit diesem Mittag war nichts mehr normal. Statt sie freudig zu begrüßen hab ich sie angeschrien. So etwas hab ich vorher noch nie gemacht. Aber es war ja nur zu ihrem Besten. Sie mußte mich vergessen um glücklich zu werden. Ich hab ihr ins Gesicht gesagt, daß ich sie nicht liebe, was eine glatte Lüge war. Sie hat mich einfach nur entsetzt angesehen. Dann sind ihr langsam die Tränen in die Augen gestiegen. Ich mußte sehr mit meiner Beherrschung kämpfen, damit sie nicht merkte, daß ich ihr nur etwas vormache. In Wirklichkeit hätte ich in diesem Moment selbst gerne losgeheult. Doch ich hab mich zusammengerissen und noch mehr Öl ins Feuer gegossen. Als sie dann meinte, daß es doch nicht wahr sein könnte hab ich sogar behauptet, daß ich mich in eine andere verliebt hätte und sie nicht mehr sehen wollte. Das hat ihr wohl den Rest gegeben. Mit einem tränenverschmierten Gesicht ist sie aus meinem Zimmer gerannt. Und dann hab ich nur noch gehört, wie sie die Haustür hinter sich zugeschlagen hat. Als ich sicher war, daß sie nicht mehr da war, bin ich dann auf die Knie gefallen und hab meinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Ich hab geweint, wie noch nie zuvor und dabei die Hände in ein Kissen, daß vor mir lag gekrallt. Allen Anscheins nach war ich dabei nicht gerade leise, denn meine Mutter kam die Treppen hinauf um nach mir zu sehen. Doch ich wollte sie in diesem Moment nicht sehen, nicht von ihr in den Arm genommen werden. Ich wollte ihren Trost nicht. Eigentlich wollte ich von niemandem in den Arm genommen werden, außer von Ran. Es war verrückt. Ich hatte sie gerade vor die Tür gesetzt und sie in ihrem tiefsten Inneren getroffen und dann wünschte ich mir nicht sehnlicher, als von ihr in den Arm genommen zu werden. Ich konnte doch nichts dafür, aber ich liebe sie. *
Ich hatte mich nun endgültig entschlossen aufzustehen und an die frische Luft zu gehen. Es war Samstag und um diese Uhrzeit waren noch nicht viele Menschen unterwegs, was mir gerade recht war. Ich zog meine schwarzen Jeans, einen schwarzen T-Shirt und meinen grauen Kapuzenpulli an und schlich mich leise Richtung Haustür. Als ich an der Garderobe vorbei kam, mußte ich einen leichten Schrei unterdrücken, als ich in den Spiegel sah.
Ich sah wirklich schlimm aus. Rot geweinte Augen, dunkle Ränder unter den selben. Dann die zerwühlten Haare und auch meine Gesichtsfarbe war schon besser gewesen. So beschloß ich doch noch eine Mütze aufzuziehen, damit meine Anblick nicht ganz so entsetzlich aussah.
Ich schlenderte kopflos durch die Straßen Tokios und hin meinen Gedanken nach, die sich immer und immer wieder nur um den gestrigen Tag drehten. So gedankenverloren bemerkte ich auch nicht, daß ich direkt zur Detektei Mori gelaufen war. Ich schaute auf und erkannte, daß die Rolläden noch geschlossen waren. Ran schlief also noch. Was hatte ich auch anderes erwartet. Das sie hier unten steht und auf mich wartet? Mich vielleicht auch noch in die Arme nimmt und mir sagt, daß alles wieder gut wird? Nein, so naiv war ich nicht, aber meine Gefühle zu ihr hatten mich hierher geführt. Ach Ran, wenn du wüßtest, was ich dafür geben würde, die Zeit noch einmal zurück zu drehen.....
So stand ich ein paar Minuten einfach nur da und blickte zu den Fensterscheiben hinauf, bevor ich mich mit einem tiefen Seufzen wieder auf den Rückweg machte. Zu Hause angekommen begab ich mich sofort wieder auf mein Zimmer. Meine Eltern sagten nichts, sie wußten ja, was passiert war. Lediglich meine Mutter kam kurz vorbei um mir mein Mittagessen zu bringen. Aber angerührt hab ich es bis jetzt nicht. Ich sitze jetzt schon seit Stunden auf meinem Bett. Die Knie angesogen und die Arme darum geschlungen. Den Kopf hab ich auf diese Konstruktion gelegt. Der Rollanden ist fast ganz herunter gelassen, so daß mein Zimmer grau wirkt, was meine Stimmung wieder spiegelt. Ich sitze einfach da und mache nichts. Mit geschlossenen Augen denke ich immer wieder an sie. Ich sehe sie vor mir, wie sie lacht, mich anschreit um mir dann wieder um den Hals zu fallen. Wie gerne hätte ich es jetzt, daß sie mich anschreit, einfach damit sie nur da ist. Denn wenn ich ganz ehrlich zu mir bin ist sie der Mensch, den ich am meisten brauche.
Aber genau deshalb soll sie mich vergessen. Sie soll glücklich werden ohne mich und daß ist einfacher, wenn sie mich haßt. Aber leider weiß ich nicht, wie lange ich diese Fassade aufrecht erhalten kann. Sie sitzt in der Schule neben mir. Wie soll ich die ganze Zeit über so tun, als wäre sie mir egal? Dabei bin ich doch bis über beide Ohren in sie verliebt. Aber ich habe keine Wahl. Ich muß es schaffen ihr zu liebe.
Während ich so gedankenversunken auf meinem Bett sitze höre ich leise Schritte den Gang hinauf kommen. Dann klopft jemand an meine Tür. Nach einiger Zeit wird sie geöffnet. Ich schaue nicht hoch, es ist bestimmt wieder meine Mutter und ich will im Moment nicht reden. Die Person geht zum Fenster und zieht den Rolladen etwas höher, so daß man nun alles im Zimmer genau erkennen kann. Danach kommt sie langsam auf mich zu.
„ Hallo Shinichi, ich.....“
Bei diesen Worten bin ich dann doch hoch geschreckt und sah ihr genau in die Augen, diese schönen blauen Augen, die so viel Wärme ausstrahlten. Sie waren voll von Tränen. Blitzartig stand ich auf.
Jetzt mußte ich mich zusammen nehmen. Auf keinen Fall durfte sie merken, daß ich ihr gestern nur etwas vor gemacht habe. So sah ich sie so wütend wie ich konnte an.
„ Was willst du hier? Ich hab dir gestern doch schon gesagt, daß ich dich nicht mehr sehen will, also?“
Sie gab mir keine Antwort. Statt dessen kam sie immer näher zu mir. Mir war klar, daß ich sie nicht gehen lassen würde, wenn sie mich erst einmal in den Arm nahm, deshalb versuchte ich sie durch Beleidigungen zu gehen zu bringen. Es war einfach. Ich mußte einfach das Gegenteil von dem behaupten, was ich fühlte.
„ Nun geh schon endlich, ich hab dir nichts mehr zu sagen, los geh!!!“
Sie war nun direkt vor mir und schaute mir trotz der Tränen fest in die Augen. Ich ballte meine rechte Hand zu einer Faust, damit ich nicht schwach wurde. Aber es fiel mir mit jeder Minute schwerer. Dann passierte es. Als hätte sie geahnt, was wirklich in mir vorging, nahm sie mir ohne Vorwarnung in die Arme. Zuerst stand ich da, wie vom Blitz getroffen und konnte mich nicht mehr bewegen. Doch dann überkam es mich einfach. Ich zog sie an mich und vergrub mein Gesicht in ihre Schulter. Leise begann ich zu weinen. Sie strich mir mit ihrer Hand durch die Haare. Ich konnte mich nicht beruhigen, hemmungslos stand ich so da und heulte. Unter Tränen brachte ich dann in einem Flüsterton hervor.
„ Ran, bitte verlaß mich nicht.....bleib .....bleib bei mir, bitte.“
Sie hielt mich nun fest in ihren Armen und sagte nichts. Das war auch nicht nötig, denn ich wollte einfach nur bei ihr sein. Meine