Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (41)
Flure, in seinen Gedanken den zurückliegenden Kampf noch einmal Revue passieren lassend, um nach Technikfehlern seiner Gefährtin zu suchen und diese, wenn nötig, zu korrigieren. Seine selbst für Saiyajinprinzen-Verhältnisse ausnehmend schlechte Laune war aber nicht das Verschulden von Aikos Unfähigkeit- zumindest, wenn der Begriff <i>Unfähigkeit</i> aufs Kämpfen bezogen wurde. Ihr Unvermögen lag in einem anderen Gebiet- der Sachverhalt war relativ einfach zu erklären. Sie steckte im Meditank, und aus diesem Grunde war es rein technisch gesehen einfach unmöglich, dass sie Vegeta seine dringend benötigte Mahlzeit zubereitete...
Während der Prinz erwog, die medizinischen Forschung zu subventionieren, damit die Verantwortlichen neue, schnellere Regenerationstänke kreierten, wurde er plötzlich aus seinem mürrischen Trott gerissen...
<i>von einer Energie, der er unbewusst schon die ganze Zeit nachspürte.</i>
Es war nur ein kleines Aufflackern gewesen, so schwach, dass er es normalerweise überhaupt nicht hätte bemerken können... Doch das war nicht die Normalität- es war das <i>Miststück.</i>
Seine Sinne schärften sich fast unverzüglich, und in Vegetas Gehirn übernahm der Jagdinstinkt die Kontrolle über sein Handeln... Diesmal würde ihm die Beute nicht entwischen. Allerdings scheiterte der nochmalige Versuch, ihre Aura zu orten- <i>doch sie war in greifbarer Nähe gewesen</i>, dessen war er sich sicher.
in Ermangelung einer effektiveren Vorgehensweise begann der Saiyajin no Ouji seine Konzentration abermals zu steigern, ließ sein <i>ki</i> in alle Richtungen strömen, bemüht, selbst die kleinste Energie zu orten- mit dem schon zuvor erzielten Ergebnis. Vegeta spürte die dominante Aura seines Vaters, die Lebensflamme Aikos, die durch die Beschaffenheit des Regenerationstanks gedämpft war, und noch tausend andere, schwächere <i>kis</i> - <i>doch das Gesuchte war nicht dabei.</i>
Wütend stampfte er auf, ein kleines Loch im Boden hinterlassend. Die Doppelgängerin musste ihre Energie derart gesenkt haben, dass sie sogar von den Drittklassigen der Hauptstadt überlagert wurde... Aber eben hatte sie sich gezeigt- warum nur? Wollte sie ihn zum Narren halten, trieb sie wieder eines ihrer hinterhältigen Spielchen mit ihm?
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Wie nah Vegeta mit seiner Vermutung an die Wahrheit herankam, sollte sich in kurzer Zeit herausstellen... Nur war nicht der Prinz, sondern sein mächtiger Vater das Ziel der hochfliegenden Ambitionen einer Saiyajin, deren wahre Identität nur noch einer Person auf ganz Vegeta-sei bekannt war.
Vinéga hing mit ihren Händen an dem dunklen Loch, ihren Körper fest an die Wand gepresst. Das fast schwarze Stück Stoff, in welches dieser gehüllt war, verschmolz nahezu mit der ebenen, dunklen Mauer. Sie verharrte einen Moment, ihre Sinne auf Dinge richtend, die nicht so waren, wie sie sein sollten. Das Ergebnis war negativ- keiner hatte ihre Ankunft bemerkt.
Langsam zog sich die Kriegerin an dem schmalen Sims empor, ihre Hände in der Dunkelheit nach Halt tasten lassend. Auf dem Boden des Durchschlupfes fanden ihre Finger einen geringfügig hervorstehenden Mauerbrocken- kaum mehr als eine winzige Erhebung, doch für sie genügte es.
Schließlich war der gesamte Oberkörper der Saiyajin in der Dunkelheit verschwunden- ein außenstehender Beobachter, sofern er überhaupt etwas gesehen hätte, wäre nicht imstande gewesen, mehr als ein Paar zappelnder Beine in der glatten Wand des Palastes auszumachen.
Allmählich quälte sich Vinéga in dem engen Gang vorwärts. Staub, der sicher schon seit Jahrzehnten, wenn nicht sogar Jahrhunderten hier lag, wurde durch ihre Bewegungen aus seinem Dornröschenschlaf gerissen, wirbelte auf und brannte in ihren Atemwegen... Sie hustete, um sich von der zähen, grauen Masse, die sich in ihren Bronchien bildete, zu befreien.
Sich weiter durch die Röhre schiebend, stieß die Saiyajin plötzlich auf ein Hindernis- eine Mauer versperrte den Weg. Das hob die Stimmung der mühsam Robbenden nicht- sollte sich etwa irgendjemand die Mühe gemacht haben, den Gang zu verbarrikadieren? Wütend stieß sie einen Fluch aus, und begann die Steine, die sich zwischen sie und ihre Berufung stellten, abzutasten. Verdammt, die Wand fühlte ziemlich massiv aus- ohne den Einsatz ihres <i>kis</i> würde sie hier nicht weiterkommen. <i>Oder etwa doch?</i> Vorsichtig drückte sie mit ihrem Zeigefinger gegen den nächstliegenden Steinquader. Nichts geschah. Vinéga legte mehr Kraft in die Bewegung, ruckelte etwas – und wurde mit einer neuen Ladung Staub begrüßt, die aus einer Fuge herausrieselte. Doch immerhin hatte sich der Brocken bewegt... Hustend, aber nichtsdestotrotz aufs äußerste entschlossen, gab sie dem widerspenstigen Ziegel einen Schubs –wohl etwas zu kräftig, denn wie sie später feststellen sollte, hatte sie einem Urahn der Königsfamilie damit sprichwörtlich einen Zacken aus der Krone –oder besser gesagt, aus seiner emporflammenden Haarpracht– gebrochen.
Schnell waren auch der Rest des Mauerstückes eingerissen, und wie aus dem Nichts erschien eine vollkommen graue Saiyajin auf der Bildfläche, beziehungsweise dem fünften Stock des Palastes. Ihr Gesicht, ihre Haare, sogar der Schwanz war mit einer dicken Staubschicht überzogen, doch sie störte sich nicht weiter daran. Ihren Anzug abklopfend, bemerkte sie amüsiert, dass dieser vom linken Schlüsselbein bis zum Solarplexus aufgeschlitzt war- sie musste wohl an einer kleinen Kante in dem Durchschlupf hängengeblieben sein. Sie warf einen Blick an sich herunter, feststellend, dass einige ‚strategisch wichtige‘ Körperteile noch unzureichender bedeckt waren als zuvor – das kam ihrem Vorhaben nur zugute.
Grinsend versteckte Vinéga die Spuren ihres Durchbruchs mit einem nahe hängenden Gemälde, welches eine Schlachtenszene zeigte... das bluttriefende ‚Kunstwerk‘ fand seinen neuen Platz vor dem Loch, das als einzige Hinterlassenschaft davon zeugte, dass vor kurzer Zeit eine junge Frau das Schloss auf unkonventionelle Weise betreten hatte. Einzige Hinterlassenschaft? Mit einem schnellen Blick auf den Boden konstatierte die Saiyajin, dass dem nicht so war- der dickflorige Teppich, der hier den Boden zierte, hatte sich als ein idealer Staubfänger erwiesen. Ihr sollte es egal sein... Einen letzten Blick auf die demolierte Königsbüste werfend, nahm Vinéga Kurs auf die Tür, hinter der sie König Vegetas Aura vermutete.
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Vegeta lief mit zu Schlitzen verengten Augen durch die Gänge, die unvermeidliche Ader an der linken Schläfe schon wieder in schnellem Rhythmus pochend. Er bemerkte nicht, dass ihm in mehr oder minder regelmäßigen Abständen Sklaven, Händler, Saiyajins und andere Wesen, die eine Aufenthaltsgenehmigung für den Palast besaßen, aus dem Weg hüpften- sein Temperament war schon zu Lebzeiten legendär und ein gerne aufgegriffenes Gesprächsthema. Die umherfliegenden Gerüchte hatten dem wütenden Vegeta eine Aura von Tödlichkeit verliehen, die seine tatsächliche Unberechenbarkeit sogar noch übertraf – so kam es, dass niemand es wagte, auch nur seinem Blick zu begegnen, geschweige denn sich ihm in den Weg zu stellen.
Er hatte ein Ziel- <i>doch er wusste nicht, wo dieses sich versteckte.</i> Das quälende Gefühl, etwas Wichtiges übersehen zu haben, gepaart mit seiner vor Zynismus triefenden inneren Stimme, die immer zu den ungünstigsten Zeitpunkten auftauchte, brachte ihn noch um den Verstand. Die vage Vermutung, dass seine Beute sich in der Nähe aufhielt, verdichtete sich mit jeder verstreichenden Sekunde zu einer handfesten Gewissheit, einem Gefühl, das beinahe greifbar war- doch eben nur <i>beinahe</i>.
In Vegetas Augen entzog sich die Doppelgängerin mit einer subtilen Perfidität seinem Zugriff, sie täuschte ihn geschickt, nur um ihre eigene Übermacht zu demonstrieren... Wieviel von diesen Vorstellungen seiner eigenen Fantasie entsprungen war oder auf realen Tatsachen fußte, war dem Prinzen gleichgültig... An seiner eigenen Unzulänglichkeit konnte niemand anderes als das Miststück die Schuld tragen, und ob er ihr ein solches Verhalten zutraute, stand außerhalb jeder Frage...
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Zielstrebig drückte die Saiyajin ihren Daumen auf das matt glänzende Äußere des ID-Scans, sich mit der freien Hand ihren Dutt auflösend. Als die Tür mit einem kaum hörbaren Zischen beiseite glitt, trat eine Saiyajin, die man zweifelsohne als Schönheit bezeichnen konnte, in den dahinterliegenden Salon ein – sehr zur Überraschung des über den Schreibtisch gebeugten Mannes, der die Hand grübelnd in seinem durchs Alter braun gewordenen Bart vergraben hatte. Von den Unterlagen, bei deren Unterzeichnen er gerade gestört wurde, aufsehend, blickte er den Neuankömmling prüfend an. Ihrer Kleidung und Stimme nach zu urteilen, war es diejenige, die als Erste auf Vegeta-sei eingetroffen war...
„Cucuma, was führt euch hierher? Soweit ich mich erinnern kann, hatten wir kein Treffen vereinbart?“ Noch schwang Autorität in seiner Stimme mit, aber wenn es nach Vinéga ging, würde sich dies bald ändern. In sich hineinlächelnd, deutete die Saiyajin eine tiefe Verbeugung an, nicht ohne sicherzustellen, dass der Riss ihren perfekt modellierten Busen zur vollen Geltung brachte.
„Nein, mein König, ich bin aus freien Stücken hierher gekommen... Wenn ihr versteht, was ich meine.“, schnurrte sie mit samtweicher Stimme, das Schauspiel mit einem gezierten Lächeln komplettierend. Der Köder war befestigt, die Schnur